Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
WIRTSCHAFT Donnerstag, 1. August 2002 
9 Martin Ebner trennt sich von seinen Visionen Zürcher Kantonalbank übernimmt Stimmenmehrheit an Ebners BZ Visionengesellschaften WILEN: Vor dem Hintergrund der Börsenbaisse hat sich der Financier Martin Ebner mehr­ heitlich von seinen Visionen ge­ trennt. Ebners BZ Gruppe Hol­ ding hat die Stimmenmehrheit an den vier Visionsgesellschaf­ ten an die ZKB verkauft. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart. Die grösste Kantonalbank der Schweiz übernimmt sämtliche Namenaktien (zwischen 17 und 20 Prozent des Kapi­ tals) der vier Gesellschaften BK Vision, Pharma Vision, Spezialitäten Vision und Stillhalter Vision, wie die Zürcher Kantonalbank (ZKB) am Mittwoch in einem Communiqu£ bekannt gab. Da­ mit erwirbt die ZKB von der BZ Grup­ pe Holding ein Portfolio von rund 3 Mrd. Franken. Mit dem Kauf trage die ZKB in ei­ nem von Verunsicherung und Über­ treibung geprägten Börsenumfeld zur «Beruhigung der Märkte bei», schreibt das Staatsinstitut. Sie werde zur «verlässlichen Partnerin von rund 50 000 Kleinanlegern und Investo­ ren». Die Kundenvermögen steigen dadurch um 4 Prozent auf rund 73 Mrd. Franken. Die BZ Gruppe leidet unter Kursein­ brüchen bei wichtigen Beteiligungen. Bei ABB, Bäloise oder CS Group, bei 
Financier Martin Ebner verkauft vier seiner Visionen an die ZKB. 
Anfang Woche hatte die BZ Gruppe Marktspekulationen und Berichte der Wochenendpresse dementiert, dass sie finanzielle Probleme habe. «Das Marktumfeld hat sich verändert,, aber es gibt keine Probleme», hätte die Ver­ waltungsratspräsidentin der zur BZ Gruppe gehörenden BZ Bank, Evellne Saupper, erklärt. Grund für den Verkauf der Visionen- Anteile sei ein relativ kleines Ver­ triebsnetz während des «Bären- Markts», sagte Ebners rechte Hand und BZ-Sprecher Kurt Schiltknecht am Mittwoch auf Anfrage. «Bei unserer denen die BZ Gruppe zu den grösseren Aktionären gehört, ist der Wert im lau­ fenden Jahr deutlich geschrumpft. Seit 
Jahresbeginn haben die vier «Visio­ nen» zwischen einem Drittel und der Hälfte ihres Wertes eingebüsst. Noch 
A Grösse macht es keinen Sinn, riesige Marketing-Strategien aufzubauen und das Vertriebsnetz zu vergrössern», sag­ te Schiltknecht. Viel Geld verloren Zur finanziellen Lage der Gruppe wollte Schiltknecht nicht Stellung nehmen. Die BZ Gruppe Holding sei eine private Gesellschaft. «Seit 15 Jahren haben wir nie über diese be­ richtet und werden es auch in den nächsten 15 Jahren so halten», sagte er weiter. Bilanzen würden keine veröf­ fentlicht. Allerdings räumte Schiltknecht ein, dass während des Kurszerfalls an den Börsen «sehr grosse Beträge» verloren gegangen seien, ebenso wie während des Kursanstiegs «substanzielle Beträ­ ge» verdient worden seien. Konkrete 
Zahlen nannte er keine. Die BZ Gruppe Holding hält nunmehr weniger als 5 Prozent an der BK Vision (letzte Mel­ dung: 67,9 Prozent), an der Pharma Vision (53,3 Prozent) und an der Still­ halter Vision (53,5 Prozent), wie die BZ Gruppe mitteilte. An der Spezia­ litäten Vision sei sie noch mit 16,5 Prozent (67,4 Prozent) beteiligt. Als Folge des Verkaufs der Visionen hält die BZ Gruppe Holding nur noch Di­ rektbeteiligungen. Der Anteil an ABB sei von zuvor 10,1 auf 9,7 Prozentge- sunken. Reduziert hat Ebners Gffippe auch die Beteiligung an Bälo is e von 20,1 auf 10,9 Prozent, an CSG von 9,7 auf unter 5 Prozent, an Hero von 10,6 auf ebenfalls unter 5 Prozent. Abgenommen hat auch der Anteil an der schwedischen Investor von 10,2 auf 9 Prozent, an der Lonza Group von 23,9 auf 19,8 Prozent und an Tularik von 25,4 auf 5 Prozent. Keine melde­ pflichtigen Änderungen hätten sich bei den übrigen Beteiligungen der BZ Gruppe Holding ergeben, wie etwa In­ tershop (letzte Meldung: 94 Prozent), Pirelli SpA (7,8 Prozent) und Rieter (21,4 Prozent). Kein Kommentar über Verkäufe Ob ein allenfalls weiterer Abbau von Beteiligungen . bevorstehe, wollte Schiltknecht nicht kommentieren: «Über strategische Absichten haben wir noch nie etwas gesagt.» Pan Alpina Sicav Alpina V Preise vom 31. Juli 2002 Kategorie A (thesaurlerend) Ausgabepreis: € 44.70 Rücknahmepreis: € 43.74 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 42.90 Rücknahmepreis: € '41.97 Zahlstelle In Liechtenstein: Swlssflrst Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 61, Postfach, FL-9490 Vaduz a. 
