Lesungen zur liechtensteinischen Identität im Kunstmuseum Zum 50-Jahr-Jubiläum der Liechtensteinischen Akademi schen Gesellschaft (LAG), er schien in der Reihe «Politische Schriften» des LAG der Band 34, in dem sich 19 Autorinnen und • Autoren zur liechtensteinischen Identität äussern. Am Dienstag lasen Mathias Ospelt und Man fred Schlapp im Kunstmuseum aus ihren Beiträgen. Gerolf Hause r Mathias Ospelt begann seine Lesung (»Über die Verluderung von Sprache • und Identität») in der von Norbert Jan sen, Leiter des Verlags der LAG, orga nisierten Reihe mit der Frage, ob Spra che unabdingbarer Bestandteil der Identität sei, Abweichungen von der Norm und den Regeln als Bedro hung der Identität angesehen werden müssten. Vier Urelemente «Welchen Regeln gehorcht aber na_- tionale Identität? Für Liechtenstein gelten wohl vier Urelemente, die die nationale Identität massgebend prä gen: Das Brauchtum, die Katholische Kirche, die Monarchie, die Sprache Die Referenten des Abends waren Mathias Ospelt, Schreiber, Glossist, Satiriker und Kabarettist, Schriflsteller und Publizist.
und Manfred Schlapp, (Bild: Brigitt Rischj Mathias Ospelt, Schreiber, Glossist, Satiriker und Kabarettist, bei seiner Lesung in der Arena.
(alphabetische Reihung).» Wirke sich eine Verluderung der Sprache negativ auf die Identität aus, miisste dies auch für eine Verluderung der Monarchie, der Katholischen Kirche und des Brauchtums gelten. Diese Änderungen" könnten aber Teil einer neuen natio nalen Identität sein. «In diesem Fall ei ner Identität eines modernen Liech tensteins, welches sich - als Beispiel - durch eine monarchiekritische (was nicht zwingend republikanisch bedeu tet!) Haltung auszeichnet, welches ei ne allgemeine christliche Religiosität pflegt, eine Vielsprachigkeit be herrscht und sich multikulturcll gibt. Wer wollte solches allen Ernstes als negative Auswüchse bezeichnen?... Eine schlechte Sprache ist ein Symp tom, Dessen Ursache in einer Iden- titätsverluderung zu finden ist. Nicht
die Sprache wirkt auf die Identität, sondern die Identität auf die Sprache. Wem die Identität abhanden gekom men ist, schert sich keinen Deut - ge schweige denn sein Deutsch - um sei ne Sprache.» Gast-Status Manfred Schlapps Beitrag trägt den Titel «Als Ausländer in Liechtenstein». Da er sich allerdings nie als Ausländer gefühlt habe, sei er, als er damals hier her kam, sehr erstaunt darüber gewe-, sen, dass Liechtensteiner sich im Aus land wähnten, -wenn sie in Buchs oder Feldkirch einkauften. Immer fühle er sich als Gast, und dies sei keine Rolle, sondern eine Haltung. «Das Leben ins gesamt fordert zum Gast-Sein auf... Wer den Gast-Status verinnerlicht hat, darf sich den wunderbaren Luxus der
Dankbarkeit leisten...» Die Haltung ei nes Gastes lehre, objektiv zu gewich ten und aus der Position distanzierter Schau zu wägen. «Ein solcher Mensch verwahrt die kleine Zeit seines Lebens mit kluger Sorgfalt und lässt nicht zü, dass über diese begrenzte Zeitspanne die Dämonen des Hasses herrschen. Das Dasein als Gast-Seiri schärft den Blick und das Urteilsvermögen. Es macht frei von den Beklommenheiten eingeengter Weltsicht und bestärkt die Bereitschaft, Bilder von seiner Umwelt einzufangen, in denen sich der Mit mensch zum Trotz all seiner Un zulänglichkeiten als ein Mensch mit freundlichem Antlitz widerspiegelt.» Am Freitag, den 28. Juni um 18 Uhr lesen Wilfried Öehry und Stefan Sprenger im Kunstmuseum zum The ma Wirtschaft. VERANSTALTUNGEN Platzkonzert in der «Brata» MAUREN: Heute Donnerstag, den 27. Juni findet ein Platzkonzert des Mu sikvereins Konkordia Mauren in der Brata statt. Es beginnt um 19.30 Uhr und es würde uns freuen, viele Zuhö rer begrüssen zu dürfen/Für Speis und Trank ist gesorgt. Musikvercin Konkordiä Mauren Platzkonzert TRIESEN:. Die Harmoniemusik Triesen lädt die Bevölkerung zum Platzkonzert beim Restaurant Schälle ein. Wir freu en uns, Sie heute Donnerstag, den 27. Juni um 20 Uhr begrüssen zu dürfen. HMT Platzkonzert GAMPRIN: Der Musikverein Konkor dia Gamprin und der Musikverein Ca cilia Schellenberg geben heute Don nerstag, den
27. Juni um 19.30 Uhr auf dem Parkplatz beim Vereinshaus in Gamprin ein Platzkonzert. Bei schlechter Witterung findet das Kon zert auf dem Dorfplatz in Schellenberg statt. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt.
