Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

24 Freitag, 14. Juni 2002 LETZTE SEITE Liechtensteiner VOLKSBLATT NACHRICHTEN IMMKI« k .v, ftjb&iiti Adlige sollen Miete zahlen LONDON: Das quasi miet­ freie Wohnen in königlichen Palästen soll nach dem Wil­ len eines britischen Unter- " hausausschusses schon bald ein Ende haben. Demnach sollen die entfernteren Mit- ' glieder der Königsfamilie für ihre Wohnungen in aus .Steuergeldern unterhaltenen Residenzen künftig die ortsüblichen Mieten zahlen. Dort bewohnt etwa Prinz Michael von Kent, ein Cou­ sin von Königin Elizabeth Ii., 
mit seiner Frau einen Trakt mit neun Wohn- und sieben Schlafzimmern plus Wohnräumen fürs Hausper­ sonal. Dafür zahlen sie"briti- schen Medienberichten zu­ folge gerade mal 300 Pfund (rund 450 Euro) im Monat an Instandsetzungskosten. Wer London kennt, weiss, dass man dort für diesen Betrag nicht einmal eine Be­ senkammer mieten könnte. Leben wie ein König t 
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r'Tmmm W\Wwm BERN: Die ersten Wachtel­ könige sind dieser Tage in der Schweiz eingetroffen. Dieser Wiesenbrüter war um 1900 im Mittelland noch weit verbreitet, verschwand mit der Intensivierung der Landwirtschaft aber fast ganz 
aus den Niederungen. Heute sei der Wachtelkönig meist oberhalb von 1200 Metern über Meer anzutref­ fen, teilte der Schweizer Vo­ gelschutz (SVS) am Don­ nerstag in einem Communi- que mit. Die Schutzmass­ nahmen des SVS hätten aber erste Erfolge gezeitigt; in den letzten Jahren seien an etwa einem Dutzend Or­ ten j'unge 
Wachtelkönige beobachtet worden. Bissige Katze W. LÜBECK: Katze Kathy lauert im Gebüsch im Garten ihres Besitzers. Vor der sonst zah­ men und zutraulichen Katze muss sich nur die Postzu­ stellerin fürchten. Regel­ mässig wird sie von der Katze angegriffen und ins Bein gebissen. Inzwischen muss sich Kathys Besitzer die Post selber holen. 
0 0 6 China fürchtet «Jahrhundertflut» Wer kann, ßieht vor' den gewaltigen Wassermassen. Mindestens 248 Menschen kamen bereits ums Leben. PEKING: Verheerende Überschwemmungen und Unwetter in China haben bis Donnerstag rund 30 Millionen Menschen in Mitleidenschaft gezogen. Mindestens 248 Menschen ka­ men ums Leben. An mehreren Orten war von einer «Jahrhun­ dertflut» die Rede. Chinas Minis­ terpräsident Zhu Rongji rief das Land nach Angaben des staatlichen Fernsehens auf, «sich auf eine Hochwasser­ katastrophe vorzubereiten, die schlimmer als 1998 wird». Da­ mals waren nach' offiziellen 
Angaben mehr als 4000 Men­ schen ums Leben gekommen, möglicherweise aber noch viel mehr. Der Ministerpräsident in­ spizierte die Deiche am Jangs- te-Strom, die nach der Katas­ trophe damals verstärkt worden waren. Lokalen Funktionären drohte der Regierungschef deutlich mit Disziplinarverfah­ ren, falls es Schäden geben sollte, die durch Vernachlässi­ gung verursacht worden seien. Besonders schwer betroffen war im Nordwesten die Provinz Shaanxi, wo allein mindestens 152 Menschen ums Leben ge­ kommen 
sind.-Rauch 
und Asche Gouverneur erklärt Colorado zum Notstandsgebiet DENVER: Wegen der schlimmsten Waldbrände in der Geschichte Colora­ dos hat Gouverneur Bill Owens den US-Bundes- staat zum Notstandsgebiet erklärt. Die Massnahme ermöglicht unter anderem den 
Einsatz der National­ garde. In ganz Colorado kämpften mehr als.2000 Feuerwehrleute weiter mit Löschflugzeugen und Helikoptern gegen die Flammen von mittlerweile acht Waldbränden an. In den Voror­ ten von Colorados Hauptstadt Denver hielten sich weiterhin rund 40 000 Einwohner bereit, ihre Häuser im Falle eines Eva­ kuierungsaufrufs in kürzester Zeit zu verlassen. Für die Stadt herrschte jedoch keine unmit­ telbare Gefahr mehr. 5000 Per­ sonen übernachteten dennoch bei Freunden, in Kirchen und Turnhallen. Heftige Winde Insgesamt wurden bereits mehr als 40 000 Hektaren Land von den Flammen zerstört. Die von heftigen Winden ange­ fachten Waldbrände rückten bis auf knapp 16 Kilometer an Denver heran. Beissende Rauch- und Ascheschwaden la­ gen über der Stadt, wo die Behörden eine Gesündheits- warnung für Menschen mit Atemproblemen ausgaben. Nach Angaben von Colorados Gouverneur Owens war Denver 
Einwohner beobachten die riesige Rauchwolke, die immer näher rückt. (Bilder:Keysione) aber am Mittwoch nicht mehr unmittelbar von den Flammen bedroht. Die Feuerfront beweg­ te sich weg von Denver. Bei ab­ drehenden Winden nahm das Feuer inzwischen Kurs in west­ liche Richtung, wo ausgedehn­ te Wälder und kleine Ortschaf­ten 
liegen. Die schweren Wald- und Buschbrände waren nach Angaben des Feuerinformati­ onszentrums in Boise/Idaho in keiner Weise unter Kontrolle. Brandbekämpfer machten den Einwohnern wenig Hoffnung auf baldige Besserung. Direktor fest­ genommen TOULOUSE: Ein Dreiviertel­ jahr nach der Explosionska­ tastrophe von Toulouse mit 30 Toten hat die Polizei den Direktor der in die Luft geflo­ genen Chemiefabrik in Ge­ wahrsam genommen. Die Jus­ tiz ermittelt- 
wegen fahrlässi­ ger Tötung und Körperverlet­ zung. Serge Biechlin und acht weitere meist leitende Ange­ stellte der TotalFinaElf wur­ den am Donnerstag verhört. Zuvor hatte die Justiz Ermitt­ lungsverfahren gegen vier Arbeiter eingeleitet. Laut ei­ nem vergangene Woche ver­ öffentlichten Expertenbericht ist die Katastrophe vom 21. September letzten Jahres auf Schlampereien bei der Lage­ rung des explodierten'Am­ moniumnitrats zurückzu­ führen. Die von der Polizei vorgeladenen Angestellten wurden beim Eintreffen im Präsidium von rund hundert AZF-Beschäftigten und Ge­ werkschaftern mit Beifall be- grüsst und ermuntert. Die De­ monstranten halten die Er­ mittlungen für noch nicht so weit fortgeschritten, als dass man bereits Schuldige benen­ nen könnte. 
Kuss zur Feier des Tages Neues Gehege für die Murmeltiere Die zwei fühlen sich wohl. Im Wildpark Peter und Paul in St. Gallen wurde gestern nach halbjähri­ ger Bauzeit das neue Murmeltiergehege eröffnet. Die Murmeltiere waren seit Beginn im Wildpark an­ gesiedelt, ihre beiden vorherigen Gehege waren aber zu feucht und nicht artgerecht. Im neuen Gehe­ ge, das/fner Landschaft in einem Felssturzgebiet ähnelt, sind im Moment erst drei Tiere. Sie müssen sich im Laufe des Sommers'zuerst ihre Erdbauten graben. 
NEUENBURG: Mehr als zwei Stunden mussten am Diens­ tagabend rund 46Ö Schüler mit ihren Lehrern in einem Zug ausharren, der im Loges- Tunnel zwischen Neuenburg und La Chaux-de-Fonds stecken geblieben war. Je­ mand hatte offenbar die Not­ bremse gezogen. Fünf der' Schüler mussten wegen pa­ nikbedingter Hyperventilati- on zur Kontrolle ins Spital gebracht werden. Zwei von ihnen blieben über Nacht hospitalisiert. Zum Vorfall sei eine Untersuchung eingelei­ tet worden, sagte SBB-Spre- cher Jean-Louis Scherz am Donnerstag auf Anfrage zu entsprechenden Westschwei- : zer Medienberichten. Es habe sich um einen Sonderzüg ge­ handelt, der mit . den Schülern auf der Heimreise von einem Expo-Ausflug war. Der Zug sei im Tunnel zum Stillstand gekommen, • nachdem jemand mit grosser Heftigkeit die Notbremse ge­ zogen habe, sagte Scherz. In solchen Fällen werde ein Blockierungssystem aktiviert, das 
der Lokführer zweclü Welterfahrt jeweils wieder deaktivieren müsse. ' i : I — • ——: — . : : Die Mediensite 
Nummer 1 für Liechtenstein 0^*°^  www.volksblatt.li ^5^
	        

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