Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
INLAND Donnerstag, 24. Januar 2002 
.9 «Ich kenne weltweit keinen Staat mit höherem Niveau» Volksblatt-Interview mit Roland Müller, Vorstand des Amtes für Finanzdienstleistungen Heute und morgen treffen sich hochrangige Bankenaufseher der 18 EU- und EWR-Staaten zu einer Arbeitssitzung in Va­ duz. Im Volksblatt-Gespräch sprach Roland Müller über das Treffen, die FATF-Krise und die Zukunft der Finanzplatzauf­ sicht. Mit Roland Müller sprach Wolfgang Zechner Was darf man sich aus liechtenstei­ nischer Sicht vom Treffen der eu­ ropäischen Bankenaufseher in Va­ duz erwarten? Die Treffen der europäischen Ban­ kenaufseher Finden drei Mal jährlich jeweils in einem anderen Land statt. Meine Kollegen aus den 18 EU- und EWR-Staaten kommen heute und morgen nach Liechtenstein, wo das Treffen zum ersten Mal stattfindet. Für uns als kleine Aufsichtsbehörde aus einem kleinen Land ist es beson­ ders wichtig, dass wir von den Dis­ kussionen und dem Erfahrungsaus­ tausch mit den grossen Ländern pro­ fitieren können. Wir haben nicht für sämtliche Bankenaufsichtsfragen die jeweiligen Spezialisten. Die Mitarbei­ ter einer kleinen Behörde sind natur- gemäss eher Generalisten als Spezia­ listen. Daher ist der Erfahrungsaus­ tausch gerade für uns Liechtensteiner sehr wichtig. Ich werde das Treffen nutzen, um über die Er­ folge zu informieren. Welche Themen werden bei dem Treffen besprochen? Es stehen mehrere Themenschwer­ punkte auf der Traktandenliste. Das Angebot von Bankdienstleistungen 
#Die 
Regierung, die Behörden und nicht zuletzt die Finanzintermediäre haben in den letzten Wochen und Monaten sehr viel erreicht», so Roland Müller im Volksblatt-Gespräch. über das Internet wird ein Schwer­ punkt sein. Ein weiterer wichtiger The­ menkreis ist das Outsourcing von Ban­ kentätigkeiten an Dritte. Auch das Ma­ nagement von Bankenkrisen, wie sie derzeit vor allem in grösseren Ländern vorkommen, 
wird zur Sprache kom­ men. Stichwort Banken. Die liechtenstei­ nischen Geldinstitute haben bei der erfolgreichen Erfüllung der FÄTF-For- derungen 
ja eine grosse Rolle ge­ spielt. Wird man das Treffen nutzen, um Werbung In eigener, In liechten­ steinischer Sache zu machen? Die Finanzplatzkrise ist eigentlich nicht Thema der Tagung. Sicherlich wird sie aber zur Sprache kommen. Regierungschef-Stellvertreterin Rita Kieber-Beck wird beim Galadiner am 
Donnerstagabend einige Worte an die Delegierten richten und dabei die er­ folgreichen Anstrengungen Liechten­ steins Im Bereich der Geldwäscherei­ bekämpfung sicherlich erwähnen. Auch werden die Delegierten über die Entwicklungen im jeweiligen Land be­ richten. Und ich werde das Treffen nutzen, um über die liechtensteini­ schen Erfolge zu informieren. Kommen wir zur Aufsichtsfrage am Finanzplatz. Es gibt das Amt für Fi­ nanzdienstleistungen, die FiU und die Stabsstelle für Sorgfaitspfllch- ten. Überschneiden sich da nicht die Kompetenzen? Die Aufgabengebiete sind theore­ tisch klar getrennt, in der Praxis gibt es natürlich Schnittstellen. Es ist so, dass das Amt für 
Finanzdienstleistun-(Bild: 
