Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
EXTRA Samstag, 27. Juli 2002 25 Angststörung Buchtipp: Akupressur mit Heilsteinen * •• Von Ödemen bis Asthma Akupressur mit Heilsteinen Entdecken Sie die sanfte Heilmethode der Akupressur und die therapeutische 
Wir­ kung derEd^sieinei-.ihre.^„ Energie, die Leuchtkraft 
und Schwingung ihrer Farbe - um körperliche und seeli- - sehe Blockaden zu lösen. Mit der Heiistein-Akupres- sur können Sie Ihre Selbst­ heilungskräfte unterstützen, . Erkrankungen vorbeugen und Beschwerden und Schmerzen lindern. Zahlrei­ che Illustrationen und Ab­ bildungen zeigen Ihnen, Wo die jeweiligen Akupressur- und Meridianpunkte zu den einzelnen Beschwerdebil­ dern liegen und mit wel­ chen Techniken der Hei- lungsprozess gefordert wer­ den kann. Übrigens, in je­ dem Buch sind acht Heil­ steine inbegriffen. Midena Verlag: «Akupressur mit Heilsteinen» - Gesund und ßt auf Fingerdruek/Die Heilkraft der Steine nutzen von Dorothea Zimmer, 144 . Seiten, zirka 25 Franken. Von Ödemen bis Asthma Die bei jungen Leuten immer beliebteren Henna-Tattoos können lebenslange schwere Allergien auslösen. Das alte orientalische Färbemittel wird in Reinform zwar von den meisten Menschen ver­ tragen. Doch uni den Farb­ ton zu verbessern und eine schnellere Trockenzeit zu er­ reichen, wird ihm häufig Pa- raphenylendiamin (PPD) bei­ gemengt, wie das Univer­ sitätsklinikum München be­ richtet. Nach Angaben der Mediziner kann es schon ei­ nige Tage nach der kurzzei­ tigen Henna-Tätowierung zu ersten Reaktionen wie Juckreiz, Rötungen, Knöt- • chen und Bläschen kommen. Einige Patienten entwickel­ ten darüber hinaus nässende, teilweise verkrustete Haut­ veränderungen innerhalb der Tattoo-Zeichnung. In schwe­ ren Fällen seien auch Bein­ ödeme und Bläschen an Händen und Füssen möglich. Vereinzelt klagten die Be­ troffenen über Tage anhal­ tende schmerzhafte Schwel­ lungen von Haut und Schleimhaut, Nesselsucht und sogar Asthma bronchia­ le. In der Regel lassen sich die Beschwerden erfolgreich mit speziellen Arzneien be­ handeln. Doch eine einmal erworbene Allergie begleite den Patienten häufig lebens­ lang und habe weit reichen­ de Konsequenzen, betonten die Ärzte. 
Wenn das Grübeln chronisch wird Generalisierte Angststörung oft unterschätzt - In Deutschland mehr als eine Million Betroffene GÖTTINGEN: Chronisches Grübeln und ständige Sorgerrr Nach Experten^ Schätzung sind in Deutschland mehr als eine Million Menschen, von der sogenannten generali­ sierten Angststörung be­ troffen. «Die Patienten leiden meist jeden Tag an einer übertriebenen oder unrealistischen Angst», sagt Eric Leibing, Leiter der Spezialambulanz für. Verhaltensmedizin und Verhaltenstherapie am Uniklinikum Göttingen. Frank Leth / AP Typisch sei, dass bereits alltäg­ liche Dinge bei den Betroffenen Ängste auslösten. Wenn das Kind nicht pünktlich nach Hau­ se kommt oder eine Rechnung zu bezahlen vergessen wurde, quälen sich die Patienten, ob­ wohl eigentlich überhaupt kein Anlass zur Sorge besteht. Ent­ scheidend sind laut Leibing je­ doch nicht die einzelnen Ängs­ te, 
sondern deren Häufung. «Die Betroffenen sind über­ wachsam und nehmen alltägli­ che Dinge deutlich bedrohli­ cher und gefährlicher wahr als andere», 
sagt der Psychologe. Die Störung führe dazu, dass die Patienten regelrecht gelähmt seien, ihren Alltag zu bewältigen. Von einer generalisierten Angststörung, die meist im zweiten oder dritten Lebens­ jahrzehnt erstmals auftritt, sprechen die Experten, wenn 
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 1 - * , i >, 4>, <•'> f . Von einer generalisierten Angststörung, die meist im zweiten oder dritten Lebensjahrzehnt erstmals auftritt, sprechen die Experten, wenn, die Ängste seit mindestens einem halben Jahr bestehen und mit körperlichen Symptomen verbunden sind. 
