Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

28 Samstag, 20. Juli 2002 
LETZTE SEITE Liechtensteiner VOLKSBLATT INACHRIÜHTENI Deutsche Touristen beliebt LONDON: Die Deutschen sind gemäss einer Umfrage die beliebtesten Touristen. Das geht aus einer Befra­ gung der Leiter der Frem­ denverkehrszentralen von 17 Reiseländern hervor, die am Freitag von der briti­ schen Online-Reiseagentur Expedia vorgestellt wurde. Dermot Halpin, Manager der Agentur, sagte gestern: «So ungerne ich das zugebe, aber die Deutschen scheinen es tatsächlich zu verdienen, immer die besten Liegestüh­ le abzubekommen.» Die Deutschen benähmen sich höflich und gäben sich auch Mühe, die Sprache des Gastlandes zu beherrschen, hiess es. Bore? moderiert HAMBURG: Der Schweizer Ex-Botschafter Thomas Borer gibt ein Gastspiel als Fernsehmoderator. Der we­ gen «iner angeblichen Affä­ re in die Schlagzeilen gera­ tene Borer wird zwei Folgen der NDR- Talkshow «Talk vor Mitternacht spezial» moderieren. Unterstützt wird er dabei von Prinzessin Alexandra zur Lippe und Butz Peters, wie der Nord­ deutsche Rundfunk (NDR) am Freitag mitteilte. Fernsebshow für Katzen geplant NEW YORK: Ein Katzenfiit- terhersteller in den USA will seine Kunden jetzt mit einer eigenen Fernsehshow vor den Bildschirm locken. Ziel­ gruppe sind aber 
nicht die • Tierhalter, sondern die Vier­ beiner. «Es wird Eichhörn­ chen geben, springende Bäl­ le, Vögel und all die Dinge, die Katzen mögen», sagte Richard Thompson, der Vor­ standsvorsitzende von Meow Mix Katzenfutter. Das Unternehmen will die Show produzieren und 
den Sendern anbieten. Totgesagte leben Bänger KUALA LUMPUR: Ziemlich erstaunt war eine Trauerge­ meinde in einem Dorf im Norden Malaysias, als ein vermeintlich soeben Bestat­ teter quicklebendig bei einer Gebetsstunde nach der Be­ erdigung erschien. Che Mo- hamad Shamsul Abdul Rah- man galt zehn Tage als ver- misst, bis die verweste Lei­ che eines Ertrunkenen in der Nähe des Dorfs Seiising entdeckt wurde. Che Moha- mads Vater erkannte äusser- liche Gemeinsamkeiten der Leiche und des Körpers sei­ nes Sohnes. Gross war das Erstaunen dann, als der ver­ meintlich tote 22-Jährige im Haus der Familie auf­ tauchte. 
Dem Grauen auf der Spur Hausarzt «Doktor Tod» ermordete mindestens 215 Patienten LONDON: Ein britischer Hausarzt hat nach Über­ zeugung einer öffentli­ chen Untersuchungskom­ mission 215 seiner Pati­ enten getötet. Darüber hinaus besteht der Ver­ dacht, dass Harold Ship- man von 1975 bis 1998 insgesamt 45 weitere Menschen getötet habe. Jill Lawless / AP Bei den Ermittlungen wurden die Tode von 494 seiner Patien­ ten von 1974 bis 1998. unter­ sucht. In ihrem Zwischenbe­ richt erklärte Richterin Janet Smith, Shipmans Mordserie ha­ be 1975 begonnen - ein Jahr, nachdem er seine Praxis eröff­ nete. Seine Opfer waren 171 Frau-Der 
56-jährige britische Arzt Dr. Harold Shipman hat 215 seiner Patienten umgebracht. en und 44 Männer im Alter von 41 bis 93 Jahren. Smith nannte es «zutiefst verstörend», dass 
