Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
LAND UND LEUTE Donnerstag, 24. Januar 2002 1 3 Erweiterung der Cafeteria im Alters- und Pflegeheim Schlossgarten Balzers Aufgrund der Beliebtheit der Cafeteria als Treffpunkt für Bie- sueher und Bewohner im Al­ ters- und Pflegeheim Schloss­ garten Balzers musste eine Er­ weiterung des Raumangebotes geschaffen werden. Mit dem im Spätherhst abgeschlossenen Anbau eines Wintergartens ging ein lang ersehnter Wunsch von Heimleitung, Bewohner und Heimrat in Erfüllung. Der Anbau, als eigenständiger Raum gestaltet, bildet bewusst einen Kon­ trast zum bestehenden Gebäude. Durch das Öffnen von Glas-Falttürele- menten wird der Zugang ins Freie auf zwei Seiten ermöglicht. Heimleitung und Bewohner betrachten den hellen und einladenden Raum als grossen Gewinn, so dass sich der Aufwand mehr als gelohnt hat. Als weitere Verbesserung der Aus- senanlagc ist eine benutzerfreundliche Hofraumgestaltung im Frühjahr 2002 vorgesehen. Im Zuge dieser Anpassun­ gen ist geplant, dass die Wege auf der Südseite des Alters- und Pflegeheimes Schlossgarten mit einem neuen Ober- fliichenbelag versehen werden. Im 
Heimleiter Baptist Wille und Ruth Fuchs, Gemeinderätin und Vorsitzende des Heimrates, in der neuen Cafeteria. Weiteren ist im östlichen Teil der Süd­ seite eine Brunnenanlage mit Sitzgele­ genheiten im Schatten geplant. 
Mit Freude kann festgestellt werden, dass viel unternommen wird, damit sich Bewohner und Besucher des 
Schlossgartens wohl fühlen. Mit einem Besuch können Sie sich davon über­ zeugen. 
GV der Alp­ genossenschaft BALZERS: Die Alpgenossenschaft Gapfahl-Güschgle hält am 2. Februar 2002 um 20 Uhr im Restaurant TFalk- nis, Mäls, die diesjährige Generalver­ sammlung ab. Alle Mitglieder sind da­ zu herzlich eingeladen. ' (Eing.) Seniorenfasnacht SCHAAN: Ab 14. 30 Uhr am Sonntag, den 3. Februar gilt im Rathaussaal Schaan wieder Spiel, Spass und Unter­ haltung mit Musik und Tanz für Schaa­ ner und Plankner Mitbürger über 65. In loser Folge werden einzelne Prögramm- punkte, die teilweise auch spontan V9n den Gästen bestritten werden, zum Be­ sten gegeben. 
Aktives Alter Schaan Wassergewöhnung Kleinkinder BUCHS: Die Mütter- und Väterbera­ tung des Liechtensteinischen Roten Kreuzes führt ab dem 11. Februar im Hallenbad Flös> (Buchs) einen Wasser­ gewöhnungskurs filr Säuglinge und Kleinkinder von fünf Monaten bis drei Jahren durch. Der Kurs findet jeweils am Montag von 16.45 bis 17.15 und von 17.15 bis 17.45 Uhr statt. Anmel­ dungen nimmt die Kursleiterin Fran­ ziska Marogg unter Tel. 233 37 21 ger­ ne entgegen. (Eing.) LESERBRIEFE Partnerschaft Die Souveräne Fürst und Volk sind Partner. Beide können die Partner­ schaft jederzeit außösen, das Prozede- re ist sekundär. Weder gehört dem Fürsten das Land, noch hat er ein Co­ pyright auf »Liechtenstein». Daraus folgt, dass der Begriff«Untertan» völlig irrelevant ist. Die Verfassung verteilt Aufgaben und Pflichten. Für den Fürsten als Souverän spre­ chen: • Er ist unabhängig und hat es nicht nötig, sich in Intrigen vertvickeln zu lassen • Er kann längerfristig planen, siehe EWR-Abstimmung • Er kann sich für die Interessen jedes Bürgers glaubwürdig einsetzen • Er vertritt Liechtenstein nach aus­ sen in hervorragender Weise • Er schützt den Bürger nach innen vor Auswüchsen der Filzokratie • Er kann im Bedarfsfall im Interesse des Landes schnell und wirkungsvoll reagieren • Er