Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
SPOKT Freitag, 12. Juli 2002 1 5 4840 
e © am vierten Swisspower Gigathlon: Von Locarno über den San Bernardino und Splügen nach Samedan Gestern kämpften am Swisspo­ wer Gigathlon nicht nur die Athletinnen und Athleten son­ dern auch die Organisatoren mit kleineren und grösseren Proble­ men. Der heutige Streckenplan ist falsch. Rene Seligere r Die am Swisspower Gigathlon von je­ dem einzelnen Teilnehmer zu erbrin­ genden Leistungen sind enorm und die tägliche Erholungszeit zwischen zwei Einsätzen genügt inzwischen längst nicht mehr aus, um risikolos weiter zu "kommen. Es ist daher nicht verwun- . dcrlich, dass die Sturzverletzungen der Akteure mittlerweilen zunehmen und auch vier erschöpfte Schwimmer aus dem Wasser gezogen werden mussten. Aber eben: Wer sich an einem Wett­ kampf mit derartigen Dauerbelastun- gen beteiligt, muss sich von allem An­ fang an auch bewusst sein, dass durch eine zunehmende Müdigkeit die Kon­ zentration, die Aufmerksamkeit und das Reaktionsvermögen stark beein­ trächtigt werden und das Risiko an­ wächst. Daher appelliert Rennarzt Walter Frei auch mit täglich verstärk­ ter Intensität an die Athletinnen und Athleten, ihre Vernunft vor dem Ehr­ geiz walten zu lassen. Fensterplatz im Kartenkundeunterricht Rein zufallig stellte das «Volksblatt» gestern fest, dass die heutige Strecken­ führung des Swisspower Gigathlons völlig falsch verläuft. Auf der veröf­ fentlichten Karte fuhrt die heutige Rou­ te nämlich von St. Luzisteig herkom­ mend über Balzers - Triesen - Vaduz - Schaan - Bendern und Ruggcll rhein- abwärts. In einem Gespräch mit dem Kommunikationsverantwortlichen Harry Graf erfuhr dann das «Volks­ blatt», man fahre auf der Schweizer Sei­ te rheinabwärts und nicht durch Liech­ tenstein. Harry Graf betönte wörtlich, es sei «eine reine Interpretationssache», ob die Route auf der Strcckenkarte links oder rechts des Rheins eingezeichnet sei und er erklärte damit das Telefonge­ spräch als beendet. Schade. Die zuneh­ mende Müdigkeit in der Organisations­ etage scheint auch in der Kartenkunde ihre Spuren zu hinterlassen. Psychodämpfer war gleich weg Vernunft war gerade für den gestri­ gen Tag eine dringend notwendige . Sache, standen doch mit 3,5 Kilometern nicht nur die bislang längste Schwimmstreekc, sondern auch der San Bernardino und der Splügenpass auf 
Caroline Bürdet kommt mit ihren Skates immer besser in Fahrt, auch wenn an einem Schuh ein Rad fehlt. dem Programm. Im Wasser gelang der Lehrer-Team-Lcaderin Anita Lenti bei ihrem vierten Einsatz bereits auch die vierte Steigerung, was der leicht ange­ schlagene Röbi Schumacher unbedingt benötigte. «Es gab mir einen psycholo­ gischen Dämpfer, als Nachmessungen ergeben haben, dass die Laufstrecke vom Dienstag nicht 32 sondern 38 Ki­ lometer betrug. Aber schliesslich mus­ sten auch meine Konkurrenten dieselbe Mehrleistung erbringen», berichtete Rö­ bi Schumacher. Nach Bekanntwerden von Anita Lentis Schwimmleistung war bei ihm der Tiefpunkt aber gleich über­ wunden. Eine rangmässige Bestleistung gelang gestern auch der Skaterin Caro­ line Bürdet und dies trotz eines fehlen­ den Rades am Schuh. Ranglistenprobleme Aber auch,in anderer Hinsicht gab es Organisationsschwierigkeiten. Die ges­tern 
