Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
SPORT Montag, 8. Juli 2002 1 5 Hewitt und Serena Williams souverän Wimbledon: Lleyton Hewitt bezwang David Nalbandian 6:1, 6:3, 6:2 - Serena besiegte im Schwestern-Duell Venus 7:6 (7:4), 6:3 Die beiden Weltranglisten-Ers- ten haben sieh in den Wimble­ don-Einzelturnieren durchge­ setzt. Lleyton Hewitt (Au/1) brauchte weniger als zwei Stun­ den, um mit 6:1, 6:3, 6:2 gegen den krassen Aussenseiter David Nalbandian (Arg/28) zu siegen. Serena Williams gewann den «Sister Act» gegen Schwester Venus 7:6 (7:4), 6:3 und wird diese heute an der Rankingspit- ze ablösen. Nach den Überraschungs-Erfolgen von Thomas Johansson (Melbourne) und Albert Costa (Paris) wurde beim dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres erst­ mals die Hierarchie respektiert. Lleyton Hewitt sicherte sich durch den - Dreisatzsieg gegen David Nalbandian (Arg/28) seinen zweiten Major-Titel nach dem letzten US Open. Ungewöhnlich- war der Vergleich zwischen «David und Goliath» nur in zwei Hinsichten. Erstens wurde der korrekte Ablauf durch einen «Flitzer» gestört, der nach der ersten Regenpau­ se splitternackt auf dem Centre Court auftauchte, dort zum Gefallen des Pu­ blikums und Missfalleh der Ordnungs­ hüter ein Tänzchen machte und erst durch mehrere Sicherheitskräfte ent­ fernt werden konnte. Und zweitens dürfte es sich in der 118-jährigen His­ torie wohl um das erste Endspiel han­ deln, in dem keiner der beiden Männer wenigstens einmal nach dem Auf­ schlag direkt ans Netz vorrückte. .. Ansonsten ist die Geschichte des er­sten 
Wimbledon-Finals zweier Gründ- linienspezialisten "seit 1978 (Björn Borg schlug Jimmy Connors) schnell erzählt. Der erste Spieler in der Open Era, der bei seinem Wimbledon-Debüt das Endspiel erreichte, verfügte bei seiner Premiere auf dem Centre Court nie über die Mittel, um den Australier zu gefährden. Hewitt hatte in allen re­ levanten Bereichen Vorteile: Es war das klarste Wimbledon-Endspiel seit 1984, als John McEnroe dem bedau­ ernswerten Jimmy Connors nur gerade vier Games überlassen hatte. Hewitts Sieg über sich selbst Dass die erwartungfrohen Fans nur selten richtig «warm» wurden, lag we­ niger an den auch nicht allzu hohen Temperaturen als an der kühlen Sach­ lichkeit von Hewitt, an der bereits Tim Henman zerbrochen war. Der Austra­ lier hat seit Monaten eingesehen, dass er seine Energien exklusiv auf das Tennis verwenden sollte und hat seine lange ins Peinliche gehenden Aufput­ schaktionen auf ein erträgliches Mass reduziert. Mit Erfolg: Seit letztem Herbst hat er sieben Turniere gewon­ nen, darunter mit dem US Open, dem Masters Cup, Indian Wells und nun Wimbledon vier Hochkaräter und sich auch als Nummer eins etabliert. «Die­ ses Turnier ist für uns Australier so wichtig, ich bin überglücklich», frohlockte Hewitt nach dem "ersten Ti­ tel eines «Aussies» nach Pat Cash ,1987. Serena wider das Recht der Erstgeborenen Die kleine Williams-Schwester ist nun endgültig mindestens gleich gross Gemischte Gefühle Caroline Bürdet ist das Lachen bereits vergangen Dem Dreiländer-Lehrerteam von Zsolt Lenti, Gabrieila Lenti, Caroline Bürdet, David Thonta, Anita Lenti und Robert Schumacher (von links) stehen heute die ersten Strapazen bevor. Gestern Abend ging es in der Gigath- lon-Zeltstadt von Yverdon chaotisch zu und her. Es wimmelte wie in ei­ nem Ameisenhaufen. Rene Schaerer Um 06.30 Uhr wird heute Morgen in Yverdon der Swiss-Powergigathlon mit einem Massenstart loslegen. Vor­ erst wird von Yverdon über 2,5 km nach Grandson geschwommen, wö es dann über 33 km per Mountainbike weiter geht bis nach Couvet. Als dritte Disziplin steht das Inline-Skaten über 19 km bis nach Sainte Croix auf dem Programm, worauf 90 km mit dem' Rennrand nach Staint Prex zurückge­ legt und schliesslich 15 km zu Fuss nach Lausanne gelaufen werden. Erste Übernachtung im Auto «In der Zeltstadt der rund 10000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Yverdon wimmelt es wie in einem Ameisenhausen,» berichtete gestern Abend die Inlineskaterin Caroline Bür­ det vom miss-ter giga-Team. Dieses Dreiländer-Team mit den liechtenstei­ nischen, schweizerischen und ungari­schen 
Lehrern aber auch das Hilti Team-Power sind gestern abend in Yverdon eingetroffen und haben sich startklar zum grossen Abenteuer ge­ meldet. Allerdings gab es bereits schon vor. dem Start sehr viele skeptische Meinungen zu hören. Namentlich die 19 km weite.Skater-Strecke von Cou­ vet nach Sainte 
Croix wird es heute in sich haben, sind doch 15 Kilometer stets leicht ansteigend und die letzten fünf Kilometern gar um durchschnitt­ lich neun Prozent steil. Caroline Bür­ det meinte: «Ich habe heute meine ' Skaterstrecke mit dem Auto abgefah­ ren und dabei ist nicht nur mir das La­ chen vergangen.» Und Röbi Schumacher aus Mauren berichtete,, dass die miss-ter giga- Teammitglieder bei der Startnum­ mern-Ausgabe sehr lange' anstehen musste. «Das weitläufige Startgelände mit der riesigen Zeltstadt erlaubt es uns nicht mehr, die beiden Zelte auf­ zustellen. Uns bleibt also nichts ande­ res übrig, als in den Autos zu über­ nachten. Doch sonst hinterlässt alles einfach einen grandiosen Eindruck», berichtete Röbi Schumacher, der heute die 15 kra-Laufstrecke als letzte Diszi­ plin bestreiten wird. 
