Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

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Liechtensteiner 
Freitag 2. August 2002 Fr. 1.20 VOLKSBLATT Mit amtlichen Publikationen. • 1 24. Jahrgang, Nr. 174 
VERBUND I SÜDOSTSCHWEIZ FREITAG Auf der Gafadura- Hütte zuhause SOMMERSERIE: Die Familie Charlotte und Fritz Wohl- wend bewirtet auf der Gafa- dura-Hütte oberhalb von Planken mit viel Liebe und Leidenschaft Wanderer und Biker. Auch lästige Nebel- schwaden konnten uns ges­ tern nicht davon abhalten, nach Gafadura zu radeln und mit der Wirtefamilie zu plaudern. Seite 3 Gold im Team- bevverb BOGENSCHIESSEN: Der alle zwei Jahre organisierte Kleinstaaten-Vergleich der Bogenschützen endete in Luxemburg mit einem Tri­ umph der Liechtensteiner Mannschaft. Damit gelang die Verteidigung des Titels aus dem Jahr 2000. Mario Sieber vergab den Einzel- Sieg mit 
dem letzten Pfeil. Überraschend w^r der 4. Rang von Priska Lutz bei den Damen. Seite 11 Papst beendet Südamerika-Reise MEXICO: Zum Abschluss seiner Reise durch Nord- und Mittelamerika hat Papst Johannes Paul II. am Don­ nerstag in Mexiko zwei in­ dianische Märtyrer selig ge­ sprochen. Die beiden Ipdios seien ein 
Beispiel dafür, «wie man zu Gott gelangen kann, ohne seine eigene Kultur zu verleugnen», sagte er. Das 82-jährige Kirchen­ oberhaupt verfolgte die mit zahlreichen Elementen aus der Indio-Kultur gespickte Feier sichtbar gestärkt und wirkte weniger hinfällig als zuvor in seiner elftägigen Pastoralreise. Mitunter klopfte er sogar im Takt der indianischen Musik mit. Seite 17 
Verfassung: Volksinitiative? ) Heute letztes Treffen zwischen Fürstenhaus und Verfassungskommission Auf Schloss Vaduz werden heute Vormittag Fürsten­ haus und Verfassungs­ kommission ein letztes Treffen betreffend den Vorschlag zur Verfas­ sungsänderung abhalten. Möglicherweise wird das Fürstenhaus dann eine Volksinitiative anmelden. Martin Frommelt Fast zehn Jahre ist es her, seit der Landtag sich im November 1992 für eine Verfassungsände­ rung ausgesprochen hat. Das lange und teils sehr mühvolle Ringen um die Änderung der Verfassung soll nun beendet werden. Nach zehn Jahren soll sich endlich das Volk dazu äus­ sern können. Beim letzten Tref­ fen am 24. Juni auf Schloss Va­ duz waren sich Fürstenhaus und Verfassungskommission ei­ nig, dass es Zeit für eine Ent­ scheidung ist. «Wir sind sehr glücklich, dass es auch die Ver­ fassungskommission so gese­ hen hat, dass jetzt eine Ent­ scheidung getroffen wird», sag­ te Landesfürst Hans-Adm II. Am 24. Juni haben Verfas­ sungskommission und Fürsten­ haus einen Verfassungsentwurf vereinbart, der in der Folge den Abgeordneten zum Studium zugestellt worden ist. Heute soll die Kommission dem Fürsten­ haus mitteilen, ob die Fraktio­ nen dieser Vereinbarung bei der 2. Lesung, im Landtag Chance (ur die notwendige Dreiviertels- mehrheit einräumen. Falls nicht, würde das Fürstenhaus auf der Basis des vereinbarten Verfas­ sungstextes eine Initiative an-Itt 
Sachen Verfassung dürfte es heute auf Schloss Vaduz zu einem richtungsweisenden Treffen zwischen Fürstenhaus und Verfassungs­ kommission feomme«. (Photocomposing: Paul Trümmer) melden. «Dann ist eine zweite Lesung im Landtag sinnlos. Das schadet nur; 
die Gräben würden nur vertieft werden und es wäre auch ein schlechtes Zeichen nach aussen», so der Landes­ fürst. Regierungschef Otmar Hasler ist auch vor dem heutigen Tref­ fen überzeugt, dass die Regie­ rung mit der Regierungsvorlage den richtigen.Weg gewählt hat:' «Dieser Weg 
hat den Dialog er­ möglicht und im Verlauf dieses Prozesses hat sich einiges be­ wegt». Zur Erinnerung: Im Feb­ruar 
2000 hatte das Fürsten­ haus ein fertigen Verfassungs­ vorschlag («rotes Büchlein») vorgelegt. Aüfgrund der Mei­ nungsäusserungen der Bevöl­ kerung bei den Schlossge­ sprächen wurde dieser Vor­ schlag überarbeitet. Zum Amts­ antritt der neuen Regierung legte das Fürstenhaus im März 2001 dann den überarbeiteten Verfassungsvorschlag («grünes Büchlein») vor. Damals war da­ von auszugehen, dass kein Spielraum mehr besteht. ~ An­ statt einfach einer Volksinitiati­ve 