die Morde so viele Jahre lang keinen Verdacht erregten. Suche nach Motiv Rätselraten herrscht weiter über das Motiv des Mörders. Nur in einem Fall gibt es Hin­ weise auf einen finanziellen Hintergrund. Es gebe auch kein Indiz für eine Form von sexuel­ ler Perversion, sagte die Richte­ rin am Hohen Gericht. «Es ist möglich, dass er vom Töten ab­ hängig war», meinte sie. Shipman praktizierte mehr als 20 Jahre lang in Hyde, einer Stadt mit 22 000 Einwohnern in der Nähe von Manchester in Nordwestengland. Dort galt er als Arzt, der sich besonders um seine Patienten kümmerte. Im Sommer 1998 geriet er unter Verdacht, nachdem ihm eine verstorbene 81-jährige Patien­ tin ihr gesamtes Vermögen ver­erbt 
hatte. Shipman hatte das Testament seines letzten Opfers gefälscht, was der Tochter, ei­ ner Anwältin, aufgefallen war. Der Fall hat die britische Ärz­ teschaft und das Vertrauen der Patienten in das Gesundheits­ system schwer erschüttert. Die weiteren Untersuchungen sol­ len sich nun darauf konzentrie­ ren, wie es Shipman so lange gelingen konnte, seine Morde zu verheimlichen. In dem Ab­ schlussbericht, der bis Jahres­ ende fertig gestellt werden soll, will die Kommission auch Empfehlungen für einen besse­ ren Patientenschutz ausspre­ chen. Der in der Boulevardpres­ se «Doktor Tod» genannte 56- Jährige verbüsst seit Januar 2000 eine 15-fache lebenslange Haftstrafe, weil er 15 ältere Frauen mit Heroin zu Tode ge­ spritzt hatte. 
LONDON: Der Kater «Ozzy» aus Katar hat mehr Flugmei­ len hinter sich gebracht als viele Geschäftsreisende. Er entkam auf dem Luftweg von Katar nach London aus sei­ nem Käfig und versteckte sich im Heck des Laderaums. Zehnmal machte er 
die tägli­ che Reise, bis der Kater nach 94 000 Kilometern von Mit­ arbeitern des Flughafens ent­ deckt wurde. Jonathan Boyd und Katie Deacon hatten «Ozzy» adop­ tiert, als sie noch in Katar ar­ beiteten. Sie zahlten 220 Pfund (340 Euro), um ihn im Laderaum des Flugzeugs von Doha nach London zu brin­ gen. Bei der Ankunft in Lon­ don erfuhr das Paar jedoch, dass «Ozzy» aus seinem Käfig verschwunden war. Zehn Ta­ ge später wurde er ölver- schmiert.. und abgemagert entdeckt. SudindienimDiamantenrausch 
WWW HYDERABAD: Normalerweise bedeutet Trockenheit in Indien Armut und Hunger. Doch in diesem Jahr ist alles anders., Die Menschen im südlichen Bundesstaat Andra Pradesh erhoffen sich vom Ausbleiben des Monsun-Regens Reichtum und 
Glück. Zehtausende strömten seit Anfang Woche an den Paritala-See, um mit Argusaugen den ausgetrock­ neten Grund nach Diamanten abzusuchen. Rajkumar Sambhaiah weiss von mindestens zehn Men­ schen in seinem Dorf, deren Suche bereits erfolgreich war. Für 100 000 bis 200 000 Rupi­ en (etwa 3000 bis 6000 Fran­ ken) hätten sie in den vergan­ genen Tagen ihre wertvollen Funde an Händler in Bombay und Hyderabad verkauft. Auch er selbst hat zwei klei­ ne Edelsteine gefunden, er­ zählt Sambhaiah'. Seine Nach­ barin hat für einen besonders schönen Stein sogar 21 000 Franken ausgehandelt - ein echtes Vermögen in Indien. 
