Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
KULTUR «Kultur ist andauernde Investitionspflicht» «Kunst und Kommerz» - ein Buch zum Thema Kultur in unserer Gesellschaft Als eine Art Credo des Buches «Kunst und Kommerz», letztes Jahr erschienen im Verlag Rüegger (Chur/Zürich, Heraus­ geber: FEW-HSG Franz Jäger, Winfried Stier), kann das Schweriner Manifest von 1993 gesehen werden, in dem es heisst: «Kultur ist kein aus­ tauschbares, ersetzbares oder kurzfristig verzichtbares Kon­ sumgut, Kultur ist eine andau­ ernde Investitionspflicht.» Gerolf Hause r Ziel des Buches ist es, «Schnittstellen zwischen Individuum, Staat und Markt auf dem Feld der Kultur auszumachen, kritisch auszuleuchten und allenfalls Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.» Die Autoren sind zehn Repräsentanten und Führungspersönlichkeiten aus der internationalen Welt der Kunst und Kul­ tur sowie Vertreter der Wissenschaft. 
Das Buch *Kunst und Kominerz will Schnittstellen zwischen Individuum, Staat und Markt auf dem Feld der Kul­ tur ausmachen, kritisch ausleuchten und allenfalls Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. 
Kein schmückendes Beiwerk Die Autoren sind sich einig, dass Kultur nicht schmückendes Beiwerk unserer Zivilisation Ist und daher auch nicht von dieser vernachlässigbar oder nach der gerade bevorzugten Methode von ihr zu gestalten sei. Wohl auch deshalb wird die konzeptionelle Grundlage der Zürcher Kulturpolitik zitiert: «1. Die Kultur hat identitäts- und integrationsfbrdernde Wirkung: 2. Kulturelle Institutionen sind öffentli­ che Begegnungsorte; 3. Kultur ist ein bedeutender Standortfaktor; 4. Kultur ist ein wichtiges Steuerelement der Stadtentwicklung; 5. Kultursubventio­ nen sind Teil des wirtschaftlichen Kreislaufes.» Thomas Heinze schreibt: «Geldquellen für kulturelle Projekte und auch Institutionen werden zukünftig zunehmend im privatwirt­ schaftlichen und privaten Bereich zu suchen sein. Solange allerdings die Idee des Wirtschaftswachstums die Akkumulationskreisläufe der Wirt­ schaft beherrscht, können Mittel für 
ausserwirtschaftliche Zwecke nur auf freiwilliger und damit relativ unver­ bindlicher Basis abgezweigt werden. Diese Freiwilligkeit enthebt die Wirt­ schaft nicht von der Verpflichtung, Kultur zu fördern, zumal sie heute - wie die höfische Gesellschaft und Kul­ tur von damals - den gesellschaftli­ chen Reichtum abschöpft und bündelt. Aus diesem Überfluss kann und muss sie Kultur fordern in dem Bewusstsein, dass 
Kultur als Entwicklungspotential moderner Gesellschaften eine ent­ scheidende Grösse ist. Eine Gesell­ schaft verfällt auch ökonomisch, wenn das kulturelle Leben in seiner Dynamik retardiert.» Zugang zur Kultur Werner Heinrichs fragt, wie Staat und Wirtschaft gemeinsam ein Kul­ turangebot sichern können, das den Bedürfnissen der Menschen ent­ spricht? Dass allen Menschen der Zu­ gang zur Kultur ermöglicht werden muss, sei selbstverständlich, dass dafür aber alleine der Staat zuständig sein 
müsse, sei überholtes Denken. Dies be­ deute aber keineswegs eine Einschrän­ kung der staatlichen KulturfÖrderung von ihrem finanziellen Umfang her. «Dem Staat-bleibt das, was sich wirt­ schaftlich nicht trägt, was aber nach allgemeiner Überzeugung für eine Kulturgesellschaft unverzichtbar ist. «Fordern, was es schwer hat», heisst das Motto des nordrhein-westfalischen Kultursekretariats. Dieses Leitmotiv gibt die richtige Richtung vor.» Johan­ nes Anderegg: «Was von einem Förde­ rer, von einem Sponsor erwartet wird, ist nicht ein Kunsturteil, sondern die Ermöglichung des Urteilens, die Er­ möglichung der Auseinandersetzung mit dem künstlerischen Schaffen... Wo eine derartige Auseinandersetzung in Gang kommt, verdient