Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT LIGITA 2002 Montag, 8. Juli 2002 
7 * Geschichten mit Worten und Tönen Alvaro Pierri, einer der ganz grossen in der klassischen Gi­ tarrenwelt - er ist bereits das dritte Mal Gast bei den LiGiTa - zeigte gestern abend in der Kir­ che in Mauren sein grosses Können, bei dem das Technische wie selbstverständliches Funda­ ment ist für eine, ausser- gewöhnlich interpretatorische Kraft. Gerolf Hause r «Es. geht nicht nur darum, schön zu spielen, sondern die Zusammenhänge, die Komplexität, die Architektur eines Stückes zu spüren», sagte Alvaro Pier­ ri in den Meisterkursen einem Schüler. Genau das macht ihn zu einem niit Recht weltweit gefeierten Gitarristen'- die Gitarre nicht nur 
als «Klangfarben­ kasten» öder exotisch-virtuoses Ins­ trument zu spielen, sondern Musik zu zaubern. Gefühlvolle Intensität «Pierri ist ein Konzert-Mensch, er braucht das Publikum», heisst es im Programmheft der LiGiTa, d.h. er lässt- sich auch inspirieren, spontan das Programm zu ändern. Für die Kirche in Mauren waren angekündigt: «Gran­ de Sonata per la Chitarra» von Nicolo Paganini, «Ritmata» von Edino Krie­ ger, «Three Songs» von Toru Takemitsu und - Pierri hat zum Jubiläum der LiGiTa als Gast den Pianisten Sergio Posada mitgebracht - die «Trio Sonata Nr. 5» von Johann Sebastian Bach und die «Fantasia Concertante» von Heitor Villa-Lobos, beides für Gitarre und 
Alvaro Pierri - Weltklasse-Gitarrist aus Uruguay in der Kirche in Mauren Am Sonntagabend fand im Rahmen der Liechtensteinischen Gitarrentage (LiGiTa) in der St. Peterund Paul Kirche in Mau­ ren ein Konzert mit dem aus Uruguay stammenden Gitarristen Alvaro Pierri statt. (Bild: Paul Trümmer) • Klavier - dankenswerterweise alles Werke weit ab Von den Standards der Gitarrenliteratur. Tatsächlich hielt sich Pierri 
nicht ganz an das angekündigte Programm. Er begann mit der Trio Sonate von Bach - eine ansprechende Klangmischung aus Klavier und Gitar­ re. Pierri und Posada zogen das Alle- gro rhythmisch durch, und beim Largo 
kostete Pierri die herrliche Melodie­ führung der Gitarre aus. Es folgte, ab-, weichend vom Programm, «Rossinia- na» von Mauro Giuliani, von Pierri hoch virtuos gespielt. Vor der Pause spielte der Gitarrist, wegen seiner Spontaneität als «enfant terrible» in den eher konservativen Gitarrenkrei­ sen angesehen, von Alberto Ginastera 
die Sonata op. 47, in der moderne Klangbilder mit Percussionselementen Bilder aus Südamerika einfangen. Nach der Pause, dem ausgedruckten Programm folgend, scheute sich Pierri nicht, die schlichten «Three Songs» von Toru Takemitsu zu spielen, bar je­ der Virtuosität, aber angefüllt mit ge­ fühlvoller Intensität. Der. Abend ende­te 
mit der «Fantasia Concertante» von Heitor Villa-Lobos, bei der Pianist und" Gitarrist wunderschön die beiden alle drei Sätze verbindenden Themen, das «Sehnsuchtsvolle» - und das «Auf­ wühlende», herausarbeiteten und ge­ genüberstellten. Musikalische Entdeckungsreisen Alvaro Pierri Ist ein Geschichten-, nein Bildererzähler, mit Worten und Tönen. Zu jedem Stück schildert er plastisch z.B. die Entstehungsge­ schichte des Werkes. Pierri spielt die Werke, gleich aus welcher Epoche, mit grosser Innigkeit, wie, sozusagen drei­ fach, von innen heraus: aus der" Seele des Werkes, seines Instruments und aus sich selbst heraus, dabei mühelos wechselnd von meditativ zu tempera­ mentvoll. Es ist ein Genuss, seine In­ terpretationen erleben zu dürfen, die ein ganz eigenständiges Verständnis musikalischer Werke zeigen, abseits der ausgetretenen Pfade der Gitarren- weit. Es sind . musikalische Ent­ deckungsreisen, Entfuhrungen in neue Hörerlebnisse, die er mit unglaublich subtiler Anschlägstechnik verwirklicht - von wie schwerelos hingehauchten Tönen, die ins Unhörbare gleiten, bis hin zu kompakten und teilweise schar­ fen Akkorden oder Melodien. Schon im Alter von elf Jahfen.gewann Alva-. ro Pierri (1952 in Montevideo gebo­ ren) seinen ersten Wettbewerb und seither praktisch alle international re­ nommierten Preise. Die ARD, der BR,. der SWR und der WDR produzierten mehrere Fernseh- sowie zahlreiche Rundfunksendungen, mit ihm.' Pierri ist in den grössten Konzertsälen dieser Welt zu Hause. Heute zwei Konzerte im Rahmen der 10. LiGiTa! Jorgos Panetsos und Hugo Geller spielen heute Abend in der Kirche Bendern Und weiter geht der Reigen der Kon­ zerte. Die LiGiTa müsste zwei Mona­ te oder noch länger dauern, bis