sichert mit dem Fürstenhaus die Beständigkeit als Staatsoberhaupt Darüberhinaus ist die Fürstenfami- lie sympathisch, bescheiden und ver­ trauenswürdig. Der Fürst kann seine Souveränität in jedem Augenblick wahrnehmen. Das muss auch für das Volk gelten. Es ist nicht hinzunehmen, dass das Volk alle vier Jahre die Stimme abgibt und dann wie ein entmündigtes Schaf auf Regierung und Landtag starrt. Der Landtag vertritt das Volk, aber er er­ setzt es nicht! Eine abschliessende Be­ handlung dieser wichtigen Frage ist 'm Landtag nicht möglich. Dalier ist eine Volksabstimmung, die über einer Landtagswahl steht, in der Verfas­ sungsfrage absolut erforderlich. Bei der sich abzeichnenden Volksabstim­ mung geht es darum, ob das liechten­ steinische Volk sich einen starken Partner erhält oder nicht. Es geht nicht darum, die Vorstellungen von Rechts­ theoretikern zu erfüllen, von denen ei­ ner gutachterlicher ist, als der andere. Der Bürger erhält die .Möglichkeit, in einer freien und geheimen Abstim­ mung zu entscheiden, ob er dafür oder dagegen ist. Er muss überlegen, was für sein Land und für ihn gut ist. Jede aus einer demokratischen Volksab­ stimmung hervorgehende Verfassung ist demokratisch legitimiert. Die gel­ tende Verfassung ist auf Vertrauen aufgebaut. Es war daher für die Geg­ ner des Fürsten ein Leichtes, ihn von einer angeblich undemokratische Ecke in die andere zu jagen. Mit Recht ver­langt 
der Fürst eine Klarstellung seiner Rechte. Jene, die sich eine republika­ nische Verfassung wünschen, sind ein­ geladen, einen entsprechenden Ent­ wurf einer späteren Volksabstimmung zu untenverfen. Das Sekretariat für Demokratie wird sich dieser Aufgabe sicher annehmen. Das wird eine wert­ volle Gegenprobe abgeben. Es bleibt die menschliche Seite. Vor Jahren hat unser, heutiger Fürst einem Reporter des Schweizer Fernsehens auf die Frage, was seine grösste Schwäche sei, folgendes geantwortet: Ich tappe . in jedes Fettnäpfchen. Durchlaucht, ich mag Sie und Sie haben mein voll­ stes Vertrauen, gestatten Sie mir als Älteren folgende Bemerkung: Manch­ mal tappen Sie nicht nur, Sie latschen regelrecht in die aufgestellten Fett­ näpfchen! Nun hat das Fürstenhaus in den vergangenen 80 Jahren dem Volk viel Grosszügigkeit und Geduld ge­ schenkt. Auch das Volk kann grosszü­ gig und geduldig sein! Das ist wahre Souveränität! Dr. Wolfgang Bayer, Gamprin Soooo gscheit... ' »Um-ein-Relisting-zu-vermeiden- müssen-wir-ä-tout-prix-unsere-Com- mitments-respektieren-und-proaktiv- agieren-damit-wir-künftig-von-der- Black-List-wegbleiben-und-als-uni- versal-respektierter-Global-Player- unsere-kontradiktorischen-Diskussio- nen-über-die-Coistitution-zu-einem- Amicable.-Agreement-bringen-und-es- iit-von-essentieller-Signiftkanz-dass- sich-unsere-CEO's-in-ihren-Decision- Making-Processes-intensiv-konzertie- ren-ansonsten-wir-in-die-High-Risk- Situation-eines-Groundings-gepusht- werden-könnten.» Hä? Wie bitte? So (oder so ähnlich) tönt es zunehmend auch aus unseren heimischen Medien. Ich weiss nicht, wie Sie das selten, geneigte Leserin, geneigter Leser. Im Lexikon hab' ich zwar mal gelesen, dass die Landes­ sprache in Liechtenstein Deutsch sei (und dass im gemeinen Volk auch noch alemannische Dialekte gesprochen werden). Ich mein', ich liab' ja nichts gegen Fremdwörter, ich gebrauch' ja. auch gelegentlich eines. Nur eben: Das Ganze sollte sich in einem vernünfti­ gen Rahmen bewegen. Damit die Me­ dien von ihrem Publikum verstanden werden, sollten sie, soweit möglich, auch in der Sprache ihres Publikums berichten. Oder seh' ich das so falsch? Wilfried Hoop, Müssnen 518, Eschen P.s. Und dann hab' ich kürzlich noch in einer Landeszeitung gelesen, dass Liechtenstein möglicherweise 
