Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
AUSLAND Montag, 15. Juli 2002 1 7 Chirac entgeht Attentat Neonazi feuerte bei Militärparade am Nationalfeiertag Schuss ab PARIS: Die traditionelle Militär­ parade zum französischen Na­ tionalfeiertag ist am Sonntag vom versuchten Attentat eines Neonazis auf Staatspräsident Jacques Chirac überschattet worden. Trotz strenger Sicher­ heitsvorkehrungen geläng es dem Mann auf den Pariser Champs-Elysees, ein Gewehr aus einem Gitärrenkoffer zu ziehen, wie die Polizei mitteilte. Er feuerte mindestens einen Schuss ab, kurz nachdem Chirac vorbeigefah­ ren war. Verletzt wurde niemand, der 25 Jahre alte Schütze wurde festge­ nommen. Es war zunächst unklar, ob der Mann in die Luft oder in Richtung Chiracs .schoss, der sich in 40 bis 50 Metern Entfernung in einem Fahrzeug mit 
offenem Verdeck befand. Unter den Zuschauern auf den Champs-Ely­ sees brach Panik aus. Polizisten ge­ lang es, den Schützen zu überwälti­ gen, Wie Staatssekretär Patrick De- , yedjian mitteilte, versuchte der Mann, die mit. fünf Kugeln komplett geladene Waffe auf sich selbst zu richten. Er habe später gestanden, ein Attentat auf Chirac geplant zu haben. Nach Angaben von Innenminister Nicolas Sarkozy hat der Täter das Gewehr vom Kaliber 22 erst in der vergangenen Woche gekauft. Nach Angaben von Devedjian stammt der Täter aus rechtsextremen Kreisen, die inoch weiter rechts stehen als die Nationale Front». Die Polizei erklärte, er sei Mitglied der Studenten- organisation .Verteidigungsunion, ei­ ner Neonazi- und Hooligan-Gruppe. Er sei bereits mehrfach psychiatrisch behandelt worden. Medienberichten zufolge wurde er nach'seiner Festnah­ me in eine psychiatrische Anstalt gebracht. Der Parteichef der Nationalen Front, Jean-Marie Le Pen, wies jede Verbin­ dung zu dem Schützen'zurück.und 
Zur traditionellen Militärparade zum französischen Nationalfeiertag gehörte auch eine Kampfflugzeugvorßhrung. verurteilte den Attentatsversueh. «Es war mir klar, dass es auf die eine oder anderes Weise der extremen Rechten zugeschrieben werden würde, wenn eines Tages ein Irrer auf den Präsiden­ ten schiessen würde», sagte Le Pen. Laut einem Bericht des Fernsehsen­ ders France 2 sagte der Schütze aus, unter emotionalen Problemen zu lei­ den. Seine Motive für die geplante Tat waren zunächst nicht bekannt. Die Pa­ rade, mit der Frankreich jährlich an 
den Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 erinnert, ging ohne weitere Störungen zu Ende. Ob Chirac den Zwischenfall bemerkte, war zunächst nicht bekannt. In einer Fernsehan­ sprache nach der Parade äusserte er sich nicht dazu. Er sprach sich dabei für strengere Einwanderungsgesetze, einen verstärkten Kampf gegen Men­ schenhandel und eine raschere Bear­ beitung von Asylanträgen aus. «Heu­ te dauert die Entscheidung über einen 
Asylantrag 18 Monate», sagte Chirac. «Da ist absurd und sinnlos.» Er forder­ te ausserdem eine Stärkung der fran­ zösischen Streitkräfte und bekräftigte sein Wahlkampfversprechen, mit der Schaffung von 13.500 neuen Arbeits­ plätzen bei der Polizei den Kampf ge­ gen das Verbrechen zu unterstützen. Der Neogaullist hatte sich bei der Stichwahl um das Präsidentenamt im Mai gegen den Rechtse'xtremen Le Pen durchgesetzt. 
Joaquin Balaguer gestorben SANTO DOMINGO: Der langjährige' Präsident der Dominikanischen Repub­ lik, Joaquin Balaguer, ist am Sonntag im Alter von 95 Jahren gestorben. Der Politiker beeinflusste 22 Jahre lang die Geschicke des karibischen Staates massgeblich. Erstarb am Sonntagmor­ gen im Krankenhaus, wo er wegen ei­ nes blutenden Geschwürs behandelt wurde, wie aus Parteikreisen verlaute­ te. Noch im Jahr 2000 trat er als Kan­ didat zu Präsidentenwahlen an. Einige seiner politischen Anhänger wollten den Greis, der im vergangenen Jahr zuletzt in der Öffentlichkeit erschienen war, auch 2004 wieder im Kampf um das Präsidentenamt ins. Rennen, schicken. Als Anführer der Oppositi­ onspartei hatte der 95-Jährige bis zu­ letzt grossen Einfluss auf die domini­ kanische Politik, sogar politische Geg­ ner suchten seinen Rat. 
