Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

20 Montag, 8. Juli 2002 
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Liechtensteiner VOLKSBLATT NACHRICHTEN Papst Johannes Paal macht Ferien ROM: Papst Johannes Paul II. zieht am Montag in seine Sommerresidenz Caste) . Gandolfo rund 25 Kilometer südlich von Rom. Der schwer kranke 82-jährige Pontifex werde dort keine Besucher empfangen, teilte der Vatikan am Sonntag mit. Nur die Generalaudienz am Mittwoch und das An­ gelus-Gebet anr Sonntag würden im Hof der Residenz stattfinden. «Auf Wiederse­ hen in Castel Gandolfo», sagte Johannes Paul II. zu den Gläubigen auf dem Pe­ tersplatz in Rom nach dem Angelus-Gebet am Sonntag. Er machte dabei einen be-' sonders geschwächten Ein­ druck. Seine Worte waren nur 
schwer zu verstehen. Dies ist auf die Parkinson- . Krankheit zurückzuführen, die ihn auch beim Gehen schwerbehindert. «Königlicher als die Royais» LONDON: David und Victoria Beckham sind ihrem Ruf ge­ recht geworden, «königlicher als die Royais» zu sein. Wie die «Mail on Sunday» berich­ tete, hat das Pop-und Fuss­ ballerduo jetzt zwei ehemali­ ge Bedienstete von «Queen Mum» angeheuert. John und Nicky Giles-Larkjn, die bei den Beckhams 30 000 Pfund (71 460 Frdnken) pro Jahr verdienen können, waren mit dem Tod der Königinmutter zu Ostern arbeitslos gewor­ den. Ein Angebot, in die Dienste von Prinz Edward und Sophie Wessex zu treten, lehnten sie ab. Überraschende Wende HAMBURG: In der Sexaffare um Exbotschafter ßorer hat es eine überraschende Wende gegeben: das Nackt­ model Djamila Rowe erklär­ te unter Eid, nie eine sexuel­ le Beziehung mit dem frühe­ ren Diplomaten gehabt zu haben. Die eidesstattliche Versicherung veröffentlich­ ten die «Bild am Sonntag» und die Züricher «Sonntags- Zeitung». Borer war wegen der angeblichen Affäre vor drei Monaten als Schweizer Botschafter in Berlin abbe­ rufen worden und hatte dar­ aufhin seinen Dienst quit­ tiert. Er ist jetzt 
als Unter- nehmensberater in Potsdam .tätig. In dem Dokument er­ hebt Rowe laut «Bild am Sonntag» und «SonntagsZei- tung» schwere Vorwürfe ge­ gen die Boulevardzeitung «Blick». 
Sie habe zu keinem Zeitpunkt eine Affäre mit Borer gehabt, sei aber unter . Druck gesetzt worden, das Gegenteil zu behaupten. Ihr sei ein sehr hoher Geldbe­ trag von Verleger Michael Ringier angeboten worden. 
Ära Sonntag wurden die letzten Todesopfer geborgen - Überführung soll früher geschehen ÜBERLINGEN/ZÜRICH: Als Reaktion auf die -Flug­ zeugkatastrophe hat Sky- guide die Zahl der Flugbe- wegungen in ihrem Luft­ raum um 20 Prozent ge­ kürzt. Unterdessen konn­ ten am Sonntag die bei­ den letzten Todesopfer geborgen werden. Mit der Herabsetzung der Ka- pazitätszahlen für den von Skyguide überwachten Luft­ raum werde der Stress-Situati- on der Fluglotsen nach dem Unglück Rechnung getragen, . sagte Skyguidc-Stahschef Felix Hitz. - Skyguide-Chef Alain Rossier gestand in der «Samstagsrund­ schau» von Schweizer Radio DRS Kommunikationsfehler nach dem Ungiück ein. Kritik an der Informationspolitik von Skyguide 
gab es am Sonntag von Bundesrat Moritz Leuen- berger. In einem in der «Sonn- tagsZeitung» erschienenen In­ terview sagte der Verkehrsmi­ nister: «Da kriselte es schon, etwas.» In die gleiche Kerbe schlug der zweite Generaldirek­ tor der Bashkirian Airlines Vi- ncr Schakiröw: In einem Inter­ view mit dem «SonntagsBliek» sagte er, dass Skyguide «jeden Tag neue, sich widersprechende Versionen» liefere. Schakiröw kritisierte im Zusammenhang mit der Fiugzeugkollision am Bodensee aber auch, dass der 
Skyguide hat als Reaktion auf die Flugzeugkatastrophe die Zahl der Flugbewegungen in ihrem Luft­ raum um 20 Prozent gekürzt. Gestern konnten zudem die letzten Todesopfer geborgen werden. Fluglotse den Piloten nicht die Dringlichkeit der Situation ver­ mittelt habe. Zudem sei es in der Fliegerei üblich, dass bei einer gefährli­ chen Annäherung zwischen Fracht- und Passagiermaschi- nen der Frachter ausweichen müsse. 
