Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

32 Samstag, 6. Juli 2002 
LETZTE SEITE Liechtensteiner VOLKSBLATT mmwemm Geiselnahme unblutig beendet STUTTGART: Eine Geisel­ nahme in einer Stuttgarter. Bank ist am Freitagabend unblutig zu Ende gegangen. Der bewaffnete Täter habe aufgegeben, teilte die Poli­ zei mit. Der 44-jährige Bankkunde aus dem Raum Stuttgart hatte den Filiallei­ ter 
der Bank mehr als vier Stunden in seiner Gewalt. Das Motiv für die Tat sei die. Kündigung eines Kredits von 10 000 Euro gewesen. . Letztes Absturz- Opfer geborgen BANGUI: Bergungsmann­ schaften haben am Freitag in den Trümmern eines tags. zuvor in der zentralafrika­ nischen Republik abgestürz­ ten Frachtflugzeugs das letzte der insgesamt 23 Todesopfer geborgen. Die * Boeing 707 
der sudanesi­ schen Fluggesellschaft Prestige Airlines 
war in einen FischerorT.am Rande der Hauptstadt Bangui ge- . stürzt. Nur der Pilot und ein Passagier überlebten. Python in der ftlosch&issel SINGAPUR: Einen tieri­ schen Schreck dürfte eine 50-jährige Singapurerin be­ kommen haben, als sie den Klodeckel in ihrem Bade­ zimmer anhob: In der Toi­ lettenschüssel lag eine zwei Meter lange Python, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Die Bergung des Reptils .(iberliess die Frau drei Poli­ zisten, die die Schlange in einen Zoo brachten. [Räuberbande in Bayern unterwegs MÜNCHEN: Nach einer Se­ rie heimtückischer Raub­ überfälle auf bayerischen Autobahn-Parkplätzen mahnt die Polizei 
vor allem Fernfahrer und Wohntnobil- Urlauber zur 
Vorsicht. Wie das bayerische Landeskrimi­ nalamt am Freitag mitteilte, schleichen die Täter nachts an die Fahrzeuge, brechen leise die Türen auf und be­ täuben offenbar ihre schla­ fenden Opfer mit Narkose- mitteln. Seit März schlug die Bande in 29 Fällen zu. Kaprun-Prozess SALZBURG: Im Prozess um die Seilbahnkatastrophe von Kaprun 
ist am Freitag in Salzburg die Befragung der Angeklagten abgeschlossen worden. Alle 16 Angeklag­ ten hatten sich als unschul­ dig bezeichnet und erklärt, sie hätten nach bestem Wis­ sen und Gewissen ihre Ar­ beit gemacht. Die Verhand­ lung soll'am Montag mit der Vernehmung der ersten Zeugen fortgesetzt werden. 
zwei Flugzeugkatastrophe vom Bodensee: Telefonleitung von Skyguide war in Unglücksnacht gestört "ÜBERLINGEN: Vier Tage nach der Flugzeugkata­ strophe vom Bodensee sind neue technische Prob­ leme bei der Schweizer Flugsicherung Skyguide bekannt geworden. In der Unglücksnacht . wurde nicht nur das Computersystem zur Verarbeitung der Radarda­ ten überholt, sondern auch am Telefonnetz von Skyguide ge­ arbeitet, wie die Braunschwei­ ger Bundesstellc für Flugun­ falluntersuchung am Freitag mitteilte. Zwei Schirme gleichzeitig Der diensthabende Fluglötsc habe zwei Radarschirme und zwei Frequenzen gleichzeitig kontrollieren müssen, hiess es in dem Bericht der BFU; Auf der einen Frequenz habe er ei­ nen Radarflug auf Friedrichs­ hafen durchgeführt, auf der an­ deren seien die -beiden Un- • 4 glücksmaschinen betreut wor­ den. Von 23:25:43 Uhr bis 23133:11 Uhr - also bis zwei Minuten vor dem Züsammen- stoss - habe der Fluglotse 
Die Bergung der Wraekteile der beiden abgestürzten Flugzeuge ging gestern weiter. (Bild: Keystone) mehrfach vergeblich versucht, in Friedrichshafen anzurufen. Dies sei ihm aber nicht gelun­ gen. Um 23:34:49 - 44 Sekun­ den vor dem Crash - habe er dann die erste von zwei Sink-fluganweisungen 
an die Tupo­ lew erteilt. Markus Luginbühl von Skyguide bestätigte diesen Sachverhalt auf Anfrage, woll­ te sich darüber hinaus aber nicht äussern. 
