Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
SPORT Donnerstag, 4. Juli 2002 . 
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Viel Regen und zwei Siegerinnen TENNIS: An einem für das Publikum höchst mühsamen Tag' konnten in Wimbledon ganze zwei Partien der Haupttableaus beendet werden. Im zweiten. Halbfinal stehen sich Serena Williams (6:3, 6i2 gegen Daniela Han­ tuchova) und Amdlie Mauresmo (6:3,. 6:2 gegen Jennifer Capriati) gegen­ über. Mauresmo bestätigte ihre Fort­ schritte auf Rasen nun auch gegen Ca­ priati. Am Netz gewann die 23-Jährige 17 von 20 möglichen Punkten, dane­ ben war auch ihr Service der Schlüssel zum zweiten Vorstoss in das Viertel­ finale. Mauresmo musste kein Auf- schlag^Spiel abgeben und gestand Ca-*, priati insgesamt nur zwei Breakbälle zu. Diennoch wird Mauresmo im Halb­ final gegen Serena . Williams krasse Aussenseiterin sein. Der klare Erfolg der Amerikanerin gegen Hantuchova spiegelt einerseits die Unterschiede auf dem Rasen nicht korrekt, denn die Slo­ wakin zeigte eine starke Partie; ande­ rerseits ist der Erfolg gegen die Auf­ steigerin des Jahres, die von Platz 38 auf Position 12 im Ranking gestürmt ist, auch ein Indiz für die Stärke von Williams. Resultate Wimbledon. AU England Champlonships. Grand-Slam-Turnlcr (13,38 Mio. Dollar/Ra­ sen). 
Männer-Einzel, Vlertclfinal-Tablcau: Hewitt (1) - Schalken (18), Hcnman (4) - Sa; Mällssc (22) - Philippoussis/Knyicck, Nal- batidian (20) - Lapcnttl (22). Fraucn-Einzel, letzte Vicrtelflnals: Serena Williams (USA/2)'s.. Daniela Hantuchova (Slk/ll) 6:3, 6:2. Amölic Mauresmo (Fr/9) s. Jennifer Capriati (USA/3) 6:3, 6:2. Halbflnal- Tableau: Venus Williams (1) - Hcnin (6); Mauresmo (9) - Serena Williams (2). . ' Mixed-Doppel. 2. Runde: Jonas BJörk- man/Anna Kumikowa (Sd/Rusß/7) s. Todd Woodbridge/Martina Navratilova (Au/USA)- 3:6,6:4,6:2. Junlorinnen-Einzel, 2.Runde:Paniela Ca-' sanova (Sz) s. Amber Liu (USA) 6:2,-4:6, 6:2. Linda Smolenaköva (Slk) s. Roniina Oprandi (Sz) 6:0, 6:4. iProtesfefwegen; lÖliveir KaKh ijf i t j 
i i » « « « *" i T ' l Die Wahl des deutschen Tearütor- j r hüters Oliver Kaiin (Bild) zum bes-J- • :;teh Spieler derFussball-WMhat in i ^ Brasilien Protesteausgelöst.^' _./< 
Zürich gewinnt gegen St. Gallen mit 3 :0 (2:0) Der FC Zürich dominierre die Parrie nach Belieben und erzielte mit nur zehn Mann'den endgültigen Treffer zum 3:0, Der FC Zürich ist mit einem 3:0-Auswärtssieg gegen St. Gallen optimal in die neue Sai- ^ sön gestartet. Die Tore gegen die * enttäuschenden Östschweizer erzielten Tarone und zweimal Keitä. St. Gallen startete gut und hatte In der 14. Minute die erste Chance des Spiels. Der Neo-Zürcher Miroslav König konnte aber den Schuss Jairos in Cor­ ner lenken. In der 35. Minute war es abermals der Brasilianer, der die zwei­ te Chance für die Ostschweizer lauf dem Fuss hatte. Erverschoss aber aus wenigen Metern, völlig freistehend kläglich. Zu diesem Zeitpunkt lagen die St. Galler bereits in Rückstand. 
