Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

4 Donnerstag, 11. Juli 2002 
1 I M LAND Liechtensteiner VOLKSBLATT Hilfe für Cholera- Opfer in Malawi VADUZ: Auf Beschluss der Regierung vom 9. Juli 2002 wird ein Beitrag von 50 000 Franken filr ein Hilfsprogramm von «inter aide» zur Bekämpfung einer Cholera-Epidemie in der südlichen Re­ gion von Malawi zur Verfügung ge­ stellt. Hygiene-, Sanitäts- und Wasser- versorgungsmassnahmen in der südli­ chen Region von Malawi sollen, sowohl die Anzahl der an Cholera erkrankten Menschen senken als auch die Cholera- Sterblichkeitsrate reduzieren. Gemäss Informationen von «inter aide» wurden zwischen November 2001 und April 2002 über 25 000 mit Cholera infizier­ te Personen registriert. Es sollen über 10000 Personen von ' diesem Hilfsprogramm von «inter aide» profitieren und im Umgang' mit Hygiene- und Sanitätsmassnahmen so­ wie mit einem sicheren Umgang mit der Wasserversorgung ausgebildet wer­ den. 
(paß) Wirtschafts- prüfer-Prüfung VADUZ: Die Prüfungskommission für Wirtschaftsprüfer hat dem Amt für Finanzdienstleistungen die Ergebnisse d.er Wirtschaftsprüfer-Prüfung und der Eignungsprüfung für Wirtschaftsprüfer aus dem Ausland, welche im Frühjahr 2002 durchgeführt wurden, zur Kennt­ nis gebracht. . Die schriftlichen Prüfungen fanden am 13. Mai 2002 statt, die mündlichen Prüflingen "wurden am; 18. Juni 2002 durchgeführt. Die Wirtschaftsprüfer- Prülung hat Vivien Grasem-Gertsch aus Balzers bestanden. Folgende Kandidaten haben die Eignungs­ prüfung für Wirtschaftsprüfer aus dem Ausland bestanden: Lorenz Becker, Sargans; Maurizio Delmenico, Lugano, Meinrad Müller, St. Gallen, Daniel Rinderer, Schaan, Fabio Rossi, Bissone, Hans Rüpp, Tschierv, Heinz Wälti, Bad Ragaz. 
(paß) Belagseinbau VADUZ: Der Belagseinbau an der Landstrasse Triesen-Triesenberg ist auf morgen 
Freitag, den 12. Juli vorgese­ hen. Dies bedeutet, dass die Strasse ab Kiessammler Litze-Sportplatz Triesen- berg von Freitag, den 12. Juli ab ca. 5 Uhr bis Samstag, den 13. Juli um ca. 6 Uhr für sämtlichen Verkehr gesperrt ist. Die Umleitung erfolgt über die Schloss­ strasse bzw. Frommenhausstrasse. Das Tiefbauamt bittet um Verständnis und wünscht gute Fahrt. 
(paß) Ferien im eigenen Land SCHAAN: In der Zeit vom 17. Juli bis 10. August sind wir jeweils mitt­ wochs bis samstags von 14 bis 22 Uhr im Jugendheim 'Rheinwiese (neben dem Fussballplatz) in Schaan anzu­ treffen. Neben Workshops im Bau und Spiel von Djembe (afrikanische Trommel) und Didgeridoo bieten sich verschie­ dene Möglichkeiten an, gemeinsam die Freizeit zu verbringen: Musik machen, Fussball, Volleyball, Tisch-Tennis, ge­ meinsames Grillieren, Radtouren, etc. Lust bekommen auf Ferien im eigenen Land? Eine eigene Trommel lind/oder Didgeridoo zu bauen und lernen, da­ mit zu spielen? Neue Leute kennen zu lernen? Anmeldung und Information: JugendtrefF-Büro: Tel. +423/230 05 15, Mobil: 00423/777 98 11. Jugendtreff El Niilo Altpapier­ sammlung TRIESENBERG: Am Samstag, den 13. Juli findet eine Altpapiersammlung der Pfadfinder Triesenberg statt. Wir bitten die Einwohnerschaft, das Papier gebündelt oder in Papiersäcken gut sichtbar am Strassenrand bis 8 Uhr bereitzustellen. Pfadfinderabteilung Triesenberg 
Magenviesen bieten unzähligen Pflanzen und Tieren Lebensraum. 