«overbanked» sei. Na das ist ja echt cool, nicht? «Warum ich das Land NICHT zu verlassen gedenke» I: Weil es nicht meine Idee war. Künstler sind da heikel. 2: Ich kann mir durchaus woanders ein anderes Leben vorstellen. Nur ma­ che ich solche Auswanderpläne nicht davon abhängig, wie sehr man mich im Land mag. 3: Unser Land wäre ausgestorben, würde ein jedes, das nicht das be­ kommt, was es will, gehen. Man stelle sich nur den jeweiligen Exodus nach Landtags- oder Gemeinderatswahlen vor... 4: Sollten die Vorschläge des Fürs­ ten durchkommen, so werde ich nicht sonderlich glücklich darüber sein, werde aber auch keine Veranlassung sehen, mich davonzustehlen. Im Ge­ genteil. 5: Besonders nach Niederlagen gibt es immer Menschen, die mehr leiden als man selber. Denen gilt es beizuste­ hen und nicht, sie im Regen stehen zu lassen. 6: Meine Beziehung zu Liechtenstein ist keine Schönwetter-Freundschaft, aus der ich mich zurückziehe, nur weil ich den Regenschirm mit dem Spazier­ stock vertvechselt habe. 7: Die Schlussfolgerung, bei Ableh­ nung von selbstgefassten Vorschlägen ins Exil gehen zu müssen, ist für mich nicht zwingend und deshalb auch nicht nachahmenswert. 8: Ich kann mir die Zukunft unseres Landes sowohl mit einem repräsenta­ tiven Monarchen als auch als Republik vorstellen. Diese Visionen sind nicht schlechter als andere. Filz wird es im­ mer geben. Wobei mir aber der hausge­ machte, letztlich durchschaubare lie­ ber ist als derjenige, in welchen mir absolut kein Einblick gewährt wird. 9: Nach meiner Definition. ist *Liechtenstein» zuerst ein Land. Und dann ein Fürstenhaus. Umgekehrt ist es auch möglich. Ich lebe aber nach wie vor gerne im Liechtenstein meiner Definition. 10: Querdenkerinneu und Querden­ kern kommt in jedem Land eine wich­ tige Funktion zu. Wobei sie jedoch ih­ re Aufgabe nur erfüllen können, wenn sie von der Macht Abstand halten. . Und zum Mitschreiben: Der unselige Satz von dem das Land verlässenden Fürsten stammt weder von der Freien Liste, noch von Dr. Pe­ ter Sprenger, weder vom DeSe, noch von Dr. Gerard Batliner, weder von 
*sogenannten» Künstlern, noch von Dr. Herbert Wille, noch . von Dr. Peter Woljf, noch von sogenannten Republi­ kanern, noch von »politisch Verfolg­ ten», noch von *Bauernlackeln», noch von «Unterdrückten», sondern einzig und allein (?) von S.D. dem Landesfürsten. Und solange dieser Satz nicht zurückgenommen wird, so­ lange wird der Umgangston emotional und verletzend bleiben. Und solange dieser Satz im Raum stehen bleibt, ist eine Diskussion, die diesen Namen auch verdient, unmöglich. Dies nicht als Drohung oder Entschuldigung, sondern als Einschätzung. Obengenannte Personen und Perso­ nengruppen beschäftigen sich intensiv mit den Artikeln des Verfassungsvor­ schlags des Fürsten. Ein fiktiver Wohnsitz des Fürsten ist nicht Teil dieser Artikel. Wer dies dennoch be­ hauptet, hat sie nicht gelesen. Sollte es zu einer Verlegung des Wohnsitzes des Fürsten kommen, so muss dies als sein Wille akzeptiert werden. Mathias Ospelt, Mareestrasse 10, Vaduz Umstrittene LIHGA-Veranstaltung Der Motor-Veteranen-Club Liechten­ stein MVCL