Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
SPORT Freitag, 5. Juli 2002 1 7 Zwangsabsteiger unter Zugzwang Lugano, Sion und Lausanne in der Favoritenrolle - Vaduz strebt Mittelfeldplatz an Die Nationalliga B präsentiert sich vor der letzten Saison unter dem aktuellen Modus in einer interessanten Konstellation. Nebst den zwangsrelegierten A- Klubs Lugano, Sion und Lau­ sanne ist zwei, höchstens drei weiteren Teams der Sprung auf die vier Spitzenplätze zuzutrau­ en. Der FC Vaduz strebt einen Platz im Mittelfeld an: Die Teilnahme an der Auf-/Abstiegs- runde ist für die B-Teams in der Saison 2002/03 wichtiger denn je. Wer die Qualifikation dazu nicht schafft, spielt ab kommendem Sommer in einer NLB, die mit zwei Teams aus der ersten Liga ergänzt wird und nicht in zwei Grup­ pen aufgeteilt-wird. Auf Grund der Re­ duktion der NLA auf zehn Teams ge­ langen im Sommer 2003 nur die bes­ ten zwei Teams der Auf-/Abstüegsrun- de in die höchste Spielklasse. Lugano im Europacup Mit Lugano nimmt erstmals seit dem grandiosen Auftritt des FC Luzern vor zehn Jahren im Cup der Cupsieger (ge­ gen Feyenoord Rotterdam) wieder ein B-Klub am Europacup teil. Die finanzi­ ell noch immer arg gebeutelten Tessiner, in der abgelaufenen NLA-Saison auf Rang 3 klassiert, verloren mit Bastida , (neuer Klub noch unbekannt), Gaspoz * (Servette), Joel Magnin (YB), Rota (Lu­ zern) und natürlich Topskorer Rossi (Ba­ sel) das «Gerüst» der Erfolgsmannschaft. Das Kader wurde vorwiegend mit eige-. nen Junioren und ehemaligen Luganesi ergänzt. Nun gilt es sich nicht nur im UEFA-Cup gegen den lettischen Verein Ventspils, sondern auch im nationalen Championat etwa gegen Wohlen oder den FC Schaffhausen zu behaupten. Ebenfalls vermehrt auf einheimisches Schaffen baut gezwungenermassen der FC Sion, der Achte der NLA-Finalrunde. Acht ausländische Spieler verliessen den Verein, ergänzt wurde das Kader mit Spielern aus dem «Centn; de forma- tion». Die meisten Akteure standen in der vergangenen Saison in den Reihen von Erstliga-Absteiger Sion II. Schwer zu ersetzen waren insbesondere Goalie Beney (zu Wil), der zurückgetretene Ex- Internationale Hottiger sowie Abwehr­ turm Grichting, den es vermutlich zum französischen Spitzenverein Auxerre zieht. Trainer Jean-Claude «Bobo» Ri­ chard sollte mit seinem Team die Teil­ nahme an der Auf-/Abstiegsrunde gleichwohl schaffen. Schwere Zeiten kommen auf Lausan­ ne zu. Die Waadtländer müssen die Ab­ gänge der beinahe 
kompletten 
Stamm-Mit 
Morcna Merenda verfügt der FC Vaduz über den zweitbesten NLB-Skorer der vergangenen Saison. formation verkraften, haben sich aber fast ausschliesslich mit Nachwuchs­ spielern verstärkt. Neu spielt unter an- "deren LoTc Favre, der Sohn des entlas­ senen Servette-Trainers Lucien Favre, in Lausanne. Dem neuen und noch un­ erfahrenen Coach Pablo Iglesias gibt die schwache Besetzung im Sturm be­ sonderen Anlass zur Besorgnis. Yverdon als Stolperstein? Am ehesten wird Yverdon zugetraut, die drei letztjährigen NLA-Klubs zu (über)fordern. An den Gestaden des Neuenburger Sees hielten sich Zu- und Abgänge die Waage. Dem Dominator der NLB-Abstiegsrunde steht mit Picr- re-Albert «Gäbet» Chapuisat ein äus­ serst erfahrener, wenn auch sehr im­ pulsiver Coach vor. Bellinzona wechselte - fast traditi- onsgemäss - das halbe Kader aus und ist schwer einzustufen. Sechs der neun Neuverpflichtungen wurden entweder in Tessiner Amateurvereinen oder im Ausland rekrutiert. Baden verstärkte sich mit diversen Spielern aus den 
