Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

16 Mittwoch, 10. Juli 2002 
KULTUR Liechtensteiner VOLKSBLATT Die runde Welt des Botero Lampadia Stiftung schenkt dem Kunstmuseum eine Skulptur von Fernando Botero Präsentation der Skulptur 'Reclining Woman» vordem Kunsthaus in Vaduz: im Bild von links DDr. Herbert Batliner, Friedemann Malseh und Dr. Heinz Meier. Das rechte Bild zeigt die Skulptur von Fernando Botero. (Bilder: Brigitt Risch) Das Kunstmuseum Liechten­ stein hat von der Lampadia Stiftung Vaduz, mit der Unter­ stützung der Stiftung zur Er­ richtung eines- Kunstmuseums, Vaduz, die Skulptur des kolum­ bianischen Künstlers Fernando Botero «Reclining Woman 1993» als Geschenk erhalten. Die «Ruhende Frau» wurde an der Ostseite des Kunstmuseums vor dem Seitenlichtsaal aufge­ stellt. . Gerolf Hause r Am Montagnachmittag präsentierte dasKunstmuseum die Botero-SKulptur «Reclining Woman, 1993» im Aussen­ bereich des Museums. Die Skulptur, die in figurativem Stil einen liegenden Frauenakt als Symbol der schlafenden Seele zeigt, steht in der Tradition der Monumentalskulptur und ist somit für den Aussenraum entstanden. 
Dick und schön Heinz Meidr,. Präsident der Stiftung Kunstmuseum Liechtenstein, bedankte sich bei Herbert Batliner von der Lampadia Stiftung, dessen Tür, wie er betonte, für kulturelle Zwecke immer offen stehe, für die grosszügige Schen­ kung an das Kunstmuseum. Es sei ein freudiges Ereignis für die Skulpturen­ sammlung des Kunstmuseums. Herbert Batliner sprach von der Notwendigkeit des ..kulturellen Engagements, um damit das Im£ge des Landes zu ver­ bessern. Der 1932 in. Mendelin in Kolumbien geborene Maler und Bild­ hauer Fernando Botero wurde berühmt durch seine grossformatigen, grotes­ ken Porträts und Skulpturen'. Er studierte an der Akademie San Fern­ ando in Madrid. Im Museo del Prado in Madrid kopierte er alte Meister wie Diego Veläzquez und Francisco de Goya. 1960 liess er sich in New York nieder, seit 1971 lebt er in Paris. Bote­ ro gilt als einer der wichtigsten Maler Lateinamerikas. Von seiner lateiname­rikanischen 
Herkunft ebenso geprägt wie von der kosmopolitischen Avant­ garde, verschrieb sich Botero der Mcnschendarstellung. Die Vorstellung Boteros von Schö­ nem ist wohl an schwellenden, sinnli­ chen und körperhaften Formen orien­ tiert. Er sei davon überzeugt, sagte Botero in einem Interview, dass er Schönheit kreiere. Sinnlichkeit und Schönheit Im Jahr 1955, so will es die Legende, setzte der junge Botero anstelle des Schalllochs in die Mitte einer gerade gemalten. Mandoline einen Punkt - und siehe da, der bauchige Instrumen­ tenkörper schien sich aufzublähen wie ein frisch gegangener Hefeteig. Der Botero 
:Stil war geboren. Das Volk Bo­ teros, seine Diktatoren, und Madon­ nen, seine behaarten Gigoljos und rosi­ gen 
Prostituierten blicken aus ihren kleinen dunklen Augen mit einer un­ erschütterlichen Indifferenz, die Fett­ massen scheinen die Körper wie schüt­zende 
Panzer zu umlagern und keine Gefühlswallung hinein- oder hinaus­ zulassen. Warum kennt jeder Fernando Botero? Weil der Wiedererkennungs- wert seiner wie aufgeblasen wirkenden Figuren hoch ist. Botero malt und bildhauert, um formale Gestaltungs­ probleme zu lösen, schichtet Massen aufeinander und diese in den Bildraum. «Kunst -ist immer ein Über­ treiben der Wirklichkeit, ihrer Farbe, ihrer Form, ihrer geistigen Bedeu­ tung», sagt Fernando Botero, wenn man ihn nach den ausufernden For­ men" seiner Figuren fragt, die sowohl seine Malerei wie auch seine Plastiken bestimmen. Dieses Volumen steht für die Präsenz seiner Figuren, die Räume und Orte füllen und Ausgewogenheit sowie Schönheit vermitteln. In ihrer würdevollen Gestalt