von den Veranstaltern publizierten Ergebnisse mussten nachträglich fast lückenlos korrigiert werden und zwar nicht etwa wegen fehlerhaften Zeitmes­ sungen oder unkorrekten Distanzen. Das Problem lag für einmal schlicht und einfach bei den Supportfahrzeugen vie­ ler Teams, die nicht auf der Rennstrecke, sondern auf den normalen Strassen ver­ kehren und in mehreren Ferienverkehr- Staus stecken blieben. So mussten in den Wechselzonen viele Pausenzeiten zwischen den eingetroffenen Athleten und der Startbereitschaft der verspäte­ ten Teammitglieder neutralisiert wer­ den, was zu weitläufigen Ranglisten Ver­ schiebungen führte. Nach Auskunft der Organisatoren werden daher die exak­ ten Tagesresultate fortan erst am dar­ auffolgenden Tag erhältlich sein. Die Schweiz im Schweiss Der im «miss-ter giga»-Lehrerteam 
sonst mountainbikende ungarische Lehrer Zsolt Lenti wollte gestern von sich aus auf das Rennrad wechseln, um die Schweiz von Bellinzona bis Castasegna «geniessen» zu können. Mit anderen Worten bedeutete dies für ihn, von 227 Höhenmetern in Bellin­ zona während 55 Kilometern mit dem Rennrad auf den 2065 hohen San Ber­ nardino zu klettern, sich während ei­ ner zwanzig minütigen Abfahrt im 60 • km/h-Tempo 
- zu erholen und dann gleich noch den 2113 Meter hohen Splügenpass zu erklimmen. Nach 124 Kilometern «Fahrgenuss» und einem Abstecher durch italienisches Hoheits­ gebiet erreichte er sein Streckenziel in Castasegna wieder auf 696 m. ü. M. und nach 5:43.54 Stunden. Zsolt Lenti schickte dann David Thoma auf die Strecke, dem nur gerade 26 Kilometer Zickzackkurs zur Verfügung standen, um die 1107 Höhenmeter bis ins 1803 m. ü. M. gelegene Maloja zu bewälti­ gen..Der letzte, aber doch 26 km weite Streckenteil, entlang dem Ufer des St.' Moritzcrsees und über Celerina nach Samedan, oblag dann wieder Röbi Schumacher. Er strahlte im Ziel: «Ich hatte überhaupt keine Schwierigkei­ ten, alles lief wie am Schnürchen und die Blasen an den Füssen stellte ich erst fest, als ich die Laufschuhe aus­ zog.» Liechtenstein überzeugt weiter . Die liechtensteinischen Gigathletin- nen und Gigathleten vollbrachten auch am gestrigen vierten Wettkampf­ tag herausstechende Leistungen. Dani­ el Gassners Pässefahrt mit dem Renn­ rad dauerte nur gerade 4:42.28 Stun­ den und ergab die sechstschnellste Ka­ tegorien-Zeit und auch die Schwim­ merin Nora Zenhäusern vermochte mit einem 20. Rang wieder 
zu überzeugen. Steigende Leistungen zeigte auch das gesamte «miss-ter giga»-Team der Leh­ rer, das sich vermutlich auf den 68.' Platz vorarbeiten konnte und dann glänzte einmal mehr auch der Einzel­ athlet Andrea Clavadetscher, der mit seinem Rennrad in absoluter Bestzeit und mit dem Mountainbike in zweit­ bester Zeit über die Berge pedalte und im Tagesklassement hervorragender Vierter wurde. Die endgültigen Leis­ tungsbestätigungen werden erst im Laufe des heutigen TageS erfolgen. Gigathlon-Programm von heute Samnaun - Frauenfeld, 235 Kilome­ ter: 1. Mountainbike, 47 km, Samnaun - Davos. 2. Schwimmen, 2 km, Davo- sersee. 3. Rennrad, 143 km, Davos - Amriswil. 4. Laufen, 22 km, Amriswil - Weinfelden. 5. Inlineskating, 21 km, Weinfelden - Frauenfeld. Team Team Liechtenstein miss-ter giga Unaxis Power Team Hilti Five 
