Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
lANüUNB LEUTE Donnerstag, 27. Juni 2Q02 11 Am Mittwoch organisierte die Liechtensteinische Gesellschaft für Umweltschutz eine Bege­ hung im Gampriner Bannriet. Das Eschner und Gampriner Bannriet liegt zwischen Schaan und Bendern. Es wird mehrheitlich landwirtschaft­ lich genutzt und umfassteine Gesamt­ fläche von rund 70 Hektaren. Aus Sicht des Naturschutzes handelt es sich jedoch um ein Naturvorrangge­ biet, da es trotz einem starken Rück­ gang der vorkommenden Arten in den letzten 20 Jahren über einen ver­ gleichsweise hohen Bestand an wert­ vollen Streueflächcn verfügt. Seit 1999 wird im Rahmen des Pro­ jektes «Exotische Stimmen im Bann­ riet» die Schaffung von weiteren öko­ logischen Ausgleichsflächen ange­ strebt, um bedrohten Tier- und Pflan­ zenarten einen geeigneten Lebensraum zu bieten. Mittlerweile hat sich ein Mo­ saik aus intensiv genutzten Agrar- flächcn und naturnahen Lebensräü- men wie Wildblumenwiesen, Buntbra­ chen, Hecken und Teichen entwickelt. Insgesamt konnte der Anteil an ökolo­ gischen Ausgleichsflächen im Bannriet von rund sieben Hektaren auf knapp zwölf Hektaren ausgedehnt werden. Das Projekt wurde von der Liechten­ steinischen Gesellschaft für Umwelt­ schutz (LGU) initiiert und wird u.a. von Patinnen und Paten unterstützt. Die fachliche Beratung und Betreuung liegt bei der Klaus Büchel Anstalt, Mauren und der RENAT AG, Schaan. Die Bewirtschaften das Amt für Wald, Natur und Landschaft, das Landwirt­ schaftsamt sowie die Gemeinden Eschen und Gamprin sind eng in das Projekt miteinbezogen. Am Mittwoch waren die Projekt­ partner zu einer Begehung eingeladen. Georg Willi informierte dabei über den Stand des Projekts und zeigte den Teilnehmerinnen und Teilneh­ mern botanische und zoologische Schönheiten des Gebietes. Weiter 
wurde über die für dieses Jahr noch geplanten Aktivitäten orientiert. Ziel ist, dass der Anteil der ökologi­ schen Ausgleichsflächen weiter zu­ nimmt. Dadurch wird' das Bannriet noch strukturreicher und bietet mehr Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Für das Projekt «Exotische Stimmen im Bannriet» wurden Leitarten ausge­ wählt, die für den Naturschutz wichtig sind, aber auch auf gut sichtbare Art und Weise die Wirkung und Erfolge des Projekts zeigen können. Die Leit­ arten sind: Weissstorch,. Sumpfrohr­ sänger, Neuntöter, Laubfrosch, Mohn, Zauneidechse, gemeine Sichelschrecke und sibirische Schwertlilie. Festge­ stellt werden konnten bisher der Sumpfrohrsänger, der Mohn und die 
sibirische Schwertlilie. Um Erfolge des Projekts zu messen werden weitere Arten als Indikatorarten verfolgt und beobachtet. Eine Gruppe sind die Brut­ vögel, wo diverse Arten festgestellt wurden. Zu erwähnen sind" Feld­ schwirl, Rohrammer, Goldammer und der oben bereits erwähnte Sumpfrohr­ sänger. Ebenfalls konnten Reviere des Kuckucks und der Feldlerche festge­ stellt werden.- Auf den Wildblumen­ wiesen und den Buntbrachen wird die Anzähl Pflanzenarten als Mass fiirden Artenreichtum erfasst. Zwischen 25 und 32 Arten konnten festgestellt wer­ den. Damit gelten diese Bestände als artenreich. In den angelegten Wei­ hern, die sich sehr schnell besiedelten, wurden Gelbbauchunken und Grasfrö­sche 
