Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

TO Montag, 
1 .-Juli 2002 
LAND UND LEUTE Liechtensteiner VOLKSBLATT Personenwagen übersehen: Unfall SCHAAN: Am Samstag ereignete sich kurz nach Mittag in Schaan ein Ver­ kehrsunfall, als ein Autolenker von der Egertastrasse in die Bahnhofstrasse einfuhr und einen Personenwagen übersah, der Richtung Zentrum unter­ wegs war. Diese Unachtsamkeit führte zu einem Zusammenstöss der Fahrzeu­ ge. Personen wurden keine verletzt, beide Fahrzeuge wurden erheblich * beschädigt. Schwere Ver­ kehrsgefährdung ESCHEN: Am Samstag kam es kurz vor Mittag zu einer gefährlichen Situation auf der Verbindungsstrasse- zwischen Nendeln und Eschen. Ein in dieser Richtung fahrender Autolenker nickte während der Fahrt infolge Übermü­ dung ein und geriet dadurch mit seinem Auto auf die Gegenfahrbahn. Als er dies gleich darauf bemerkte, riss er das Fahrzeug herum und geriet ins Schleudern. Das-Fahrzeug überquerte in der Folge rechts den Grünstreifen und geriet auf den Radweg. Dort fuhr er schliesslich: weiter und entfernte sich. Die Insassen eines korrekt ent­ gegenkommenden Autos wurden dadurch schwer gefährdet und kamen glücklicherweise mit dem Schrecken davon. Der verursachende Autolenker wurde ausgeforscht und durch die Landespoiizei befragt. Er wird wegen schwerer Gefährdung .der. Verkehrs- sicherheit der Staatsanwaltschaft ver­ zeigt. Ausnüchterung angeordnet Am Freitagabend führte die Landespo­ lizei eine Verkehrskontrolle durch. Der stark angefhinkene Beifahrer eines an­ gehaltenen Personenwagens verliess dabei das Fahrzeug, pöbelte die Poli-, zeibeamten an und verhielt sich gegen den Autolenker und die Polizei aggres­ siv. Er randalierte auf "dem Kontroll- platz und war offensichtlich nicht in der Lage, sich selbst zu kontrollieren. . Der Mann wurde festgenommen und in Ausnüchterurigshaft gesetzt (Ipfl) Rockparty als Test VADUZ: Am kommenden Freitag, 5. Juli,' findet von 20 bis 23 Uhr im Ju- gendcaß Camäleon eine Rockparty statt Das Camäleon möchte mit diesem Event die Veranstaltunghalle musi­ kalisch eröffnen (Test-Fest) bzw. einwei­ hen und somit deren - Tauglichkeit unter Beweis stellen. Für diese Test- Aktion organisierte die Veranstal- tungsgrappe zwei landesinterne Bands, Welche das Publikum bestimmt piit- reissen werden. Als erste Formation wird «Randerscheinung» (Beginn: 20.30 Uhr); welche sich selbst als «geils­ te 
Punkrockband aus Liechtenstein» bezeichnen, aufspielen. Sie bestehen aus 4 jungen Burschen, welche frei nach dem Motto «laut Et schnell» (Punk- rocksound, eben!) einer ihrer ersten Gigs überhaupt bestreiten werden. Als zweite Combo (21.30 Uhr) , konnte die Band «Blame», welche seit nind eineinhalb Jahren existiert, verpflichtet werden. Sie verstehen sich als Grunge- Rockband und haben sich Sounds ver­ pflichtet, welche Bands wie Bush, Sil- verchair, Niryana, Linkin Park, Foo Fighters etc. von sich geben. In ihrer noch jungen Karriere haben sie schon an verschiedensten Events aufgespielt 7 
z.B. Soundtschäk; L92Vaduz - Und für begeisterte. Konzertbesucher ge­ sorgt. Man darf also gespannt sein auf die Songs von «Blame» (Andi Bieder­ mann, Leadvocais, Rhythm Güitar - Jonas Biedermann, Drums, Back- grpundvocals - Markus Frick, Bass - Phillip Hagen, Lead Guitar, Backgro- uhdvocais und Natalie Krieger, Keybo­ ard, Backgrounclvocals)., Zwischen, vor und 
nach den Konzerten wird ein DJ für den . richtigen Rock-Sound sorgen. • Übrigens kostet der Eintritt- sensatio­ nelle fünf Franken. (Eing.) 
im Kollegiale Zusammenarbeit der Zivilschutzgruppen des Liechtensteiner Unterlandes Rund 50 Personen der allgemei­ nen Zivilschutz-Organisationeri trafen sich am Samstag in den Schutzräumen der Primarschule Mauren, um gemeinsam moder­ ne Wege der Aus- und Weiter­ bildungsmöglichkeiten im Zivil­ schutzbereich 
zu erörtern, aber auch einander besser kennen zti lernen und das bestehende Wis­ sen auszutauschen. 
