Liechtensteiner VOLKSBLATT
EXTRA Samstag, 13. Juli 2002
25 Acrylamid in den Lebensmitteln Buchtipp: «Zucchini Zucchetti» Gesundheit-Nachrichten Hormon-Report Acrylamid in den Lebensmitteln stellt potenzielles Gesundheitsrisiko dar Die Resultate der Exper tentreffen der WHO/FAO einerseits und dem Scien tific Committee on Food der Europäischen Gesell schaft (SCF) andererseits liegen vor und sind im In ternet zugänglich. Noch . fehlen genügende wissen schaftliche . Grundlagen zur Einschätzung der Prob lematik von Acrylamid in Lebensmitteln. Die Experten sind sich einig, dass das Problem ernstgenom men werden muss und Interna tional koordinierte For schungsprojekte zu neuen. Er kenntnissen fuhren sollen. In der Schweiz sind entsprechen de Projekte bereits aufgestartet worden. Aus den beiden Exper tentreffen resultieren noch im mer die gleichen Ernährungs- empfehlungen, die das Bundes amt für Gesundheit in seiner Pressemitteilung Ende Mai ver trat: Et 61623; Befbehaltung ei ner gesunden und ausgewoge nen Ernährung mit etwas redu ziertem Fettanteil, reich an Früchten und Gemüse. Et 61623; zur Vermeidung der Acrylamidbildung sollten die Lebensmittel nicht übermässig erhitzt werden, das heisst nicht zu lange und nicht bei zu hoher Temperatur. Gemäss den inter nationalen Organisationen WHO/FAO und dem SCF stellt das Vorhandensein von Acryla mid in Lebensmitteln zwar ein potenzielles Gesundheitsrisiko dar, eine genaue Risikoein- schätzüng ist jedoch beim heu-Die
Experten sind sich einig, dass das Problem «Acrylamid» ernstgenommen werden muss und international koordinierte Forschungs projekte zu neuen Erkenntnissen führen sollen. (Bild: Wodicka) tigen Wissensstand' weltweit noch nicht möglich. Laut ihren Erklärungen steht nun die Prü fung . von Massnahmen zur Senkung der Acrylamidgehalte in Lebensmitteln andrster Stel le, gefolgt von Forschungspro jekten, die es ermöglichen, die • wichtigsten Wissenslücken zu schliessen. Auch das Bundes amt für Gesundheit wird sich weiterhin auf verschiedenen
Ebenen einsetzen: Lebensmit telproben. Seit einiger Zeit steht auf der BAG Homepage www.bag.admin.ch ) ein Doku ment «Fragen und Antworten», mit einer Liste von Lebensmit teln, in denen Acrylamid nach gewiesen wurde. Diese Liste wird laufend ergänzt durch neue Ergebnisse aus Industrie und öffentlichen "Laboratorien. Analytik
Die Labors des BAG
haben mit mehreren schweize rischen . Labors Laborver- gleichsstudien (proficiency tests) durchgeführt, damit die Qualität aller Messungen möglichst übereinstimmt. Das BAG stellt interessierten Labors und der Industrie wdterhin Vergleichsproben zur * Verfü-
8 gung. Ausserdem wird im Internet bald eine geeignete Analysemethode veröffentlicht
werden. Gemäss den Empfeh lungen der WHO. und des SCF muss ein Netzwerk zum Thema «Acrylamid in Lebens mitteln» geschaffen werden. Das BAG koordiniert weiterhin. die Anstrengungen von Indu strie und den öffentlichen Labors in der Schweiz. und stellt die Verbindung zu den internationalen Organisationen sicher. Harmonie im Hormonhaushalt Keine Chance dem Damenbart! Wenige Frauen verfügen über genug Selbstbewusstsein, um «männlichen» Haarwuchs ein fach als individüelle Beson derheit zu akzeptieren. Die meisten leiden erheblich, wenn sich auf der Oberlippe und womöglich sogar noch den Wangen, an Armen und Beinen, auf Brust und Bauch statt zartem Flaum kräftige dunkle Haare zeigen. Leider kommt das nach der Me nopause gar nicht so selten vor. Zum Glück gibt es heute wirk same Gegenmassnahmenl Ganz wichtig ist
