Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

i i Liechtensteiner VOLKSBLATT 
KULTUR Donnerstag, 8. August 2002 
21 Ein Ort der Kunst Mit dem «Kunstraum Engländerbau» erhält Liechtenstein eine neue Kultureinrichtung Elmar Gangl, Josef Braun und Christiane Meyer-Stoll (von links) informierten über Liechtensteins neue Kultureinrichtung «Kunstraum Engländerbau». (Bild: Gerolf Hauser) In einem Mediengespräch infor­ mierten am Dienstag im Engländerbau Christiane Mey­ er-Stoll, Josef Braun und Elmar Gangl über Liechtensteins neue Kultureinrichtung «Kunstraum Engländerbau». Gerolf Hause r Träger des Kunstraumes und des Nut­ zungskonzeptes ist das Land Liechten­ stein, vertreten durch die «Kommission Kunstraum Engländerbau» mit Mit­ gliedern aus dem Kulturbeirat, der Stabsstelle für Kulturfragen, der Kunstgesellschaft und des Kunstmu­ seums sowie ein bis zwei noch zu be­ stellende Fachleute aus der Kunstszene im benachbarten Ausland. 
«Wir treffen uns in dieser heiligen Halle im 2. Stock des Engländerbaus, in der bis zur Eröffnung des Kunstmu­ seums Exponate aus den Fürstlichen Sammlungen gezeigt wurden, eine noch leere Halle, in der es deshalb im Moment recht hohl klingt», begrüsste Josef Braun, Vorsitzender der Be­ triebskommission «Kunstraum Engländerbau», die Presse. Gar nicht hohl klangen die Informationen, die Josef Braun, Christiane Meyer-Stoll (Konservatorin im Kunstmuseum) und Geschäftsführer Elmar Gangl miteil­ ten (Hanni Schierscher von der Kunst­ gesellschaft, ebenfalls Mitglied der von der Regierung eingesetzten Kom­ mission, konnte nicht anwesend sein). Unter 
dem Namen «Kunstraum Engländerbau» wird der 2. Stock des Engländerbaus zur Verfügung stehen 
für das aktuelle Kunstschaffen in Liechtenstein. Auf einer Fläche von rund 400 Quadratmetern, ausgestattet mit einer modernen Infrastruktur, er­ halten die Kunstschaffenden eine Plattform für Ausstellungen, Installa­ tionen, Performances, Projekte und Begleitaktivitäten. So sind auch abends z.B. Lesungen, Führungen oder Konzerte geplant. «Der Liechten­ steinbezug steht zwar im Vorder­ grund, aber Kunst ist wie ein Aquarell, .die Grenzen sind fliessend», meinte Josef Braun. Und so werden zur Eröff­ nung am 3. September um 18 Uhr mit Regierungschef Otmar Hasler Vertreter aus Vorarlberg und aus den Kantonen St. Gallen und Graubünden anwesend sein. Durch einen lebendigen Ausstel­ lungsbetrieb soll das Kunstschaffen in Liechtenstein und der Region In sei­ner 
Vielfalt dargestellt und vielen Menschen näher gebracht werden. Vorgesehen sind jährlich fünf bis sechs Ausstellungsprojekte mit einer Dauer von sechs bis acht Wochen. Be­ standteil des Ausstellungskonzeptes bilden zusätzliche regionale oder in­ ternationale J(ulturaustauschprojekte und Gemeinschaftsausstellungen. Eröffnet wird der «Kunstraum Engländerbau» am 3. September mit dem Ausstellungskonzept «Höhen­ rausch und Fernsicht» der Tangente Eschen; ab November zeigen Hans­ jörg Quaderer und Gert Gschwendtner in Zusammenarbeit mit dem Verein Schichtwechsel die Installation «Kai- lash - Schnittpunkt und Wirklichkei­ ten»; ab Januar bringt Artemis mit «Odyssee» eine Tapisserie-Ausstel­ lung. 
