Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

20 Dienstag, 6. August 2002 
LETZTE SEITE Liechtensteiner VOLKSBLATT InachrichtenI Grosse Hitze in Griechenland ATHEN: Hitzewelle in Grie­ chenland: Wegen der bis­ lang ausbleibenden Nord­ winde haben 
die Griechen am Montag bereits am Mor­ gen bei 39 Grad im Schat­ ten geschwitzt. Ein Ende der Hitze ist vorerst nicht in Sicht. Auch für die kom­ menden Tage wird nach Angaben des Nationalen Meteorologie-Amtes (EMY) mit Temperaturen um 
die 40 Grad gerechnet. Von der Hitzewelle betroffen sind der Westen des Landes so­ wie Mittelgriechenland und die Hauptstadt Athen. Die unter dem Namen «Meltemi» bekannten Nordwinde, die im August für leichte Ab­ kühlung sorgen und die Temperaturen erträglicher machen, blieben in diesem Jahr bisher aus. Weiterer Fall von Creutzfeldt-Jakob BERN: In der Schweiz ist ein weiterer Fall einer Creutzfeldt-Jakob-Erkran- kung (CJK) 
gemeldet wor­ den. Damit starben'seit Jah­ resbeginn elf 
Menschen an der Gehirnkrankheit, wie dem jüngsten Bulletin des Bundesamtes für Gesund­ heit (BAG) vom Montag zu entnehmen ist. Es handelte sich dabei ausschliesslich um die klassische Form von CJK. Die Zahl der Erkran­ kungen war im vergange­ nen Jahr sprunghaft auf mindestens 19 angestiegen. Sexpuppe statt Wasserleiche BREGENZ: Bei der Suche nach einer Wasserleiche hat die Polizei in Österreich eine aufblasbare Gummipuppe aus dem Bodensee gefischt. Ein Bootsführer habe Alarm geschlagen, weil bei der Rheinmündung eine. Leiche im See treibe, sagte ein Sprecher der Vorarlberger Polizei am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Als zwei Beamte mit dem Boot ausrückten, 
hätten sie nach zwanzig Minuten Fahndung jedoch nur das Sexspielzeug entdeckt. Dje Puppe sei ordnungsgemäss mit dem Plastikmüll entr sorgt worden.. Zwei Meter lange Boa in Autowrack HÖRDT: Einen «tierischen» Schrecken hat der Besitzer eines Entsorgungsbetriebes in Hördt (Deutschland), beim Zerlegen eines Schrottautos bekommen. Als er die Innenverkleidung abnahm, schaute ihm eine zwei Meter lange 
Boa Con- strictor entgegen. Wie die ungiftige Würgeschlange in den Wagen kam, war nach Polizeiangaben vom Mon­ tag zunächst unklar. 
1 Priesterinnen exkommuniziert Damit hat der Vatikan seine Drohung wahr gemacht - Widerstand angekündigt ROM: Der Vatikan hat sie­ ben Frauen, die sich im Juni zu Priesterinnen wei­ hen Hessen, am Montag offiziell exkommuniziert. Die Sprecherin der Frau­ en, Gisela Forster, kündig­ te Widerstand gegen den Entscheid aus Rom an. Die Frauen aus Deutschland, Österreich und den USA hatten am 29. Juni die Priesterweihe empfangen, obwohl das nach katholischer Lehre 
-Männern vorbehalten ist. Die Weihe hat­ te der von Rom nicht aner­ kannte Bischof Romulo Anto­ nio Braschi auf einem Donau­ schiff in Österreich vorgenom­ men. Joseph Kardinal Ratzinger sprach als Präfekt der Glau­ benskongregation in Rom die Exkommunikation aus, die er den Frauen bereits im Juli an­ gedroht hatte. Das entsprechen­ de Dekret wurde vom Vatikan veröffentlicht. Der Kardinal hatte den Frauen, von denen vier aus Deutschland, zwei aus Österreich und eine aus den USA stammen, am 10. Juli in einem Schreiben ein Ultimatum gesetzt. 
