Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

1 6 Mittwoch, 23. Januar 2002 
SPORT Liechtensteiner VOLKSBLATT Herbert mit in Le Mans MOTORSPORT: Der frühere Sauber- Fahrer Johnny Herbert (38) gehört zum Aufgebot von Audi für das 24- Stundenrennen in Le Mans am 15./16. Juni. Herbert, der letztes Jahr das Auto eines Kundenteams fuhr, wird sich in einem Audi R8 mit den Italienern Rinaldo Capello und Chris­ tian Pescatori ablösen. Der Englän­ der ersetzt den Franzosen Laurent Aiello, der sich auf die DTM mit dem Abt-Äudi-Team konzentrieren will. Den zweiten -Werk-Audi • fahren Frank Biela (De), Tom Kristensen (Dä) und Emanuele Pirro (It), die Le- Mans-Sieger von 2000 und 2001. IOC-Inspektoren nach Besuch .besorgt ALLGEMEIN: Der Stand der Vorbe­ reitungen von Athen auf die Olympi­ schen Spiele 2004 gibt nach Erkennt­ nissen der lOC-Koordinierungskom- mission weiterhin Anlass zu Sorge. Der Schweizer Kommissionschef De­ nis Oswald (Bild) äusserte sich nach einer zweitägigen Inspektion in der griechischen Hauptstadt beunruhigt und enttäuscht. «Der Bereich Unter­ bringung steht auf Rot», sagte der Neuenburger. Laut Oswald gibt es noch immer keine genauen Pläne über die Unterkunft der Zuschauer. «Wir werden sie möglicherweise auf den Inseln der Ägäis unterbringen», erklärte dazu die Chefin des OK, Gi- anna Angelopoulos Daskalaki. Er­ hebliche Mängel stellten Oswald und seine 
Kommission auch im Trans­ portwesen fest. So gab die griechi­ sche Regierung während der Inspek­ tion bekannt, dass zahlreiche Infra­ struktur-Projekte wie zwei von drei Verkehrsknotenpunkten an der wich­ tigsten Strassenverbindung zwischen dem Zentrum Athens und dem Olympiastadion nicht rechtzeitig fer­ tig 
werden können und daher gar nicht in Angriff genommen werden. 
Weiter auf der Siegerstrasse Martina Hingis könnte zum sechsten Mal in Serie das Finale erreichen Im Frauen-Turnier des Australi­ an Open ist die Neuauflage des letztjährigen Halbfinals ge­ platzt: Martina Hingis spielt nicht gegen Venus Williams, sondern gegen Monica Seles um ihre sechste Endspiel-Teilnahme in Melbourne. David Bernold aus Melbourne Im Viertelfinal gegen die Italienerin Adrjana Serra Zanetti fiel das Verdikt mit 6:2, 6:3 wiederum deutlich zu Gunsten von Martina Hingis aus. Von einem neuerlichen «Spaziergang» kann aber beileibe nicht die Rede sein. Die 25-jährige aus Modena, die im Austra- lian Open als erste Italienerin bis in die Viertelfinals vorgestossen war, spielte deutlich über jenem Niveau, das von einer Nummer 83 im Ranking erwartet werden durfte. Halbfinal verdienet^ müssen «Ich habe mir heute den Halbfinal verdienen müssen», resümierte Marti­ na Hingis, «sie Hess mich ganz schön laufen.» Mit 73 Minuten dauerte die Partie einiges länger als Hingis' vorhe­ rige Auftritte im Melbourne Park. Al­ lein das zweite Game des ersten Satzes nahm rund zehn Minuten in An­ spruch; neunmal gings über Einstand, Hingis vergab dabei sechs Möglichkei­ ten zum Servicedurchbruch. Adriana Serra Zanetti spielt nicht nur wie Monica Seles die Vor- und Rückhand beidhändig, mit ihren druckvollen Schlägen und ihrem «Winkelspiel» weist sie weitere Ähn­ lichkeiten zur Amerikanerin auf. Für Martina Hingis liess sie damit die Be­ gegnung im Hinblick auf den Halbfi­ nal zu einer willkommenen «Haupt­ probe» werden. Mit Seles' erstem Sieg (nach sechs Niederlagen) gegen Venus Williams ist für Hingis alles anders gekommen, als nach der Auslosung vermutet worden war. Der Schweizerin schien in Mel­ bourne der gleiche, beschwerliche Weg wie im Vorjahr bevorzustehen: Viertel­ final Serena Williams und im Erfolgs­ fall dann gegen Venus Williams. Hingis wird im Hotelzimmer zu vorgerückter Stunde mit Genugtuung zur Kenntnis genommen haben, dass ihr nach der 
