Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

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Liechtensteiner 
Freitag 25. Januar 2002 Fr. 1.20 Redaktion und Verlag: Fcldklrchcr Strasse 5, FL-9494 Schaan Telefon +423 237 51 51 Fax Redaktion +423 237 51 55 Mail Redaktion: redaktlon® volksblatt.il Fax Inserate +423 237 51 66 Mail Inserate:  insenitc@volksblatt.li Internet:  http://www.volksblatt.il Amtliches Publikationsorgan • 1 24. Jahrgang, Nr.20 
VERBUND ISODOSTSCHWEIZ WMWf Der Trubel um Haider SCHAAN: «Wir haben kei­ nen Einfluss darauf, ob Jörg Haider nun an der LIHGA im Rahmenprogramm refe­ riert oder nicht», sagte Ar­ nold Matt, Präsident der GWK an der Pressekonfe­ renz. Die GWK nahm Stel­ lung zum Auftritt des um­ strittenen Politikers an der diesjährigen LIHGA. Seite 5 MBA-Studium auf drei Kontinenten Die Fachhochschulen Liech­ tenstein und Vorarlberg bie­ ten ein Woitcrbildungsstudi- um für international tätige Führungskräfte an. Das post-graduale Studium «In­ ternational Management», das teilweise an Universitä­ ten in 
England, Kanada und China absolviert wird, fuhrt zum Master of Business Ad­ ministration (MBA). Die Hil- ti AG fordert das Studien­ programm. Seite 7 Enron-Chef tritt zurück HOUSTON: Die grösste Fir- menpleite in der US-Ge- schichte hat den Chef des bankrotten Energiekonzerns Enron den Job gekostet. Kenneth Lay gab in der Nacht zum Donnerstag sei­ nen Rücktritt bekannt. «Dies war eine Entscheidung, die der Vorstand und ich in Übereinstimmung mit dem Gläubigerausschuss getrof­ fen haben», hiess es in der in Houston veröffentlichten Erklärung. Seite 13 «Aufstieg» in die Formel Renault AUTOMOBIL: Nach einer eher durchwachsenen Sai­ son 2001 in der BMW-For- mel-ADAC-Meisterschaft geht Philipp Eberle (Bild) neue Wege. Die kommende Saison startet der Balzner mit dem Team «G+J Motor­ sport» in der Formel Renault. Seite 18 REKLAME Fassadenrenovationen und Isolationen • Innenausbau Trockenbau • Brandschutz QerOstebau GIPSERMEISTER - SCHAAN •TEL. 232 24 30 • FAX 232 34 20 • DER NAME BORGT FÜR SICHERHEIT 
«Es hat sich schon viel getan» GWK schlägt Einrichtung einer zentralen Aufsichtsbehörde zur Vergabe von Staätsaufträgen vor Nach der Veröffentlichung eines Leserbriefes betref­ fend die Politik zur Ver­ gabe von Staatsaufträgen ins Ausland erhitzten sich die Gemüter. Die GWK er­ teilte der Regierung in ei­ ner gestrigen Pressekon­ ferenz gute Noten betref­ fend die Behebung dieser Probleme, Rebecca Maroq q «Es handelt sich hierbei um kein neues Problem. Im Gegen­ teil: Seit der Regierung Hasler hat sich sogar schon einiges verbessert.» Dies erklärte der Präsident der Gewerbe- und Wirtschaftskammer, Arnold Matt, eingangs- der gestrigen Pressekonferenz. Die GWK nahm Stellung zur Praxis der Vergabe von Staatsaufträgen. Massnahmen ergriffen «Leider befinden sich die diesbezüglich ergriffenen Mass­ nahmen 
derzeit noch bei ver­ schiedenen Stellen in der Ver­ nehmlassung und konnten noch nicht greifen», erklärte Arnold Matt. Die Arbeitsgruppe «Prozedere», der unter anderem auch Regierungschef Otmar Hasler und der FBP-Landtags- abgeordnete Wendelin Lantpert angehören, sei seit längerer 
Arnold Matt (links) und Oliver Gerstgrasser von der GWK erteilten der Regierung gute Noten für ihre Politik im Bezug auf die Vergabe von Staatsaufträgen.. (Bild: Paul Trümmer) Zeit mit der Bearbeitung der Problematik beschäftigt, führte Arnold Matt weiter aus. Die Probleme seien allen bewusst und würden laufend behandelt. Einrichtung einer Aufsichtsbehörde? Als geeignete Massnahme um die Auftragsvergabe mög­ lichst innerhalb der Landes­grenzen 
zu halten, nannte Ar­ nold Matt eine zentrale Auf­ sichtsstelle, die das Prozedere von Anfang bis Ende betreuen würde und damit am ehesten die Übersicht behalten könnte. • Oliver Gerstgrasser, Ge- schäftsleiter der GWK, fügte hinzu, dass es unter anderem sehr wichtig wäre, die Zu­ schlagskriterien bei der Aus­schreibung 
genau festzulegen. «Einen Auftrag nach Qualität zu . vergeben ist ausgesprochen schwierig. Wie definiert man denn Qualität? Da kommt ein Unternehmer mit einer ISO-Zer­ tifizierung und einer/der in sei­ nem Betrieb drei Meister be­ schäftigt. Welcher der beiden liefert denn nun mehr Qualität? Hier braucht es genaueste Richt­linien, 
die festhalten, nach wel­ chen Kriterien der Zuschlag er­ teilt wird», führte Oliver Gerst­ grasser aus. Es liege nun an der Regierung zu entscheiden, wie weiter vorgegangen werde, er­ klärte Amold Matt. In dieser Form der Zuschlagsvergabe ist es immer der einzelne Mensch, der entscheidet. Er oder sie ent­ scheidet, 
wie er ausschreibt. Es wäre ausgesprochen wichtig, dass in dieser Richtung eine Aufsichtsbehörde, vielleicht ei­ ne Stabsstelle tätig wird.» Lehrlinge als Sündenböcke In verschiedenen Leserbrie­ fen ist die Rede davon gewesen, dass Betriebe unter diesen Um­ ständen keine Lehrlinge mehr ausbilden würden. Arnold Matt zeigte sich mit dieser Aussage nicht einverstanden. «Die Lehr­ linge können nichts dafür, wenn einige Amtsleiter nicht den vollen. Spielraum ausnut­ zen, den das Gesetz zulässL Und das Gesetz hat Spielraum.» Arnold Matt erklärte, dass zum Beispiel im Falle des Re­ chenschaftsberichtes gar keine Ausschreibung in der Zeitung erfolgt sei, sondern dass die .Liechtensteiner Unternehmen, die der Auftrag betraf, per Brief angeschrieben worden seien und so ihre Eingabe hätten ma­ chen können. Extra für Warmduscher Siegerprojekt zur Sanierung des Schwimmbads Mühleholz gekürt Das Schwimmbad Mühleholz soll für rund acht Millionen Franken in ein supermodernes Erlebnisbad umgewandelt werden. Eine Arbeitsgemein­ schaft aus' Liechtenstein hat den entsprechenden Grossauf­ trag bekommen. Mit der Sanierung soll im kom­ menden Herbst begonnen wer­ den. Vorausgesetzt, die Regie­ rung und der Landtag, erklären 
sich bereit, das Bauprojekt zur Hälfte mit Geldern aus der Staatskassa zu subventionie­ ren. Für die weiteren vier Mil­ lionen Franken wollen die Ge­ meinden Schaan und' Vaduz selber aufkommen. Attraktiv für Jung und Alt Im Zuge, der Sanierung soll das Kinderplanschbecken ver- grössert und übersichtlicher 
werden. Das Nichtschwimmer­ becken soll mit einem Whirl­ pool erweitert und das Becken für die Sprungtürme separiert werden. Ausserdem wird das Wasser der Duschen künftig mittels Sonnenkollektoren auf­ geheizt. Aber auch Sport aus­ serhalb vom Wasser kommt nicht zu kurz. Geplant sind zwei Beachvolleybalifelder, ein Basketball- und ein Fussball­ feld. (DM) Seite 3 V'- 
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' < t Wenn das Schwimmbad Mühleholz fertig saniert ist, wollen sich der Schaaner Gemeindevorsteher Hansjakob Falk und der Vaduzer Bürgermeister Karlheinz Ospelt genau dort einen kühlen Drink ge­ nehmigen. Bis zum, Mai 2003 werden sie wohl noch warten müssen. (Bild: Brigitt Risch) 
Krise überwunden Koalitionspartner in Wien betonen Einigkeit WIEN: Die Krise in der öster­ reichischen Regierung ist of­ fenbar überwunden. Bundes­ kanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) und die stellvertretende Regierungschefin Susanne Riess-Passer vom kleineren Koalitionspartner FPÖ erklär­ ten am Donnerstag in einer gemeinsamen . Pressekonfe­ renz, sie wollten bis zum Ende der Legislaturperiode weiter zusammenarbeiten. Noch am Vortag hatte die FPÖ im Streit um das Volksbegehren gegen den tschechischen Atommeiler Temelin erneut mit Neuwahlen gedroht. . «Dieses Reformprojekt ist nicht zu Ende, ganz im Gegen­ teil, wir werden weiterarbeiten bis zum Ende der Legislaturpe­ riode», betonte Schüssel nach Berichten der. österreichischen Nachrichtenagentur APA. Beide Politiker gestanden jedoch ein, die Situation in der Koalition aus Volkspartei und Freiheitli­ chen sei in den vergangenen Tagen und Wochen nicht ein­ fach gewesen.. Der Kanzler sprach von «Irritationen und massiven Spannungen». Diese seien aber in ausführlichen Ge­ sprächen ausgeräumt worden. Es sei offensichtlich gewesen, «dass die Koalition in einer 
schwierigen Situation . war», sagte Riess-Passer. Jetzt müsse man sich wieder auf den Wählerauftrag konzentrieren, «der an uns beide gerichtet ist». Es seien noch viele Reformen umzusetzen. Auslöser für den Streit in Wien war das von der FPÖ ini­ tiierte Volksbegehren gegen Te­ melin. Darin wurde die Regie­ rung aufgefordert, die Abschal­ tung des Meilers zur Bedingung für den EÜ-Beitritt der Tsche­ chischen Republik zu machen. Schüssel hatte jedoch erklärt, wenn die EU-Erweiterung als «Herzstück» der Regierung feh­ le, «dann geht es nicht mehr». Daraufhin hatte auch die FPÖ mit Neuwahlen gedroht. Volksbegehren nicht ignorieren In Bezug auf Temelin werde man darauf achten, dass die Regierung in Prag die verein­ barten Zusagen einhalte, sagte Schüssel laut APA. Nach den tschechischen Wahlen im Som­ mer wolle man mit der neuen Regierung wieder Gespräche aufnehmen. Riess-Passer be­ tonte, die Stillegung von Te­ melin müsse weiterhin ange­ strebt werden. Die FPÖ werde das Ergebnis des Volksbegeh­ rens nicht ignorieren.
	        

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