Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

2 Samstäg, 5. Januar 2002 
TAGESSPIEGEL Liechtensteiner VOLKSBLATT PERSONLICH Herzliche Glückwünsche unseren Jubilaren Das Volksblatt gratuliert recht herzlich zum Geburtstag und wünscht weiter­ hin alles Gute und Gottes Segen. Heute Samstag Marie RITTER, Betreuungszentrum St. Martin, Eschen, zum 87. Geburtstag Ernst THÖNY, Amikaweg 17, Vaduz, zum 83. Geburtstag Hansimia KÖHLER, Masescha, Trie- senberg, zum 80. Geburtstag % Paul MOSER, Unterm Schloss 80, Bal­ zers, zum 79. Geburtstag Emma TELLEY, Wiesengasse 15, Schaan, zum 78. Geburtstag Morgen Sonntag Katharina HEEB, Fuhraweg 293, Rug- gell, zum 83. Geburtstag Gottlieb R1SCH, Im Gapetsch 9, Schaan, zum 80. Geburtstag Hedwig BRUNNER, Zollstrasse 25, Schaan, zum 78. Geburtstag Elisabeth 0EHR1, Im Bretscha 27a, Schaan, zum 76. Geburtstag Elsa KINDLE, Eichholzweg 9, Triesen, zum 75. Geburtstag Irene KAUFMANN, Unterm Schloss 31, Balzers, zum 75. Geburtstag Dieinsljubiläum im Gast­ hof Schäfle, Triesen Florian Pichler aus Triesen, Koch im Gasthof Schäfle, Triesen feiert heute Samstag, 5. Januar 2002 sein 25-jähri- ges Dienstjubiläum. Fam. Burgmeier mit Mitarbeitern gratulieren recht herzlich und danken dem Jubilären für seine langjährige Treue. Den Gratula- tionen.der Firmenleitung schliesst sich das Volksblatt gerne an. Sternsinger in Mauren und Schaanwald MAUREN: Am Sonntag, 6. Januar werden über 50 Sternsinger nach der Aussendung in den Gottesdiensten in Mauren (10.00 Uhr) und Schaanwald (8.30 Uhr), mit Begleitpersonen von Haus zu Haus ziehen, die Wohnungen segnen und dankbar die Spenden zu­ gunsten notleidender Kinder in Indien, Südamerika und China entgegenneh­ men. Wer den «hohen königlichen Be­ such» wünscht, aber bis um 16.30 Uhr nicht empfangen konnte, kann um diese Zeit eine Sternsingergruppe be­ stellen: Telefonnummer 078 601 76 77. REKLAME Erfrischend gemütlich... ging's am Wochenende zu und her. Kein Wunder, denn sie tranken kühlen Möhl-Saft aus der form­ schönen Bügelflasche. . Im Berggasthaus, in der Berghütte oder einfach zu Hause, 
lVlöhl-Saft klar oder 
Saft vom Fass naturtrüb sorgen immer für eine erfrischend gemütl iche Stimmung! 
Sternsinger beim Regierungschef Gestern Nachmittag statteten die heiligen drei Könige dem Regierungschef im Regierungsgebäude einen Besuch ab. Hierbei wünschten sie ihm viel Erfolg, Gesund­ heit und Gottes Segen privat wie auch in seinem Amt. Sichtlich gerührt und mit viel Freude hörte der Regierungschef dem Gesang der Stemsinger zu. Als Dank spendete erßr ein Kinderhilfsprojekt in Burkina Faso in Afrika. Regierungschef Otmar Hasler betonte, dass das Sternsingen ein besonders schöner Brauch sei, wel­ cher auch in Zukunft gepflegt werden sollte, und auch er zu den Menschen gehöre, die die Singer gerne erwarten. (Bild/Text: Paul Trümmer) La pianiste - Elfriede Jelinek perfekt adaptiert Das TaKino-Programm von diesem Wochenende Nach seinem filmischen Intermezzo in Paris mit «Code Inconnu» ist der gebürtige Münchner und in Öster­ reich lebende Filmemacher Michael Haneke für seinen aktuellen Film «La Pianiste» nach Österreich zurückge­ kehrt. Seine Arbeit mit französischen Schauspielern aber setzt er darin fort. Hier spielt Isabelle Huppert eine Klavierlehrerin am Wiener Konser­ vatorium, die mit ihren beinahe 40 Jahren immer noch bei ihrer Mutter (Annie Girardot) lebt. Eine Hassliebe bindet sie aneinander: nachts teilen sie das Bett, morgens er­ mahnt die kontrollsüchtige Mutter ihre Tochter, ihre Schüler klein zu halten, um sich mögliche Konkurrenten