Union Investment Nettoinventarwert vom 30 07.2002 in Euro AKTIENFONDS: UNIDYNAMICFONDS: EUROPA A' UNIDYNAMICFONDS: EUROPA -NET- A UNIDYNAMICFONDS: GLOBAL A' UNIDYNAMICFONDS: GLOBAL -NET- A UNIEM FERNOST' UNIEUROPA' UNIEUROPA -NET- UNIEUROSTOXX50A* UNIEUROSTOXX 50 
-NET- A UNIGLOBAL ' UNIGLOBAL -NET- UNIGLOBAL 
TITANS50A' UNIGLOBAL TITANS 50-NET-A UNINEUEMARKTE' UNI21.JAHRHUNDERT 
-NET- UMBRELLA FONDS UNISECTOR: BASIC INDUSTRIES ' ÜNISECTOR: BIO PHARMA' UNISECTOR: FINANCE' UNISECTOR: GENTECH' UNISECTOR: HIGHTECH' UNISECTOR: LIFESTYLE' UNISECTOR: MOBIL' UNISECTOR: MULTIMEDIA' UNISECTOR: NAWRETECH' EUROACTION: EMERGINQ' EUROACTION:MIOCAP' EUROACTION: N.M.' 
34,47 21,96 20,58 13.86 540,38 1025,54 37,09 35.87 30,39 77,31 48,36 26.88 27,64 14,60 15,58 41,66 40,49 38,90 32.92 27,36 43,74 45,11 15.15 33.16 34,71 98,18 33,55 <5 UNICO 1-THACKER MSCI WORLD' 8,45 MSCIEUROPE CONSUMER OISCRETIONARY' 68,78 MSCI EUROPE CONSUMER STAPLES ' 93,97 MSCI EUROPE ENERGY' 125,50 MSCI EUROPEFLNANCIALS' 80,89 MSCI EUROPE HEALTHCARE' 86,24 MSCI EUROPE MICOMMUNICATION SERVICES ' 54,48 OAX30' 37,39 SSP500 ' 8,98 NASDAO-100' 9,63 'zuzüglich Ausgabekommission Vertreter Union Investment (Schweiz) AG Bdrengasse 25 8001 Zürich Tel. +41 1225 63 00  www.unlon-lnvestment.ch Zahlstelle Im Fürstentum Liechtenstein: Volksbank AG, Heiligkreuz 42,9490 Vaduz Tel. +423 237 69 30  www.volksbank.il 
Villiger macht Druck «Swiss wird nie mehr Steuergelder erhalten» 
Nach BZ-Verkauf: Sozialdemokraten und Gewerkschaften fühlen sich bestätigt BERN: Die Schweizer Fluggesell­ schaft Swiss kämpft mit Pannen, Personalmangel und dem verfahre­ nen Lohnstreit mit den Piloten. Sollte sie jetzt scheltern, kann sie nicht mehr auf die Hilfe des Bundes zählen. Die Swiss werde keinen Rappen Steu­ ergelder mehr bekommen, sagte Bun­ despräsident Kaspar Villiger in einem Interview mit der «Berner Zeltung» vom Mittwoch. Die Fluggesellschaft habe eine einmalige Starthilfe bekom­ men, müsse aber jetzt auf eigenen Füssen stehen. Kein Verständnis hat Villiger für die Lohnforderungen der ehemaligen Crossair-Piloten. Es entstehe der Ein­ druck, diese stellten ihre kurzfristigen Eigeninteressen vor das langfristige Überleben der Swiss. Nun müsse eine Lösung in dem Lohnstreit gefunden werden. Es sei viel investiert worden, um zehntausende von Arbeitsplätzen 
zu retten. Jetzt sei es an den Piloten, diese zu erhalten. Eine Ausgliederung der Crossair steht laut Villiger derzeit nicht zur Debatte. Die Swiss werde kein Steuergeld mehr bekommen, sagte Bundesrat Kaspar Villiger in einem Zeitungs-Interview. Verlangsamtes Wachstum Quartalzahlen zum Arzneimittelmarkt in der Schweiz ZUG: Der Arzneimitteimarkt in der Schweiz ist im zweiten Quartal 2002 langsamer als in der Vorjahresperi­ ode gewachsen. Wertmässig wuchs er um 3,6 Prozent auf 723 Mio. Franken. Eine starke Zunahme um 10,4 Prozent verzeichneten die Ge­ nerika. Mengenmässig ging der Heilmittel- Absatz bei Apotheken, Drogerien und selbstdisponierenden Ärzten um 3,3 Prozent zurück, wie die die Vereini­ gung der Importeure Pharmazeuti­ scher Spezialitäten (VIPS) mitteilte. Diese Abnahme folgt einem seit 1995 anhaltenden Trend. In den Zahlen zum Quartal ist der Spitalmarkt nicht ent­ halten. Sechs Prozent mehr Generika abgesetzt Ob das gebremste Wachstum von Dauer ist, bleibt abzuwarten. Nach VIPS-Angaben wird sich dies in den 