Martina Hingis gewann gegen Adriana Serra Zanetti 6:2 6:3 und machte ihre Anwartschaß auf den ersten Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier seit den Australian Open 1999 deutlich. verletzten Serena Williams nun auch deren Schwester «erspart» bleibt. Monica Seles hat einen «Lauf» Ob Seles die leichtere Aufgabe für Hingis darstellt, muss allerdings mit einem Fragezeichen versehen werden. Die 28-jährige zeigte bei ihrem ersten Sieg nach sechs Niederlägen gegen Ve­ nus Williams (§:7, 6:2, 6:3) eine feine Leistung und überzeugte trotz leichtcn Fiebers mit ihrem Kampfgeist. Zudem hat die vierfache Gewinnerin des Australian Open einen «Lauf». Nach 
Turniersiegen in Bahia (Br), Tokio und Schanghai gegen Ende der vergange­ nen Saison ist Seles seit nunmehr 18 Partien ungeschlagen. Im Halbfinal gegen Martina Hingis wird es Seles an Moral mit Sicherheit nicht mangeln. Sie liegt in der Bilanz mit 4:12 Siegen wohl deutlich im Rückstand, doch die letzten zwei Aus­ einandersetzungen mit der Schweize­ rin hatte sie Im letzten Jahr in San Diego und Los Angeles für sich ent­ schieden. An einem Grand- Slam-Tur- nier stand Monica Seles letztmals 1999 im French Open im Halbfinal. 
Eine noch längere Erfolgsphase ist fiir Venus Williams zu Ende gegangen. Sie 
hatte ihre letzte Niederlage Ende Juli in Stanford gegen ihre Landsfrau Meghann Shaughnessy erlitten und danach in San Diego, New Häven, im US Open und Anfang Januar in Brisba­ ne an der Gold Coast triumphiert. Im Spiel gegen Seles bereitete Williams nach einer scheinbar überstandenen Sehnenentzündung im linken Knie der rechte Oberschenkel Probleme. Ab Mit­ te des ersten Satzes stand sie deshalb bandagiert auf dem Platz. Hauptgrund fiir ihr Ausscheiden war indes ihre viel zu hohe Fehlerquote. Mit 49 «unforced errors» wies sie am Ende eine doppelt so hohe Quote auf wie Seles (25). Johansson oder Novak im Final In der unteren Tableau-Hälfte des Männer-Turniers, in der nur noch Aussenseiter übrig geblieben waren, wird der Finalist Thomas Johansson (ATP, 18) oder Jiri Novak (24) heissen. Für beide Spieler stellt schon die Halbfinal-Qualifikation eine Bestmar­ ke in Major-Turnieren dar. Johansson schlug seinen Landsmann Jonas Björkman in vier Sätzen, der Tscheche überliess dem Österreicher Stefan Kou- bek nur sieben Games. Koubek war nach Peter Feigl (1978) und Thomas Muster (89/94/97) im Australian Open erst der dritte Viertel­ finalist aus Österreich. Trotz des Schei­ terns darf jedoch auch er mit seinem Auftritt auf den Fünften Kontinent zu­ frieden sein. Für den 25-jährigen Wie­ ner, wie Muster ein Linkshänder und diesem in Aussehen und Kampfgeist ähnlich, war der Achtelfinal im French Open 1999 zuvor das höchste der Ge­ fühle bei Grand Slams gewesen. Resultate: Männer erste Viertelfinals: Thomas Jo­ hansson (Sd/16) s. Jonas Björkman (Sd) 6:0, 2:6, 6:3, 6:4. Jirl Novak (Tsch/26) s. Stefan Koubek (ö) 6:2, 6:3, 6:2. Halbflnal-Tableau: Rios/Haas (7) - Fcrrci- ra/Safin (9): Novak (26) - Johansson (16). Frauen erste Viertelfinals: Martina Hingis (Sz/3) s. Adriana