Paul Trümmer) gen für die Aufsichtsbereiche, sprich Bankenaufsicht, Anlagefohdsaufsicht und die jeweiligen Gesetze zuständig ist. Die Stabsstelle für Sorgfaltspflich­ ten ist mit der Durchfuhrung des Sorg­ faltspflichtgesetzes betraut. Die FIU ist schliesslich speziell für die Artikel 9 und 9a des Sorgfaltspflichtgesetzes zuständig - also für den Bereich des Meldewesens bei Verdacht auf Geld­ wäscherei. Die Schnittstellen, die es in der Praxis gibt, haben wir aber im Griff. Man muss sich im einzelnen Fall absprechen, wer was macht. Wie beurteilen Sie eigentlich die An­ strengungen Liechtensteins in den letzten Monaten bezüglich der FATF- Krlse? Die Regierung, die Behörden und nicht zuletzt die Finanzintermediäre 
haben in den letzten Wochen und Mo­ naten sehr viel erreicht. Es waren mas­ sive Anstrengungen aller Beteiligten notwendig, jetzt kann man mit Zufrie­ denheit auf das Ergebnis blicken. Ich kenne kejn Land auf der Welt, das auf Gesetzesebene ein so hohes Niveau hat. Auch im Vollzug haben wir ein Topniveau erreicht. Die Regierung will jetzt die Restruk- turierung der Finanzplatzaufsicht in Angriff nehmen. Was bedeutet das für Sie und das Amt für Finanz­ dienstleistungen? Die liechtensteinische Regierung hat zwei Aufträge zur Ausarbeitung eines Konzeptes für die Neustrukturierung der Finanzmarktaufsicht erteilt, einen an das Amt für Finanzdienstleistungen gemeinsam mit der Bankenkommissi­ on, den zweiten an eine externe Ex- pertengruppe. Beide Aufträge wurden vor Weihnachten erledigt und die je­ weiligen Konzepte der Regierung übergeben. Beide Gruppen kamen übrigens zu. denselben Schlüssen. Die Lösung, die in den nächsten zwei Jah­ ren ausgearbeitet wird, soll so ausse­ hen, dass eine von der Regierung un­ abhängige, integrierte Firianzplatzauf- sichtsbehörde geschaffen werden soll, die alle bisher bestehenden Aufsichts­ bereiche unter einem Dach zusammen­ fassen wird. Hierzu  wird.es   notwendig sein, die bestehenden Gesetze abzuän­ dern und vor allem ein neues Finanz- marktaufsichtsgesetz zu erlassen. Provokant gefragt: Schaffen Sie sich damit selbst ab? Nein,-im Gegenteil. Es wird ein zen­ trale, integrierte Aufsicht mit verschie­ denen Abteilungen - Bankenaufsicht, Anlagefondsaufsicht, Sorgfaltspflich­ ten usw. - geben. Alles andere ist of­ fen. Wir vom Amt für Finanzdienstlei­ stungen unterstützen das Projekt, weil wir im Tagesgeschäft sehen, dass es notwendig und sinnvoll ist. 
Welche Personen schliesslich wo sitzen - da­ rüber zerbreche ich mir nicht den Kopf. Planken beim Energiesparen an der Spitze Zukünftig sollen Gemeindebauten in Planken nach dem MINERGIE-Standard erstellt werden Auf Initiative des Vorstehers Gaston Jehle hat der Gemeinderat von Plan­ ken als erste liechtensteinische Ge­ meinde den MINERGIE-Standard für die Gemeindebauten als verbindlich erklärt. Minergie steht flir die Ver­ besserung von Komfort und Wertsi­ cherheit bei gleichzeitiger Energie­ einsparung. Dies erhöht die Lebens­ qualität und kommt der Umwelt zu gute. Um den MINERGIE-Standard zu erfül­ len, braucht es drei Voraussetzungen: eine gute Wärmedämmung, eine dich­ te Gebäudehülle und eine Komfortlüf­ tung. Die Komfortlüftung wärmt die Zuluft, welche ins Gebäude geführt wird, über einen Wärmetauscher vor. Dabei wird der nach aussen geführten Luft Wärme entzogen. Mit geringem Energieaufwand lassen sich damit die Wärmeverluste durch das Lüften um bis zu 80% reduzieren. Ergänzt wird das Energiesystem bei einem MINER- GIE-Gebäude meist durch erneuerbare Energiequellen wie eine solare Warm­ wassererzeugung oder eine Holzhei­ zung. Die gute Gebäudehülle und die Lüf­ tung erhöhen den Komfort für die Ge­ bäudebenutzer, da es keine kalten Wände und. keine Zugserscheiniingen an Fensterarbeitsplätzen gibt. Feuch­ tigkeitsprobleme treten mit der Lüf­ tung und der warmen Hülle ebenfalls keine auf. Mit dem MINERGIE-Label ausge­zeichnete 