Ihren Namen nennt sie lieber nicht, denn die Suche nach den wertvollen Steinen ist in Indien gesetzlich untersagt. . Glück für Glücksritter Das Ausbleiben des Mon­ suns hat den See austrocknen lassen. Das erlaubt den Glücksrittern die verhältnis­ mässig einfache Suche im Schlick. Etwa 30 000 Men­ schen tummeln sich an den Ufern des Sees, der sich ganz in der Nähe der Krishna-Dia- mantenminen befindet, die vor zwei Jahrhunderten ge­ schlossen wurden. Vermutlich wurden die Edelsteine in der Vergangen­ heit von dort in den See ge­ spült. In den Krishna-Minen war im 14. Jahrhundert der ebenso legendäre wie grosse Diamant Kohinoor gefunden worden. Dieser Edelstein mit 108,93 Karat, dessen Name «Berg des Lichts» bedeutet, ist heute Teil der britischen Kron- juwelen und liegt gut bewacht im Tower von London. 
Drei seltene Tiger geboren BUENOS AIRES: Im Zoo der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires sind drei der äusserst seltenen weissen Tiger geboren worden. Damit sei die Zahl der weltweit noch be­ kannten Exemplare auf 210 Tiere gestiegen, teilte der Zoo mit. Die Tigerbabys, zwei Schwestern und ein Bruder, wogen bei der Geburt je etwa ein Kilogramm. Die im ausgewachsenen Zu- ' stand bis zu 270 Kilogramm schweren Katzen beeindrucken durch tiejblaue Augen und ihr weisses Fell, das auf dem Rücken mit feinen dunklen Strichen gezeichnet ist. Die Kleinen würden die nächsten vier Monate von Tigermutter Betty 
genährt und dann lang­ sam an Fleisch gewöhnt, sagte der tierärztliche Leiter des Zoos, Miguel Revolta. 
Noch nie zuvor seien weisse Tiger in ei­ nem Zoo Südamerikas zur Welt gekommen. Manchmal hat die Hauptbeziehung Pause Ein Minnesänger gibt Unterricht für den Seitensprung - Tipps für glaubhaftes Lügen PRENDEN: In Moralfragen bie­ tet Nikolai de Treskow keine Beratung. «Wer zu mir kommt, hat den Entschluss zum Sei­ tensprung längst getroffen», sagt der Minnesänger, der sich als einzigartig in Deutschland bezeichnet. Damit dann wenigstens nichts mehr schiefgeht, bietet der 34- Jährig? den Wochenendkurs «Richtig untreu in' zwei Tagen» im Garten seiner «Minneschule» im brandenburgischen Prenden an. Dort können potenzielle Fremdgehwillige lernen, wie sie der Entdeckung ihrer Affäre vorbeugen können. «Gegen einen Seitensprung kann man< nichts machen», er-Auclt 
der Seitensprung will gelernt sein. Beim Berliner Seminar «Richtig untreu in 2 Tagenl» mit Nikolai de Treskow sollen poten­ zielle Seitenspringer jetzt alles für die lustvolle Untreue lernen. 
klärt de Treskow, der mit seiner mittelalterlichen Musik bereits zu einiger Berühmtheit gelangt ist. Es gebe immer Zeiten, in denen die Hauptbeziehung Pau­ se habe. Dann sei ein Seiten­ sprung sogar entlastend, ist der Lehrer in Liebesdingen über­ zeugt. «Untreu zu werden heisst, die unmittelbare Lust und den Spass äm Verliebtsein wieder zu spüren.» Geheimhaltung oberstes Gebot - Der Partner dürfe natürlich nichts vom Seitensprung erfah­ ren, schärft er den Kursteilneh­ mern ein. Bekanntlicherweise gerät ansonsten die Beziehung in Gefahr. Aber mehr noch: Der 
Sänger findet es sogar unfair, dem Lebensgefährten zu beich­ ten. «Es ist falsch, das eigene Gewissen zu entlasten und dem Partner unnötig Schmerzen zu bereiten», sagt er. Nachdem de Treskow den Seitensprung-Anwärtern seines Kurses auf diese Weise auch letzte moralische Bedenken ge­ nommen hat, kann es zu den praktischen Tipps kommen. Für 80 Euro Kursgebühr erfahren die Teilnehmer zunächst, dass absolute Geheimhaltung obers­ tes Gebot 
ist. Der Seitensprung müsse auch vor dem besten Freund oder der Freundin tabu bleiben. «Das könnten später die ärgsten Feinde sein, und dann kommt alles raus».
	        

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