wie die grosse. Serena Williams ge­ wann die Reprise des Paris-Endspiels gegen ihre Schwester 7:6 (7:4), 6:3 und verhinderte damit das Wimble- don-Triple von Venus. Der Altersunterschied von 15 Mona­ ten und neun Tagen hatte sich in der Vergangenheit praktisch immer in den Erfolgen widergespiegelt, Venus hatte im innerfamiliären Duell grossmehr­ heitlich die Nase vorn. Sie gewann im Februar 1998 in Oklahoma City ihren ersten Titel (Serena im Februar 1999 in Paris), knackte im April 1998 die Top-, ten (Serena genau ein Jahr später), ge­ wann zweimal Olympiagold. (Serena «nur» mit ihr im Doppel), wurde am 25. Februar dieses Jahres die Nummer 1, übertraf in Paris die Marke von 10 Mil­ lionen Dollar an Preisgeld (Serena knapp über acht Millionen) und führte, zu Beginn der Saison im Head-^to- Head noch 5:1. 
Serena hatte aber schon früh ge­ zeigt, dass sie nicht gewillt war, das Recht der Erstgeborenen zu akzeptie­ ren. 1999 gewann sie das US Open und damit den ersten von mittlerweile sie­ ben Major-Titeln für den in Florida wohnhaften Clan aus Kalifornien.-In diesem Jahr haben sich nun die Kräf­ teverhältnisse mehr und mehr zuguns­ ten der talentierteren Schwester ver- • schoben. Die muskulöseste Spielerin, die je-. mals Tennis auf Spitzen-Niveau prak­ tizierte, hat hundertprozentig verdient,* dass sie ihre Schwester am Montag erstmals an der Weltranglisten-Spitze ablöst. Sie hat 200.2 mit Key Biscayne, Rom, Paris und Wimbledon alle wich­ tigen Turniere gewonnen, bei denen sie teilnahm und Venus in den drei Di- ' rektbegegnungen keinen einzigen Satz überlassen. In Melbourne fehlte sie. verletzungsbedingt. Favorit Lleyton Hewitt Hess im Finale nichts anbrennen. Serena, Williams (links) hatte im Schwestern-Duell gegen Venus die Nase vorn. Wimbledon:] Resulat-Ubersichtf Wimbledon. All England Championships. Grand-Slam-Turnier {13,38 Mio. Dollar/Rasen). Männer-Einzel, zweiter Halbflnal: David Nalbandian (Arg/28) s. Xa- vicr Malisse (Be/27) 7:6 (7:2), 6:4, 1:6, 2:6, 6:2. - Final: Lleyton Hewitt (Au/1) s. Nal­ bandian 6:1, 6:3, 6:2. Frauen-Einzel, Final: Serena Williams (USA/2) s, Venus Williams (USA/1) 7:6 (7:4), 6:3. 