Nachwuchsabteilungen von GC und Lu­ zern. Wetten, dass auch dieses Jahr wie­ der einer der neu engagierten jungen Ausländer auf sich aufmerksam macht? Nach internen Querelen scheint im FC Winterthur wieder einigermassen Ruhe eingekehrt zu sein. Das Kader von Trainer und Sportchef Rene Weiler ist punktuell verstärkt worden,, unter anderem mit dem Brasilianer Paulo Vogt, der Anfang der letzten Saison bei Baden für Furore gesorgt hatte. Gespannt darf man auf das Abschnei­ den der beiden Aufsteiger Wohlen und Schaffhausen sein. Wohlen spielt erst­ mals seit der Klubgründung vor 98 Jah­ ren in der zweithöchsten Spielklasse. Ziel der Aargauer ist es, das Jubiläum in der NLB zu feiern und dannzumal das neue Stadion einzuweihen. «Star» des Teams ist mit der Trainer, der fünffache Schweizer Internationale Martin Rueda (39). Der FC Schafihausen schaffte nach zwei Jahren in der 1. Liga den Wieder­ aufstieg mit dem auf vielen Positionen gleich gebliebenen Personal und hat sich, nicht zuletzt aus finanziellen Über­legungen, 
auf dem Transfermarkt auf die Kompensation der fünf Abgänge be­ schränkt. Mit Offensivfussball zum Erfolg Vaduz strebt wie Wohlen und Schaffhausen einen Mittelfeldplatz an. Der ehemalige österreichische Interna­ tionale Walter Hörmann (15 Länder^ spiele), der die Liechtensteiner neun Runden vor Schluss der Abstiegsrunde von Uwe Wegmann übernommen hat­ te und hernach mit nur einer Niederla­ ge in den letzten zehn Spielen den Li­ gaerhalt realisierte, ist ein Verfechter des Offensivfussballs. Mit Moreno Me­ renda (26 Tore in der'Saison 2001/02) haben die Vaduzer den zweitbesten NLB-Skorer hinter dem Krienser Meh­ na in ihren Reihen. Anstosszeiten NLB. 1. Runde. Freitag, 5. Juli, 19.30 Uhr: Baden - Lugano (SR Rutschi). - Sams­ tag, 6. Juli, 17.30 Uhr: Concordia Basel - Vaduz, Yverdon - Schaffhauscn. 19.30 Uhr: Bellinzona - Wohlen, Kriens - Lausanne, Si­ on - Winterthur. Sechs Teams steigen auf, 16 steigen ab Fussball: Die Modalitäten der 2. Liga Interregional für die neue Saison Bekanntlich spielen in der Saison 2002/2003 mit Balzers und dem USV Eschen-Mauren zwei Mannschaften aus dem Fürstentum Liechtenstein in der 2. Liga Interregional. Sie gehören in die «Hammergruppe»' 5 von gesamtschweizerisch fünf Grup­ pen mit vierzehn Mannschaften, da­ von vier aus dem Tessin und fünf aus der Innerschweiz. .  Herbert Oehr i Die aufgestockte Gruppe 5 beinhaltet - wie das Volksblatt bereits berichtete - folgende Mannschaften: FC Ascona, FC Balzers, AC Basso Maleantone, FC Bodio, SC Cham, USV Eschen-Mauren, FC Freienbach, SC Goldau, FC Hoch­ dorf, FC Kickers Luzern, FC Landquart- Herrschaft, FC Lugano II, FC Sursee, FC Widnäu. Es ist an einer Hand abzuzählen: Die Gruppeneinteilung wird die Kassen der einzelnen Vereine sicherlich arg strapa­ zieren. Allein das wiederholte Reisen ins 