beobachtet, die auch ablaichten. Für die Heuschrecken ist das Bannriet ein äusserst Wertvoller Lebensraum, 13 Arten konnten festgestellt werden, fünf davon stehen auf der roten Liste. Diese Befunde zeigen, dass das Pro­ jekt erste Erfolge aufweist und Früch­ te trägt. Die Erreichung des-Ziels, dass im Bannriet 20 % ökologische AuSt, gleichsflächen sind und dabei vielen gefährdeten Arten Lebensrauni gebo­ ten wird, scheint realistisch. Dazu braucht es jedoch auch weitere Patin­ nen und Paten! Informationen zum ; Projekt gibt es bei der Liechtensteini­ schen Gesellschaft für Umweltschutz (LGU), Im Bretscha 22, 9494 Schaan, •Telefon +423 232 52"62 oder auf der Website:  www.Igu.li . Gleichberechtigung fällt nicht vom Himmel Filmpremiere des Gesamtwerkes «Die andere Hälfte» am 5. Juli Am 5. Juli findet die Filmpremiere des Gesamtwerkes «Die andere Hälf­ te» der liechtensteinischen Filmema­ cherin Isolde Marxer im Rheinpark­ stadion In Vaduz statt. Der Weg zum Frauenstimmrecht und der Weg zur Gleichstellung von Frau und Mann werden spannend wie ein Krimi be­ schrieben. Der erste Teil lief bereits im Takino und wurde von über 700 Personen gesehen und mit grösser Begeisterung aufgenommen. Er erzählt die Ge- schichte der Einführung des Frauen­ stimmrechts und die Bemühungen um die rechtliche Gleichstellung der Frauen in Liechtenstein aus der Per­ spektive aktiver Frauen und Männer, die über ihre Erfolge und Rückschlä­ ge während fast vier Jahrzehnten • borichten. Es kommen Menschen zu Wort, die aus der persönlichen Erinnerung erzählen, zum Teil von schmerzlichen Erirtnerungen, aber auch von Erinnerungen an den kol­ lektiven Kampfgeist,, die Kreativität und den Mut, der diesen Frauen und Männern ein Stück' Heimat zurück gab. Der 30. Juni 1984, als das Frauen­ stimmrecht bei der dritten Männerab-. Stimmung eine.knappe Mehrheit fand, war aber erst 'der Anfang. Das bis anhin geltende Allgemeine Bürgerli­ che Gesetzbuch (ABGB) aus dem Jahre 1812 enthielt vor allem im Familien­ recht zahlreiche Benachteiligungen für die Frauen. Mit dieser gesetzlich verwalteten Ungleichbehandlung galt es nun aufzuräumen. . Durch die Annahme des \ Frauenstimmrechts ' mutig geworden, reichten fünfzehn 
Erstthals werden beide Teile des Gesamtwerkes 'Die andere Hälfte» am 5. 
Juli anlässlich des Film-Festes im Öpen-Air-fCino im Rheinparkstadion in Vaduz zu sehen sein. Frauen und vier Männer 1985 die Ver­ fassungsinitiative «Gleiche Rechte für Mann und Frau» ein. Der Landtag stellte der Initiative einen Gegenvor­ schlag entgegen und spaltete dadurch . die Ja-Stimmen. Bei der Abstimmung erreichte der Gegenvorschlag 28 %, die Initiative nur 23 %, obwohl diesmal auch die Frauen abstimmen konnten. Dass viele Frauen gegen die eige­ nen Rechte stimmten, war ärgerlich, und die Abstimmung bewies einmal mehr, dass allein mit dem Frauen­ stimmrecht noch lange keine Gleich­ berechtigung hergestellt war. ; 
• Mit dem 2. Teil des Films «Der Weg zur Gleichstellung» nimmt Isolde Marxer den Faden wieder auf und 
zeigt anhand von Gesprächsprotpkol- len, den nicht minder mühsamen Weg Richtung Gleichstellung. Unbekanntes, mutiges Liechtenstein Etwa 40 Frauen und Männer kom­ men in Marxers Film zu Wort, und will. man den Inhalt dieses Films auf. den Punkt bringen^ dann mit der Feststel­ lung, dass er ein hervorragendes Dokument der rigiden 80er-Jahre in Liechtenstein ist. Die Aufbruch­ stimmung nach Einführung des Frauenstimmrechts erfuhr eine Schlappe nach der . anderen. Der Ablehnung der Verfassungsinitiative «Gleiche Rechte für Mann und Frau» 
folgte die Ablehnung der Initiative «Diskriminierungsverbot» im Jahre 1992, und der damaligen Forderung nach einem Gleichstellungsbüro wurde erst 1996 stattgegeben. Die Teilnahme Liechtensteins an der Weltfrauenkonferenz 1995 war so etwas wie ein Glitzern am dunklen Gleichstellungshimmel. Von da an liefen die Uhren ein paar Takte schneller. Die Erkenntnis setzte sich durch, dass Liechtenstein nicht euro­ pafähig sein würde mit Gesetzen, die den Frauen vieles verboten, was heu­ te selbstverständlich scheint. 1996 wurde die gesetzliche Gleichberechti­ gung schliesslich erreicht; aber die Untervertretung-der Frauen in Politik und Wirtschaft zeigt, dass noch im­ mer keine wirkliche Gleichstellung herrscht. Positive Imagebildung Deshalb geht die Arbeit der Enga­ gierten weiter. Sie arbeiten 
