Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
INLAND Freitag, 2. August 2002 5 Verzauberter Turner-Nachwuchs Jugendlager der Turnvereine Schaan und Eschen Mitte Juli verbrachten die Nach­ wuchstalente der Turnvereine Schaan und Eschen eine erleb­ nisreiche Lagerwoche im Berner Oberland. Nachstehend ihr La­ gerbericht. Am 15. Juli besammelten sich am Morgen 34 Kinder im Alter von sieben bis dreizehn Jahren der Turnvereine Schaan und Eschen beim Schaaner Bahnhof. Sie wurden von den Leitern passend zum Lagerthema Harry Potter als Zauberer 
verkleidet Empfangen. Nachdem "das Gepäck in den Bussen verstaut war, ging die Fahrt für sechs Tage ins Diemtigtal im Berner Ober­ land. Als die Zimmer bezogen waren, wurden die Kinder in vier Gruppen eingeteilt, zu denen sie sich die Namen The Potters, „Di? zauberhaften Acht, Blitzard und F'luffi' ausdachten. Wer ein richtiger Zauberer sein will, muss natürlich auch die dazu nötigen Uten­ silien haben, und so bastelten die Zau­ berlehrlinge mit viel Phantasie ihre Besen, Zauberhüte, Umhänge, Zauber­stäbe 
und Brillen, und jede Gruppe malte eine Fahne. Bei Sonnenschein und Regen sam­ melten die kleinen Zauberer während der ganzen Lagerwoche bei Postenläu­ fen, Stafetten, Quiz und für besondere Verdienste Punkte fiir die Gruppe. In der nahe gelegenen Turnhalle tobten sich die Kinder auch mit Trampolin­ sprüngen und Ballspielen aus. Bei ei­ nem Nachtspaziergang im Wald konn­ te jeder Zauberlehrling beweisen, dass er keine Angst vor Gespenstern und Hexen hat, und anschliessend gab es am Hexenfeu er ei nen Zaubertrunk Nach einer erlebnisreichen Woche zeigten die Kinder am Schlussabend Zauberkunststücke und Sketches, und mit dem Högwartsexpress ging's dann am Samstag wieder nach Hause, wo die frisch gebackcncn Zauberer ihr Diplom bekamen und von den Eltern schon ungeduldig erwartet wurden. Der Turnverein Schaan bedankt sich an dieser Stelle bei allen, die an diesem schönen Jugilager mitgeholfen und teilgenommen haben! Turnverein Schaan 
Die Nachwuchstalente der Turnvereine Schaan und Eschen verbrachten eine erlebnisreiche Lagerwoche im Berner Ober­ land. (Bild: TV Schaan) «Acht Jahre Hotel Griechenland» Die Volksblatt-Urlaubs-Kolumne - Von Tamara Frommelt - Teil 2 Das Zimmer In Begeisterungsstürme ist wahr­ scheinlich noch keiner beim Betreten ei­ nes dieser Hotelzimmer geraten, span­ nend ist es aber trotzdem immer wieder aufs neue, festzustellen, ob die Vorgän­ ger etwas zurückgelassen haben, wie geräumig das Bad ist und ob das Bett ei­ nen angemessenen Härtegrad aufweist. Gross die Freude, wenn sowohl Fernseher als auch Kühlschrank (kühl?) vorhanden, weniger gross die Freude, wenn zuwenig Badetücher bzw. Zahngläser vorhanden sind und die Klimaanlage nicht oder nur ungenügend funktioniert. Trotzdem: Je­ des Jahr dasselbe: bei der Ankunft kann man sich so gar nicht mit dem winzigen Zimmer anfreunden, bei der Abreise hat man es dann so richtig ins Herz geschlos­ sen: «Diese Gemütlichkeit!» Auch wenn man noch immer nicht kapiert hat, wie sich bei der Dusche eine einigermassen angenehme Temperatur einstellen lässt, ist es doch das Schönste, am Abend auf dem Balkon zu sitzen, die Aussicht und das Meeresrauschen zu geniessen und ein wenig zu plaudern. Interessant ist es aber auch, zu 
eruieren, was die Nachbarn so für Leute sind und darüber zu spekulie­ ren, ob es diejenigen sind, die am Pool links hinter einem sitzen oder nicht. Dinge, die einem den Schlaf rauben Sehen wir mal davon ab, dass gewis­ se Touristenklassehotels gerne Hitpara- dendiscopartys für ihre jüngeren Besu­ cher veranstalten, die je nach Lage des Zimmers, wenn man früher schlafen geht als andere, in der Nacht das Mu­ sikgefühl empfindlich verletzen. (Ich erwähne unter Schüttelkrämpfen pro­ minente Namen wie Schreihals Enrique Iglesias 
und Playboyhäschen Britney Spears, die weder ein Gefühl für Musik haben noch je wussten, dass Neil Young nicht der Typ von der Versicherungsge­ sellschaft oder ein Kosmetikartikelher­ steller ist). Und sehen wir auch einmal davon ab, dass themenbezogene Ouzo- Saufabende inklusive Single-Sirtaki- tanzen (im Orient Fruchtbarkeitstanz {«Hotel 'v Griechenland' Urlaubszeit - Reisezeit: Manche j nehmen sogar die schÖnStcri'Wo-? f chen im Jahr ernst. Nicht so unsere ] ' .freie Mitarbeiterin Tamara Frommelt j aus Ncndeln, die sich so ihre Gedan-; • ken über «Acht Jahre Hotel Gric-; chenland» gemacht hat. . > 
