Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
LAND UND LEUTE Donnerstag, 24. Januar 2002 1 1 1. Liechtensteiner «Holz-Oskar» Verleihung morgen Freitag im Pfarrstall Bendern Morgen Freitag wird im Pfarr­ stall Bendern zum ersten Mal der «Holz-Oskar», ein Anerken­ nungspreis für innovative Holz­ bauten in Liechtenstein, verge­ ben. Träger dieser Preisvergabe ist der Verein «Holzkreislauf». Das ist ein Zusammenschluss der Liechtensteiner Forstleute, Säger, Zimmerleute und Schrei­ ner mit dem Ziel, den Kreislauf des Holzes von der Gewinnung über die Verarbeitung bis zur Entsorgung auf nachhaltige Weise zu fordern. Ökobilanzen von Holz und Holzpro­ dukten dokumentieren, welch einzig­ artige Rolle die Wälder und die Holz­ nutzung im Rahmen einer zukunfts­ fähigen Wirtschaft spielen. Was Holz zum Rohstoff der Zukunft macht, ist der geringe Aufwand an Primärenergie bei der Be- und Verarbeitung, das ein­ malige Speicherpotential für das Treibhausgas Kohlendioxid und die problemlose Rückführung in natürli­ che Kreisläufe. Es ist daher nicht ver­ wunderlich, dass der Baustoff Holz auch in Liechtenstein im Trend liegt. Nachdem in den vergangenen Jahren zunehmend mehr Einfamilienhäuser in Holzbauweise erstellt wurden, scheint jetzt auch die öffentliche Hand die Vorteile von Holz zu erkennen und verwendet den Rohstoff Holz immer häufiger nicht nur als Energieträger, sondern auch als Werkstoff für öffent­ liche Bauten. «Holz-Oskar» für beispielhafte Verwendung von Holz Die mittlerweile stattliche Zahl an Holzbauten in Liechtenstein hat im Verein Holzkreislauf die Idee reifen lassen, eine Auszeichnung zu schaf­ fen, um interessante, innovative, ori­ ginelle und allenfalls zukunftsweisen­ de Auseinandersetzungen mit Holz be­ kannt zu machen und zu ehren. Im 
tung der verschiedenen Branchen "ge­ schaut wurde. Die eingereichten Projekte lind das Siegerprojekt werden in einer äusserst interessanten Broschüre ausführlich in öko. logisch. BANK Landeabonk. III 2 Hauptsponsor. 11|| Projekt Holzkrolslauf. ÜSSS Der Bau von Holzhäusern liegt auch In Liechtenstein im Trend. Rahmen eines Projektwettbewerbes, der in Zusammenarbeit mit Kunstfach­ schulen und heimischen Künstlern durchgeführt Wurde, ist eine Skulptur entstanden, welche am Freitag im Pfarrstall Bendern an Architekten, Zimmerleute und Bauherren für ihr Schaffen mit Holz im Rahmen einer kleinen Feier übergeben werden soll. Der sogennannte «Holz-Oskar» wird für Bauwerke mit formal und kon­ struktiv beispielhafter Verwendung von Holz verliehen. Als Bauwerke gel­ ten 
Gebäude, Brücken sowie Auf­ stockungen oder Renovationen/Um­ bauten. Dabei werden die architekto­ nische und gestalterische Leistung, der Bezug zum Ort, die materialgerechte und intelligente Verwendung von Holz und die Ausführung bewertet. Vielzahl hervorragender Objekte Da der Holz-Oskar heuer zum ersten Mal verliehen wird, konnten auch Holzbauobjekte eingereicht werden, deren Realisierung schon längere Zeit zurückliegt. In Zukunft ist ein Verga­ berhythmus von ca. drei Jahren vorge­ sehen. Der Turnus der Preisverleihung wird allerdings von der Zahl der ein­ gehenden Projekte abhängig gemacht und wird letztlich von der Jury be­ stimmt. Diese setzt sich aus ausgewie­ senen Fachleuten aus der Region zu­ sammen, wobei bei der Wahl der Mit­ glieder auf eine ausgewogene 
Vertre-Wort 
und Bild vorgestellt Diese wird am kommenden Sonntag in alle Liech­ tensteiner Haushalte verteilt. Wer je­ doch nicht so lange warten möchte, erhält diese Informationen auch aus erster Hand: Die Preisverleihung ist nämlich für alle an Holz und Holzbau­ ten Interessierte offen und beginnt um 19.00 Uhr im Pfarrstall Bendern. Holz - faszinierend auch im Innenausbau. 