Jenny hatte in der 29. Minute Yasar im Strafraum zu Fall gebracht, und Ta­ rone verwertete den fälligen Elfmeter souverän. Bereits zuvor hatte Keita für die Zürcher nur den Pfosten getrpffen. Der Stürmer aus Guinea erzielte gleichwohl noch vor der'Pause den zweiten -Treffer für den FCZ. Nach ei­ nem Schuss Tarones,. den Stöckli ab­ prallen liess, reagierte Keita am schnellsten und traf zum 2:0. St. Gallen zu harmlos Die Zürcher dominierten die Partie auch in der zweiten Halbzeit. Daran änderte auch die gelb-rote Karte gegen Akale nach knapp einer Stunde nichts mehr. Der Mittelfeldspieler von der Elfenbeinküste hatte sich im St. Gallcr Strafraum fallen lassen. Der FCZ lief 
nie Gefahr, die Partie noch aus der. Hand zu. geben. St. Gallen spielte zu harmlos, der Ball wurde vorallem quer gespielt. ;• Knapp zehn Minuten vor- Schluss.: fiei die endgültige Entscheidung, als Oliver Stöckli ausserhalb des Sechs­ zehners den Ball direkt in die Füsse Keitas köpfte. Dieser hatte keine Mühe, das 3:0 zu eizielen. Keita wird damit zum Schreck für die. St. Galler, hatte er doch schon in der Finalrunde; auf dem . Espenmoos das Tor beim 1:0-Sieg der Zürcher erzielt. . Für die St. Galler ist es die höchste Heimniedcrlage seit dem 0:4 im letzten Spiel der vorletzten Saison gegen die Grasshoppers, welche sich damit im direkten Kampf mit .den OstscHweizern den Meistertitel gesjehert hatten. « 
» Brasilianische Fans hatten kein Verständnis für die Müdigkeit der Stars: Als «lächerlich» bezeichnete der bra­ silianische WM-Torwart -Marcos die Auszeichnung mit fdem ;«Goldenen Ball» des Spörtartikdherstellers adi- das für Kahn, der von 5192 an der Wahl beteiligten WM-journälisten 147 Stimmen erhalten„ tind damit vor dem Brasilianer : 
Ronaldo; (126) gesiegt hatte.- ' «Kahn hat.bei der WM eine nor­ male. Leistung gezeigt, brilliert hat er njeht. Er war nicht besser als Ich oder andere Jo'rhüter», meinte lAäir cos beim Empfang für dieWeltmeis- ter In Rio de Janeiip. Wenn ein tor- yvart/die Auszeichnung verdient hätte, dann sei es der Türke, Rüstü gewesen. Der beste Spieler der WM sei. aber Stürmerstar und WM-Tor--, schützejikänig Ronaldo gewesen. Der Angreifer von Inter Mailand hatte' Inf Endspiel:beide Toie zum 2 :Q-Erfolg . Brasiliens/, i ; gegen Deutschland erzielt; das -erste nach einem schweren Fehlier von Kahn. DieZeitung«Föiha»beklagte,dass derWeltyerband .FIFÄ die Journalis­ ten 
schon .vor dem Finale und zum Tell sögar bereits vor dem Spiel lim Platz drei über die besten WMrAk- teure .habe abstimmen lassen^- Kahn sei ;für die Niederlage seiner jEliTta Endspiel «direkt verantwortlich» ge-j -wesen, heisst es: . • . : 
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Was zu viel ist, ist manchmal auch zu wenig. Während die brasilianischen Fussball-Weltmeister' am Mittwoch die Siegesfeiern nach riind 20 Stun­ den: erschöpft abbrachen, hatten die Fans noch nicht getaug von ihren Idolen: Nach der Absage des weiteren Umzuges kam es in der Nacht in Rio zu Ausschreitungen. Als die müden Stars ihre Siegesfahrt «durch die Strassen von Rio de Janeiro anf Mittwoch um zwei Uhr frilh nach knapp 20-stündigen Feiern vorzeitig abbrachen, wurde ihr Bus von Hunder­ ten von Anhängern mit Steinen be­ worfen. Es gab Überfälle, Schlägereien und Verletzte. Die Polizei hatte grösste Mühe, die enttäuschten Massen in den Stadtvierteln in Ruhe nach Hause zu geleiten. «Wir haben die Lage aber in­ zwischen unter Kontrolle», versicherte ein Polizeisprecher. Zuvor war die «Selecao» in Brasilia und Rio von Mil­ lionen friedlich bejubelt worden. In Rio gingen nach Polizeischätzung rund eine Million Menschen auf die Strassen, um die Fahrt ihrer Idole auf Musik-Lkws, auf denen auch mehrere national bekannte Sänger, auftraten, im Stadtzentrum und entlang der Strandviertel zu verfolgen. Zu Samba- Rhythmen wurde ein wahrer «Winter- Karneval» veranstaltet. Fünf statt 27 Kilometer Wegen des grossen Auflaufs verzö­ gerte sich die Fahrt jedoch erheblich. In drei Stunden konnten statt der vor­ gesehenen 27 nur'5 Kilometer zurück­ gelegt werden. Kurz vor der Copacaba- na wurde die Fahrt dann frühmorgens abgebrochen. Trotz einer Entschuldi­ gung von Teamkapitän Cafu und Trai­ ner Luiz Scolari? bewarfen Fans den Mannschaftsbus mit Steinen - mindes­ tens drei Scheiben gingen dabei zu Bruch. 