hatte am Eröffnungstag der LIHGA 2000 den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit gebo­ ten, sich in Oldtimer-Taxis nach Hau­ se fahren zu lassen. Der Erlös dieser Aktion wurde dem Hilfswerk Liechten­ stein. übergeben. Zum Erstaunen vieler Liechtensteiner wurde zur LIHGA 2002 von den Veranstaltern der Rechtspopulist Haider als Gastreferent eingeladen. Es macht uns betroffen, dass einem Haider in Liechtenstein Gelegenheit gegeben wird, sein hinrei­ chend bekanntes Gedankengut öffent­ lich darzulegen.. Wir verurteilen die Haltung der Organisatoren und distan­ zieren uns in aller Form von dieser. Veranstaltung. Das Oldtimer-Taxi wird selbstverständlich bei einer anderen Gelegenheit stattfinden, um das Hilfs­ werk auch weiterhin mit einer Spende unterstützen zu können. Der Vorstand des MVCL Motor-Veteranen-Club Liechtenstein Miteinander durch die Zielkurve Als Teilnehmer an der Verfassungsver­ anstaltung in Balzers, welche von Re­ gierungschef Otmar Hasler, Landtags­ präsident Klaus Wanger, Dr. Ernst Walch und FBP-Präsident Johannes Matt durchgeführt wurde, möchte ich diesen meine Anerkennung ausspre­ chen und herzlich danken für'ihre 
kompetente Art und Weise, wie sie die Gesprächsrunde geführt haben. Ich denke, dass diese offene Art des Auf- einander-Zugehens in dieser für uns alle so schwierigen Situation am ehe­ sten dazu beiträgt, bei der Verfas­ sungsabstimmung im Herbst für die weitere Zukunft unseres Landes und für uns alle die richtige Entscheidung zu treffen. Bei all den Provokationen und auch der unseligen Geschichte mit unserem Bischof, dessen Ernennung mit gnädiger Mithilfe des. Fürstenhau­ ses über die Bühne ging, dürfen wir doch nie vergessen, dass eben dieses unser Fürstenhaus war und ist, wel­ ches uns immer wieder über schwieri­ ge Zeiten hinübergebracht hat und auch erfolgreich an unserem Wohl­ stand mitgewirkt hat. Ich bin immer noch zuversichtlich, dass wir trotz aufkommender Spaltung in der Bevöl­ kerung (pro und contra Fürst) am En­ de dieser langen und. unerfreulichen Krise doch noch die Zielkurve mitein­ ander durchqueren. Auf ein glückli­ ches und zufriedenes Liechtenstein! Norbert Näff, Balzers Danke Nach dem Brand in unserem Haus möchten wir allen Helfern, der Frei­ willigen Feuerwehr Mauren und der Landespolizei herzlich für den schnel­ len und effizienten Einsatz herzlich danken. Familie Näscher, Obergut 1, Eschen Sofl der Erbprinz stempeln gehen? An der Verfassungsdiskussion am Montag in Balzers hat ein junger Mann die Frage gestellt, warum in . Liechtenstein nicht alle Leute gleich stfen und warum der 'Hans» auf dem Schloss ein eigenes Hausgesetz haben dürfe. Diese, wie auch alle anderen Fragen wurden meines Erachtens von den anwesenden' *schwarzen Politi­ kern» kompetent und überzeugend be­ antwortet, so dass ich persönlich dem Verfastsungsvorschlag der Regierung in dieser Fassung zustimmen könnte. Ich bin auch der Oberzeugung, dass der Landesfürst das Best? für unser Land will und seinem Nachfolger einen »gutfunktionierenden Betrieb» überge­ ben möchte. Dieser dürfte die »Lehre ­ ais Fürst» abgeschlossen haben und wir sollten ihm das Recht einräumen, wie jedem anderen Bürger auch, sei­ nen Beruf auszuüben und sich zu be­ währen. Wenn er scheitern sollte,, so hat das Volk nach der neuen Verfas­ sung das Recht, ihn abzuwählen. Agnes Schuler, Taleze 38, Balzers
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.