10 Donnerstag, 18. Juli 2002 
INLAND Liechtensteiner VOLKSBLATT 10. Lediga-Fest am kommenden Samstag beim Sportplatz in Schellenberg Können die Angriffe der gegnerischen Mannschaß *Frau» beim'Sommernachtsfest hoffentlich gut abwehren. Die Herren vom *Lediga-Vereiii» Schellenberg freuen sich am kommenden Samstag auf zahlreiche Gäste. " (Bild: J. J. Wucherer) Die .Ledigen in Schellenberg sind eine vom Aussterben be­ drohte Spezies. Nur noch sieben der ehemals 15 Mitglieder des Lediga-Vereins haben noch kei­ nen Ring am Finger. Deswegen feiern die Ledigen in Schellen­ berg mit einem fulminanten Fi­ nale am kommenden Samstag den Abschied von ihrem be­ kannten Lediga-Fest. Ihr Motto: «10 Jahre sind genug - sag beim Abschied leise Servus». Bei diesem grande Finale sollen vor allem die Ledigen voll auf die Kosten kommen. Alle Singles und andere Un­ verheiratete, die sich mit einem gut sichtbaren blauen L kennzeichnen, be­ kommen eine kleine Überraschung. Ein Gremium am Eingang entscheidet, ob das L gross und blau genug ist. Ausserdem haben die Junggesellinnen vielleicht auch die Möglichkeit einen 
der übriggebliebenen sieben Ledigen zu ersteigern. Keine Single-Party Das Lediga-Fest versteht sich aber keineswegs als Single-Party. Natürlich sind 
auch Verheiratete am Fest herz­ lich willkommen. Dem Ledigaverein geht es ganz einfach um das gemütli­ che Beisammensein unter dem Schel- lenberger Sternenhimmel. Bei schlech­ ter Witterung findet das Fest in einem Zelt auf dem Schellenberger Sport­ platz statt. Für die musikalische Um­ rahmung des Anlasses sorgt der Mau­ rer DJ Rämidämi. Der Anlass ist ab 18 •Jahren, die Ausweise werden kontrol­ liert. Für einen guten Zweck Die Geschichte des Lediga-Vereins begann an einem schönen Autofreien- Sonntag 
im Jahre 1992. Da es ohne Auto mit einem 
gewissen Aufwand verbunden ist, vom Schellenberg weg­ zukommen, haben sich damals gut 15 
. Junggesellen im Restaurant Krone ge­ troffen. Diese Treffs wurden in der Fol­ ge regelmässig abgehalten, die Stamm­ tischrunde bekam den Namen Lediga­ verein. Ziel war es, das gesellige Bei­ sammensein zu fördern. Das Lediga- Fest wurde ins Leben gerufen und mau­ serte sich mit jährlich 300 bis 500 Be­ sucherinnen und Besuchern schon bald zu einem der beliebtesten Unterländer Sommeranlässe. Mit dem Geld, das der Ledigaverein njit dem Fest verdient, gönnen sich die Mitglieder jeweils ei­ nen schönen Ausflug, ein ansehnlicher Betrag wird ausserdem jeweils Ende • Jahr für einen guten Zweck gespendet. Doch die Junggesellen in Schellenberg werden zusehends rarer, die Heiratsma- nia packte auch zahlreiche Mitglieder des Vereins und Iiess die Zahl rapide schrumpfen. Zur Zeit seien deswegen die Bestrebungen im Gange; aus dem Ledigaverein ein Gefangenen-Chor zu gründen, verriet schmunzelnd eines der Mitglieder. Grund genug, um am heuri­ gen Sommerfest leise Servus zu sagen. 
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