Vortrag von Chris­ tian Tanhäuser BREGENZ: Paul Renner stellt am Frei­ tag, den 9. August um 20 Uhr in der Galerie Lisi Hämmerle  (http://www.ga- lerie-lisihaemmerle.at/office@galerie- lisihaemmerle.at) an der Anton- Schneider-Str. 4 A/I in Bregenz den Künstler, Verleger und Hell Fire Tou- ring Club Drucker Christian Thanhäu- ser. vor. Thanhäuser wiederum steilt den Dichter Raphael Unveider aus Bern (Bachmann-Preisträger 2002) und den Antiquar und Verleger Peter Petrej aus Zürich vor. Ausserdem gibt es einen Weissburgunder vom Weingut Karl Gruber aus Mittelberg bei Lan­ geneis, Geselchtes vom Broger aus Meliau, Lipizanerwurst aus Ottensheim und einen Büchertisch mit Neuerschei­ nungen fler Edition Thanhäuser. 2500 Jahre altes Relief entdeckt ROM: Italienische Archäologen haben in einer punischen Nekropolis auf Sar r dinien eine 2500 Jahre alte Grabkam­ mer entdeckt. Nach Ansicht von Ex­ perten handelt es sich um einen spek­ takulären Fund. Die Statuen und Re­ liefdarstellungen in der punischen Kunst sind äusserst selten. Zudem sei die Entdeckung ein eindeutiger Beweis für die frühe Präsenz der Punier auf Sardinien schon im 7. Jahrhundert v.Chr., sagte der zuständige Grabungs­ leiter Piero Bartolom. Bei der Öffnung der Grabkammer stiess das Team im Eingangsbereich auf eine lebensgrosse bemalte Reliefstele, auf der ein kartha­ gischer Gott dargestellt ist, berichtete die italienische Zeitung «II Messagge- ro» am Mittwoch. «Die Gottheit sollte die Grabkammer beschützen und Grabschänder abschrecken», sagte Bartolom. Publikumspreis für «War Photographer» JOHANNESBURG: Der Schweizer Do- kumentar-Fiim «War Photographer» von Christian Frei hat den Publikums­ preis des 4. Internationalen Dokumen­ tarfilmfestivals «Encounters» in Süd­ afrika gewonnen. Die Auszeichnung wurde am Mittwoch in Johannesburg überreicht. Impuls im Rappenloch Festival Impuls vom 14. bis 17. August Das Festival Impuls präsentiert im «Jahr der Berge» ein ganz besonderes Projekt in einer Schlucht bei Dorn- birn, dem so genannten Rappenloch. Dieses Naturdenkmal ist schon bei Tage ein atemberaubendes Erlebnis, das von Gästen und Einheimischen gleichermassen gerne besucht wird. Bei Nacht, im Schein von tausenden brennenden und leuchtenden Feuer­ töpfen, wird aus diesem Wunder der Natur ein archaisch anmutendes, mystisches Kunstwerk. • Die scheinbar gegensätzlichen Ele­ mente Wasser und Feuer verschmelzen zu einer ästhetischen Einheit: die vie­ len Feuer spiegeln sich auf der Was­ seroberfläche und lassen die schäu­ mende Gischt der Wasser leuchten. In Zusammenarbeit mit der auf Feuer-In­ stallationen spezialisierten Künstler­ gruppe Compagnie Carabosse aus Frankreich werden Geländeformatio­ nen, grosse Felsen, Wasserfälle, die Staumauer, Bäume, die Wege und Fuss­ gängerstege, speziell konstruierte Ei­ senskulpturen und Maschinen mit die­ sen «Blumen des Feuers» bestückt, und im Gütlepark erklingt eine eigens für diesen Anlass komponierte Klang­ collage von Martin e Greil. Einige sehr spezielle und interessante Konzerte zu Mitternacht im Conrad Sohm, bzw. beim Frühschoppen im Gütle runden 
das Programm ab. Kartenvorverkauf für alle Veranstaltungen in jeder Raif- feisenbank in Vorarlberg (Clubermäs­ sigung) und bei Dornbim Tourismus, Tel. 0043 (0)5572 22188, Email: dt@dornbirn-tourismus.vol.at Für die Feuerinstallation in der Rap­ penlochschlucht gibt es nur be­ schränkt Tickets, Restkarten sind am Beginn der Installation beim Staufen­ see erhältlich. Achtung: eine Bege­ hung ist nur vom Staufensee Richtung Gütle möglich. Es empfiehlt sich da­ her, den Buszubringer zur Rappen­ lochbrücke zu benutzen. 
Werke verschiedenster Kunstrichtungen Gratis-Eintritt ins Kunstmuseum am Staatsfeiertag vom 15. August Aus Anlass des Staatsfeiertags ist das Kunstmuseum Liechtenstein am Donnerstag, den 15. August kosten­ los zu besichtigen. Unter anderem werden folgende Aus­ stellungen gezeigt: Rita McBride mit Ihrem Projekt «Naked Came the Stran­ ger», Jeanne Faust 
(Artist-jn Residence 2002) mit ihrer Liechtensteiner Arbeit «Das Zittern des Fälschers», die beiden Dialog-Hängungen «Ordnung ynd Spiel» sowie «An der Schwelle» und die Ausstellung «Götter wandelten einst... Antiker Mythos im Spiegel alter Meis­ ter» aus der Sammlung des Fürsten von Liechtenstein. In der Arena von Rita McBride läuft durchgehend von 12 bis 20 Uhr eine Werkschau über das aktuelle nordische Film- und Kunstvi­ deoschaffen. Gezeigt werden über 50 Kunstvideos von 40 Künstlern aus Schweden, Norwegen, Finnland und Island. Das Museum int Städtle 32 in Vaduz ist an diesem Donnerstag von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Konzert mit Leon Koudelak Am Freitag, den 16. August um 18 Uhr gibt Leon Koudelak im Kunstmu­ seum ein Gitarren-Konzert. Er spielt Werke von Carlo Domeniconi (*1947), David Coverdale (*1951), Joaquin Tu- rina (1882 - 1949), Edouardo Martin (*1956) und Glenn Hughes (*1952). 
Umberto Boccionis»Einzigartige Formen der Kontinuität im Raum» aus dem Jah­ re 1913 ist ebenfalls im Kunstmuseum Liechtenstein zu sehen. V-.
	        

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