(Bilder: Wodicka) die Ängste seit mindestens ei­ nem halben Jahr bestehen und mit körperlichen Symptomen verbunden sind. Ständige Un-. ruhe, Schwindel, Herzrasen, Schlafstörungen oder auch Ru­helosigkeit 
seien mögliche Be­ schwerden. Einer US-Studie Zufolge leiden die Patienten durchschnittlich sogar 300 Mi­ nuten täglich unter solchen Angstsymptomen. Drei Prozent leiden unter Alkohol- und Medikamentenmissbrauch. 
Zusätzliche Probleme Bei vielen Betroffenen ist die generalisierte Angststörung auch mit anderen psychischen Beschwerden kombiniert. Nach Angaben der Deutschen Angst­ selbsthilfe 
(DASH) leiden etwa 68 Prozent der Patienten unter zusätzlichen Problemen, meist sozialen Phobien und Depres­ sionen. Sie leben in einer stän­ digen ängstlichen Erwartung und haben nach Angaben der Selbsthilfeorganisation daher ein permanent hohes Erre­ gungsniveau. Die Patienten spielten ständig alle möglichen Katastrophen durch, ohne je­ doch zu Lösungen zu gelangen. Dies habe mitunter massive Folgen für das Alltagsleben. Tatsächlich ist einer Studie zufolge jeder vierte Patient ar­ beitsunfähig. Drei Prozent lei­ den unter Alkohol- und Medi­ kamentenmissbrauch. Die Viel­ zahl an unterschiedlichen psy­ chischen und körperlichen Be­ schwerden macht die richtige Diagnose natürlich besonders . schwierig. Bis die generalisierte Angststörung erkannt wird, ha­ ben viele Patienten daher eine regelrechte Arztodyssee hinter sich. «Es dauert schätzungswei­ se sechs Jahre, bis die richtige Diagnose bei den Patienten ge­ stellt wird» sagt Leibing. Geben Angst nicht zu Denn die Betroffenen gehen meist nicht wegen ihrer Angst, sondern nur wegen der körper­ lichen Symptome zum Arzt. Da wird dann zwar über Ruhelo­ sigkeit oder Schlafstörungen berichtet, aber nicht über die 
Ängste. Diese werden nach An­ gaben der Experten oft als et­ was wahrgenommen, dass kei­ nen Krankheitswert hat. Die eigentlichen Ursachen der generalisierten Angst-, Störung 
sind noch unklar. «Es wird vermutet, 
dass Bezie­ hungsprobleme diese Angst­ störungen 
auslösen können», sagt Leibing. Möglich sei aber auch, dass Betroffene ihr Ver­ halten in der Kindheit von ihren ängstlichen Eltern über­ nommen hätten. Verhaltenstherapie kann helfen Die Patienten müssen sich mit ihrem Leiden aber nicht schick­ salhaft abfinden. «In 50 bis 60 Prozent aller Fälle kann eine Verhaltenstherapie öder eine tie­ fenpsychologische Behandlung helfen», sagt Leibing. Beide The­ rapieformen sollten mindestens einen Umfang von 25 Stunden haben. Ein Ziel in der Verhal­ tenstherapie sei, die Angst aus­ lösenden Faktoren aufzudecken. Im nächsten Schritt sollten die Betroffenen lernen, ihre Sorgen zu kontrollieren. Entspannungs- training und Massnahmen zum Aufbau des Selbstvertrauens könnten zusätzlich die Sympto­ me vermindern. Kurzfristig könnten zwar auch Beruhigungsmittel, soge­ nannte Benzodiazepine, die Ängste lösen. Die Medikamente hätten bei längerer Anwendung jedoch ein Suchtpotenzial. Ausserdem kämen die Ängste beim Absetzen der Arzneien wieder, unter Umständen sogar in stärkerer Form. Eine Heilung sei mit ihnen nicht möglich.
	        

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