allen Anfragen von Künstlern nachgekom­ men werden könnte. So teilen sich heute Abend zwei Künstler den Abend. Dank dem Engagement des Hauptsponsors der LiGiTa, der Cen­ trum Bank AG Vaduz sowie der Un­ terstützung durch den Abendsponsor air switzerland gastieren Jorgos Pa­ netsos und Hugo Geller ab 20.15 Uhr in der Kirche in Bendern Kaum eine Woche vergeht, in welcher der Verein Gitarrenzirkel nicht Bewer­ bungen von Künstlern aus der ganzen Welt bekommt, die gerne an der LiGiTa auftreten möchten. Leider können nicht alle Anfragen berücksichtigt werden, doch in der Konzertreihe «Gi­ tarren-Konzerte im Peter Kaiser Saal» können, dank der grosszügigen Unter­ stützung durch Centrum Bank AG Va­ duz, auch während des Jahres Gitar­ renkonzerte abgeboten werden. An der LiGiTa ist nur eine kleine Zahl von Konzerten möglich, die aber sind durch die künstlerische Leitung sorg­ fältig ausgesucht. Jorgos Panetsos aus Griechenland Jorgos Panetsos wurde in Athen ge­ boren. Am dortigen Nationalkonserva­ torium studierte er bei Andres Paleolo- gqs Gitarre und in Wien schloss er an 
der Hochschule für Musik und Darstel­ lende Kunst mit dem Konzertdiplom bei Prof. Luise Walker ab. Sein Gitar­ renspiel perfektionierte er bei diversen Meisterkursen, so auch bei David Rus­ sell und Oscar Ghiglia. Er gibt sehr erfolgreiche Solokonzer­ te und absolviert immer wieder Kon­ zertreihen in Europa, Südamerika und Saudi Arabien. Ausserdem spielt er als 
Solist mit verschiedenen Orchestern. Jorgos Panetsos wird oft zu den gros­ sen Gitarrenfestivals eingeladen und als Dozent ist er überall sehr beliebt und engagiert. Auch sitzt er in Jurys und wird zu Konzerten eingeladen. Der in Wien lebende Künstler leitet am Konservatorium für Musik und drama­ tische Kunst eine Gitarreklasse, unter­ richtet am Institut für 
Musikpsycholo­ Der Argentinier Hugo Geller spielt heute Abend in der Kirche Bendern. 
gie der Universität Wien und ist künst­ lerischer Leiter und Initiator des Fo­ rum Gitarre in Wien. In seinem Konzert finden sich Werke Medienpartner VOIKSBLATT von R. Dyens, M. Castelnuevo-Tedes- co, L. Brouwer sowie eine dem Inter­ preten gewidmete Komposition seines Landsmannes Filimon Ginalis. Der Argentinier Hugo Geller Der in Spanien lebende Argentinier Hugo Geller studierte am Conservato- rio Nacional de Müsica de Buenos Ai­ res, seine 
Lehrer waren Walter Heinze und Jorge Martinez Zärate. .1981 er­ hielt er das Konzertdiplom mit der be­ sonderen Auszeichnung «Medalla de Oro y el Premio Fin de Carrera». Hugo Geller war dreimal hintereinander 2. Preisträger des berühmten Gitarren­ wettbewerbs «Infanta Cristina», in Madrid, 1988 erster Preisträger beim «Angres Segovia» Gitarrenwettbewerb in Palma de Mallorca. Ausserdem ist er Preisträger von zahlreichen Musik­ wettbewerben in der ganzen Welt. Seit 1989 lebt und unterrichtet Geller am Conservatorio Superior de Müsica de Salamanca. Er ist oft Gast als Dozent und Solist auf Gitarrenfestivals in der ganzen Welt. Ganz besonders widmet er sich der Musik seines Landes und 
gestaltet seine Programme beinähe ausschliesslich mit Werken argentinK scher Komponisten. So finden, sich im heutigen Programm Kompositionen von M. Pinjol, C, Guastavino, A. Piaz- zolla sowie A. Ginastera. Gitarristen aus aller Welt - Künstler aus Griechenland und Argentinien an einem Konzertabend. Die Centrum Bank AG Vaduz als Hauptsponsor so­ wie der Abendsponsor air switzerland freuen sich zusammen mit dem Verein GitarTenzirkel auf einen weiteren Kon­ zertabend anlässlich der zehnten Liechtensteinischen Gitarrentage. Konzertbeginn ist um 20.15.Uhr in der Kirche in Bendern, Türöffnung ist um 19.45 Uhr. ' . Wissen und gewinnen Das Volksblatt als Medienpartner hat in Zusammenarbeit mit den LiGiTa für das heutige Konzert zweimal zwei Karten.zu vergeben. Dazu folgende Frage: Wo in Ar­ gentinien studierte Hugo Geller Gitarre? Wer heute ab 13.30 Uhr auf die Nummer 769 51 51 anruft und die richtige Antwort parat hat, ge­ winnt die Karten. äir Switzerland 
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Weilenmann AG 
Viel Vergnügen wünscht der Abendsponsor: air Switzerland infoOair-swiUerland.net  •  www.air-switiefland.nDt 
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CENTRUMBANK 1^9490 VADUZ FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN TELEFON +423 235 85 85 • FAX +423 235 86 86
	        

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