. Männer-Doppel, zweiter Halbflnal: Jonas Björkman/Todd Woodbridgc , (Sd/Au/5) s. Don Joh'nson/Jared Palmer (USA/1) 7:5, 4:6, 6:7 (3:7), 7:5, 6:2. - Final: Björkman/Wood- bridge s. Mark Knowlcs/Danicl Nestor 
(Bah/Ka/2) 6:1, 6:2, 6:7 (7:9), 7:5. Frauen-Doppcl, zweiter Halbflnal: Venus Williams/Serena Williams (USA/3) s. Anna Kurnikowa/Chanda Rubin (Russ/USA) 6:7 (3:7), 6:0, 6:3. - Final: Williams/Williams s. Virginia Ruano Pascual/Paola Suarez (Sp/Arg/2) 6:2, 7:5; Mixed-Doppel, Halbfinals: Mahesh Bhu- pathi/Jelena Lichowtscwa (Ind/Russ/3) s. Don Johnson/Kimberly Po-Messerli (USA/2) 6:4, 1:6, 6:3. Kevin Ullyett/Daniela Han- tüchova (SA/Slk/4) s. Robbie Koenig/Els Cal- lens (SA/Be/16) 6:3, 3:6, Junioren-Einzel, Halbfinals: Todd Rcid (Aü/5) s. Steve Därcis (Be/Jl) 3:6, 6:2, 6:2. 
Lamlne Ouahab'(Alg/7) s. Rafael Nadal Pa- rera (Sp) 6:3, 7:5. - Final: Reid s. Ouahab 7:6 (7:5), 6:4. iuniorinnen-Einzcl, Halbfinals: Maria Scharapowa (Russ/7) s. Maria Kirilenko (Russ/10) 6:0, 3:6, 6:3. Wera Duschewina (Russ/8) s. Tatjana Golowin(Fr/16) 6:1, 6:3. - Final: Duschewina s. Scharapowa 4:6,6:1,6:2. Juniörinnen-Doppel, Viertelfinal:'Romi­ na Oprandi/Marina Tavares (Sz/Br) s. Franee- sca Flavell/Anna Hawkins (Gb) 7:6 (7:4), 6:3. - 
Halbflnal: Baker/Grpenefeld • (USA/De) s. Oprandi/Tavares 7:6 (7:1), 6:4. - Final: Clij- stcrs/Strycova (Be/Tsch/1) s. Baker/Grotne- feld 6:4, 5:7, 8:6. Treffsichere Schützen in Malbun Schweizermeisterschaften im Bpgenschiessen Der Bogensportverein Vaduz organi­ sierte bereits zum zweitenmal in al­ pinem Gelände eine anspruchsvolle Schweizermeisterschaft fair die FAAS (Field 
Archery Association Switzer- land). Rund 80 Bogenschützen tru­ gen im liechtensteinischen Malbun während zwei Tagen die Feld/Jagd- Schweizermeisterschaften der FAAS aus. Den Bogenschützen wurde am ersten Tag bei Dauerregen einiges an Kon­ zentration: und Durchhaltevermögen abverlangt. Eine volle Runde auf 28 Zielscheiben mit 112 Pfeilschüssen wurde in durchschnittlich sechs Stun­ den absolviert. Trotz den Strapazen waren die iSchützen über die perfekte Organisation des BSV Vaduz sowie das herrliehe' Gelände und den wunder­ schönen Parcours vollauf begeistert. Der beste liechtensteinische Schütze konnte sich in der Kategorie Freestyie Compound unlimited im guten achten Schlussrang 
platzieren;. Am Vortrag rangierte er noch einige Ränge weiter vorne. Weitere drei liechtensteinische Bogenschützen klassierten sich. Neue Rekorde Einen neuen Schweizerrekord stellte Johanna; Lüthi, Sevelen (Kanton St. Gallen), des BSV Vaduz in der Katego­ rie Junioren (-17 Jahre) sowohl in der Field- als auch Hunteitunde mit 180 und 184 Punkten auf. ' r, 
Die Bogenschützen hatten ihr Visier bestens eingestellt. Der Verein Big Rock Longbow aus Montlingen (Kanton St. Gallen) stellte mit dem Rangersten Urs Züllig, Bal- terswil (Kanton St. Gallen) in der Kate­ gorie Langbogen Field einen neuen Schweizerrekord mit 324 Punkten auf und mit Monika Züllig, Montlingen (Kanton St. Gallen) mit 280 Punkten die Rangerste bei den Damen. Ebenso im ersten Rang platzierte sich derselbe Verein in der Mannschaftswertung. Resultate Langbogen Herren: 1. Züllig Urs, Balters- wll, 610 Punkte (neuer Schwelzerrekord Field, 324 Punkte). Ferner: 9. Schmid Reni, 233 
Punkte.. Damen: I. Züllig Monika, Montlingen, 280 Punkte. Freestyle Compound unlimited Herren: 1. Marbacher Reni, Küsnacht, 1053 Punkte. Fer­ ner:- 8. Beck Johann, 1000 Punkte. Damen: t. Bruderer Erika, Teufen, 992 Punkte. Veteranen: t. Turrlari Marcel, Lausanne, 1031 Punkte. Bowhunter Recurve Herren: I. Stevanon Diego, Arbon, 535 Punkte (neuer Schwclzer- rckord Hunter, 291 Punkte). Ferner: 6. Fischer Uwe, 223 Punkte. • Freestyie Compound limited Herren:' 1. van Hout Antonio, Fricktal (Kanton Aargau), 901 Punkte ,
	        

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