1. Disziplin Rang 2, Disziplin Rang 3. Disziplin Rang Schwimmen 20 Skating ' 15 Rad 
4. Disziplin Rang 53 155 272 
  220 162 332 
6 109 246 268 
Bike 64 104 376 154 
5, Disziplin Rang G-Klassement Laufen 59 108 332 155 
11 124 338 292 • .  - ;  •• .• 
-Wi Team 1. Disziplin Rang 2. Disziplin Rang 3. Disziplin Rang 4. Disziplin Rang Andrea Clavadetscher Schwimmen • 69 Skating 7 Rad 1 Bike 2 
5~ Disziplin Rang G-Klassement Laufen 8 4 
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I " 44 SPORT IN KURZE i 
u t" « liHMiiul Verbrugghe mit out RAD: Zur heutigen 6. Etappe der Tour de France werden nurmehr 186 Fahrer antreten. Nach Tom Steels (Be) und Marco Pinotti (It) musste auch der Belgier Rik Verbrugghe das Rennen aufgeben. Verbrugghe hatte zwar das gestrige Teilstück noch fer­ tig gefahren, döch hinterher stellte sich heraus, dass sich der Belgier beim Massensturz 16 km vor dem Ziel das rechte Schlüsselbein gebro­ chen hat. Verbrugghe hatte im ver­ gangenen Jahr die Pyrenäen-Etappe von Paü nach Lavaur gewonnen. Massa schloss Sauber-Tests ab FORMEL 1: Felipe Massa hat die dreitägigen Testfahrten des Sauber- Teams abgeschlossen. Der Brasilia­ ner drehte auf dem Circuit de Valen­ cia über 100 Runden und kam mit einer Bestzeit von 1:13,715 in die Wertung. Damit belegterer den 4. Rang. Die schnellste Zeit erreichte Heinz-Harald Frentzen vom maro­ den Arrows-Rennstall. Valencia. Formel-1-Tests. Don­ nerstag: 1. Heinz-Harald Frentzen (De), Arrows-Asiatech, 1:12,505 (41 Runden). 2. Giancarlo Fisichella (It), Jordan-Honda, 1:12,795 (92). 3. Fernando Alonso (Sp), Renault, 1:13,260 (75). 4. Felipe Massa (Br), Sauber-Petronas, 1:13,715 (104). Comisetti zu Servette FUSSBALL: Alexandre Comisetti (29) kehrt definitiv von Auxerre zu Servette zurück. Der 30fache Schweizer Internationale unter­ zeichnete bei den Genfern einen Vierjahresvertrag. NHL-Start zu Ehren von Wayne Gretzky EISHOCKEY: Die National Hockey League startet am 9. Oktober mft dem Spiel der Los Angeles Kings gegen die Phoenix Coyotes zur neuen Sai­ son. Gleichzeitig wird im Staples Center das Trikot von Wayne Gretzky mit der legendären Nummer 99 unter dem Stadiondach aufgehängt. Am gleichen Tag spielen ausserdem die Colorado Avalanche (mit David Ae- bischer) gegen die Dallas Stars und Stanley-Cup-Finalist Carolina Hurri- canes gegen die New York Rangers. Parade der Weitmeister auf dem Rotsee RUDERN: Bei der «Ruderwelt Luzern 2002» kommt es am Wochenende auf dem Luzerner Rotsee zum gros­ sen Stelldichein der aktuellen Welt­ meister. In 13 von 14 olympischen Bootsklassen sind ab heute Freitag bis am Sonntag die amtierenden Ti­ telhalter am Start. Belgien ohne Clijsters und Henin TENNIS: Das belgische Fed-Cup- Team muss in der Viertelfinalpartie gegen Italien vom 20. und 21. Juli ohne die beiden Spitzenspielerinnen Kim Clijsters (WTA 5) und Justine Henin (7) auskommen. Clijsters will sich auf die Titelverteidigung beim Turnier in Stanford (ab 22. Juli) konzentrieren und auch Henin passt der Termin nicht ins Programm. ] 
• B r wu unseren viel Erfolg
	        

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