Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

4 Mittwoch, 23. Januar 2002 
LAND UND LEUTE Liechtensteiner VOLKSBLATT zeui Fonim: Pressemitteilung des Verkehrs-Glubs des Fürstentums Liechtenstein Das nebenstehende Bild zeigt, was viele besorgte Einwohner­ innen im Lauf des Jahres immer wieder und in unserem Luf­ traum häufiger als früher beob­ achten: Kondensstreifen von Flugzeugen, die sich oft in li­ neare Wolkenzüge verwändein und die Sonneneinstrahlung verschleiern. Welchen Einfluss hat das auf unsere Umwelt? Eine 1999 erschienene. Studie «Aviati­ on and the Global Atmosphere» des 1PCC (International Panel on Climate Change) im Auftrag der Welt-Meteoro- logie-Orgänisation und des UNO-Um- weltprogramms 
zeigt die Problematik auf. Alarmierende Klimaeffekte Der iPCC-Bericht stellt fest; dass die Abgase in der Flugverkehrshöhe wahr­ scheinlich etwa die 2,6fache Klima- schädlichkeit haben gegenüber der gleichen Menge Abgase am Boden, pies wegen der veränderten Chemie. Sogar noch stärker als die Abgase CO2 und NOx wirken die Kondensstrei­ fen: die Eiskristalle reflektieren die Wärmestrahlung zur Erde zurück. Zu­ dem bewirken sie eine Vermehrung der treibhaus-wirksamen Zirrus-Eiskris- tall-Bewölkung. Diese Effekte erhöhen den Schädlichkeitsfaktor des Flugver­ kehrs wahrscheinlich von 2,6 auf so­ gar fünf! 
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 5 , % yjv^' <«f a 4 . :>n <*>.«>- y Kondensstreifen der Flugzeuge belasten unser Klima stark. Personen- und Güter- Flugverkehr Kerosin ist chemisch dem Diesel-/ Heizöl ähnlich. Durchschnittlich ver­braucht 
der Flugverkehr etwa fünf Li­ ter Kerosin pro 100 Personenkilometer und etwa 30 Liter pro 100 Tonnenkilo­ meter. Die durch die Klimaeffekte ver­ ursachten (externen) Kosten bezahlen 
(Bild: Klaus Schädler) nicht die Flugreisenden und die Käufer der transportierten Güter, sondern alle durch die Klimaeffekte betroffenen Personen und Länder. Ist dies mit gu­ tem Gewissen vertretbar? 
Zudem fühlen sich viele Menschen durch den Fluglärm massiv beein­ trächtigt, bis hin zu erheblichen Ge­ sundheitsproblemen. Und dies nicht nur in Flughafennähe. Auch bei uns verursachen kleine und grosse Flug­ zeuge oft erhebliche Lärmbelästigun­ gen. Was ist zu tun? Als Individuen können wir unseren Beitrag leisten, indem wir so wenige Flugreisen wie möglich unternehmen und möglichst Ferienziele wählen, die mit der Bahn erreichbar sind. Zudem sollte man/frau sich beim Kauf von Produkten Gedanken über deren Her­ kunft manchen. Unser Land soll sich für eine den Umweltschäden angepasste fiskalische Belastung des Flugtreibstoffes auf al­ len internationalen Flügen und für die Mehrwertsteuer auf Flugtickets einset 
: zen. Soll die Kostenwahrheit nicht auch für Flugreisen und per Flugzeug transportierte Güter gelten? VCL » Unter der Rubrik «Forum» veröffent- 1 ! liehen wir Zuschriften und ^Beiträge von' Verbänden, Vereinen, Aktionen j und ; Institutionen. Das «Forum»; ' drückt aus, dass die in den Beiträgen, geäusserten Meinungen nicht mit; ' der Haltung der Zeitung überein­ stimmen müssen. ; LESERBRIEFE Das Erbe der Väter zerstören Betrifft: Leserbrief vom 31.12.2001 des Herrn Peter Marxer, Vaduz und Le­ serbrief vom 11.01.2002 des Herrn Max Heidegger, Triesen Den Ausführungen der beiden Her­ ren kann ich nur voll und ganz zu­ stimmen und danken. Da ich schon seit Jahrzehnten die Verhältnisse im Fürstentum kenne, frage ich mich, hören eigentlich die schon jahrelang andauernden beschämenden und ver­ werflichen Anschuldigungen gegenü­ ber dem Fürstenhaus nicht endlich auf. Es ist mir, und vielen anderen auch, unverständlich, dass es Liech­ tensteiner Bürgerinnen und Bürger gibt, die sich von ganz bestimmten Kreisen zu Hetzkampagnen vereinnah­ men und hinreissen lassen und so doch praktisch das Erbe der Väter be­ schmutzen und zerstören. Leider hat der. Zeitgeist, sprich Ungeist, auch die Grenzen Liechtensteins überschritten, um Zwietracht und,Unfrieden zu ver­ breiten. Dies sollte man doch bedenken und wachsam 