' Die Polizei setzte am Freitag die Suche nach zwei vermissten Leichen fort. Bislang seien 69 der 71 Opfer geborgen, berich­ tete ein Sprecher. Rund 200 Be- . amte durchkämmten bei Owin- TALKEETNA: Obwohl sie ihre Beine nicht bewegen können, haben zwei russische Berg­ steiger den höchsten Berg Nordamerikas erklommen. Mit speziell aus Titan gefer­ tigten Stühlen, auf Kufen er- * reichten. Grigori Sarkow und Igor Uschakow den 6096 Me­ ter hoch gelegenen Gipfel des Mount McKinley in Alaska. «Ich wollte beweisen, dass Be­ hinderte genauso wie normale Menschen die höchsten Berge 
1 besteigen können», sagt der 24-jährige Uschakow, der seit einem Motorradunfall 1996 gelähmt ist, Auf dem Weg zum Gipfel sei sein Schlitten mehr­ fach umgekippt, und nur die Sicherheitsseile hätten 4hn vor 
einem Sturz bewahrt, erzählt der Programmierer aus Kursk. Für seinen Landsmann Sar­ kow waren die letzten 100 Me­ ter zum Gipfel über die westli- • che Buttress-Route die schwers­ te Etappe. Wegen der dünnen Luft habe er sich sehr schwach gefühlt, 
sagt der 45-jährige Schuster aus Kumertau in der Republik Baschkortostan, der sich 1986 bei einem Sturz'das Rückgrat gebrochen . hatte. Nach den Strapazen habe er sich am 15. Juni auf dem Gip­ fel völlig überwältigt gefühlt. Die beiden gelähmten Berg­ steiger verbrachten 42 Tage auf dem Berg und verwendeten Sicherheitsseile, um sich aus eigener Kraft über die steilsten Anstiege 
mit Neigungen zwi­schen 
50 und 55 Grad nach oben. zu ziehen. Die Strecke war so präpariert,, dass scharfe Kanten und Felsnasen umgan­ gen werden konnten. Auf ebe­ neren Teilstücken arbeiteten sich die Bergsteiger auf ihren Schlitten mit Skistöcken vor­ an. In Basislagern auf ,4650 und 60Ö0 Metern ruhten sich Uschakow und Sarkow aus, um Kraft zu tanken. Der McKinley, auch Denali genannt, gilt als gefährlich. Er sollte nur von trainierten und erfahrenen Bergsteigern in An­ griff genommen 
werden, sagt Bergführer. Roger Robinson. Keiner der behinderten Berg-. Steiger, 
die den Berg bislang erklommen, habe spezielle Hil­ fe 
gebraucht. .«All die Jahre 
hatten wir keine Probleme mit diesen Gruppen. Nicht einer ist zu uns gekommen und hat dar­ um gebeten, anders behandelt zu werden», sagt Robinson. Die Seilschaften seien gut vorbe­ reitet und begingen keine Dummheiten, um den Gipfel zu erreichen. Die Leistung von Sarkow und Uschakow sende, eine Botschaft an Behinderte in aller Welt, sagt Expeditions­ leiter Matwej Schparo, der den Aufstieg organisierte. Der Auf­ stieg habe diesen Menschen gezeigt, was sie erreichen kön-. nen, wenn sie an ihre Fähig­ keiten glauben. Nur etwa die Hälfte der jähr­ lich 1200 Menschen, die den McKinley bezwingen wollen, erreichen tatsächlich den Gipfel. Erste grössere Staus vor dem Gotthard Ferienfahrt Richtung Süden wird auch heuer wieder zur Geduldsprobe ALTDORF: Eine neue Welle von Reiselustigen hat am Freitagnachmittag auf der Gotthardachse längere Staus provoziert. Im Kantoh Uri .standen die Autos auf der A2 bis nach 20- Uhr über eine Länge von .6 Kilometern. Im Gegensatz zu anderen Jah­ ren stauen sich die Autos nicht direkt vor dem Nadelöhr Gott­ hardtunnel. Wegen der Dosie­ rung der Lastwagen hält die Polizei die Personenwagen in der Ebene unten in Amsteg an. Grünphasen für LKWs Damit könnten die Laster in 
den Grünphasen von Staus un­ behindert von der Dosierstelle in Amsteg zum Tunnel fahren, sagte Karl Egli von der Kan­ tonspolizei auf Anfrage. Für die Autofahrer spiele es von der Zeit her keine Rolle, wo sie an­ gehalten würden. Zunahme am Abend Erfahrungsgemäss nimmt der Ferienstau am Abend weiter zu. Gestern Freitag vor einem Jahr war die Blechlawine bis zu 15 Kilometer lang. Bei einem sehr grossen Stau müssten die Autos unter Um­ ständen schon in Nidwaiden gestoppt werden. 