! . . Herbert Oehri Die Initialzündung des ersten Treffens dieser Art in Liechtenstein ging von den Zivilschutzgruppen des Unterlan­ des aus, welche in enger Zusammenar­ beit mit dem Amt für Zivilschutz und Landesversorgung- die Möglichkeiten einer noch besseren Koordination und Versorgung an praktischen Beispielen probten. Es waren anwesend die Zivil­ schutzverantwortlichen • Mag. Jens Gassmann, Ruggell; Ewald Kieber, Schellenberg; Roger Matt, Mauren; Theo Oehri, Schaanwald; Thomas Grabher-Meyer, Gamprin; Walter Forthuber, Schellenberg (Teamleiter der Übermittlungsgruppe Liechten­ stein) sowie Kurt Hungerbühler, Eschen/Nendeln. Auch der Leiter des .Zivilschützamtes, Alfred Vogt, war zu­ gegen. Arbeitstruppe im Hintergrund Die Zivilschutzgruppen verrichten als eigenständige Hilfsorganisationen ' und sozusagen- als arbeitende Truppe im Hintergrund ungeahnte Dienste, im Versorgungsablauf. Da sind in erster Linie zu nennen: • die.Schutzraum-Betreüung; • Übermittlungsdienste/Nachrichten­ dienste; • Anlage (Ger^te)-Wartedienst; • Versorgungsdienste. In der Absicht und mit der Erkennt­ nis, neue Ideen für die Weiterbildung resp. Ernsteinsätze auszubauen, zu vertiefen und umzusetzen, ging die samstägiiehe Zivilschutzübung in Mauren über die Bühne. Dabei war . dieses Treffen mit hohem Einsatzcha- rakter für die Grossübung am 14. Sep­ tember 2002 in Ruggell gedächt. Auch in Mauren würde der Emstfall simu-' liert. Al|es soll einer Landesübung im 
Priska Lilthi vom Samariterverein Liechtensteiner Unterland frischt Erste-Hilfe-Kenntnisse auf. nächsten Jahr dienlich sein, wenn Feuerwehr, Samariter, Polizei und alle Hilfsorganisationen unter der stabs- mässigen Führung des Amtes für Zi­ vilschutz und Landesversorgung die 
Sicherheit in Liechtenstein als Ernst­ fall proben. Die Feuertaufe für den Zi­ vilschutz wurde im wahrsten Sinne des Wortes bereits beim Höfle-Brand in Balzcrs und bei der Geiselnahme auf St Walter Forthuber (links) und Marcel Hermann von der Übermittlungs-Gruppe Liechtenstein. (Bilder: Paul Trümmer) 
Luziensteig/Balzers bestanden, als ob­ dachlos gewordene Personen und Kin­ der in vortrefflicher Art evakuiert wur­ den. Auch beim Höfle-Brand zeigte sich die Potenz der FL-Sicherheitstrup- pen. Bei der Übermittlungsgruppe Liechtenstein, welcher Walter Forthu­ ber als Teamleiter vorsteht, sind bereits hervorragende Ergebnisse zu vermel­ den. Als Beispiel sei nur die Leistung der Übermittlungsgruppe für die Sicherheit-der Wettkämpfer und die Organisation anlässlich des 3. LGT-Al- pin-Marathons vor wenigen Tagen ge­ nannt, für dessen Einsatz die Gruppe unter der Leitung von Walter Forthu­ ber ein offizielles Dankesschreiben vom LOSV erhielt. Personen, die Interesse haben, den Zivilschutz-Gruppen in den liechten­ steinischen Gemeinden beizutreten, oder die mehr über die Arbeit in Erfah­ rung bringen wollen, melden sich bitte unter   ziviischutz@adon.li ( Mag. Jens Gassmann) oder beim Zivilschutzamt, Vaduz, Tel. 236 69 16. Auch sei auf die homepage des Zivilschutzamtes ver­ wiesen: www. zivilschutz.li. einer Letzte von vier Lesungen zur liechtensteinischen Identität im Kunstmuseum Die Reihe «Lesungen zur liechtenstei­ nischen Identität», die Norbert Jan­ sen, Leiter des Verlags der Liechten­ steinischen Akademischen Gesell­ schaft (LAG), für das Kunstmuseum organisierte, endete mit dem Thema «Wirtschaft», zu dem