seih. Gerade auch des­ halb braucht ein kleines Land wie Liechtenstein ein starkes Staatsober­ haupt, ausgestattet mit entsprechen­ den Rechten, um eine stabile und friedliche Zukunft für das Land zu festigen. Die fast 300-jährige Ge­ schichte des Landes Liechtenstein zeigt ja, was das Hochfürstliche Haus dem Land und seinen Bewohnern alles ge­ tan, gegeben und Hervorragendes ge­ leistet hat, und dies bis zum heutigen Tag. Davon können die Menschen in vielen Ländern nur träumen. Möge die Vernunft und das Gute im Fürstentum sjegen, 
dies sei mein Wunsch. Walter H. Ackermann, Portugieser- weg 7, D-71364 Winnenden 
Sehr geehrter Herr Christoph Büchel Ihren Leserbrief vom Samstag, den 19. Januar 2002 im- Liechtensteiner Va­ terland kann ich nicht unbeantwortet stehen lassen. Auch ich war bei der FBP-Verfassungs-Informaiionsveran- staltung vom 17. Januar 2002 in der 'Mühle' Vaduz anwesend und musste ebenfalls, wie Sie es richtig kundgetan haben, feststellen, dass sich die Regie­ rung in einer nicht beneidenswerte«, sondern in einer bedauernswerten Si­ tuation befindet. Auch ich habe es sehr empfunden und war über gewisse Aus­ sagen von. Gegnern der Verfassungs­ vorlage (ich hüte mich davor, Namen zu nennen) masslos empört. Ihre Aussage, dass man es nicht al­ len recht machen kann, ist ein uraltes Gesetz und dies wird sich auch nie­ mals ändern, aber ich kann beim be­ sten Willen nicht verstehen und schon gar nicht nachvollziehen, was Sie, Herr Büchel, dazu veranlasst, einen Leserbrief zu verfassen, indem Sie mit sinnlosen Wortspielereien unserem Landtagspräsidenten unterstellen, dass er nicht mehr in der Lage sei, sich in prekären Situationen richtig zu ver­ halten und die Verfassungsvorschläge richtig zu beurteilen und damit die richtigen Entscheidungen zu treffen. Solche Unterstellungen und Abwertun­ gen eines hochkarätigen Politikers ent­ behren jeder Grundlage, sind beschä­ mend und meines Erachtens auch ein typisches Beispiel von Hetzkampag­ nen, auf die wir in den jetzigen schwierigen, innenpolitischen Ausein­ andersetzungen gerne verzichten und uns schon gar niqht leisten können. Klaus Wanger ist doch mit viel Enga­ gement und vor allem innerer Über­ zeugung auf die viel diskutierten In­ halte, des Verfassurigsänderungsvor- scitlages der Regierung, wie z. B. die Internet Wettbewerb Freundlichster Müllmann gesucht www.ents org ungs profi.Ii 
Richterernennung, das Notrecht, die Amtsenthebung der Regierung infolge Vertrauensentzug eingegangen. Herr Büchel, Sie sollten sich mehr Gedanken lÜachen über die unglaubli­ chen Horrorszenarien, welche die Vor- lagen-Gegner in den letzten Wochen und auch an dieser Versammlung von sich gegeben haben, tvelche zum Teil nicht einmal der Wahrheit entsprechen und schon gar nicht dazu dienen, ei­ nen gemeinsamen Konsens zu finden, anstatt dem Landtagspräsidenten nur Negatives in die Schuhe zu schieben. Solche Szenarien sind der Grund dafür, dass ein Landtagspräsident, der auch nur ein Mensch ist, auf die Pal­ me kommen kann. Ich möchte abschliessend nur klar und deutlich zum Ausdruck bringen, dass ich Klaus Wanger nicht nur als Privatperson, sondern auch als Politi­ ker und schon erst recht als unseren Landtagspräsidenten,, sehr schätze. Ich bin sicher, dass viele Bürger dieses Landes dankbar und glücklich sind, dass uns Bürgern dieses Landes, dem Fürstentum Liechtenstein, in dieser schwierigen Zeit eine solch kompeten­ te Persönlichkeit als Ldndtagspräsi- dent zur Verfügung steht, die mit all ihrer Kraft zum Wohle unserer Heimat kämpft, sich einsetzt und auch die Courage besitzt, sich mit unangeneh­ men Themen auseinanderzusetzen. Arthur Hasler, Vaduz Lieber bewährte statt unausgegorene Verfassung In einem Leserbrief (»Volksblatt» vom 21. Januar) schreibt Leo Risch aus Schellenberg, dass unsere Verfassung «immerhin achtzig Jahre ein bewähr­ tes Grundgesetz war, das uns politi­ schen Frieden und Stabilität gesichert hat». Dies ist auch die Ansicht der Gegner des Regierungs/Fürstenvor- schlags. Die Gegner vertreten, soweit ich in deren Namen sprechen kann, die Meinung, dass es sinnvoller ist, bei der Verfassung von 1921 zu bleiben, statt Experimente mit einer unausgegoreiien Verfassungsreform zu machen, welche, wie auch Risch schreibt, »unser politi­ sches System aus den Angeln heben» wird. , Anzumerken ist ferner, dass es der Fürst ist, der fordert, dass die Verfas­sung 
