Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
SPORT Donnerstag, 13. Juni 2002 
21 England reichte Nullnummer - WM-Stras sen u mfrage: Alle sind informiert Rad: Liechtensteiner in Siegerlaune Sieg und Niederlage für Casanova-Sisters Auch Argentinien nach 1:1 gegen Schweden draussen Nach Weltmeister frank- reich ist mit Argentinien auch der zweite Topfavorit der WM ausgeschieden. Die Argentinier erreichten in 
ihrer letzten Partie in Gruppe F gegen Schweden nur 1:1 (0:0), die Skandi­ navier stehen als Grup­ pensieger im Achtelfinale, wo sie am Sonntag in Oita auf Senegal treffen. Die Führung der Schweden schoss Andere Svcnsson (58.) mit einem Freistoss. Das 1:1 er­ zielte Hernan Crespo (88.), als er nach einem von Torwart Magnus Hedmann abgewehr­ ten Foulelfmeter von Ariel Or- tega den Nachschuss nutzte. weitere 
Bilder unter WWWVOIKSBLATTJ. Die Argentinier, die ohne ihren Superstar Juan Veron be­ gannen, berannten das Tor der Schweden von Beginn ah. Die besten Chancen . besass zunächst Juan Sorin mit seinen Kopfbällen (13., 15.). Doch der immer wieder in die Spitze vor- stossende Mittelfeldspieler scheiterte ebenso wie Claudio Lopez mit seinen beiden Schüs­ sen (28., 40.). In der zweiten Halbzeit ver- passten Gabriel Batistuta (53.) 
Des einen Freud, des anderen Leid: Während Schweden dank des Treffers von Anders Svensson (gros­ ses Bild) den Aufstieg in das Achtelfinale feiert, müssen die Argentinier die Koffer packen. Ein 33. Team schwitzt bei der Kolumne vom Vörarlberger WM-Schiedsrichter Egon Bereuter Für jeden Fussballfan ist es klar, dass bei dieser WM in Korea und Japan 32 Mann­ schaften am Start sind. Dies stimmt aber nicht so ganz, denn ich behaupte, es sind hier 33 Teams vertreten. Na, welches Team haben Sie übersehen? ... genau, die Schiedsrichter und Schiedsrichterassistenten. Wir sind es eigentlich gewohnt, dass wir wenig bis gar nicht beachtet werden, ausser wir geraten durch negative Leistungen oder Fehlentscheidungen in die Schlagzeilen. Trotzdem möchte ich heute ein wenig über dieses 33. Team berichten. Insgesamt sind hier je 36 Ref­ erees und Schiedsrichterassis­ tenten vertreten. Da von keinem Land mehr als zwei Personen anwesend sind, verteilt sich dieser Völkermix auf rund 5o Nationen. Seit genau drei Wo­ chen sind wir in Seoul (ßr die Spiele in Korea) und in Tokyo (für die Spiele in Japan) unter­ gebracht. Wir bereiten uns ge­ nauso wie die Fussballteams sehr gewissenhaft auf jede ein­ zelne Partie vor. Die Vorberei­ tung hat natürlich schon viel früher begonnen,' spätestens aber seit Mitte März, wo alle hier in Seoul einen einwöchigen Trainingskurs absolviert 
haben. Dabei wurden uns von seifen der, FIFA die genauen Weisun­ gen bekannt gegeben und wir mussten auch Lauftests absol­vieren. 
Weiters stand ein Kör­ percheck auf dem Programm. Bei diesem Lehrgang bekamen wir auch einen detaillierten Trainingsplan überreicht, der genauestens jedes Training in . der Zeit vom 1. April bis 2o. Mai beschreibt. Na ja, das steht auf dem Pa­ pier, werden sie sich denken. Nein, nein, jeder von uns hat- . eine Polar-Watch erhalten, die wir bei jedem Training tragen mussten. Die Daten wurden ge­ speichert und in regelmässigen Abständen, mittels Computer zu unserem Trainer, Dr. Helsen (ein belgischer Sportprofessor). transferiert. So wurden wir ge­ nauestens kontrolliert, um zum Beginn* der Weltmeisterschaft topfit zu sein. Die Stimmung. unter den Schiedsrichtern ist sehr kame­ radschaftlich. Zwischen den Spielen halten wir uns durch tägliches Training fit. Weifers stehen regelmässige Videoana­ lysen auf dem Programm. