Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
WIRTSCHAFT Mittwoch, 19. Juni 2002. 9 Löhne in der Schweiz Gesundheits- und Sozialwesen profitieren am meisten BERN: Dieses Jahr erhalten die Arbeitnehmer in der Schweiz einen durchschnittlich 2,5 Pro­ zent höheren Lohn als letztes Jahr. Davon entfallen 1,3 Pro­ zent auf generelle und 1,2 Pro­ zent auf individuelle Anpassun­ gen. Die nominale Effektivlohnerhöhung um 2,5 Prozent sei auf die allgemein gute Konjunkturlage der letzten Jahre zurückzuführen, teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mit. Damit verharre die gesamtarbeitsver­ tragliche Lohnanpassung auf hohem Niveau. Über die durchschnittlichen Lohnerhöhung können sich laut BFS- Mitteilung rund 446 000 Arbeitneh­ mende freuen, die an 31 Gesamtar­ beitsverträge angeschlossen sind. Branchen profitieren unterschiedlich Im primären Sektor (Landwirtschaft) seien keine Effektivlohnabkommen getroffen worden, heisst es weiter in der Studie. Im sekundären Sektor (In­ dustrie und Gewerbe) vereinbarten die Verhandlungspartner eine Lohnsteige­ rung von 1,8 Prozent. Im tertiären Sektor (Dienstleistungen) wurden die Löhne um 2,9 Prozent angehoben. Einen überdurchschnittlichen An­ stieg erzielte das Gesundheits- und So­ zialwesen (4,6 %). Auch die Arbeitnch- menden im Landverkehr (3,5 %) und der Nachrichtenübermittlung (+3,2 %) verzeichneten überdurchschnittliche Lohnerhöhungen. Weniger rosig fielen die Verhandlungsergebnisse in den Branchen Be- und Verarbeitung von Holz (+1,8 %) sowie Handel und Repa­ ratur von Automobilen (+1,3 °/o) aus. Leistung zählt Mit dem geringsten Lohnanstieg mussten sich die Arbeitnehmer in der Herstellung von Präzisions- und opti­ schen Geräten und Uhren begnügen (+1,1 %). Hier liegt der Anstieg nur knapp über der Teuerung, die letztes Jahr im Schnitt 1 Prozent stieg. Laut BFS werden Löhne wieder vermehrt leistungsbezogen erhöht. Für 2002 werden rund 47 Prozent der Effektiv­ lohnerhöhungen individuell und 53 Prozent generell entrichtet. 1994 ent­ fielen noch 84 Prozent des gesamtar- beitsvcrtraglichen Lohnzuwachses auf die generelle Effektivlohnerhöhung, wobei die Entwicklung über die Zeit hinweg nicht linear ist. . Mindestlöhne, Das Wachstum der Mindestlöhne be­ trägt 2,6 Prozent. Von der 
Lohner-Dieses 
Jahr spuckt der Automat mehr Lohngeld heraus als letztes Jahr. (Bilder: Keystone) höhung können rund 637 800 Arbeit­ nehmende, die 39 Gesamtarbeitsver­ trägen angeschlossen sind, profitieren. Im primären Sektor wurden die Löhne um 
nominal 1,5 Prozent angehoben, im sekundären Sektor um 2,1 Prozent. Im tertiären Sektor brachten die Ver­ handlungen eine Erhöhung um 2,9 Prozent. Auf Branchenebene fielen die Min­ destanpassungen unterschiedlich aus. Die Verhandlungen in der Branche Persönliche Dienstleistungen brachten die höchsten Ergebnisse (+6,8 %). Da­ gegen wurden die Mindestlöhne im Papier- und Kartongewerbe nicht er­ höht. Unterschiede Grosse Unterschiede gibt es zwi­ schen dem privaten und dem öffentli­ chen Sektor. Mit einer mittleren Effek­ tivlohnerhöhung um 3,3 Prozent lie­ gen die Ergebnisse im öffentlichen Sektor deutlich über denjenigen des privaten Sektors (2,3 %). Anders sieht es bei den Mindestlohnvereinbarungen aus. Hier kommen die Arbeitnehmen­ den des privaten Sektors mit einem mittleren Wachstum von 2,8 Prozent deutlich besser weg. Im öffentlichen Sektor betrug der Zuwachs lediglich 1 Prozent.Das BFS hat für die Berech­ nungen die bedeutendsten 58 Gesamt­ arbeitsverträge (GAV) mit 1,2 Millio­ nen Arbeitnehmenden untersucht, die am 31. März 2001 in Kraft waren. 
Hauptsächlichste Lohnerhöhungen 2002 Managerlöhne steigen Firmenchefs verdienen im Durchschnitt 300 000 Fr. ZÜRICH: Die Schweizer Manager ha­ ben im letzten Jahr trotz der Kon- junkturabschwächung erneut mehr verdient. Trotz Einbussen bei den Boni erhöhten sich die Löhne der Kader. Firmenchefs steigerten ihren , Gesamtlohn auf durchschnittlich 300 000 Franken. Die gesamte Bruttolohnsumme der Kader, inklusive den variablen Lohn­ bestandteilen wie den Boni, stieg zwi­ schen Februar 2001 und Februar 2002 um durchschnittlich 4 Prozent. Dies zeigt eine Studie der «HandelsZei­ tung» und der Beratungsfirma Kien­ baum, die am Mittwoch veröffentlicht wird. Zum Vergleich: die Löhne aller Er­ werbstätigen in der Schweiz sind im letzten Jahr laut Bundesamt für Stati­ stik (BFS) um 2,5 Prozent gestiegen. Für das laufende Jahr hat das BFS ei­ ne weitere Zunahme der Nominallöh­ ne im gleichen Umfang ermittelt. Die Erhebung der «HandelsZeitung» zeigt, dass die Lohnunterschiede innerhalb 
des Kaders erheblich sind. Zwischen den Spitzenlöhnen der Topkader (300 000 Fr.), den Löhnen des mittleren Kaders (202 000 Fr.) und den Führungs-, kräften der dritten Stufe (140 
000 Fr.) klaffen grosse Lücken. Trotz gestiege­ nem Gesamtlohn hinterliessen die mässigen Resultate vieler Schweizer Firmen im letzten Jahr Spuren auf den Lohnausweisen der Führungskräfte. Variable Entlohnung. Laut der Studie der «HandelsZeitung» sank der Wert der variablen Lohnbe­ standteile um 25 bis 30 Prozent.^ Die variable Entlohnung ist aber immer noch beliebt. Mit 73 Prozent ist der An­ teil der Manager, welche zusätzlich zum Fixlohn Bonifikationen oder ande­ re erfolgsabhängige Lohnbestandteile erhielten, zwar tiefer als im Voijahr (78 Prozent), aber weiterhin hoch. Bei den Firmenchefs macht der variable Anteil 15 Prozent des Bruttolohns aus. Bei den Managern der zweiten Hierarchiestufe sind es noch 10 Prozent und auf der dritten Stufe noch 7 Prozent. 
In der Wartesehlaufe Gate Gourmet: Rote Zahlen im ersten Quartal 2002 ZÜRICH: Der Verkauf von Gate Gour­ met an die Texas Pacific Group (TPC) zieht sich in die Länge. Die Gläubiger der ehemaligen Swissair-Catering- Tochter sind sich über die Verteilung des Verkaufspreises nicht einig. Das Vertrauen der Kunden droht zu schwinden. Die Texas Pacific Group habe es in al­ len Gesprächen nie daran zweifeln las­ sen, dass Gate Gourmet als Ganzes weiterwachsen muss und weiterent­ wickelt werden könne, sagte Henning Boysen, Konzernchef von Gate Gour­ met, am Dienstag gegenüber den Me­ dien. . Einigung steht noch aus Swissair-Sachwalter Karl Wüthrich hatte in seinem Zwischenbericht Mitte Mai erläutert, dass der Verkaufspreis von 1,075 Mrd. Fr, nicht für die Til­ gung der Finanzschulden von 1,8 Mrd. Fr. ausreiche. Deswegen müsse mit den Gläubigern der Gate-Gourmet-Gruppe eine Einigung über die Verteilung des 
Verkaufserlöses gefunden werden, was noch nicht der Fall sei. Erst nach einer Einigung könne das Geschäft den Nachlassrichtern zur Genehmigung vorgelegt und damit die Transaktion vollzogen werden. Boysen nannte am Dienstag als wichtigste Aufgabe, das Vertrauen der Kunden in den Konzern zu erhalten: Die Vertragsunterzeich­ nungen mit TPC hätten Stabilität ge­ bracht, aber dies halte nicht unbe­ grenzt. Die Bewilligung vom Nach- lassrjchter werde in den nächsten Mo­ naten vorliegen, zeigte sich Boysen überzeugt. Betriebsverlust im ersten Quartal Der Wert von Gate Gourmet war nach dem li. September und dem Swissair- Grounding massiv gefallen, was den Vorgängen im ganzen Fluggeschäft ent­ sprach/Das Geschäftsjahr 2001 endete mit roten Zahlen: Der Betriebsverlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) betrug 93 Mio. Fr., nach einem Betriebsgewinn von 187 Mio. Fr. im Jahr 2000. 