Tessin für den FC Balzers und den USV Eschen-Mauren (4 x) und in die Inner­ schweiz (5 x) wird einiges an Aufwen­ dungen kosten, gilt es doch ca. 20 Per­ sonen den ganzen Spieltag zu verkösti­ gen und die Fahrtspesen zu tragen. Wie uns Ivo Klein vom USV auf Anfrage hin wissen Hess, wird der USV mit dem Bus zu den Auswärtsspielen fahren. Bei 20 Personen und neun Einsätzen pro Jahr dürfte mit einem Gesamtaufwand von ca. CHF 30 000.- gerechnet werden. Demgegenüber steht für beiden Ge­ meinden eine nicht zu unterschätzende Image-Werbung, aber auch sportlich ein viel höheres Niveau. Balzers und der USV werden dadurch aus dem Mittel­ mass des Fussballalltags in etwas höher angesiedelte Sphären angehoben. Sechs Teams steigen auf Am Ende der Saison 2002/03 steigen sechs Mannschaften von der 2. Liga In­ terregional in die 1. Liga auf. Die fünf Gruppensieger steigen automatisch in die 1. Liga auf. Zusätzlich steigt deije- nige Gruppenzweite aller fünf Gruppen 
in die 1. Liga auf, der am meisten Punk­ te aufweist. Bei Punktegleichheit von zwei oder mehreren Mannschaften zur Ermittlung dieses zusätzlichen Aufstei­ gers (bester Gruppenzweiter alier fünf Gruppen) gelten folgende Kriterien: die beste Tordifferenz aus allen Spielen; die grösste Anzahl erzielter Tore aus allen Spielen; die grösste Anzahl aus­ wärts erzielter Tore aus allen Spielen urjgljder Losentscheid. 16 Mannschaften steigen ab Am Ende der neuen Saison steigen insgesamt 16 Mannschaften von der 2. Liga Interregional in die 2. Liga Re­ gional ab. Von jeder der gesamt­ schweizerisch fünf Interregional- Gruppen steigen jeweils die drei Grup­ penletzten (12. Rang, 13. und 14. Rang = total 15 Mannschaften) ab, plus zusätzlich diejenige Mannschaft auf dem 11. Rang aller fünf Gruppen, die am wenigsten Punkte aufweist. Bei Punktegleichheit von zwei oder meh­ reren Mannschaften, welche den 16. Absteiger ermitteln (11. Rang aller 
fünf Gruppen) entscheidet: die schlechteste Tordifferenz aus allen Spielen; die kleinste Anzahl erzielter Tore aus allen Spielen; die kleinste Anzahl auswärts erzielter Tore aus al­ len Spielen und der Losentscheid. Bleibt zu hoffen, dass es keine der. FL-Mannschaften trifft. Der Vorteil des USV ist es, dass er bereits das dritte Jahr in dieser Liga spielt, während Bal­ zers damit Neuland betritt. Aber der FC Balzers hat einige Jahre in der 1. Liga gespielt und dort seine Erfahrun­ gen gesammelt. Aufstieg/Abstieg 2. Liga Regio­ nal/2. Liga Interregional Alle Gruppensieger der 2. Liga Re­ gional steigen automatisch in die 2. Liga Interregional auf. Die 2. Liga Regional besteht aus 16 regionalen Gruppen in der Schweiz. Mindestens die zwei letztklassierten Mannschaften jeder Gruppe der 2. Liga Regional, steigen automatisch in die 3. Liga ab. Die Regionalverbände ent­ scheiden über zusätzliche Absteiger. 