ALPENVEREIN Skitour auf den Silberen (2319m) Die nächste LAV-Skitour am kommen­ den Sonntag führt in eine neue Ge­ gend und stellt mittlere Anforderun­ gen an die Teilnehmer. Vom Hinter Klöntal (Glanis) erreicht man über Ri- chisau und Gampeleggen Eigeli. Wei­ ter geht's der Pragelpasssfrasse ent­ lang, und hinter Schwelaui überquert man die Chlön, dann durch den Wald, gegen Butzen, erreicht man südlich des Bietstocks den Ochsenstrich und dann den höchsten Punkt. Für die 1300 Höhenmeter rechnet man mit ca. 5 Stunden Aufstieg. Harscheisen von Vorteil. Abfahrt am Sonntag, den 27. Januar um 7.00 Uhr beim Schwimm­ bad Mühleholz Vaduz und um 7.15 Uhr beim Parkplatz bei der Rhein­ brücke Balzers. Auskunft über die Durchführung der Tour erteilt Tourenleiter Eugen Büchel am Samstag zwischen 18.00 und 19.00 Uhr unter der Telefon-Nummer 373 26 94. Liechtensteiner Alpenverein Glaube und Humor MAUREN: Heute Donnerstag, den 24. Januar referiert Prof. Pierre Bühler zum Thema «Glaube und Humor: La­ chen als philosophisches und theologi­ sches Thema». Pierre Bühler ist Profes­ sor für Systematische Theologie, ins­ besondere Hermeneutik und Funda- mentaltheorie, an der Theologischen Fakultät der Universität in Zürich. Gläubige, Christen, zum Beispiel, gel­ ten selten als lustige Menschen. Trotz­ dem stellt sich die Frage: könnte es sein, dass Glaube und Humor zutiefst verbunden sind? Dieser Frage soll nachgegangen werden, indem wir uns den geistigen und geistlichen Aspekten des Lachens widmen und Humor philosophisch und theologisch erörtern. Die Herausforde­ rung ist, dabei das Lachen nicht zu verlieren. Im Anschluss besteht die Gelegenheit zur Fragestellung und Diskussion. Das Senioren-rKolleg lädt alle herz­ lich zu dieser Vorlesung ein. Sie findet wie gewohnt um 15.15 Uhr in der Pri­ marschule in Mauren (gegenüber der Kirche) statt. Wir freuen uns über Ihr Kommen. Senioren-Kolleg Liechtenstein LUDWIG MARXER DIE SCHWESTER KRIMINALROMAN Teil 16 Bis auch Schranz und Krupica ihren Dienst angetreten hatten, war der Kaffee durchgelaufen und der Arbeitstag begann mit einer Erörterung des Ermitt­ lungsstandes. Danach wurde das weitere Vorgehen beschlossen: Veranlassung des öffentlichen Zeugenaufrufes. Besichtigung des Tatortes mit Hannelore Lang, yepiehmung der Knellwolfs. Vernehmung der Eltern Hanne­ lore Längs, die heute nach Wien kamen. Vernehmung des Exfreundes von Bettina Lang. Vernehmung der Wiener Freun­din 
Bettina Längs. »Und die Alibis der Hausbewoh­ ner sollten wir überprüfen*, sag­ te Krupica. »Das sowieso*, meinte Bitter­ mann. Rotter sagte: »Das Haus war praktisch leer - wusste das der Täter? Oder konnte er damit rechnen?' »Hat sich jemand danach erkun­ digt, wer an diesem Vormittag im Haus sein würde?', spann Schranz den Faden weiter. »Wenn ausser dem Opfer nie­ mand im Haus gewesen wäre...*, begann Rotter seine Irritation auszusprechen, die ihn nicht in Ruhe Hess. »Aber Zissler war da. Wie er, nach eigenen Worten, immer samstags früh da ist. Und: Die Schwester des Opfers war auch da. In der Tatwoh­ nung. Und will von allem nichts mitbekommen haben.» »Nimmst Du ihr das ab?* fragte Krupica. »Ich kann's nicht sagen*, sagte Rotter endlich. »Ihr Entsetzen, ihre Vcrzweißung erscheinen mir echt. Anderseits ...* »Andererseits?* »Ein derartiges Zusammenspiel von Zujalleii... Ich weiss nicht ...* Zunächst, so wurde vereinbart, sollte Rotter Hannelorc Lang im Spital aufsuchen und an den 