Traditionelle «Waldbegehung» als Berg- und Heuwiesenwanderung am Sonntag in Triesenberg Am Sonntag, den 14. Juli findet in Triesenberg die traditionelle «Waldbegehung» als Berg- und Heuwiesenwänderung von Gaflei über Silum, Stärnabärg nach Parmezg statt. Weil Anfangs September im Steg die Bergwald-Tage stattfinden, führt die Forst- und Rüfekom- mission heuer die Wanderung durch Feld und Wald als ge­ meinsame Veranstaltung mit der «Aktion Heugabla» durch. Auf der Wanderung werden die Blu­ menwiesen, die Magerwiesen und die Bewirtschaftung dieser Flächen ein wichtiges Thema sein. .Blütenpracht und Artenvielfalt Magerwiesen fallen schon von wei­ tem durch ihre Blütenpracht auf. Auf kleinstem Raum wachsen bis zu hun­ dert verschiedene Pflanzenarten, da­ runter seltene oder geschützte Arten. In Liechtenstein kommen auf Mager­ wiesen 24 verschiedene Orchideenar­ ten vor! Im Gegensatz dazu: Auf Fett­ wiesen hat es nur 20 bis 30 verschie­ dene Pflanzenarten, auf Kunstwiesen sind es sogar nur einige wenige. Beim näheren Hinschauen entdeckt man unzählige Kleintiere: Ameisen, Wespen, Wanzen, Käfer, Spinnen, Flie­ gen, Mücken, Schmetterlinge ... Der Artenreichtum der Pflanzenwelt ist ei­ ne wichtige Grundlage für die Vielfalt der Tiere. Magerwiesen werden oft von weiteren Landschaftselementen wie Gebüschen, Steinhaufen, Trocken­ mauern und Wegrändern begleitet, die zusätzliche Lebensmöglichkeiten für verschiedenste Tierarten bietet. Blumenwiesen - Magerwiesen Mager bezieht sich auf den Boden: Er ist nährstoffarm und wenig grün­ dig. Karge Bedingungen sind Voraus­ setzung für das Gedeihen vieler selte­ ner und geschützter Pflanzen- und Tierarten. Die Magerwiese, botanisch Trocken- oder Halbtrockenrasen ge­ nannt, ist der artenreichste Wiesentyp unserer 
Region. Magerwiesen konnten nur auf nährstoffarmen Flächen ent­ stehen, die nie gedüngt, aber trotzdem regelmässig gemäht wurden. Neben diesen botanisch wertvollen Mager­ wiesen gibt es jedoch viele Wiesen, die etwas intensiver bewirtschaftet wer­ den, die ab und zu mit Stallmist ge­ düngt werden und meistens mehr als einmal im Jahr gemäht werden. Auch diese Wiesen haben eine grosse Arten- vielfält und sind während ihrer Blüte wunderschön anzusehen. Entstehung der Magerwiesen Bevor der Mensch unsere-Region zu besiedeln begann, dominierte der Wald das Landschaftsbild. Bis zur Waldgrenze hinauf war unser Land mit einem, je nach Standort unter­schiedlich 
zusammengesetzten Urwald aus Laub- und Nadelbäumen bedeckt. Dann kam der Mensch. Als Jäger und Sammler beeinflusste er den Wald allerdings nur sehr geringfügig. Mit der Sesshaftigkeit und dem Ackerbau begann vor etwa 5000 Jahren eine neue Epoche. Mit Rodungen wurde Acker- und Weidefläche geschaffen. Zusätzlich diente der Wald als Vieh­ weide. Damit entstand ein neuer Vege­ tationstyp: Die Weide. Verschiedene' Pflanzen, die vorher nur auf Felsköp­ fen oder spärlich im Wald gediehen, fanden sich zu neuen Pflanzengesell­ schaften zusammen. So entstanden auf trockenen Standorten Magerwei­ den. Im Mittelalter wurde in ungeheu­ rem Ausmass Wald gerodet, 
um neue Flächen für die Landwirtschaft zu erhalten. Der Mensch schuf aus der Naturlandschaft die Kulturlandschaft. Die Methoden der Landnutzung ver­ besserten sich. Mit Ackerbau erreichte man eine verbesserte Versorgung. Die Mähwiesen lieferten das Winterfutter fiir die Tiere. Im 18. und 19. Jahrhundert erreich­ ten die Mähwiesen ihre grösste Aus­ dehnung. Diese Zeit bildete die Blüte­ zeit der Magerwiesen. Der Hofdünger war in dieser Zeit ein derart rarer Arti­ kel, dass er nur in unmittelbarer Hof­ nähe auf Äcker und Gärten ausge­ bracht wurde. Die grössten Teile des Grünlandes blieben ungedüngt und stellten somit ideale Standorte für die Magerwiesen dar. Intensivierung und Mechanisierung sind die Stichworte für die landwirt­schaftliche 