Fussball-News '• Der senegalesische WM-rStar Papa ; Bouba Diop ist während eines.Emp- , fangs in der Nähe der Hauptstadt; • Dakar ausgeraubt worden. Als der ! ; frühere GC-Spieler und dreifache I WM-Torschütze zum .roten Ehren- : | bürger von Rufisque ernannt wurde, bemächtigten sich Diebe seiner Ta­ usche mit zwei Mobiltelefohen, dem • I Pass und Bargeld. ! » Der US-Popstar Michael Jackson ; ( ist zum .Ehrendirektor des engli- • ; sehen Viertligisten Exeter City er*' | naiint worden. Stellungnahme vom Vorstand des FC Vaduz Wir erlauben uns, zum persönli­ chen Kommentar von Rainer Ospelt im Volksblatt vom 3. Juli 2002 wie folgt Stellung zu nehmen: Der Vor­ stand des FCV hat iii den letzten Wochen im Hinblick auf die Saison 2002/03 seine «Hausaufgaben» ge­ macht. Unter Berücksichtigung der finanziellen Situation des Vereins und der Auflagen der Nationalliga wurde in Absprache mit Trainer Hört\iann der Kader zusammenge­ stellt.. Die 1. Phase des sportlichen 3-Jahres-Konzepts wurde konse­ quent realisiert. Erstens konnten die Teamstützen gehalten werden und zweitens wurde mit den Zuzügen der Gebrüder Stocklasa, von Ronny Büchel und Simone Troisio der tliechtensteinische Weg» einge­ schlagen: Der Kader umfasst 20 Spieler, wovon neun Liechtensteiner und zwei in Liechtenstein aufge­ wachsene «Ausländen (Marco Perez und Daniele Polverino) sind. Es ist nicht richtig, 1. dass der Kader zu klein ist, sondern er wurde gegenüber der letzten Saison gar um zwei Spieler aufgestockt. Dem Wunsch Walter Hörmanns betreffend Kadergrösse für die 1. Phase des Konzepts wur­ de entsprochen. Es ist schlichtweg nur Pech, wenn zur Zeitfiinf Spie­ ler verletzt sind und am kommen­ den Wochenende wahrscheinlich nicht spielen können; 2. dass zur Absicherung des Fi­ nanzplanes immer wieder«diesel­ ben 
Haustüren» angefragt wurden. Dies ist eine Beleidigung gegenüber den Bemühungen des Vorstandes, insbesondere des Marketingverant­ wortlichen. Es wurden - immer un­ ter Anbetracht des Problemfaktors 'Zeit» (alle 
Vorstandsmitglieder sind ehrenamtlich tätig) - keine Mühen gescheut, um die Sicherstel­ lung des Budgets zu gewährleisten. Dass die 
Envartungen optimisti- • scher waren als die bisherigen Re­ sultate, ist eine andere Sache; 3. dass der Vorstand betreffend der Spieler Marcel Müller und Da­ vid Gonzalez *bis heute nicht ange­ messen kommuniziert» hat. Es er­ scheint uns äusserst mühsam, die Nicht-Vertragsverlängerung auslau­ fender Verträge noch lange kom­ mentieren zu müssen. Die Verträge wurden angesichts der finanziellen Situation des Vereins nicht verlän­ gert. Dass dann auch noch sinn­ gemäss ein persönliches Schicksal, wie die Kündigung der Arbeitsstelle von Marcel Müller, mit der Person des Sportchefs in Verbindung ge­ bracht wird, ist eine Zumutung. Dies wurde allerdings nicht im oben ertvähnten Kommentar von Rainer Ospelt so dargelegt, sondern in ei­ nem Artikel des Vaterlandes vom 25. Juni 2002. Es sei nur noch der Vollständigkeit halber erwähnt. 
Im Weiteren wurde kein Transfer hinausgezögert, sondern es ist (lei­ der) Fussballalltag, dass «gepokert» wird. Dass der Verein nicht bereit ist, auf die Vorstellungen der Spieler(-Vermittler) sofort und gänzlich einzugehen, dürfte auch einleuchten. Vorstand des FC Vaduz *
	        

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