Gebäude garantieren dem Bauherrn eine langfristige Wertsiche­ rung seiner Gebäude, da schon jetzt die zukünftigen Anforderungen eines Gebäudes umgesetzt werden. Diese Mehrwerte eines Gebäudes überwiegen die Mehrkosten,von 5 bis 10% bei der 
Erstellung des Gebäudes. In der Schweiz wurden schon über 1000 Gebäude nach dem MINERGIE- Standard 
zertifiziert. In Liechtenstein sind es bisher zwei private Wohnbau­ ten. Es ist zu hoffen, dass die anderen 
Gemeinden und auch viele private Bauherren dem guten Beispiel von Planken folgen werdenl Weitere Aus­ künfte zum Thema Minergie erteilt Ed­ mund Sele vom Amt für Volkswirt­ schaft, wo auch die Zertifizierung be­ antragt werden kann. Die von der Gemeinde Planken 1998 in Betrieb genommene Holzschnitzelfeuerung (Pilotpröjekt) mit Nahwärmeversorgung ist eine gute Voraussetzung, um umliegende Gebäude für den MINERGIE-Standard ßt zu machen. Auf Initiative des Vor­ stehers Gaston Jehle (Bild) hat der Gemeinderat von Planken als erste liechtensteinische Gemeinde den MINERGIE-Stan­ dard ßr die Gemeindebauten als verbindlich erklärt, 
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i ssca' Repräsentant: Hypo Investment Bank AG, Lsndstr. 104,0490 Vaduz. Tel. +423/265 50 50 Tageskurse per 09.01.2002: . Fondsname/Währung Inventarwert tnettol. Swtssco Volca 264.40 Swlssca Portfoto Fund hcome 118.60 Swlssca Portteto Fund Yleld 137.10 Swtssca PortfoCo Fund Balanced 157.61 Swlssca Portfoto Fund Green Invest Balanced 148.07 Swlssca Portfolio Fund Growth 190.42 Swlssca Portfolio Fund Equlty 224.34 Swtssca PorttoHo Fund (Eurol Yletd 101.19 Swtssca Portfolio Fund (Euro! Balanced 100.92 Swtssca PoJtfolio Fund (Eurol Growth 69.03 Swlssca Portfoüo Fund Green InvestEquRy 96.47 Swtssca MM Fund AU0 1462.77 Swtssca MM Fund USO 1640.29 Swtssca MM Fund GBP 1952.54 Swtssca MM Fund CUR 1754.62 Swlssca MM Fund CHF 1389.88 Swtssca MM Fund CAD 1560.21 Swtssca MM Fund JPY 108087.00 '••Swtssca Bond tnvest CHF 1069.07 Swtssca Bond Invest USO 1098.79 Swtssca Bond Invest EUR 1275.10 Swtssco Bond Invest GBP 1315.20 Swlssca Bond Invest AUD 1205.24 Swtssca Bond Invest CAD 1207.75 Swlssca Bond Invest 
St 116820.00 Swtssca Bond SFr. 93.50 Swlssca Bond International 98.95 Swtssco Bond Invest International 103.93. Swlssca Bond Invest Medium Term CHF 101.45 Swtsscp Bond Invest Medium Tcrm USO 111.04 Swtssca Bond Invest Medium Tenn EUR 104.25 DekaTearrKjlobaßokict 42.47 Swlssca Asla 73.05 Swtssca Europa 200.80 Swtssca Lux Fund SmaO and Mld Copj Europe 92.12 Swlssca North Amerlco 189.75 Swtssca Lux Fund Smalcrid Mld CcpsN, America 102.09 Swtssca Austita. 71.35 Swtssca Emergtng Martoti Fund 105.34 Swlssca France' 34.50 Swtssco Germany 128.45 Oekalux-MIdCapTF • 28.22 Swtssca GreatBitlaln 183.40 Swtssca Baty ' • ' 98.60 SwtsscaJapan ' 63.95 Swtssca Ua Fund Smcfl and Mld Caps Jopan .8782.00 Swlssca Nethsilandj 53.40 Swlssca SmaO and Mld Caps 195.60 SwtsscaSivflzertand • 247.35 SwtssfaTtjer . . .- • 66.60' SwtsscoLuxFundSoctof Cormxjnlcotlon 234.56 Swtssca lut Fond Sedof Energy 481.37 Swtssco lux Fund SadorFlronct 492.85 SwtsscaluxFundSactofHoatth 583.26 Swlssca lux Fund ScctofWsur» . 360.57 Swlssca lux Fund Sodor Technology 243.73 DekoTearMStoTech . . 27.50 Deka-loglstOc-TF 28.54 DetoJntemet-TF Nw 87 Oeta-TeleModlenTF 57.90 . SwtsscaGold ' 569.50 Swtssco Green Invest . 107.05 . SMsscolfcü 271.09'
	        

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