der Sponsor Anerkennung - nicht nur für seine materielle Unterstützung, sondern für den damit verbundenen Mut, weil man bei einem solchen Gespräch immer auch die Begrenztheit des eigenen Tuns und des eigenen Wissens erfah­ ren kann.» Berühmte Musical-Melodien «Memories, vom Westend zum Broadway» - die Musical-Gala im Vaduzer Saal In Koproduktion der Konzertdirekti­ on Schlote mit dem Musicaltheater Gdynia, mit grossem Ballett, Orches­ ter und Chor (musikalische Leitung Dariusz Rözankiewiscz, Regie: Maciej Korwin) kommt am Samstag, 16. Feb­ ruar 2002, um 20 Uhr im Vaduzer Saal «Memories - vom Westend zum Broadway» zur Auffuhrung. Gerolf Hause r Diese neue Musical-Produktion fasst nicht nur einige Dutzend Hitpa- radenstücke zusammen, sondern bil­ det ein neues Bühnenstück, für das auch viel umjubelte Stars des ABBA- Musicals «Chess», u.a. Marion Musiol, Matthias Pagani und Kenneth Derby, gewonnen werden konnten. Neben dem Orchester werden auch der Chor und das Ballett des Musicaltheatcrs Gdynia zu bewundern sein. Musical, diese Mischung aus Text, Musik, Tanz und Darstellung, immer 
reagierend zeitgenössische Trends und oft mit aufwändiger Aus­ stattung und modernster Technik, ist eine amerikanische Erfindung. Musi­ cal bedeutet aber auch Professiona­ lität, universell begabte Darsteller, die ebenso gut singen wie tanzen können, ebenso überzeugend als Schauspieler sind wie als Sänger. Und vor allem ist Musical Unterhal­ tung mit dem Broadway, zumindest dem Teil, der fünf Strassen lang und eineinhalb Blocks breit ist, als berühmtestem Unterhaltungszentrum der Welt. Doch blieb das Musical kei­ ne rein amerikanische Theaterform. Seit den 60er Jahren wurden auch die britischen Musicals immer erfolgrei­ cher, so dass sich neben dem Broad­ way bald auch der Londoner Theater- district, das Westend, als wichtiger Ursprungsort von Musical-Welterfol- gen etablierte. 
Frederick Loewe, Ge­ orge Gershwin, Leonard Bernstein, Andrew Lloyd- Webber und Claude-Das 
Musical«Memories - vom Westend zum Broadway» wird am 16. Februar im Vaduzer Saal viele Erinnerungen an berühmte Musical-Melodien wach werden lassen. 
Michel Schö'nberg sind nur einige der berühmten Komponisten dieses Gen­ res, doch bekannter als ihre Namen sind die Titel ihrer Werke, die Gene­ rationen von Theaterbesuchern un­ terhalten haben: Kiss me Kate, My Fair Lady, West Side Stoiy, Anatevka, Der Mann von La Mancha, Cabaret, Hair, Chess, Grease, A Chorus Line, Cats, Evita, Jesus Christ Superstar, Das Phantom der Oper, Les Misera­ bles, Miss Saigon ... «Memories - vom Westend zum Broadway», diese Gala ruft mit glitzernden Dekorationen, mitreissendem Tanz und grossartiger Musik - viele Erinnerungen an berühmte Musical-Melodien wach. «Memories - vom Westend zum Broadway»: Samstag, 16. Februar 2002, 20 Uhr - Vaduz, Vaduzer Saal. Vorverkauf: Bei allen TieketCorner- Verkaufsstellen der Schweiz, Ticket- Hotline 0848 800 800, Info-Hotline 052 335 09 28; Internet:  www.fi- neartsonline.ch Pure Gegenwart in buntem Programm Das werdenberger kleintheater fabriggli im Februar Die kulturelle Februarreise führt von Freitag, den 15. Februar um 20 Uhr Bea von Malchus. In «MetAMORpho- Jazz im Big-Band-Stil, einem faszi- vom stimmgewaltigen, komödianti- sen» entführt sie das Publikum mit dem nierenden Hörstück auf der Bühne sehen Männerquartett-SINGtonic mit Nachtzug E 833 nach Italien, mit von und Vocal Comedy über Figurenthea- seinem agilen und virtuosen Pianisten, der Partie mehr als 30 Figuren, ter, Erzähltheater und regionale Pun- In ihrem vierten Programm macht die krock-Bands zur Oldics-Disco-Party. Gruppe einen unvergesslichen Abste- 