Swissair-Straf- untersuchung ZÜRICH: Die strafrechtlichen Untersu­ chungen rund um den Niedergang der SAirGroup ziehen weitere Kreise. Die Bezirksanwaltschaft III des Kantons Zürich hat am Dienstag bei mehreren Personen und Gesellschaften in vier Kantonen Dokumente erhoben. Die schweizweit koordinierte Aktion sei unabdingbar geworden, nachdem die Akten von Hauptfinanzgläubigern der SAirGroup 
(Grossbanken) ausgewertet worden seien, teilte der zuständige Be­ zirksanwalt Hanspeter Hirt am Diens­ tag mit. Im Auftrag der Bezirksanwalt- schaft stellten die Polizeien in den Kantonen Basel-Stadt, Genf, Waadt und Zürich Dokumente sicher. Um welche Personen und Gesellschaften es sich handelt, wollte Hirt auf Anfrage mit Verweis auf das laufende Verfah­ ren nicht sagen. Es seien aber keine Hausdurchsuchungen gewesen, beton-. te er. Die Abteilung Wirtschaftsdelikte der Bezirksanwaltschaft Zürich führt seit letzten Sommer eine Strafuntersu­ chung gegen 
«vorerst» drei ehemalige Geschäftsleitungsmitglieder der zu­ sammengebrochenen Swissair. Ihnen wird Urkundenfälschung, ungetreue Geschäftsbesorgung und falsche An­ gaben über kaufmännische Gewerbe vorgeworfen. . Böses Erwachen BERN: SNB-Vizepräsident Bruno Geli­ ng hat vor den Folgen eines starken Falls des Dollars gewarnt. Für Europa, das sich in den letzten Jahren gerne an den teuren Dollar gewöhnt habe, wür­ de dies «ein böses Erwachen» bringen. Europa erhielte einen empfindlichen Dämpfer, sagte der Vizepräsident des Direktoriums der Schweizerischen Na­ tionalbank (SNB) am Dienstag an der Generalversammlung der Industrie- Holding in Bern. Damit verlöre Europa seine wichtigste Wachstumsstütze. Für die Schweiz ergäbe sich darüber hi­ naus die Gefahr einer übermässigen Aufwertung des Frankens gegenüber dem Euro, sagte Gehrig. Ein. sanfter Rückgang des Dollarkurses über die nächsten Monate hätte für die Welt­ wirtschaft mehr positive als negative Folgen. Laut Gehrig stellt das aussen- wirtschaftliche Ungleichgewicht zwi­ schen den USA und dem ReSt der Welt eine Gefahr filr die Erholung der Kon­ junktur dar. Das US-Ertragsbilanzdefi­ zit, das bereits über 4 Prozent des Bruttoinlandproduktes betrage, erfor­ dere eine Abschwäehung des Dollars. Golf überrundet den Käfer WOLFSBURG: Der VW-Golf überholt in der kommenden Woche den Käfer als meistgebautes Auto der Welt: Am 25. Juni soll der 21517 415te Golf in Wolfsburg vom Band laufen, wie der Konzern gestern in Wolfsburg mitteilte. Volkswagen hat zu dem Ereignis einen Festakt mit Vorstandschef Bernd Pischetsrieder angesetzt. Der Golf wird seit 1974 gebaut und ist das Rückgrat der VW-Modellpalette. Zurzeit läuft die ^vierte Generation vom Band, die fünfte Ausgabe des Dauerbrenners wird ent­ wickelt. Der Golf löste den Käfer ab, der Anfang der 70er-Jahre mit seinem Heckmotor technisch überholt war. Der Käfer war in den 50er- und 60er-Jah- ren die Grundlage für die.Massenmoto- risierung in Deutschland und viele Jah­ re der wichtigste Umsatzträger des VW-Konzerns. PanAlpina Sicav Alpina V Preise vom 18. Juni 2002 Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: € 49.20 Rücknahmepreis: €48.20 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 47.20 Rücknahmepreis: € 46.24 Zahlstelle in Liechtenstein: Swlssfirst Bank (Liechtenstein) AQ Austrassa 61, Postfach, FL-9490 Vaduz
	        

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