Neue Erkenntnisse Skyguide hatte in der Nacht des Unglücks mit diversen. technischen Problemen zu kämpfen. So war unter ande­ rem auch die Telefon-Hauptlei­ tung wegen Wartungsarbeiten abgeschaltet. Der Skyguide-Fluglotse 
hatte keine telefoni­ sche Verbindung zum Flugha­ fen Friedrichshafen herstellen können. Wie das deutsche Nachrichtenmagazin «Der Spie­ gel» in 
seiner neusten Ausgabe berichtet, hatten auch deutsche Fluglotsen vergebens 
versucht, Skyguide zu erreichen. Die Lot­sen 
der Flugleitstelle «Rhein Radar» hätten 132 Sekunden vor dem Zusammenstoss eine Warnung ihres Radarsystems erhalten. . Nachdem sie einige Sekun­ den auf das Eingreifen des Schweizer Fluglotsen gewartet hatten, versuchten sie anzuru­ fen - doch war dort laut «Spie- . gel» besetzt. Skyguide-Chef Rossier wollte diese neue Er­ kenntnis auf Anfrage nicht kommentieren und vprwies auf* die laufende Untersuchung. Alle Todesopfer geborgen Bei dem Zusammenprall ei­ ner russischen Tupolew 154 und einer Frachtmaschine vom Typ Boeing 757 kamen in der Nacht zum Dienstag insgesamt 71 Menschen ums Leben. Am Sonntagabend konnten auch die beiden letzten noch ver- missten Opfer geborgen wer­ den, wie ein Sprecher der Lan­ despolizei in Tübingen be­ stätigte. Mehr als 30 Opfer sei­ en bis jetzt identifiziert. Baden- Württemberg plant voraus­ sichtlich am Wochenende eine offizielle Trauerfeier. Anfang Woche soll eine russische Son­ dermaschine von Friedrichsha­ fen aus die ersten Opfer nach Russland überführen. Zunächst hatte es geheissen, dass die Überführung frühestens Mitte nächster Woche beginnen kön­ ne. Die russischen Angehörigen hatten aber auf einen früheren Termin gedrängt. Grossandrang am Gotthard Ferienbeginn hat zu vielen Staus geführt BERN: Der Ferienbeginn in vielen Kantonen und in deut­ schen Bundesländern hat am Wochenende am Gotthard zu Staus geführt. Einen Gross­ andrang gab es auch am Flug­ hafen Zürich. Die AI Bern- Lausanne war nach einer töd­ lichen Schiesserei über sechs Stunden gesperrt. Am Samstag standen im Kan­ ton Uri die Autos auf der A2 schon ab 6 Uhr früh. Am längs­ ten war die Blechschlange mit 15 km am Mittag. Vor dem 
Grenzübergang Chiasso waren es 8 km. Erst gegen 21 Uhr be­ ruhigte sich die Lage. Am Sonntag herrschte im Urner- land ab Vormittag ein bis zu 4 km langer Stau. Staus nach Schiesserei Probleme gab es am Samstag auch auf der AI Bern-Lausan- ne. Nach einer Schiesserei bei Domdidier FR, bei der die Poli­ zei einen auf sie feuernden Mo­ torradfahrer tötete, blieb die AI zwischen Murten und Aven- ches in Richtung Bern von 7.45 Der Ferienbeginn in vielen Kantonen der Schweiz und in deutsehen Bundesländern hat zu langen Staus geführt. (Bilder: Keystone) 
bis 14 Uhr gesperrt. In Rich­ tung Yverdon blieb sie von 12 bis 14.30 Uhr gesperrt. Der rege Ferienreisen-Verkehr wurde auf das Lokalstrassennetz zwischen Murten und Avenches umgelei­ tet, 
welches überlastet wurde. Vor allem in Murten mit seinem Expo-Verkehr gab es grosse Staus. Am Nachmittag hatte sich die Lage beruhigt. Mindes­ tens sechs Menschen kamen bei Verkehrsunfällen ums Le­ ben. Grossandrang am Flughafen Zürich-Kloten Der Ferienbeginn sorgte auch am Flughafen Zürich-Kloten für einen Grossandrang. Je­ weils 60 000 Passagiere reisten am Samstag und am Sonntag von dort aus in die Ferien. Sie mussten Verspätungen zwi­ schen 30 Minuten und einer Stunde in Kauf nehmen. • Neben dem hohen Passagier­ aufkommen führte Airport-Ma­ nager Urs Müller die 
Massnah­ men im Luftraum als Grund für die Verspätungen an. Die Schweizer Luftüberwachung Skyguide hatte am Samstag als Reaktion auf dip Flugzeugkolli­ sion über dem Bodensee die Kapazität des von ihr über­ wachten Luftraums um 20 Pro­ zent reduziert. 
«Europride-Parade» Schwulen- und Lesbenfestival ist zu Ende KÖLN: Etwa eine Million Menschen haben am Sonntag die grosse *Europride»-Parade durch die Kölner Innenstadt verfolgt. Der Um­ zug zum Chri$topher-Street-Day mit knapp 150 Wagen und zahl­ reichen kostümierten Fussgruppen bildete den abschliessenden Höhepunkt des dreiwöchigen Schwulen- und Lesbenfestivals «Eu­ ropride». Bei der Abschlusskundgebung unterstrich der deutsche Aussenminister Joschka Fischer (Grüne) die Wichtigkeit von Min­ derheitenrechten für eine *lebendige Demokratie». 'Solche Rechte sind nicht nur ein Gewinn fiir Schwule und Lesben, sondern auch ein Gewinn für die deutsche Demokratie», sagte Fischer. Das Mot­ to der Parade lautete »Köln feiert Vielfalt». Damit wollte die ho­ mosexuelle Szene gegen die Diskriminierung von Schwulen und Lesben demonstrieren. Die Mediensite Nummer 1 für Liechtenstein www. vo I ks blatt. I i
	        

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