genannt) mit dem Mittclmcer-Föhn noch unausstehlichere Klänge ins Zim­ mer zaubern. Sehen wir auch davon ab, dass in besonders hellhörigen Gebäu­ den die Rückkehr der Nachbarn kaum zu ignorieren ist, wenn diese sich im knarzenden Bett wer weiss was wid­ men. Das, ja das alles ist überhaupt nicht schlimm, denn man kann sich daran gewöhnen bzw. es mit vorhande­ nem Discman übertönen. Doch das, was meine Freundin und ich dieses Jahr er­ leben mussten, übertrumpft alles! Naiv, wie wir waren, haben wir bei brennen­ dem Licht die Balkontüre aufgelassen, was uns vorerst - fröhlich plaudernd - nicht im Geringsten gestört hat. Als wir aber schlafen gehen wollten, begann ein Horrortrip, den wir erst Stunden später noch immer im Schockzustand überwinden konnten. Es war grauen­ haft. Zuerst waren es nur kleine, milli- metergrossc Fliegen, die in grosser Zahl (hunderttausend, eine Million?) das Zimmer in ein schwarzes Loch verwan­ delt hatten. In mühsamer, langwieriger Präzisionsarbeit haben wir es schliess­ lich geschafft, mit unseren weissen. Handtüchern die Plagegeister zu ver­ treiben, nicht ohne Flecken an Wänden (und noch schlimmer: Bettwäsche) zu hinterlassen. Wir dachten, es wäre vor­ bei, wir seien gerettet, doch bereits das nächste Ungeheuer' erwartete uns: Ein giftgrünes Etwas klebte noch an der Scheibe. Ich wagte mich keine 10 Meter an das schreckliche Monstrum heran. Meine mutige Freundin schaffte es un­ ter Protest dann aber doch, das mordlus­ tige Ding an die Luft zu befördern. Wir lagen bereits schläfrig und erschöpft im Bett, als wir von der Realität wieder eingeholt wurden. Ein mindestens 10 bis 20 Zentimeter grosses, grauenhaft aussehendes Insekt löste gellende Angstschreie bei uns aus. Nach fünf Minuten war unsere Stimme erschlafft und wir konnten wieder einigermassen klar denken (auch wurde die Luft unter der 
Bettdecke knapp). Ich war über­ zeugt, dass das Tier mich zuerst töten würde, weil ich-näher an ihm lag. Es vergnügte sich surrend in der Ständer­ lampe und bereitete seinen Speichel- fluss vor. Es wetzte die Zähne. Es konn­ te jeder Zeit angreifen. Das Adrenalin muss uns lebensmüde gemacht haben, denn mit Lichtregulation der fünf Lam­ pen im Zimmer haben wir es geschafft, dass das Ungetüm aus der Lampe kam (der Schatten, den es warf, zeichnete sich über die ganze Zimmerdecke und Hess uns ekelerregende Details seiner Anatomie erkennen). Minuten nach der Tat war 
es ruhig und wir schlössen das Badezimmer wieder auf. Die Lage hatte 
sich extrem verschlechtert: Es befand sich nun auf dem Vorhang an der Bal­ kontür. Seine monströsen Augen waren direkt auf uns hilflose Opfer gerichtet. Wir diskutierten eine halbe Stunde über Massnahmen, die zu treffen waren; die wir aber unmöglich realisieren konnten. Die Angst war zu gross, dass der Feind uns kontaminieren könnte. Es blieb nur eins: Der Kammerjäger! Tatsächlich 
führte das Hotel einen solchen «Dienst», doch wie nur unschwer zu erkennen war, machte sich die Rezeption über uns lustig, als wir verstört in unseren Pyja­ mas nach einem Kammerjäger verlang­ ten. Der Mann an der Rezeption kannte keine Gnade, lachte und erzählte einem Kumpanen etwas in griechisch. Der Kammerjäger würde sich gleich auf den Weg machen. Wir warteten unterdessen 
vor dem Zimmer, betrachteten Heim­ kommende und schliefen fast ein. Eine geschlagene Stunde später fühlten wir uns verarscht und nach einem weiteren Anruf kam ein kleiner Mann (der Gärt­ ner) mit einer Sprühdose und Papier und beförderte die ausserirdische Muta­ tion ins Jenseits. Endlich konnten wir schlafen. Das war eine Nacht... Fortsetzung folgt 15. JyBi bis f5. ÄMgaist . • -• - • ' * .ö. ' •*"' -iV/.' •: • , Wenn die Temperatur in Vaduz heute 28° oder mehr Grad erreicht, erhalten Sie bei den unten stehenden Partnern • 50 % Äabati' 
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