Serra Zanetti (It) 6:2, 6:3. Monica Seles (USA/8) s. Venus Williams (USA/2) 6:7 (4:7), 6:2, 6:3. Halbflnal-Tableau: Capriati (I)/Maurcsmo (7) - Clijstcrs (4)/ Henin (6); Hingis (3) - Seles (8). Weitere Infos: www.tennistours.com Der Kampf um den Filzball beginnt Hallenfussball: 66 Teams beim Roger-Zech-Gedächtnisturnier Das elfte Roger-Zech-Gedächtnistur­ nier, vormals Unterländer Hallen- fussbaliturnier, das heute Abend mit den ersten Gruppenspielen loslegt, wird in einem fünftägigen Mammut­ programm abgewickelt. Das 11. Roger-Zech-Gedächtnisturnier dauert fünf Tage und wird heute Abend im Schulzentrum Unterland in Eschen mit zwei Vorrunden-Gruppen der Kategorie Fussballer lanciert. Die «IG Fussballfreunde Unterland» treten bei diesem Turnier als Organisator in Erscheinung. 66 Mannschaften, aufge­ teilt in die drei Kategorien Fussballer (49 Teams), Junioren (6) und Damen (11) werden,für eine bestimmt sportli­ che Abwechslung im Schulzentrum Unterland sorgen. Nach rund 46 Stunden Hallenfussball werden am Sonntagabend , alle Ent­ scheidungen in den drei Kategorien ge­ fallen sein. Zuvor wird jeweils an den Wochentagen ab 18 Uhr, am Samstag und Sonntag ab 8.15 respektive 8 Uhr der Kampf um deh Filzball im Mittel­ punkt stehen. Ein Mammutprogramm sowohl für das OK als auch die rund 600 Sportler sowie zahlreichen Fans. Die Fussballer tragen ihre Vorrunden­ spiele von heute, Mittwoch, bis kom­ menden Samstag aus, doch ebenfalls am Samstag folgen bereits die Zwi- schenfinalgruppen. Nach der letzten 
Mit'den ersten Gruppenspielen beginnt heute das Roger-Zech-Gedächtnistur­ nier. Zwischenfinalgruppe am Sonntagvor­ mittag folgt nachmittags in zwei Final­ gruppen die Einleitung zur Turnierent­ scheidung. Das Finale wird am Sonn­ tagabend um 17.55 Uhr angepfiffen. . Das Juniorenturnier wird am späten Samstagnachmittag entschieden sein, zuvor werden die sechs'Juniorenteams in einer einfachen Runde die zwei Fi­ nalisten ermitteln. Der Final wird üm 15.55 Uhr angepfiffen. Die elf Damen- • teams werden am späten Samstag­ nachmittag in zwei Vorrunden ihre Gruppenspiele absolvieren. Die vier Fi­ nalteams ermitteln schliesslich am frühen Abend nach den Halbfinals den 
Turniersieg. Das Finale steigt am Samstag um 20.35 Uhr. Zahlreiche Favoriten - wiederum «All-Star-Team» Unter den zahlreichen Teilnehmern fehlen im Fussballer-Feld kaum nam­ hafte Teams. Titelverteidiger ist das «Wettcafe-Barometer» (USV-Spieler und aus Vorarlberg), Sieger aus den Vorjahren wie der «FC Kraijna» und die «N.K. Galeb» sind nicht mehr dabei. Dennoch gibt es etliche Co-Favoriten, so sind «Caf6-Bar-Restauraht Dogana» (BW Feldkirch), «Gitzihöll-Kicker» (Phi­ lipp Beck,'Mark Walser 8t Co.) sowie «Narziss und Goldmund» (Alex Quade­ rer, Herbert Bicker Et Co.) zu beachten. Bei den Damen hat Titelverteidiger «Ex-FC Garns» die Favoritenrolle inne. Teams aus Österreich, der Schweiz und Liechtenstein (Ruggell und Triesen) werden den Sieger ermitteln. Beim Ju­ niorenturnier ist die Vergabe: offen, wobei Titelverteidiger «Bierfasspotzer» (Junioren des FC Ruggell und USV) er­ neut antreten. Die Organisatoren wer­ den auch heuer im Fussballer-Turnier (Finalrunde) ein «All-Star-Team» bil­ den und mit Preisen auszeichnen. Für alle Fussball-Interessierten wird ein Besuch im Schulzentrum Unter­ land in Eschen wohl unumgänglich sein, zumal auch eine ausgiebige Fest- wirtschaft eingerichtet sein wird. 