Entwicklung der letzten Jahrzehnte. Dies ging oft auf Kosten der natürlichen Vielfalt. Auf der einen Seite werden die Magerwiesen durch Düngung und intensive Bewirtschaf­ tung zerstört. Auf der anderen Seite wurden Wiesen, die nicht gut maschi­ nell bewirtschaftet werden konnten, nicht mehr gemäht und vergandeten. Magerwiesen sind gefährdet Magerwiesen können durch Dün­ gung und intensive" Bewirtschaftung zerstört werden. Seit der Erfindung des Kunstdüngers ist es möglich, eine gewisse Ertragssteigerung auch auf steilen und abgelegenen Flächen zu erzielen: Viele Pflanzen und Tiere der Blumen- und Magerwiesen vertragen jedoch keine Düngung. Mit nur einer Düngung, sei es Gülle oder Kunstdün­ ger, kann eine Magerwiese zerstört oder sehr stark beeinträchtigt werden. Es braucht viele Jahre, oft sogar Jahr­ zehnte ohne Düngung, bis sich lang­ sam wieder die ursprüngliche Arten- vielfalt einstellt. Magerwiesen müssen jährlich gemäht werden. Weil Magerwiesen für viele Landwirte einen zu kleinen Er­ trag abwerfen, wurden in f 
den letzten Jahren Mähwiesen häufig in Weiden umgewandelt oder sich selber überlas­ sen. Flächen, die nicht mehr gemäht werden, verganden: hohe Gräser bil­ den eine Streuschicht und verdrängen lichtliebende Pflanzenarten. Sträucher und Bäume können ungehindert auf­ wachsen und führen zu einer Vertu­ schung und später zu Wald. Auch Schmetterlinge tun sich an den .saftigen Pflanzen gütlich. 
(Bilder: ZVG) 
Schutz der Magerwiesen mit der Magerwiesenverordnung Seit den Achtzigerjahren werden in Liechtenstein die schützenswerten Magerwiesen in einem Magerwiese­ ninventar aufgelistet. Das Mager­ wieseninventar ist die Grundlage für die Auszahlung von Bewirtschaf­ tungsbeiträgen für die Nutzung der Magerwiesen. Mit den Bewirtschaf­ tungsbeiträgen soll eine regelmässige Bewirtschaftung der schützenswerten Wiesen sichergestellt werden. Laut der Verordnung über die Aus­ richtung von Bewirtschaftungsbeiträ­ gen zur Erhaltung von Magerwiesen von 1996 kann der Bewirtschafter ei­ ner Magerwicse Beiträge für die Be­ wirtschaftung der Magerwiesen bean­ tragen. 
Voraussetzung ist,. dass die Magerwiese im Magerwieseninventar aufgeführt ist und damit die Schutzwürdigkeit festgestellt ist. Im Bewirtschaftungsvertrag wird festge­ halten, dass die Wiese nur einmal im Jahr geschnitten werden darf und bei einer zusätzlichen Nutzung der Wiese als Herbstweide für Grossvieh keine Trittschäden entstehen dürfen. Die Magerwiese darf weder gedüngt, noch entwässert- oder bewässert werden. Für die Bewirtschaftung der Mager­ wiesen werden Fr. 3500.- bezahlt. Zu­ sätzlich zu den Magerwiesenbeiträgen können auch 
die Erschwernisbeiträge (Hanglagenbeiträge) beantragt wer­ den. Dieser Beitrag mag vielen hoch erscheinen, doch ist es im Sinn des Natur- und Landschaftsschutzes, dass für Sicherung einer regelmässigen Be­ wirtschaftung der Magerwiesen genü­ gend grosse 
Beträge ausbezahlt wer­ den. Auf diese Weise wird für die Be­ wirtschafter der Anreiz geschaffen, weite Flächen naturschonend und - schützend zu bewirtschaften, ohne dass dabei für sie ein Finanzieller Nachteil entsteht. Falls Sie Fragen zum Thema Mager­ wiesen und Magerwiesenbewirtschaf­ tung haben, wenden Sie sich an das Amt; für Wald, Natur und Landschaft St. Florinsgasse 3, 9490 Vaduz. iGerne geben wir auch telefonisch Auskunft. Josef Sehädler, Amt fiir Wald, Natur und Landschaft Berg- und Heu­ wiesenwanderung [ • Gäflei' ~ Silum - Stärnabäig -j | Parmezg ] [• Sonntag 14. Juli 
2002 * , 1 | •Abfährt Dorfzentrum T riesenberg 1 i um 12.45 Uhr " ' /'• [ •Start 
ab Gaflet 13.30 Uhr ' t
	        

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