von 1921 nach seinem Willen geändert wird. Sollte sich das Volk je­ doch dafür entscheiden, bei der 'be­ währten» (Risch) Verfassung von 1921 zu bleiben, dann werde er, der Fürst, die »Koffer packen». Sigvard Wohlwend, Ruggell HIL, FER, UF1 Dringend gesucht wird ein Verleger, der ein Wörterbuch mit den gängigsten Abkürzungen herausbringt, denen man tagtäglich in den Gazetten begegnet. Manchem Zeitungsleser könnte hier­ durch so manches, was er liest, ver­ ständlicher gemacht werden, wie zum Beispiel mit der »Übersetzung» von: CEO, LBO, WHO, WTO, SGKB, SWX, KMU, OECD, WEF, EWR, SMS, MTF, HIV, ITM ... und noch vielen anderen aneinander klebenden Grossbuchsta­ ben. (Die obige Überschrift ivird dann als «Hilferuf» definiert und interpre­ tiert). Ein finanzieller Anreiz für den gesuchten Verleger bestünde auch dar­ in, dass alle paar Monate eine um­ fangreiche Ergänzung nötig wird . . . Martin Sommerlad, Meierhofstr. 116, Triesen So nicht, Herr Risch! Der kürzliche Leserbrief von Leo Risch, Schellenberg, ist alles andere als ein sachlicher und konstruktiver Beitrag zur Verfassungsdiskussion. Seine mehrfach wiederholte'Bezeichnung der Kritiker der Regierungsvorlage als »po­ litisch Verfolgte und Unterdrückte» ist nichts anderes als... lächerlich. Martin Sommerlad, Meierhofstr. 116, Triesen Gemeinsam gebetet Zum ökumenischen Gottesdienst vom 20.1.02 in der Pfarrkirche Mauren. Es freute mich im Voraus, dass die verschiedenen christlichen Religionen sich zusammenfanden, um gemeinsam Gottesdienst zu halten. Sind doch auf kleinem Gebiet katholische, evangeli­ sche, evangelisch-methodistische, evangelisch-lutherische und orthodoxe Christinnen und Christen wohnhaft, die meistens jede.ßr sich Gottesdien­ ste feiern, obwohl alle den gleichen Gott haben, zu ihm beten und bitten. So besuchten wir voller Erwartung und 
Freude die gemeinsame Andacht, die sehr eindrucksvoll gestaltet wurde. Aufgegliedert in folgenden Abschnit­ ten, die Einleitung sprach Pastoralas­ sistent Marius Kaiser. • I. Ankommen und Gott loben, II. Stillwerden und auf Gott hören. III. Durch Bilder von Gott lernen und Gott preisen. IV. Auf das Wort Gottes antworten, den gemeinsamen Glauben bekennen. V. Die Not der Welt erkennen und Gott um Frieden bitten. VI. Segen empfangen und Gottes Namen weitergeben. Zu 1.: Gesanglich und musikalisch wurde die Feier begleitet durch Sieg­ fried Irene mit der Band der Gastge­ meinde »evangelisch-methodistischen Gemeinde Sevelen.» Einleitende Worte sprach Marius Kaiser. Zu II.: Worte aus der Bibel sprach Pfarrerin Karin Ritter der evangeli­ schen Kirche Ebenholz Vaduz. Die Pre­ digt sprach Pfarrerin Renate Daub, evangelisch-lutheranische Kirche St. Johannes Vaduz, in eindrücklichen Worten. Zu III.: Einführung Dr. Cyril Deicha von der orthodoxen Kirche. Lobpreis durch Ikonenbetrachtung, Priester Lju- bomir Kortarcic. Zu IV.: Einleitung Gottfried Daub, Pfarrer der evangelisch-lutheranischen Kirche St. Johannes Vaduz. Credo: Glaubensbekenntnis des Konzils von Nicäa-Konstantinopei, 381 n. Chr. (wurde gemeinsäm gebetet). Zu VC: Das Gebet sprach Pfarrerin Karin Ritter. Die Bitten: Sprecherin­ nen verschiedener Konfessionen. Ant­ worten gab das Lied »Lass uns in dei­ nem Namen, Herr, die nötigen Schritte tun. Gib uns den Mut, voll Glauben Herr, heute und morgen zu handeln.» Zu VI.: Das Lied »Herr, wir bitten, komm und segne uns.» Den Segen sprachen alle Pfarrer/-innen gemein­ sam. Ein besinnlicher Gottesdienst ging damit zu Ende. Zurück blieb meiner­ seits gleichsam »eine Vermisstenmel- dung.» Es fehlte ein Gebet im ganzen Gottesdienst, welches uns unser Herr selber gab: »Unser Vater im Himmel, vergib uns unsere Schuld. Dein Wille geschehe. Dein ist das Reich und die Kraft in Ewigkeit. Amen.» Fritz Denoth, Gampelutz, Mauren w V 
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