Bis zum 22. Juli sollten sie Reue zeigen und die Gläubi­ gen «für das verursachte Ärger­ nis um Verzeihung bitten». Ihre Weihe 
sei ein «schwerer Ver­ stoss gegen, die göttliche Ver­ fassung der Kirche», hatte er geschrieben. Frauen könnten nicht zu Priestern geweiht wer­ den und die Gläubigen müssten 
tFPO-Rolitiker zurückgetreten WIEN: Ein führender Politi­ ker der in Österreich mitre­ gierenden Freiheitlichen-Par- tei (FPÖ) ist nach einer Alko­ holkontrolle zurückgetreten. Der Politiker war ein enger Vertrauter des Rechtspopulis­ ten Jörg Haider. Der 49- jährige Reinhart Gaugg habe sein Parlamentsmandat «mit- sofortiger Wirkung» nieder­ gelegt und auch sein Amt als stellvertretender Direktor der . österreichischen Pensions­ versicherungsanstalt abgege­ ben, erklärte der FPÖ- Gene­ ralsekretär "Karl 
-Schweitzer am Montag in Wien. Gaugg war am Wochenen- ite/bei-einer Polizeikontrolle angetrunken 
hinter dem Steuer erwischt worden und hatte einen Test verweigert. Dies ist in Österreich g|eich bedeutend mit einem Schuld­ eingeständnis. Die Priesterinnen haben Widerstand gegen den Entscheid aus dem Vatikan angekündigt. sich an diese «endgültige Ent­ scheidung» halten. Der argenti­ nische Bischof, der die Frauen geweiht hatte, sei bereits vor der Weihe der Priesterinnen ex­ kommuniziert gewesen, betonte Ratzinger. Die Frauen wiesen den von Rom erlassenen Aus­ schluss zurück und beharrten auf ihren Anspruch, das Prie­ steramt ausüben zu wollen. «Wir sind nicht vom Glauben abgefallen, wir haben keinen 
Irrglauben verbreitet, wir sind nicht abtrünnig geworden», un­ terstrichen sie in ihrem Ant­ wortschreiben. Den Brief hatte die Deutsche Forster am 22. Ju­ li beim Erzbischöflichen Ordi­ nariat in München abgegeben. Mehrere der geweihten Pries­ terinnen sind verheiratet, einige haben einen Doktortitel in Theologie. Sie hatten sich in ei­ nem dreijährigen Lehrgang auf ihr Amt vorbereitet. Ratzinger 
deutete die Möglichkeit an, dass die Exkommunikation wieder aufgehoben werden könnte. «Die Kongregation vertraut dar­ auf, 
dass die genannten, er­ leuchtet durch die Gnade des Heiligen Geistes, zur Einsicht gelangen und den Weg zurück finden zur Einheit im Glauben und zur Gemeinschaft mit der Kirche, die sie durch ihr Han­ deln verletzt haben», schloss er sein Urteil. 
Illegale Einwanderer SIZILIEN: Ein Schiff mit 89 ille­ galen Einwanderern an Bord ist in der Nacht zum Montag in Si­ zilien eingetroffen. Die Küsten­ wache fing die aus dem Irak und Pakistan stammenden Menschen in der Nähe von Po- zzallo in der Provinz Ragusa ab. An Bord hätten sich auch 21 Kinder befunden, die bei guter Gesundheit gewesen seien, hiess es. Die Gruppe wurde in ein Aufnahmclager gebracht. Becker unter Druck Gericht dementiert «Spiegel»-Bericht MÜNCHEN: Boris Becker hat noch keinen Grund zum Auf­ atmen: Das Oberlandesgericht München dementierte am Montag Berichte, es habe sich mit dem ehemaligen Tennis­ spieler auf eine Bewährungs­ strafe geeinigt, falls Becker die ihm zur Last gelegte millio­ nenschwere Steuerhinterzie­ hung gestände. Es habe zwar ein erstes Ge­ spräch zwischen Anwälten, Richterin und Staatsanwalt ge­ geben, von einer Einigung sei­ en die Prozessbeteiligten aber noch weit entfernt, sagte die Sprecherin des OLG, Wilma Re- senschek. «Der Spiegel» berichtet in sei­ ner aktuellen Ausgabe, alle Be­ teiligten hätten sich darauf ge­ einigt, dass die Anklage gegen Becker zugelassen werde, der Ex-Tennisprofi gestehen und eine zweijährige Bewährungs­ strafe akzeptieren würde. Zu­ dem solle er die mutmasslich hinterzogenen Steuern plus Zinsen in Höhe von etwa 6,5 Millionen Euro nachzahlen. «Die zuständige Richterin ist über den Bericht völlig unge­ halten und hat gesagt, so stimmt das' nicht», erklärte Ge­ richtssprecherin Resenschek. 