dabei zunächst ein mal, den Hormonhaushalt ins Gleichgewicht zu bringen. Denn weil normalerweise im mer nur ein Drittel der gesam ten Haarfollikel aktiv ist, regen übermässig vorhandene Andro gene auch nach erfolgreicher Haarentfernung die bislang passiven Wurzeln zu emsiger Tätigkeit an. Hautreizungen durch Aus zupfen, Rasieren oder Elektro lyse fördern zusätzlich. • "die Durchblutung - auch und gera-, de der bislang «schlafenden»
Dr. Alram, Frauen- und Män nerärztin in Lindau Haarfollikel. Andererseits stoppt die Hormonbehandlung nur den künftigen Nachwuchs. Zur . endgültigen Beseitigung der vorhandenen Gesichts- und Körperhaare setzt man daher gern die so genannte Photo- Derm-Behandlung ein: Dabei
zerstört eine hochenergetisch gepulste Lichtquelle die winzi gen Blutgefässe, die die Haar wurzeln bislang mit Nahrung versorgt haben. Empfindliche Haut reagiert auf das Licht zuweilen mit (vorübergehenden) Hautrötun gen, Pigmentverschiebungen oder Bläschen wie bei einem Sonnenbrand. Doch insgesamt hat sich das Verfahren schon bei vielen Patientinnen be währt. Allerdings dirigieren nur dunkle Haare den Lichtstrahl geradeswegs in die Wurzel; das Verfahren wirkt also nicht bei blonden oder rötlichen Här chen! Doch die stören ja von vornherein schon erheblich weniger. Frau Dr. Alram hat besondere Erfahrung in Endokrinologie durch ihre Tätigkeit als nieder gelassene Frauenärztin und Männerärztin in Lindau. Information: Forum Gesundheit Bodensee P - 88131 Lindau Badstrasse 8 Tel. 0049/8382/273 57 96 .
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NACHRICHTEN BUCH-TIPP Power-Gemüse Alle Jahre wieder kommt im Sommer eine Flut von Zucchini und
Zucchetti über £ uns. Im eigenen Garten | kann man sie in jeder ge wünschten Grösse .ernten. Auf den Gemüsemärkten liegen- sie grün glänzend und frisch, und in den Lä- | den sind sie fast das ganze ; Jahr hindurch erhältlich. - Roh als Splat, gekocht und püriert als Suppe, gedünstet, geschmort, gebraten, ge grillt und
gebacken beweist dieses Kraftgemüse seine unerschöpfliche Vielseitig keit. Rezept für Sommersa lat: Zutaten: 4 Zucchini, 1 Knoblauch, 1 Bund Petersi lie, 4 EL Olivenöl, 1 EL Bai: samicoessig, Salz und Pfef fer. Zubereitung: Zucchini grob raspeln. Den Knob lauch fein hacken, die abge zupften Petersilienblättchen darauf
legen und fein schneiden. Unter die Zucchini mischen. Öl, Essig, Salz und Pfeffer verrühren und kurz vor dem Servieren unter den Salat mischen! AT-Verlag: 'Zucchini Zucchetti - Die besten Re zepte» von Julie Landi.s-Sa- ger, 19,90 Franken. KÜNSTLICHES AUGE Kamera soll Auge ersetzen MÜNCHEN: Bei der Ent wicklung von künstlichen Augen für blinde Menschen ist die Wissenschaft mögli cherweise
elnen'wichtigen Schritt weitergekommen. Wie Peter Urbanek von der Georg-Simon-Ohm-Fach- hochschule Nürnberg
be richtete, gelang es For schern seines Instituts, ein Bilderkennungs-Programm von
einem Grpssrechner auf einen Mikrochip zu überführen. Ein solcher Chip lasse sich problemlos in eine Kamera integrieren, sagte der Professor im Fachbereich Informations technik. Bislang sei der Platz, den ein Grossrechner einnehme, eines der Haupt probleme der Forschung an menschlichen Sinnesorga nen
gewesen. «Auch wenn es erst ein kleines Pro gramm mit wenigen Funk tionen ist, so ist es den noch der erste Schritt in ei ne Zukunft mit giganti schen Möglichkeiten.»