Wilfried Oehry und Stefan Sprenger lasen. Gerolf Hauser Zum 50-Jahr-Jubiläum der LAG war in der Reihe «Politische Schriften» der LAG der Band 34 erschienen, in dem sich 19 Autorinnen zur liechtensteini­ schen Identität äussern. Am Freitag la­ sen der Volkswirtschaftler Wilfried Oehry und der Schriftsteller Stefan Sprenger ihre Beiträge. Nicht ohne Folgen Wilfried Oehry leitete im Amt für , Volkswirtschaft das Projekt für den Aufbau der Volkswirtschaftlichen Ge- samtrechnung Liechtensteins. In sei­ nem Beitrag zu Band 34 der LAG, in dem auch Ergebnisse dieses Projekts stehen, fragt er, ob es so etwas wie die «wirtschaftliche Identität» eines Lan­ des öder eineriRegion gebe - und zi­ tiert Ralph Kellenberger, dass, wer dem Thema Identität nachgehe, sie «in ihren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Aspekten» ergründen tnüsse. «In diesem Sinne», fährt Oehry fort, 
Stefan Sprenger (links) und Wilfried Oehry lasen im Kunstmuseum zum Thema »Wirtschaft» ihre Beiträge aus dem Band 34 der LAG. «verstehe ich auch den Begriff der wirtschaftlichen Identität, wie er in diesem Aufsatz verwendet wird. Er be­ zeichnet keine, besondere Art von Identität, sondern steht für die wirt­ schaftlichen Aspekte der Identität ei­ nes Landes, Aspekte, derer sich die Be­ wohner bewusst sind und mit denen sie sich identifizieren können... Liech­ tenstein hat sich seit langem auch wirtschaftlich definiert, dem wirt­ schaftlichen Wandel entsprechend mit wechselndem Inhalt. Dabei blieb das in der Vergangenheit zu beobachtende 
Bestreben, Skandale im Finanzdienst- leistungsbereich möglichst nicht, öf­ fentlich zu thematisieren, nicht ohne Folgen für die Identität.» Aktionsunfähig Ein überraschendes Ergebnis seiner Untersuchungen der gesamtwirt­ schaftlichen Wertschöpfung im Jahre 1598 ist, dass - entgegen der landläu­ figen Meinung - der Finanzdienstleis- tungsbereich nur 28 Prozent beträgt gegenüber" 42 Prozent im Bereich Industrie  :und 
warenproduzierendes 
Gewerbe. So endet sein Beitrag konse­ quent mit der Bemerkung: «Wenn es gelingt, ein umfassendes Bild der liechtensteinischen Volkswirtschaft zu vermitteln und jene Punkte aufzuhel­ len, die zu Vorbehalten der Bevölke­ rung gegenüber einer an sich beein­ druckenden wirtschaftlichen Entwick­ lung geführt haben, kann sich eines Tages auch eine neue wirtschaftliche Identität festigen.» Ähnlich, wenn aüch von einem anderen Standpunkt aus, äussert sich Stefan Sprenger in seinem Artikel «Geschichten, Geld und Geheimnis», wenn er sagt, dass trotz Diskussionen im Ausland über den Fi­ nanzdienstleistungsbereich, «die inter­ ne Diskussion über Art und Nutzen des Gesellschaftswesens nicht erfolgt ist.» Weil das Kollektiv schweige, beant­ worte es auch seine ethischen Fragen nicht: «Wie fühle ich mich mit diesem Geld? Was bewirkt dieses Geld in mei­ nem Leben?» Eine Gesellschaft ohne Realitätssinn bringe sich, dadurch ak- tions und reaktionsunfähig geworden, in die Gefahr, als Staat nicht zu über­ leben. «Ist es denkbar», fragt Stefan Sprenger zum Abschluss, «dass die letzten Jahre mit Erzbistum, Verfas- sungskonflikt, Geldwäscherei-Afßre nichts: anderes sind als ausgedehnte Selbstbestrafungen? ... Es ist enormer Schaden entstanden, deren grösster. und gefährlichster der . Wirklichkeits­ verlust einer ganzen Gesellschaft ist.»
	        

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