Eine neue Welle von Reiselustigen hat gestern auf der Gotthard­ route längere Verkehrsstaus provoziert. (Bild: Keystone) 
gen systematisch das Gelände. Es seien auch Suchhunde im Einsatz. «Wir geben die Hoff­ nung nicht auf, die beiden Lei­ chen aus der Tupolew doch noch zu finden», sagte der Sprecher. Es sei noch nicht ab­ sehbar, wann die Suche einge­ stellt werde. Fünf Tote identifiziert Bislang wurden insgesamt fünf Tote identifiziert. Darunter die beiden Piloten der Boeing- Frachtmaschine. Ferner wurden aus der Tupolew zwei .Kinder und eine erwachsene Person identifiziert. Unterdessen ging die Bergung der Wrackteile weiter. Die Polizei versperrte bei Brachenreute die Sicht mit Lastwagen auf das Heck der Tupolew. Möglicherweise be­ finden sich unter den Trümmer die beiden noch vermissten Leichen. Die Bergung der Boeing-Wrackteile sei im voll­ en Gange. Bundespräsident Johannes Rau wird am Sonntag an den Bodcnsee reisen und dort mit Rettungskräften und Bürger­ meistern der betroffenen Ge­ meinden sprechen. Gefahr auf dem Spielplatz BERN: Fast 15 000 Kinder ver­ unfallen jedes Jahr in der Schweiz auf einem Spielplatz, wie die Beratungstelle für Un­ fallverhütung (bfu) am Freitag mitteilte. Richtiges Aufstellen und Warten der Geräte könnte Unfälle verhindern. Mehr ab die Hälfte der auf Spielplätzen verunglückten Kinder sind noch keine fünf Jahre alt, so die bfu. Sicherheit auf Spielplätzen müsse die Kinder vor Gefahren schützen, die sie selbst nicht richtig erkennen könnten. Si­ chere Spielplätze sollten aber auch nicht jegliches Risiko aus­ schalten. Kinder müssten ler­ nen, mit Gefahren umzugehen. Zur Gestaltung sicherer Spiel­ plätze wird eine umsichtige Planung und optimale Veranke­ rung von Geräten empfohlen. Kleinstes Herz­ gerät der Welt HERNE: Das kleinste Heizgerät der Welt haben Mediziner in der Universitätsklinik Marien­ hospital Herne erfolgreich im­ plantiert. Wie ein Sprecher am Freitag mitteilte, ist das CRT- Gerät nur 13 Millimeter di<± und wiegt 73 Gramm. Das Gerät könne sowohl bei schnel­ lem und langsamem Herz­ schlag als auch bei gefährli­ chen Herzrhythmusstöningen individuell reagieren. Die Ärzte hoffen, damit nicht nur 
die Le­ bensqualität der Patienten zu verbessern, sondern auch die Spitalaufenthalte verkürzen und die Kosten reduzieren zu können. \
	        

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