Während rund 1 Million Menschen allein in Rio den WM-Tiicl feierten, mächte die brasilian ische Elf schlapp. r . Grosser «Bahnhof» in der Hauptstadt . Ohne Probleme war der erste Emp­ fang in Brasilia über die Bühne gegan­ gen. Dort waren Ronaldo, Rivaldo und Co. von der laut Polizei «grössten Menschenansammlung in. der Ge­ schichte der Hauptstadt» enthusias­ tisch gefeiert worden, . Flügzeuge der Luftwaffe, die die Team-Maschine der Fluggesellschaft Varig eskortiert hatten, schrieben in den blauen Himmel deri Willkommens- gruss «E Penta» («Es ist der Fünfte») - gemeint war der fünfte WM-Titel des Rekördchampions. Cafu stieg als erster mit dem WM-Pokal in den Händen aus. 
Im Regierungspälast Planalto „ehrte . Präsident Fernando Cardoso die Welt­ meister mit Medaillen des Verdienstor­ dens für die Republik. «Sö" etwas erlebt man im Gebert nur ein Mal», sagte Ri­ valdo. Ronaldo, der beide Tore zum 2:0-Finalsleg 'über Deutschland erzielt hatte, meinte. sichtlich bewegt: «Das war unglaublich, so einen Empfang hätte ich in Brasilia niemals erwartet.- Jetzt erst wissen wir, was der WM-Titel bedeutet.» «Wir feierfl seit 45 Stunden»,- rech­ nete derweil Tormann Marcos bereits in Brasilia vor. Er konnte sich schon beim Präsidenten-Empfang vor Mü­ digkeit kaum noch auf den Beinen hal- -.ten.. • ' 
SPORT IN KURZE Nicolas Beneys Wechsel iu Wil perfekt FUSSBALL: Das «Ringen» um.Nico­ las Beney, den Goalie der erfolgrei­ chen SchweizetU21-Nationalmann­ schaft, ist beendet. Der zwangsrele­ gierte B-ligist Sion gab den talen­ tierten Keeper für NLA-Aufsteiger Wil, der auch Liechtensteins Natio- nalgoalie Peter jehle .umwärb, frei. Beney .ist für die Auftaktpairtie in Zürich gegen die Grasshoppen spiel­ berechtigt, spfern die Qualifikation: der Nationalligä rechtzeitig eintrifft. Lizenz für Frankfurt FUSSBALL: Eintracht Frankfurt darf weiter in der 2. Bühdesliga spielen. Das Ständige Neutrale Schiedsge­ richthat die Lizenz in letzter Iristanz erteilt. Der Entscheid des dreiköpfi­ gen Gremjüms wurde nach 
: einer sechstündigen Sitzung geßllt. Die eingereichte Bankgarantie wurde vom Schiedsgericht als rechtmässig betrachtet. Damit bleibt das sport­ lich abgestiegene Unterhaching: in der Regionalliga.. Jan Ullrich steht iiinter Dopingverdacht RAD: Der Rad-Olympiasjeger und Tour-Sieger 1997 Jan Ullrich (Bild) steht unter Doping-Verdacht. Bei ei­ ner unangemeldeten Kontrolle in" der Rehabilitation nach seiner Knie- Operation ist der Radprofi am 12. Jüni positiv auf Amphetamin getes­ tet worden. Der positive Dopingbe­ fund wurde Von Telekom-Manager Walter Godefroot und vom sportli­ chen Leiter Rudy Pevenage . be­ stätigt. «Es gibt einen Fall Ullrich», sagte auch Silvia Schenk, die Präsi­ dentin des Bundes Deutscher Rad­ fahrer (BDR). Die Gegenanalyse ist noch ausstehend. . . • . Der Aussage von Pevenage zufol­ ge werde Ullrich auf Verfangen der Sportgruppe mindestens fünf Mal pro Jahr von der AntidoRlng-Kom- mission des Deutschen 'Sportbundes kontrolliert. Dabei habe es riöch nie Beanstandungen gegeben.- Ullrichs Freiburger Arzt Karlheinz Blrnesser vertrat.die These einer unbewussteii Einnahme des Stimulanzmittels. Die Wahrscheinlichkeit sei gross," dass der Radprofi bei einem Diskobesuch' das Zeug unbewusst zu sich genom­ men habe. Der Mediziner wollte auch eine Manipulation nicht aus­ seht jessen. ' Blanc verlängert FUSSBALL: Laurent Blanc bleibt ein weiteres Jahr, bei Manchester Uni­ ted, Der 36-jährige Innenverteidiger, der 1998 mit Frankreich Welt- und zwei Jahre später Europameister wurde, spielt seit einem Jahr In der. Premier. League. Zico Favorit auf japani­ schen Teamchefposten FUSSBALL: Der brasilianische; Ex- Internationale Zico. ist der. erste Kandidat für die Übernahme des Postens von Philippe. Troussier als japanischer Fussbali-Teamchef. Sein' Vertrag soll bis zur . WM 2006 in Deutschland gehen. Eine Chance auf den Job 
wird auch'noch Frankreichs' Weltmeister-Macher Aim'e Jacquet, Arsenal-Manager Arsene Wenger und Chinas WM-Coach Bora Miluti­ novic eingeräumt.
	        

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