Tatort bringen. Bittermann, Schranz und Krupica sollte)i sich sofort dorthin begeben, noch ein­ mal mit den Leuten sprechen und Vergleichsßngerproben neh­ men. »Hoffentlich sind diese Knell­ wolfs jetzt da*, sagte Krupica, »oder nicht schon wieder weg. Man könnte sie doch sicherhcits-Das 
Freizeichen ertönte, einmal, zweimal. »Ja, bitte?* »Hier Gruppeninspektor Erwin Krupica, Sicherheitsbüro. Spre­ che ich mit Frau Dr. Knellwolf?* »Nur Frau Knellwolf bitte, mein Mann ist Doktor, nicht ich. Mit Frau Knellwolf sprechen Sie, ja, und ich nehme an, Sie rufen an o =3 m 
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wegen des überaus schrecklichen und tragischen Vorfalls, der sich gestern in unserem Haus ereig­ net hat.* »Ja, Frau Knell-* »Da muss ich Ihnen gleich sagen, Herr Gruppeninspektor, dass das für uns ab-so-lut un-er-klärlich ist, Herr Gruppeninspektor,, wir sind zutiefst erschüttert, mein Mahn und ich, wie natürlich al­ le im Haus, sicherlich, aber Sie wollen bestimmt mit uns spre­ chen, und wir hoffen natürlich, dass wir vielleicht doch beitragen können zur Aufklärung dieses 
abscheulichen Verbrechens, es ist in unser aller Interesse, dass Sie diesen Mörder zur Strecke brin­ gen, jetzt geht ja die Angst um im Haus, und solange nicht-* »Frau 
Knellwolf*, Krupica hob die Augen zur Decke, »wir wür­ den gerne heute Vormittag mit Ihnen und Ihrem Mann spre­ chen.* »Also, eigentlich..., nein,, also, , das ist sicher möglich, das hat Vorrang, ja, ja, keine Frage, dann kommen Sie nur, wann im­ mer es Ihnen passt. Auf Wieder­ hören.* Aufgehängt. Bittermann tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirii. »Ab-so-lut un-er-klärliclu, wie­ derholte Schranz. Hannelore Lang sass angekleidet mit den Sachen, die ihr Rotter ge­ bracht hatte, am Tisch. Das Frühstück stand vor ihr. Sie rauchte eine Zigarette. Rotter gab ihr die Hand. »Wie geht es Ihnen?* fragte er und dachte sich dabei: eine Hübsche Frau, eigentlich. Sie iuekte die Schultern, lächelte; schwach. »Es muss, Herr Inspek- t°r.* »Sollten Sie 
nicht vielleicht ein wenig essen?* »Ich kann nicht. Ich kriege kaum etwas hinunter. - Ich werde heu­te 
aus Wien abreisen, Herr In­ spektor. Ich halte es hier nicht äus.Ich muss weg.* »Das verstehe ich*, sagte Rotter. »Noch heute Vormittag. Ich neh­ me an, es gibt nichts mehr, was Sie mich fragen wollen?* »Nur noch einige wenige Fragen. Bis die Niederschrift. Ihrer Ver­ nehmung gemacht ist r 
muss ich sie allerdings noch bitten, hierzu­ bleiben.« »Hier? Im Spital?* »In Wien.* »Und wann kann sie stattfinden, die Niederschrift?* »Ich werde mich bemühen, dass •es bald sein wird. Heute vielleicht noch.* Hannelore Längs Mimik verriet Enttäuschung und Rotter war versucht, sie zu fragen, wie es denn das liechtensteinische Recht mt'f Formvorschriften von Ver­ nehmungen hielt. Als Rechtsan­ wältin musste sie das wissen. Stattdessen fragte er: »Gibt es Personen, Frau Dr. Lang, die wussten, dass Sie sich zur Tatzeit im Badezimmer aufhielten? * Noch bevor er zu Ende gespro­ chen hatte, kam ihm diese Frage dämlich vor. j;' Fortsetzung fo/gt | | Urheberrecht bei | I;•;;Ludwig 
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