immer noch an der Vision einer gerechten 'Gesellschaft. Der Film ist ein Doku­ ment über ein Liechtenstein, das Mut macht. Er. zeigt das «unbekannte Liechtenstein» und trägt schlussend­ lich mehr zur positiven Imagebildung bei als es teuerste PR-Massnahmen könnten. Erstmals werden beide Teile des Ge­ samtwerkes «Die andere Hälfte» am 5. Juli anlässlich des Film Festes im Open Air Kino im Rheinparkstadion in Va­ duz zu sehen sejn. Beginn ist um 21.30 Uhr. Lassen wir uns mitnehmen auf die Reise in die Vergangenheit, um Verständnis für die Gegenwart und Mut für die Zukunft zu finden. Verein Bildungsarbeit für Frauen 
Kostengutsprache für Hausnotrufsysteme VADUZ: Das System des Hausnotrufs hat sich in den letzten Jahren immer mehr bewährt. Es unterstützt Betagte und Kranke zu Hause und bietet ihnen Sicherheit, damit kann ein Wechsel in ein Heim oder Spital oftmals vermie­ den oder hinausgeschoben werden. Die Regierung hat nun beschlossen, dass jenen Personen, denen aufgrund ihrer wirtschaftlichen Situation die Kosten für ein solches System nicht zugemutet werden können/eine finanzielle Unter­ stützung gewährt werden soll. Um dies zu ermöglichen, hat die Regierung die. Abänderung der Verordnung über Er- . gänzungsleistungen zur Alters-, Hin- terlassenen- ünd Invalidenversiche­ rung genehmigt. Die finanzielle Unter­ stützung für einen Hausnotruf wird ausschliesslich jenen Personen zugute kommen, welche Anspruch auf ein- kömmens- und vermögensabhängige Ergänzungsleistungen haben. 
(paß) Selbstunfall mit Kleinmotorrad SCHAAN/BENDERN:. Am späten Dienstagnachmittag fuhr ein Kleinmo- . torradfahrer auf der Benderer Strasse von Schaan nach Bendern. Dabei ge­ riet er mit seinem Fahrzeug zu weit' nach rechts in eine Rille zwischen Strasse, und Wiesland, streifte einen verankerten Eiseripfosten und stürzte. Der Kiefnmotorradlenker - glückli­ cherweise nur leicht verletzt - wurde mit der Rettung ins Liechtensteinische Landesspital überführt. Auto streifte acht­ jähriges Mädchen RUGGELL: Grosses Glück hatte ein achtjähriges Mädchen am Dienstag­ nachmittag an der Unterdorfstrasse in Ruggell. Ein Autolenker fuhr auf der Unterdorfstrasse in nördliche Rich­ tung. Dabei beobachtete er angeblich eine Gruppe Kinder, die sich auf dem linksseitigen Trottoir aufhielten. Er ge- riet'vermutlich dadurch auf das rechte Trottoir und streifte mit dem rechten Aussenspiegel ein achtjähriges Mädchen, das. auf 'dem Trottoir vor dem Fussgängerstreifen wartete. Das Mädchen wurde zu Boden geschleu­ dert. Glücklicherweise wurde es nur unwesentlich verletzt, zur Kontrolle aber trotzdem ins Liechtensteinische Landesspital Vaduz überführt. Einbruch: Kom­ plize verhaftet -SCHAAN: In der Nacht auf Montag, den 10. Juni wurde im eine Metzgerei in Schaan eingebrochen (wir berichteten). Noch in derselben Nacht wurde ein drin­ gend Tatverdächtiger festgenommen, der sich derzeit im Gefangenenhaus Vaduz in U-Haft befindet. Am Dienstag, 26. Juni konnte auch der mutmassliche Komplize, der zur Verhaftung ausge­ schrieben wurde, durch die Kantonspoli-. zei 
Zürich beim Flughafen Kloteii ver­ haftet werden. Er wurde bereits nach Liechtenstein überstellt und ins Gefan­ genenhaus Vaduz eingeliefert. 
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