und mit ihren ausufernden Formen ist die «Ruhende Frau» charakteristisch für das Werk Boleros, lässt- die Sinnlichkeit, Schön­ heit und Fruchtbarkeit der Frau bild­ lich werden. Klangvolle Namen in idyllischer Bergkulisse Abwechslungsreiche Palette von Bands beim 18. Open Air im Val Lumnezia Zwei Tage und Nächte (26. und 27. Juli) mit Musik vom Feinsten ver­ spricht das 18. Open Air Val Lumne­ zia (OAVL) nahe Ilanz. Klangvolle Namen werden auch dieses Jahr vor einer einmaligen Bergkulisse das Publikum zu begeistern wissen. Gerolf Hause r Nicht Quantität, sondern Qualität steht auch in diesem Jahr.wieder im Vorder­ grund des grössten Bündner Festivals. Klangvolle Namen wie Abbazappa, Candy Dulfer, Züri West, Da Univerzal Playaz, Sina, Liricas Analas, Corin Curschellas, Sportfreunde Stiller, Gentleman, De La Soul und Äpocalyp- tica bürgen dafür. Kein Alpenrock Das Gelände (es befindet sich in Caschnaus, kurz nach Cumbel auf der Strecke Nanz - Vella) wird am Freitag, 26. Juli um 13 Uhr geöffnet. Den Auf­ takt zum Festival geben am Abend die Bündner Band «Abbazappa» - Bünd­ ner Mundart, gemischt mit italieni­ schen Texten, kein Alpenrock, sondern eingängige Melodien, grooviger Tep­ pich mit viel Witz und Charme. Weiter geht's niit der holländischen Starsaxo- phonistin Candy Dulfer, die mit Legen­ den wie Prihce, Pink Floyd. Van Mor- risen, Aretha Franklin, Alan Parsons u.a. zusammen gearbeitet hat. Wer kennt sie nicht, «Züri West»? Bis heute sind ihre Erzählungen vom Lieben und Leben mit etwas vom Besten, was Schweizer Sänger, in ihrer Mutterspra­ che vorzutragen haben. Den Abschluss des ersten Abends machen Dave Ste­wart 
(Euiythmics), Gary «Mudbone» Cooper und special guest Joanne Shaw Taylor. Sie haben ein Bündnis namens «Da Univerzal Playaz» gebildet, das mit seinem Bühnenauftritt aus Voo­ doo, HipHop, Blues Und Soul bei den Zuhörern für einen Bombenerfolg ga­ rantiert. Der zweite Tag Am Samstag geht's weiter mit der rätoromanischen HipHop-Gruppe «Li­ neas Analas», die HipHop in der eige­ nen Muttersprache produziert. Die Bündner Musikerin und Poetin «Corin Curschellas» bietet, gemeinsam mit zwei Musikern aus dem Senegal, afri­kanische 
Rhythmen und Harmonien in Kombination mit heimischen Volkslie­ dern oder mit Songs, die nach Pop und Jazz, klingen. Die First Lady des Schweizer Mundart-Pop «Sina» kann auf 19 Jahre Karriere zurückblicken. Im August 2001 ist ihr Album «Marzi­ pan» erschienen - poppig, rockig, un­ terhaltsam, mutig, kritisch, reif, schön und sexy. Stadiontore auf: Die. Royais der fleischigen Riffe, die Radikalspon- tis im Haifischbecken des Musikbusi­ ness sind zurück - «Sportfreunde Stil­ ler». «Gentleman» gilt hierzulande als Botschafter des Reggae. Auf Jamaika, seiner zweiten Heimat, machen Musi­ ker schneller Schlagzeilen als Politiker. Abwechslungsreiche Palette von Bands beim Open Air im Val Lumnezia am 26. und 27. Juli klangvolle Namen in idyllischer Bergkulissc. 
bietet 
Mit zu den Stars des Open Air Val Lumnezia gehört die holländische Sa­ xophonistin Candy Dulfer. Und mit «Journey To Jah» hat sich Gentleman die eine oder andere Schlagzeile redlich verdient --nfcht nur auf Jamaika. Die Finnen «Apoca- lyptica» sind vier klassisch ausgebilde­ te Cellisten, die mit grossem Erfolg die vermeintlich so unversöhnlichen Wel­ kten der. klassischen Musik und des iTärdrocks zusammengebracht haben. Den Abschluss bilden «De La Soul», die New Yorker HipHop Band schlechthin. Das Open Air Val Lumnezia bietet aus­ serdem einen Kinderspielplatz für die kleinsten Besucher. Am Sonntagmor­ gen gibt es einen Brunch für den «har­ ten Besucher-Kern». Ausserdem gibt es einen Bus-Shuttle-Betrieb Ilanz - Cuschnaus - Ilanz. 