von morgen vom Leib zu halten. In diesem hermetisch abgeriegelten Kosmos gibt es keinen Platz für Männer, ihre Sexua­ lität lebt die Klavierlehrerin als Perver­ sion, als Voyeurin in einem Pomokino oder Masochistin. Bis ein begabter Kla- vierschüler versucht, sie zu verführen und eine Lawine destruktiver Emotio­ nen lostritt. Erstmals hat Haneke für sein Kino ei­ ne Literaturvorlage, den gleichnamigen autobiographisch gefärbten Roman der österreichischen Schriftstellerin Elfriede- Jelinek verfilmt, für die ihre Mutter einst selbst eine Karriere als Konzert­ pianistin vorgeplant hatte. Die Hoch­kultur 
der klassischen Musik erscheint als gnadenloser Drill vom Ehrgeiz zer­ fressener Eltern, die ihre Töchter zu un­ menschlichen Höchstleistungen an­ spornen. Wie Haneke beschreibt auch sie eine Gesellschaft voller Gewalt aus der (weiblichen) Opferperspektive. Sei­ ne hypcrrealistische wie sensible Hand­ schrift vermag es, die präzise sarkasti­ sche Sprache in ebenso wahrhaftige wie schockierende Bilder zu übersetzen. Hanekes psychologisches Drama ent­ zieht sich diesmal konsequent dem Vor­ wurf, pädagogisch belehren zu wollen: und entwickelt dabei sogar phasenwei­ se parodistischc Qualitäten. Bald aber bleibt einem das Lachen über die absur­ den Konsequenzen dieses zwanghaften Beziehungsdrciecks im Halse stecken - endet doch der Versuch der Klavierleh­ rerin, sich ihre Liebesbedürftigkeit ein­ zugestehen, in einem Desaster. «La pianiste» ist von heute Samstag bis kommenden Montag im TaKino zu sehen. Lost and delirious Die Exilschwcizcrin L6a Pool hat sich seit Jahren als einfühlsame Regisseu­ rin von Studiofilmen einen hervorra­ genden Namen gemacht. Das bevor­ zugte Thema der Regisseurin ist das Erwachen weiblicher Sexualität. Nach «Empörte moi» präsentiert sie nun ihre erste englischsprachige Arbeit, die am 
Sundance Filmfestival für viel Furore gesorgt hat. Im Mittelpunkt stehen Paulie, Tory und Mouse, drei Mädchen im Teenager- alter. Mouse, die gerade im Mädchen- College angekommen ist, wird sofort von dem unzertrennlichen Duo aufge­ nommen, mit dem sie fortan das Zim­ mer teilt. Verbunden durch Verlust­ erfahrungen - Mouse hat ihre Mutter verloren, Paulie kennt ihre Eltern nicht, weil sie zur Adoption frei gege­ ben wurde und Tory ist gerade dabei, sich selbst zu verlieren, um den Erwar­ tungen ihrer Eltern zu entsprechen - werden sie die besten Freundinnen. Doch Mouse ist zunehmend irritiert von der Intensität der Beziehung zwi­ schen den beiden anderen. Spätestens hier ahnen wir natürlich, dass mehr als blosse Freundschaft im Spiel ist. Und das zieht jede Menge Komplikationen nach sich. Als Tory dem sozialen Druck nachgibt und sich einen Boy- friend verschafft, sieht Paulie sich das nicht ohne dramatische Aktionen an. Mouse ist einfach nur total überfor­ dert, doch dämmert es ihr langsam, wie «wahre Liebe» aussehen könnte ... «Lost and delirious» ist ein von und mit Frauen gemachter, perfekt insze­ nierter «Coming-of-age-Film». Auch wenn es kein sogenannter Frauenfilm ist, sondern ein äusserst eindrückliches Porträt einer ungewöhnlichen Liebe, 