(Eing.) Filmfestival Locarno LOCARNO: Die Organisatoren des 55.' . Internationalen Filmfestivals Locarno haben am Mittwoch weitere Details des am 1. August beginnenden Programms
bekannt gegeben, darunter die Namen der Jurymitglieder und die 32 Filmtitel der Reihe «Indian Sum mer». Der in Frankreich wirkende ser bische Produzent Cedomir Kolar wird der Jury des Internationalen Wettbe werbs Vorsitzen.
Der Schweizer Schau spieler Bruno Ganz, sein indischer Kollege Aamir Khan, der USrJourna- list Emanuel Levy, der iranische Regis seur Jafar Panahi, die afghanische Schauspielerin Niloufar Pazira und der ungarische Regisseur Bela Tarr ergän zen das Gremium. Die Jury des Video wettbewerbs besteht aus Josd Maria Prado (Vorsitz, Spanien), Arthur Omar (Brasilien), Dante Spinotti (Italien), Pa blo Trapero (Argentinien) und Eva Truffaut (Frankreich). Die «Pardi di do- mani» werden von Ray Argall (Austra lien), Michel Beltrami (Schweiz), Jocl- le Com£ (Schweiz), Fabrizio Grosoli (Italien) und Simon Perry (Grossbri tannien) verteilt Open-Air-Kino Sf. Gallen neu im Lerchenfeld ST. GALLEN: In St. Gallen findet vom. 19. Juli bis 4. August zum vierten Mal ein Open-Air-Kino statt. Neu ist der Standort im Stadion Lerchenfeld mit. 900 Sitzplätzen - 500 davon über dacht, wie die Organisatoren am Mitt woch mitteilten. Besucherinnen und Besucher können mit einem Gratisbus der städtischen Verkehrsbetriebe . (VBSG) direkt zum Open-Air-Kino fahren. Das Programm umfasst 16 Fil me. Informationen zum Open-Air-Ki no in St. Gallen und andemOrten fin-. den sich im Internet unter www.open- air-kino.ch.
TAK1NO «In the Bedroom» - Ein schau spielerisches Ereignis Jedes Wort, das man über den Inhalt dieses leisen Meisterwerks verrät, ist ein Wort zuviel. «In the Bedroom» zwingt uns immer wieder, den Blick winkel genau dann
tu wechseln, wenn wir uns behaglich zurück lehnen. Die Ausgangsiage, wenigstens sie sei ver raten: Ein wunderschöner Sommer in Maine geht seinem Ende entgegen.' Und Frank muss sich entscheiden, ob er die Romanze mit Natalie um eine Zwischensaison verlängern oder doch wie geplant sein Architekturstudium beginnen soll. Dieser Entscheidung se hen seine Eltern, Matt und Ruth', der Arzt und die Musiklehrerin, mit eini ger Sorge entgegen, schliesslich wohnt ihr einziger Sohn noch immer in sei nem Kinderzimmer, zu jung und zu unschuldig für Natalie, die geschiede ne, alleinerzieheride Mutter mit ihrem undurchsichtigen und lästigen Ex Mann. Und dann tauchen wir anstatt in den zunächst verheissenen milddra matischen Sommernachtstraum
in die schlimmste Sorte von Albtraum ein, jene, die so nahe am Alltag bleibt und unsere Koordinaten dennoch so heillos durcheinander bringt, dass wir im Wachzustand, noch stundenlang unser. Leben neu ordnen. Wir möchten end lich unsere Ruhe haben und einen an genehme« traumlösen Schlaf schlafen, und doch werden wir unerbittlich ge zwungen, immer wieder unsere Augen zu öffnen. Aber wir bleiben «In the Bedroom» eines alternden, Ehepaares gefangen und dazu verdammt, ihren