Oldies-Disco-Party Gute Fahrt im fabriggli 1 eher in die gehobene Gastronomie und Am Samstag, den 23. Februar, mixt allen den passenden musikali- Türöffnung um 20 Uhr, präsentiert Mit swingendem Jazz im Big-Band-Stil sehen Cocktail - Vocal Comedy vom Poggcorner die regionalen Punkrock- geht es am Samstag, den 2. Februar um besten. «Mimi und Brumm feiern ein Bands The Sublingual^ aus Maienfeld, 20 Uhr in den zweiten Monat des neu- Fest», und das am Sonntag, den 17. Pea aus Altstätten, verbal Impact aus en Jahres. Die Formation Rhytroposax Februar um 17 Uhr. Margrit Gysin Buchs und absent ability aus Bludenz. ist zu Gast im fabriggli und wiitl ein spielt diese Geschichte für Kinder ab Ein Theaterstück von Heleen Verbürg rhythmisch-groovig-jazziges Vergnü- drei Jahren und Erwachsene mit win- «Eier und Eltern», für Kinder ab 10 gen bereiten. Am 22. fabnggli-Geburts- zigen Figuren auf ihren Knien. Jahren und Erwachsene steht am tag, also am Samstag, den 9. Februar Dienstag, den 26. Februar um 20 Uhr "ufti 20 Uhr bietet der Schauspieler Wer- 
Bea .von Malchus auf dem Programm. Es spielen Sandra ne} Bodinek mit John Bergers Stück «Ist Am Mittwoch, den 20. Februar um Moser und Reto Baumgartner, Regie ds, ist es nicht?» einen spielerisch leich- 14 Uhr, folgt der Märchennachmittag führt Ueli Blum. Am letzten Februar- ten Abend, eine Stunde pure Gegen- für Kinder von sechs bis zwölf Jahren tag, am Donnerstag, den 28. Februar wq.rt. Es handelt sich um ein Hörstück mit Caroline Capiaghi. Caroline erzählt um 21 Uhr, startet die erste Oldies-Dis- auf der Bühne: Das Publikum hört und ein Volksmärchen, das die Kinder co-Party. Hits aus den 60/70ern soll sieht sich eine Radiosendung zum The- • anschliessend nachspielen dürfen. Hin- es in Zukunft alle zwei bis drei Mona- ma Gegenwart an - faszinierend. ' reissend komödiantisches Erzählthea- te jeweils am letzten Donnerstag ge- ter über Ovids weltberühmte Verwand- ben.. Bruno Stäheli und Wolfgang Figurentheater Margrit Gysin lungsfabeln bietet am Freitag, den .22. Schreiber werden die Scheiben aufle- «geschüttelt und gerührt» wird am Febnlar um 20 Uhr die Schauspielerin gen. 
Altmeister im «Niemandsland» Kabarettist Lukas Resetarits zu Gast in Vorarlberg GÖTZIS/BREGENZ: Lukas Resetarits oder auf den Mit- (Bild), der Altmeister des österreichi- telstreifen der sehen Kabaretts, gastiert mit seinem gäBT " Autobahn. Wo ist neuen und bereits 19. Programm ,$88 das Land, in das «Niemandsland» erstmals in Vorarl- |Hft ; «rs*; Jag die einzelnen berg, und zwar am 13. März um 20 Socken ver- Uhr in der Kulturbühne AmBach in schwinden, die Götzis und am 14. März um 20 Uhr verlorene Zeit im Theater am Kornmarkt in Bre- und das Geld? Und wem nützt es dort? genz. Für wen sparen wir so eifrig und wo- Konsequent setzt er in der Tonart sei- hin verschwindet das Ersparte? nes letzten Solos «Ich tanze nicht» fort Für die, die es nicht bekommen, gibt und verzichtet nahezu vollständig auf es einfache Lösungsvorschläge: wer Kommentare zu tagespolitischen The- heute kein Geid hat, der soll nicht men. Wozu auch? Die politische Land- krank werden, und wer am meisten schaft Österreichs gleicht ja ohnehin spricht, dem sollte man glauben (?). einer erbärmlichen kabarettistischen Von seinem langjährigen Partner Geisterbahn. Robert Kastler begleitet, führt Lukas Stattdessen entfuhrt Resetarits das Resetarits in seinem Programm von Publikum ins Niemandsland. Wem Niemandsland zu Niemandsland - und gehört das Niemandsland? Nieman- sucht in den Zwischenräumen, dem? Und wer ist «Niemand»? Karten gibt es im Vorverkauf bei Eine Reise hinter den Fernsehbild- Bregenz Tourismus und in jeder RaifF- schirm und in die Computertastatur, .eisenbank. wmgmz.
	        

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