Zwar wäre eine Einigung mit Becker «wie injedem vergleich­ baren Verfahren theoretisch ein gangbarer Weg», fügte sie hin­ zu. Es gebe aber mit Beckers Anwälten bereits grundlegende Differenzen darüber* ob die An­ klage in vollea Umfang erho­ ben werde. «Eventuell soll noch einmal eine Besprechung statt­ finden», sagte die Justizspre­ cherin. Eine Aussage über den Ausgang des Verfahrens könne zurzeit daher nicht gemacht werden, Der Münchner Leiten­ de Oberstaatsanwalt Manfred Wiek wollte sich zu dem Be­ richt nicht äussern. Die Staats­ anwaltschaft halte an ihrer An­ klage fest. Dem «Spiegel» zufolge soll das Verfahren direkt nach sei­ ner Eröffnung beendet werden. Staatsanwaltschaft und Steuer­ fahndung seien sich inzwischen sicher, dass Becker Anfang der 90er-Jahre in Monte Carlo nur einen Scheinwqhnsitz unter­ halten habe, während er in Wahrheit in München gelebt habe und deshalb auch unbe­ schränkt in Deutschland steuer­ pflichtig gewesen sei. Der dreifache Wimbledon- Gewinner würde dem Bericht zufolge einer Vereinbarung mit dem Gericht, zustimmen. 
Schweizer essen viel Käse Rekord beim Pro-Kopf-Käsekonsum - Mozzarella Spitzenreiter BERN: In der Schweiz ist letz­ tes Jahr so viel Käse wie noch nie gegessen worden. Der Pro- Kopf-Konsum stieg um 0,7 Ki­ lo oder 3,7 Prozent auf 19,8 Kilo. Auf Schweizer Käsetel­ lern herrscht grosse Vielfalt. Gesamthaft wurden letztes Jahr in der Schweiz gemäss Anga­ ben der Käscorganisation Schweiz (KOS) vom Montag 147 000 Tonnen Käse verzehrt. Je rund 30 Prozent der konsu­ mierten Menge entfallen auf Frischkäse und Halbhartkäse, 
17 Prozent auf Hartkäse. Die bekannteste Schweizer Käse­ sorte ist zwar der Emmentaler. Er wird jedoch in der Schweiz nicht am häufigsten konsu­ miert. Spitzenreiter sind die Sorten Mozzarella (2,1 Kilo pro Kopf), Gruyere (1,8), Raclette (1,5) und Quark (1,4). Der Konsum von Mozzarella, Raclette und Grana war stei­ gend. Die traditionellen Hartkä­ se Emmentaler und Gruyere verzeichneten dagegen Absatz­ einbussen. Nach dem Rekord­ jahr 2001 dürfte sich der Käse­konsum 
in der laufenden Peri­ ode gemäss Angaben von KOS etwas abschwächen. Ähnliche Entwicklungen sind aus frühe­ ren Jahren bekannt. Auf Höhenflüge folgte jeweils eine kurze Dauer der Beruhigung. Im Rahmen der bilateralen Abkommen mit der Europä­ ischen Union können bis in we­ nigen Jahren alle Käse zollfrei in die Schweiz eingeführt wer­ den. Durch den sich dadurch verschärfenden Wettbewerb wird der Käsemarkt weiter be­ lebt. * >. * *<* ' ' 
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