Ritualen der Selbstzerstönuig Zuzu schauen. Nachdem auch diö einzige scheinbar konventionelle Suspense- Szene anders endet, als erwartet, ent hüllt die allerletzte Einstellung die To pographie dieses Albtraums: Immer Wieder sind wir durch das Eingangstor nach Camden geraten, aber erst jetzt sehen wir, wo sich dieser Horror ab spielt - in einem putzigen, pittoresken - und stinknormalen amerikanischen Kleinstädtchen. Eine Totale, die uns schaudern lässt, weil wir lange.genug dort iestsasseh, wo tin anständiger Mensch nie freiwillig hingeht: «In the Bedroom» eines stinknormalen ameri kanischen Ehepaares. .. «In the Bedroom» ist heute Donners tag sowie von Samstag- bis Montag jeweils um -20.30 Uhr im TaKino zu sehen. . ... Filmclub Frohsinn
Vemissage von Jeanne Faust VADUZ; Im 2. Quartal dieses Jahres war die deutsche Künstlerin Jeanntt- Faust (geb. 1968 in Wiesbaden) als Aff- tist-in-Residence im Atelier 11 duir Aterrana Stiftung in Liechtenstein m Gast. Jeanne Faust untersuchte dattmi Klischees des Fremden und Vertrautam. Ihre Liechtensteiner Arbeit wird ann heutigen. 27. Juni um 18 Uhr im Audü- torium des Kunstmuseums Liechtem- stein vorgestellt. Es sprechen Fruaüe- mann Malsch, Direktor Kunstmiisgumi Liechtenstein, und Ulrike Groos, torin dier Kunsthalle Düsseldorf.; IFtaui Groos begleitete die Arbeit von Jtmmjic Faust. Im Anschluss an die
AubsIbIK lurtg sind alle Besucherinnen umil [Be sucher zu einem Ap£ro eingjdtofitm. Der Eintritt ist frei. ••.? • ' ((Bitty}) Alltag mit Augen des Clowns gesehen BALZERS: Ein humorvolles Wtodtaan*- ende, vom 29. und 30. Junn ihn Btats Gutenberg, mit dem Clown.unrilUliRai- terpädagogen David Gilmorc: ftn Unse ren täglichen Geschichten undlgdtom^, ten Haltungen steckt eine UnftanrilLSiie bewusst zu inszenieren, beßraltun&auB; ihrer Macht und setzt Enra^imi fforii. Aus dem Spiel mit dem eigtnom Schüt ten entsteht die ClownnammKir Utax« Lebens. In uns schlummentt dm Omni - die Fähigkeit," das Lebern än 5ty3d zm verwandeln und als Spidl m anBribmi. In allen steckt schaiispidteriisdtais iE»- - lent, die Fähigkeit, in vütflt Saffian w schlüpfen - im Alltag tarn wijrasjp- doch, ohne es zu merkem. ÜSarWStgdtöt Narren heisst für Davidl dafitreare- MüC zum Menschsein. Für ihm fepflajiRö dfit-. ser Weg, die Sprache dra ejgnnnn EQor- zens als Clown zu ftm&m. Atudh Sur frühere Kursbesucherinnsni umfl Kiu»- ^esucher bietet das Wadhrnrnnöt! mnnc Anregungen.
Anmcttitangjna amii Detailinfos: Haus Gtataifon®, Balzers, Tel. 00423 /"3®8 HD S& Fax 00423 / 388 11 35" GE-Maäfc' ßstsj»- berg@haus-gutenbej®l;
warn. tenaa- gutenberg.li). . ßEntqi} Die Stimme stimmen BALZERS: «Die Stimme saftmtnmm.. ein Angebot für JugeraäEkfar und Erwach sene am 29. und 3a Jtaä Ena Raas Gut enberg, unter der Lrörmag mi Barbara Ospelt-Geiger, Lehrain omd Iftanr Lud wig Zink. Inhalt nmS Zädfc dks Semi nars, das. als Einstieg in «St Seäoerin- nen- und Redneijoaxs für AoBissc al ler Art dient, sei es in Köt&mtarai und bei anderen spiritiatüten AaSssm usw.: • Intro: In Stiramnng 9 Reden, ohne däeStinsnDeaa Masten (Sprechübungen. Ata ati ctMi S]) • «Mega viel Ifen» in «Sc Stimme bringen: Texte bekbea • Mit der eigeoen Stfmzsr im (Kir- chenjRaum vertrauttmöm • «Cool» dastehen und für seine/ihre Sache einstehen . Anmeldungen imd Deteöinfos: Haus Gutenberg, 9496 Batrm. TeL 00423' / 388 11 33, Fax 00423 / 388 11 35 (E- Mail: gutenbcrg@haus-gtitcnbergii, www.haus-gufcnbergü)-
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