über dieses «grüne Büchlein» entgegenzublicken, hat sich die Regierung 
für den beschwerli­ cheren Weg über eine Regie­ rungsvorlage entschieden, da­ mit sich erstmals der Landtag dazu äussern konnte. In der Folge zeigte sich das Fürsten­ haus noch einmal gespriiehsbe- re'it. Im letzten-Sommer wurde ein Kompromiss verkündet, der den Gegnern jedoch zu wenig weit ging. Nun hat es offenbar erneut Bewegung gegeben. «Ich bin überzeugt, dass mit diesem jetzt vereinbarten Entwurf ge­genüber 
dem grünen Büchlein und auch gegenüber der Regie- . rungsvorlage klare Verbesse­ rungen erzielt werden konn­ ten», sagte am 24. Juni Land­ tagspräsident Klaus Wanger. Landesfürst Hans-Adam II. sprach von einem «sehr tragba­ ren Kompromiss». Selbst Land­ tagsvizepräsident Peter Wolff meinte, dass er zwar mit einigen. Bestimmungen nach wie vor Mühe habe, dass nun aber einige Punkte akzeptabel seien. Nach übereinstimmenden Aussagen hat es also Bewegung gegeben. Sexuelle Belästigung Zwei Asylbewerber aus Liechtenstein verhaftet Zwei in Liechtenstein unter­ gebrachte Asyl Suchende im Alter von 21 und 23 Jahren sind in der Nacht auf gestern in Buchs/SG wegen massiver sexueller Belästigung verhaf­ tet worden. Martin Frommel t Wie die St. Galler Kantonspoli­ zei mitteilte, hatten die Männer in einer Wohnung im südöstli­ chen Gemeindegebiet an der Lagerstrasse eine 19-jährige Frau massiv sexuell belästigt. Das Untersuchungsamt Altstät­ ten hat gegen 
die beiden Asyl­ bewerber ein Verfahren einge­ leitet. Laut Polizeiangaben war die junge Frau am Mittwochabend mit einem ihr flüchtig Bekann­ ten in die Wohnung gegangen.' Kurz danach tauchte der zweite Mann in der Wohnung auf. Die beiden belästigten die 19-Jähri­ ge massiv. Dank heftiger Ge­ genwehr gelang es der Frau, aus dem Haus zu flüchten und die Polizei zu alarmieren. Kurz 
darauf konnten zwei der Tat dringend Verdächtige festge­ nommen werden. In Liechtenstein untergebracht Bei den beiden Männern handelt sich um Asyl Suchende aus Mazedonien und Jugosla­ wien, die in Liechtenstein un­ tergebracht sind. Auch das Op­ fer stammt aus dem Räum des ehemaligen Jugoslawien, wohnt aber bereits seit mehre­ ren Jahren in der Schweiz. Ob die beiden Männer schon vorher in Liechtenstein auffäl­ lig waren, konnte man gestern bei der Landespolizei nicht sa­ gen. «Bis jetzt sind wir von der St. Galler Polizei noch nicht kontaktiert worden», so Polizei­ chef Reto Brunhart auf Anfrage des Volksblattes. Auch das für das Asylwesen zuständige Aus­ länder- und Passamt in Vaduz wurde am gestrigen Schweizer Nationalfeiertag noch nicht of­ fiziell informiert, wie Asyl-Ab- teilungsleiter Hanspeter Röth- lisberger auf Anfrage sagte. 
Grossaufmarsch der Skinheads Rund 300 Rechtsradikale bei 1.-August-Feier auf dem Rütli An der 1.-August-Feier auf dem Rütli/Uri ist es zu einem Grossaufmarsch von Rechtsra­ dikalen gekommen. Neben rund 700 Besuchern nahmen etwa 300 Rechtsradikale an der Veranstaltung teil - rund dreimal mehr als letztes Jahr. Während der von Blasmusik, Alphornklängen und dem Ver­ lesen des Bundesbriefs um­ rahmten Feier sowie während •der offiziellen Ansprache von Ständerat Bruno Frick kam es im Gegensatz zu 2000, als die Rede von Bundesrat KasparVil- liger gestört wurde, zu keinen Zwischenfällen. Die Polizei haf­ te 
bei der Rütli-Schiffsstation erneut umfangreiche Sicher­ heitskontrollen durchgeführt. Dabei wurden alkoholische Ge­ tränke, Feuerwerkskörper, Mes­ ser und ein Pfefferspray be­ schlagnahmt. Personen wurden keine zurückgewiesen. Der Na­ tionalfeiertag ist dieses Jahr erstmals nach drei Jahren wie­ der von Regenfällen getrübt worden. 
Bei der traditionellen 1.-August-Feier auf dem Rütli traten etiva 300 Recjitsradikale auf. Es kam aber zu keinen Zwischenßllen.
	        

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