Balaguer galt als «Macher» seines Nachfolgers Leo- nel Fernandez und des derzeitigen Präsidenten Hipolito Mejia. Der klein­ wüchsige Mann genoss den Ruf, einer der letzten starken Männer in Latein­ amerikas Politik, ein echter «Caudillo», zu sein. Während seiner Präsident­ schaft galt die Dominikanische Repub­ lik als antikommunistische Bastion. Das Volk trauert um Joaquin Balaguer. Luftangriff im Gazastreifen GAZA: Israelische Kampfflugzeuge haben am Sonntag im Süden des Ga­ zastreifens ein Gebäude mit Raketen angegriffen und zerstört. Nach Be­ richten von Augenzeugen wurden dabei zehn Palästinenser verletzt. Die israelische Regierung zog unterdes­ sen ihre Zustimmung zu einem um­ strittenen Plan zurück, der arabi­ schen Bürgern des Landes den Kauf von Grundstücken in ländlichen Ge­ bieten verbieten sollte. Einwohner der Ortschaft Karara nahe der Stadt Chan Junis sagten, sie hät­ ten drei Hubschrauber und zwei Kampfflugzeuge am Himmel gesehen. 
Zehn Palästinenser verletzt Nach Angaben von Einwohnern von Karara .wohnte in dem Haus ein Mit­ glied des militärischen Flügels der Hamas. Wie das israelische Radio be­ richtete, verliess Jusef Abdel Wahab das Gebäude jedoch wenige Minuten vor dem Angriff und wurde' nicht verletzt. Bei dem Angriff könnte es sich um eine Vergeltung für Grana­ tangriffe auf die .jüdische Siedlung Kfar Darom'vom Samstagabend han­ deln. Palästinensische Kämpfer töteten in Gaza während einer Verhandlungs­ pause in einem Gerichtsprozess einen Palästinenser, dem die Zusammenar­ beit mit Israel vorgeworfen wurde. 
Der 48-Jährige soll Israel mit Infor­ mationen versorgt haben und damit zur Tötung von fünf Hamas-Mitglie­ dern beigetragen haben. . Israelische Soldaten nahmen am Samstag nahe der Stadt Dschenin im Wes(jordanland finen Palästinenser fest, der nach Armeeangaben auf dem Weg zu einem Selbstmordanschlag in Israel war. Den Angaben zufolge trug er einen Sprengstoffgürtel und Waf­ fen. Vor seiner Festnahme habe er auf die Soldaten geschossen. In der 
Nähe von Nablus töteten Soldaten einen 24- jährigen Palästinenser, der laut Mi­ litärangaben zuvor eine Benzinbombe in ihre Richtung geschleudert hatte. Nach dem Angriff herschte ein Bild der Verwüstung. 
G£> 1 HAUS GUTENBERG 1 MITTE FINDEN VERSÖHNUNG LEBEN ANMELDUNGEN UND AUSKÜNFTE: TEL: 388 11 33, FAX 38811 35 E-Mail:  gutenberg@haus-gutenberg.il - Online: www.'haus-gutenberg.ll Freitag, 26. Juli, 18.00 Uhr bis Dienstag, 30. Juli, 16.00 Uhr Auszug aus dem Haus der Knechtschaft Bibliodrama-Tage auf Gutenberg mit Alfons Aichinger, Psychologe, Psy- chodramatherapeut und dipl. Theo­ loge 
Jeweils am Montag, 20.00 Uhr am 2./9./16. September Humorvoll-kritische Männer­ gespräche Humorakeln an drei Abenden mit P. Ludwig Zink Freitag, 6. September, 18.00 Uhr bis Sonntag, 8. September, 16 Uhr Bibel und Dogma Die Spannung zwischen dem jüdi­ schen Anfang, der griechischen In­ kulturation und heutigen Verste- hensmöglichkeiten, mit Prof. Dr. Hu­ bertus Halbfas, Religionspädagoge 
Freitag, 9. August, 18.00 Uhr bis Freitag, 16. August, 14.00 Uhr Fasten in der Fülle des Som­ mers Heilfasten auf dem Gutenberg mit Armella Häne-Züger und P. Ludwig Zink Samstag, 24. August, 14.30 bis 22.30 Uhr und Sonntag, 25. Au­ gust, 11.00 bis 17.00 Uhr Humorfestival auf Burg Gut­ enberg 2002 
Was wir noch bieten: • angenehme Seminarräume • gute Atmosphäre • feines Essen • Übernachtungsmöglichkeiten Für wen? .Gruppierungen aus • Wirtschaft • Kirche» • Schulen • Vereinen 
Freitag, 30. August, 18.00 Uhr bis Freitag, 1. September, 16.00 Uhr Bibliodrama zum Kennenler­ nen Ein Schnupperwochenende für Neu­ gierige mit Bibliodrama-Weiterbll- dungsgruppe 01/02 und 
P. Ludwig Zink. Bildung im Haus Gutenberg Lustvolles Lernen ein Leben lang Werden Sie Mitglied im Verein Freunde des Hauses Gutenberg der Bildung willen - der Freundschaft willen - der Zukunft willen Auskünfte unter Telefon 00423 / 388 11 33
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.