kommenden Monaten zeigen. Dämp­ fend wirkten die erneuten Preissen­ kungen auf Medikamente mit abge­ laufenem Patentschutz und der stark wachsende Generikamarkt. Mit einem wertmässigen Wachstum (Hersteller­ abgabepreise) von 10,4 Prozent auf 25,3 Mio. Fr. setzten die Generika im zweiten Quartal 2002 ihren Erfolgs­ kurs fort. Mengenmässig wurden 6 Prozent mehr Generika abgesetzt Seit Juli 2001 verzeichnete der Generikamarkt damit eine Zunahme von 17,8 Prozent auf 101 Mio. Franken. Mengenmässig betrug das Wachstum 12,7 Prozent. Auch bei den kassenpflichtigen Me­ dikamenten - dem Löwenanteil am Markt - verlangsamte sich das Wachs­ tum im zweiten Quartal 2002. Die Zu­ nahme betrug noch 4,6 Prozent. Das leicht überdurchschnittliche Wachs­ tum sei auf die Einführung neuer Arz­ neimittel zurückzuführen, schreibt die VIPS. 
i BERN: Für die seit jeher Ebner-kriti- t sehen Sozialdemokraten und Ge­ werkschaften haben sich am Mitt­ woch die Warnungen vor dem Sha- • reholder-Value-Propheten bestätigt ; Die SP forderte erneut, Beteiligungs- j, gesellschaften schärfer zu kontrollie- • ren. " | Für Pletro Cavadini, Sprecher < beim Schweizerischen Gewerk- j 
schaftsbtuid (SGB), ist mit dem Un- : tergang von Martin Ebners BZ Visio- ; nen ein Symbol des Shareholder-Va- ; • lues gescheitert. Der Guru und Wan- ; derprediger des Aktionärsinteresses, j der mit seinen Schälmeienklängen > auch Kleinanleger betörte, sei über ' sich selbst gestolpert. Mit der alleinig j gen Konzentration auf das Ak- i tionärsinteresse sei es wohl endgültig ; aus.' ' Die Bevölkerung sei nach dem Gro- \ ünding der Swissair, den Bilanzskan- ' dalen "der jüngsten Zeit und dem Bör­ sencrash auf Raten skeptisch. Eine 
• neue Börseneuphorie dürfte sich bis auf "Weiteres kaum mehr einkeilen. Einzig einige LiberaUsifcrungsjünger bezeichneten die derzeitige" Lage an den Bönen noch als Delle. SP-Sprecher Jean-Philippe Jean-, nerat hielt es für einigermassen para­ dox, dass nun gerade eine Bank mit Teilstaatsgarantie Ebners Visionen übernimmt. Die SP frohlocke natür­ lich nicht Über einen Unternehmer, dem es nicht gut gehe. Der Fall Ebner sei aber die Bestätigung für eine ge-< fährliche Entwicklung, vor der die Partei immer gewarnt habe. Kleinanleger als Verlierer Martin Ebner habe viele Menschen verlockt, und nun,stehe zu . befürch­ ten, dais gerade Kleinanleger den sauer verdienten Sparbatzen ver-1 lören. Die Partei wiederhole ihre For- j derung, dass Kapitalbeteiligungsge­ sellschaften' den) Anlagefondsgesetz 
ä unterstellt werden müssten. j Sarasin Investmentfonds Tel.++41 61 277 7737 www.sarasln.ch Kurse per 30. 
Juli 2002 Strategiefonds Valor-Nr. Währung 
NAV GlobalSar (CHF) 174*906 
CHF 283.06 GlobalSar (EUR) 377'951 
EUR 196.12 OekoSar Portfolio 174'851 
CHF 189.62 SwissMix 456'282 
CHF 168.19 Obligationsfonds BondSar 618'792 
CHF 69.17 BondSar Euro 997'334 
EUR 140.14 Aktienfonds 
* BlueChipSar 456'289 
CHF 178.47 EmergingSar 456'294 
CHF 126.18 EmergingSarAsia 652'994 . 
CHF 129.26 EquiSar Lux. 906'846 
CHF 123.85 EuropeSar 174-923 
CHF 80.98 TecSar 377'954 
CHF 142.82 ValueSar Equlty 720-685 
CHF 124.50 WebSar 1*002-595 
CHF 80:25 Zahlstelle In Liechtenstein VOLKS BANK AG Vadui Heiligkreuz 42* FL-9490 Vaduz Tel. +423/237 69 30 • www.volksbank.1
	        

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