Fussball-News Enzo Bearzot wird Technischer Direktor in Italien Enzo Bearzot, der Italien 1982 als Trainer zum WM-Titel führte, wird Technischer Direktor im Verband. Der 74-Jährige soll sich in erster Linie um die von Giovanni Trapattoni trainier­ te Nationalmannschaft kümmern. Kuffour aus der Nati geschmissen Sammy Kuffour ist vom ghanai­ schen Nationalcoach Fred Osam- Duodu wegen Disziplinlosigkeit aus dem Kader für den Afrika-Cup in Ma­ li gestrichen worden. Der Verteidiger von Bayern München soll die Mann­ schaft aufgewiegelt haben, weil er unter anderem mit der Nichtnominie- rung des Wolfsburgers Charles Akon- nor nicht einverstanden war. Wörns bis 2006 in Dortmund Der Bundesligist Borussia Dort­ mund hat den Ende Saison auslau­ fenden Vertrag mit dem Internationa­ len Christian Wörns um vier Jahre bis 2006 verlängert. Der 29-jährige Ver­ teidiger hatte:" angeblich ein Angebot des FC Barcelona vorliegen. Trainer Txetxu Rojo in Saragossa entlassen Der spanische Cupsieger Saragossa hat Trainer Txetxu Rojo entlassen. Nachfolger soll bis Saisonende der Nachwuchs-Coach Luis Costa wer­den. 
Saragossa war im UEFA-Cup in der 2. Runde an Servette gescheitert und liegt in der Meisterschaft zur Zeit nur im 16. Rang. Blanc hört auf Der französische Welt- und Europa­ meister Laurent Blanc hörte Ende Saison auf. «Ich habe immer noch Freude, Fussball zu spielen. Aber ir­ gendwann muss man ein Ende set­ zen», erklärte der 36-jährige . Ab­ wehrchef von Manchester United. Blanc hatte seine Nationalmann­ schafts-Karriere nach dem Gewinn des EM-Titels 2000 beendet und war im August von Inter Mailand zum englischen Tabellenführer gewech­ selt. Frankfurt verbannte Branco Eintracht Frankfurt hat den kame­ runischen Olympiasieger Serge Bran­ co (21) aus dem Profikader verbannt. Der Schweizer Trainer Martin Ander­ matt und Sportdirektor Tony Wood- cock reagierten damit auf die Eskapa­ den des abwanderungswilligen Mit­ telfeldspielers, der noch einen Vertrag bis 2003 besitzt. Netz-Pistolen gegen WM-Hooligans Die japanische Polizei will im Juni bei der WM in Japan und Südkorea mit einer speziellen Waffe gegen Hooligans vorgehen. Gewalttätige Fans sollen mit einem Netz gefangen werden, das aus einer Pistole über sie geschossen wird.
	        

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