Tiroler Festspiele INNSBRUCK/KUFSTEIN: Unter dem Titel «Zwischenspiel» werden am kom­ menden Freitag in Kufstein Gustav Kuhns «Tiroler Festspiele» feierlich eröffnet." Als Öpening der besonderen Art kündigt sich die grosse Freiluft- Performance von Franz HacKl und Andreas Schett an, soll doch ihr ge­ meinsames Werk «Die Mauern von Je­ richo» nach dem Willen ihrer Schöpfer die Festungsstadt zum Erzittern brin­ gen! Am Samstag wenden sich die Ti­ roler Festspiele ihrem ureigentlichen Hauptthema zu: Richard Wagner, des­ sen «Ring des Nibelungen» nächstes Jahr als kompletter Bühnenzyklus auf dem Erler Programm steht. Am 19. Ju­ li leitet Gustav Kuhn in der Kufsteiner Stadtpfarrkirche St. Vitus ein Konzert mit Gioacchino Rossinis Petite Messe Solenelle, Werken von Bach und einer Uraufführung des Stückes «Komet 93» für Akkordeon und Schlagzeug des Ti­ roler Komponisten 
Siggi Haider. Eine weitere Überraschung soll am 20. Juli in Kufstein die Premiere der «Fleder­ maus» werden; Maestro Kuhn zeichnet für Regie und musikalische Leitung, Jörg Neumann für die Bühne und Len- ka Radecky-Kupfer für die Kostüme verantwortlich; Jazz-Benefiz- konzert FELDKIRCH: Am Sonntag, den 14. Juli um 1 Uhr veranstaltet die GRUBER Kommunikationsberatung gemeinsam mit dem Kiwanis Club Feldkirch-Montfort im Pförtncrhaus Feldkirch zum zweiten Mal ein Jazz­ konzert mit dem Jazz Ensemble der Wiener Symphoniker. Das neue Pro­ gramm umfasst unter anderem Stücke von Bob Mintzer, Herbie Hancock, Du­ ke Ellington, Wayne Shorter, Ciaire Fisher, Bunny Golson. Der Reinerlös fiiesst in das Krankenhausprojekt von Dr. med. Elisabeth Neier in Camerun. Im Anschluss lädt die Braugaststätte Rösslepark in Feldkirch die Konzertbe­ sucher zu einem Jazzbrunch. Die 
Kar­ ten sind im Vorverkauf bei allen Spar­ kassen in Vorarlberg oder im Mont- forthaus Feldkirch, Kartenbüro (Tel: 0043 (0)5522/760 01-31 10 (Montag bis Freitag 10 bis 12 Uhr, 13.30 bis 16 Uhr) erhältlich. (Eing.) Theaterpreis an vier Produktionen MÜNCHEN: Der mit insgesamt 225 000 Euro dotierte Bayerische Theaterpreis geht in diesem Jahr an Produktionen aus Stuttgart, Berlin, Frankfurt, München und Nürnberg. Ausgezeichnet wurden das Schauspiel «Brand» .(Staatstheater Stuttgart, Ins­ zenierung Hasko Weber), die Oper «The Turn of the Screw» (Komische Oper Berlin, Inszenierung Harry Kupfer), das Tanztheater «A Room as it was» (Ballett Frankfurt, Choreografie Wil­ liam Forsythe) und das Kinder- und Jugendtheaterstück «Salto und Morta­ le». (Theater Mummpitz Nürnberg, Ins­ zenierung Jean-Paul Denizon). Ein weiterer Preis ging an das Münchner Metropol-Theater für «Die drei Leben der Lucie Cabrol» (Inszenierung Jo­ chen Schölch). Erstmals werde auch ein Preis (25 000 Euro) für Kinder- und Jugendtheater verliehen, teilte Bayerns Kunstminister Hans Zehetmair am Dienstag mit.
	        

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