Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

36 Samstag, 15. Juni 2002 
AUSLAND Liechtensteiner 
VOLKSBLATT Anschlag auf US-Konsulat KARACHI: Bei der Explosion ei­ ner Autobombe vor dem US- Konsulat in Karachi sind min­ destens 10 Menschen getötet worden, 51*weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Eine unbe­ kannte radikalislamische Grup­ pierung bekannte sich zu dem Attentat. Nach Polizeiangaben durchbrach ein mit Sprengstoff beladener Transporter am Freitag eine Polizeisperre vor dem US-Konsulat und flog mit gewaltiger Detonation in die Luft. Nach ersten Ermittlungen zündete ein Selbstmord- attentäter die Bombe in dem Klein­ bus. Fahrschülerinnen getötet Die Behörden sprachen von mindes­ tens elf Toten. Unter den Opfern des Blutbades sind vier Fahrschülerinnen und ihr Lehrer, die im Moment des An­ schlags nach einer Prüfung aus einer nahe gelegenen Fahrschule auf die Strasse gegangen waren; Ausserdem starben unter anderem zwei Polizisten, die vor dem Konsulat Wache hielten. 51 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt, unter ihnen sechs Mitarbeiter des Konsulats - ein US-Wachsöldat und fönf pakistanische Angestellte. 
Radikalislamische Gruppierung bekannte sich zum Attentat Ein Polizist hilft einem verletzten Mann nach der Explosion, bei der zehn Menschen getötet wurden. (Bilder: manu) Die Detonation in der südpakistani­ schen Hafenstadt war so heftig, dass Sanitäter tragen die Verletzten in Tüchern zum Lastwagen. Anti-Terror-Aktionsplan angekündigt I WIEN: Bei ihrem Gipfel im November | will die NATO. einenmilitärischen j : Aktionsplan gegen den intemationa- [ len Terrorismus verabschieden. Das j Treffen wurde von NATO-General- j sekretär George Robertson als zu- ! kunftsweisend bezeichnet. In. Prag | solie «ein Paket wi); Massnahmen» \ geschnürt werden, uqi die interaatio- | nale Gemeinschaft im Änti-Tenor- | Kampf schlagkräftiger zu machen, j sagte Robertson am Freitag auf einer i Konferenz in Wien. Die Staats- und S Regierungschefs^der19 Mitgliedslän- [ der und der russische Präsident Wla- I dimir Putin wollten bei dem Gipfel •j am 22. und 23. November ursprüng- | lieh Ober die NATO-Ostemeiteriing 
sprechen.: Die Anschläge vom .11. September Hessen die Terror- Bekämpfung aber zum wichtigsten Punkt auf der Tagesordnung werden. Robertson kündigte ausserdem an, die NATO werde sich auf lange Sicht stärker auf den Schutz der Menschen vor nuklearen, biplogischen und che­ mischen Waffen konzentrieren. Na­ tionale Regierungen sollten im-Fälle einer Bedrohung, durch ABC-Waffen unterstützt werden. «Die. Menschen werden es den Politikern, kaum ver­ zeihen, wenn sie gegen solche An« , griffe nicht vorgesorgt haben», sagte Robertsion. «Die Bedrohung existiert und erfordert eine Neudefinition un­ seres militärischen Profils.». 
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die Aussenmauer des Konsulats weit­ gehend zerstört wurde. Mehrere Opfer wurden in Stücke gerissen. In der. Strasse klaffte ein tiefer Krater. Im be­ nachbarten Marriott-Hotel zerbarsten alle Fenster, unter den Hotelgästen brach Panik aus. Bekennerbrief Eine bislang unbekannte radikalis­ lamische Gruppierung bekannte sich zu dem Selbstmordattentat. Boten verteilten am Freitagabend hand­ schriftliche Bekennerschreiben der Gruppe «AI Qanoon» an Medienver­ treter in Karachi, in denen vor weite­ ren Arischlägen gewarnt wurde. Ame­ rika 
und seine «pakistanischen Skla­ ven» sollten sich auf weitere Angriffe einstellen, hiess es in der Erklärung weiter. Das Attentat vor dem US-Kon- sulat sei nur der Beginn der «Opera­ tionen für den heiligen Krieg» der Gruppe. Ein Polizeisprecher sagte, die Behörden hätten bislang kein Beken- nersch'reiben erhalten. Nach Ein­ schätzung eines hochrangigen 
Poli- Kein klares Ergebnis erwartet PRAG: Mit reger Beteiligung haben gestern in Tschechien zweitägige Par­ lamentswahlen begonnen. Bis zum frühen Abend.gaben in manchen Be­ zirken bereits bis zu 30 Prozent der über 8 Millionen Wahlberechtigten ih­ re Stimmzettel ab. In den letzten Um­ fragen lagen die Partei der bisherigen sozialdemokratischen . Minderheitsre-. gierung (CSSD) und ihr Spitzenkandi­ dat Vladimir Spidla mit der konserva­ tiven Bürgerpartei/den Bürger-Demo­ kraten (ODS) von Ex-Regierungschef Vaclav Klaus gleichauf. Beide Rivalen gingen schon am Freitag zur Wahl. Dabei betonte Spidla erneut, er wolle bei einem Sieg ernsthaft über ein Zu­ sammengehen mit der liberalen «Ko­ alition» nachdenken. Auch Klaus war optimistisch. «Ihr seht den Sieger», sagte er nach seiner Stimmabgabe. Seit der Wahl vor vier Jahren regieren die Sozialde­ mokraten unter Milos Zeman mit ei­ ner Minderheitsregierung, die per fester Vereinbarung von den Bürger- Demokraten unterstützt wurde. Mei­ nungsforschungsinstitute gaben der CSSD zuletzt 30 Prozent, der ODS 28 Prozent der Stimmen. Viele Wähle­ rinnen und Wähler dürften sich auch wieder den Kommunisten (KSCM) zu­ wenden, die vor vier Jahren 11 Pro­ zent erhalten hatten. 1998 hatte die CSSD 32,3 Prozent, die ODS 27,7 Prozent erreicht. Mit grosser Span­ nung wird das Ergebnis der «Koaliti­ on» erwartet.' 
zeibeamten deutete die Vorgehens­ weise auf «sehr gut ausgebildete Leu­ te» hin. Dies könne ein Hinweis auf die mutmassliche Terrororganisation El Kaida sein. Diplomatische Vertretungen geschlossen - Die USA reagierten mit der Schlies­ sung ihrer diplomatischen Einrichtun­ gen. Wie das Aussenministerium in Washington mitteilte, schloss ausser der Botschaft in Islamabad und den Konsulaten in Karachi, Lahore und Peshawar auch das Amerikanische Zentrum in Islamabad seine Türen. Die US-Regierung verurteilte den An­ schlag. Aussenminister Colin Powell sprach dem pakistanischen Präsiden­ ten Pervez Musharraf sein Beileid für die elf Landsleute aus, die dem Atten­ tat zum Opfer gefallen waren. Das Blutbad ereignete sich einen Tag nach Gesprächen von US-Verteidi­ gungsministers Donald Rumsfeld in Is­ lamabad mit Musharraf über die Kaschmirkrise. 
Elf Tote bei Überfällen ALGIER: Mutmassliche islamische Extremisten haben in Algerien bei zwei Überfällen elf Menschen getö­ tet. Wie die amtliche algerische Nachrichtenagentur APS gestern be­ richtete, drang eine Gruppe Bewaff­ neter am Donnerstagabend in ein Haus in der Ortschaft Douera, rund 30 Kilometer westlich von Algier, ein und erschoss fünf Bewohner, darun­ ter zwei kleine Mädchen. Bei einem zweiten Überfall wenig später tötete offenbar dieselbe Gruppe in einem anderen Teil der Ortschaft sechs wei­ tere Menschen. Erst am Dienstag hat­ ten mutmassliche islamische Extre­ misten bei einem Überfall auf einen Bus elf Menschen getötet. Seit der Annullierung der Parlamentswahl von 1992, bei der sich ein Sieg der is­ lamischen Fundamentalisten - ab­ zeichnete, fielen in Algerien mehr als 120 000 Menschen der politischen Gewalt zum Opfer. Allein seit Beginn dieses Jahres zählten die Behörden fast 600 Tote bei 
Angriffen von Ext­ remisten. Immigrantenwelle überrollt Italien ROM: Eine Immigrantenwelle über­ rollt derzeit die italienische Mittel­ meerinsel Lampedusa südlich von Si­ zilien. Seit Donnerstag sind 256 ille­ gale Flüchtlinge eingetroffen. Ein Boot mit weiteren 60 Migranten ist laut der Küstenwache auf dem Weg. Das vom Roten Kreuz verwaltete Aufnahmelager der Insel sei drama­ tisch überfüllt. Seine Kapazität sei für maximal 200. Personen gedacht, es beherberge derzeit aber 325 Immigranten, hiess es seitens des Roten Kreuzes. «Die Lage ist sehr schwierig. Wir müssen jetzt auch für die neuen Flüchtlinge Raum schaffen, die in den nächsten Stunden erwartet wer­ den», sagte der Bürgermeister der In­ sel, Bruno Siragusa. Er forderte Hilfe von den Regionalbehörden Siziliens, um die Notstandssituation zu bewäl­ tigen. Der Seeweg nach Lampedusa ist von Tunesien aus nur halb so weit wie von Sizilien aus. Die Immigran­ ten nützen das schöne Wetter und die hohen Temperaturen aus, um die Küsten Tunesiens zu verlassen und über Lampedusa in den EU-Raum zu gelangen. MITTE FINDEN VERSÖHNUNG LEBEN ANMELDUNGEN UND AUSKÜNFTE: TEL 
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38811 35 E-Mail: 
 gutenberg@haus-gulenberg.li - Online:  www.haus-gutenbem.li Montag, 24. Juni, 20.00 Uhr Beglückendes Leben - nur im Märchen? Schmunzelgeschichten am Abend mit Jean Pierre Cotti, Geschichten- und Märchenerzähle r Samstag, 29. Juni 11.00 Uhr bis Sonntag, 30. Juni 16.00 Uhr «Die Stimme stimmen» Ein Einstieg in die Rednerinnen- und Rednerpraxis im Kirchraum und bei anderen spirituellen Anlässen für Jugendliche und junge Menschen mit P. Ludwig Zink und Barbara Os- pelt-Geige r Samstag, 29. Juni 9.30 Uhr bis Sonntag, 30. Juni 16.00 Uhr Der Alltag mit den Augen des Clowns gesehen - Spass am Leben Ein humorvolles Wochenende mit David Gilmore, Clown und Theater­ pädagog e Samstag, 6. Juli 10.00 Uhr bis Sonntag, 7. Juli 16.00 Uhr Vater-Kind-Wochenende - Endlich Zeit füreinander haben mit Anton Felder, Franz-Josef Jehle, P. Ludwig Zink und andere Väter. 
Freitag, 26. Juli 18.00 Uhr bis Dienstag, 30. Juli 16.00 Uhr Auszug aus dem Haus der Knechtschaft Bibliodrama-Tage auf Gutenberg mit Alfons Aichinger, Psychologe, Psy- chodramatherapeut und dipl. Theo- log e  •. Freitag, 9. August 18.00 
Uhr bis Freitag, 16. August 14.00 Uhr Fasten in der Fülle des Sommers Heilfasten auf dem Gutenberg mit Armella Häne-Züger und P. Ludwig Zink Was wir noch bieten: • angenehme Seminarräume • gute Atmosphäre • feines Essen • Ubernachtungsmöglichkeiten Für wen? Gruppierungen aus •Wirtschaft • Kirche • Schulen • Vereinen •
	        

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