überzeugt das Werk nicht zuletzt dank seiner subtilen Regie und grandiosen Besetzung. «Lost and delirious» ist morgen Sonn­ tag um 18 Uhr sowie kommendes Wo­ chenende im TaKino zu sehen. Fear and loathing in Las Vegas Nevada, 1971: Raoul Duke und sein Anwalt Dr. Gonzo sind mit ihrem roten Cabrio unterwegs nach Las Vegas. Für ein Magazin sollen sie dort von einem Autorennen in der Wüste berichten. Doch für die beiden steckt hinter dem Ausflug sehr viel mehr als eine blosse Reportage. Ausgerüstet mit jeder denkbaren Droge brechen sie auf zu ihrer Mission und lassen sich dabei auch nicht von feindseligen Drogencops, dienstbewuss- ten Highwaypolizisten, arroganten Ho­ telangestellten und ständig wiederkeh­ renden Horrortrips unterkriegen. 27 Jahre lang galt Hunter S. Thomp­ sons Kultroman, die atemberaubende Abrechnung mit einem Amerika, das mit Vollkaracho auf den Abgrund zu- rast, als unverfilmbar. Terry Gilliam hat mit seinem Film das Gegenteil be­ wiesen. In den Hauptrollen dieses bizarren Road-Movies sind Johnny Depp und Benicio del Tora zu sehen. «Fear and loathing in Las Vegas» ist heute Samstag um 22.30 Uhr im TaKi­ no zu sehen. MÜHL Mosierci MWil AG.9320Arbon,Tel.07l/447 40 74 Info Ober   Sifl-HtrHellung:  www.moehl.ch 
Tradition seil 1893 
GEDANKEN ZUM SONNTAG Wandernde Solidarität Sechs Tage ist nun dieses neue Jahr schon alt. Und am christlichen Kalen­ der ist ein wichtiges Fest vermerkt, das der Erscheinung des Herrn oder, wie es im Volksmunde genannt wurde: das Fest Dreikönig. Und damit der Tag, der uns Christen daran erinnern sollte, dass drei weise Männer sich aufge­ macht hatten, jenem Stern zu folgen, der über dem Ort stehen bleiben wer­ de, an dem für sie eine lebensentschei­ dende Begegnung Wirklichkeit wurde. : Es gibt nun eine alte russische Legen­ de, in der berichtet wird, dass sich- nicht nur drei Könige auf den Weg ge­ macht hatten, um dem Sinn ihres Le-. bens zu begegnen, sondern vier. Nur war es so, dass dieser junge Mann sehr sozial und solidarisch veranlagt war, und so verschenkte der seine Gaben, 
die er dem Kinde in Bethlehem eigent­ lich bringen wollte, an' notleidende Menschen. Für einen Sträfling auf ei­ner 
Galeere tat er sogar Ruderdienst, um ihn vor dieser Sklavenarbeit zu be­ freien. All seine caritativen Unterneh­ mungen führten zu einer gewaltigen Verzögerung und so wird berichtet, dass er erst an einem Freitag nach Je­ rusalem kam und der Stern, der ihn selbst in den dunkelsten Stunden nicht verlassen hatte, blieb über einem Hü­ gel stehen, auf dem drei Kreuze stan­ den. Unter dem mittleren fiel er vor Schwäche nieder, und von dem jungen Mann am Kreuz fielen einige Bluts­ tropfen in die Hände des alten Wande­ rers, und sie glänzten in seiner Hand, wie die Rubine, der er vor Jahrzehnten dem Kind bringen wollte, von dem ihm gesagt wurde, es sei der Retter der Welt. Und zusammen mit dem jungen Mann über ihm starb er in der Gewiss­ heit, zwar spät, aber dochj das immer angestrebte Ziel erreicht zu haben. Seit ich von dieser Erzählung weiss, hat sie mir in ihrer Glcichnishaftigkeit 
viel gegeben. Und eine Seite dieser Glcichnishaftigkeit kam in den ver­ gangenen Tagen, wie ich hoffe, wieder gut zu Geltung, nämlich die Aktion der Sternsinger. Sie sind ebenfalls in einer wichtigen Aufgabe unterwegs. Auch sie bringen ihre «gesammelten» Gaben zu Menschen, die dieser Gaben dringendst bedürfen. Und ich wünsche daher den jungen Menschen, die «der­ art solidarisch» unterwegs sind, sie dürften erfahren, dass das, was sie für die vielen notleidenden Kinder 
in aller Welt tun, sie für den tun, der das Gute, das sie tun, vergelten kann, so wie sonst niemand auf dieser Welt. Und dass das die grösste Freude ist, die wir Menschen erleben können, darin be­ steht, sie anderen zu machen. Und zu­ gleich dürfen sie erfahren, dass sie wirklich gebraucht werden, oder bes­ ser gesagt; dass sie notwendig sind, weil sie willens und fähig sind, «Not» in Freude «zu wenden».
	        

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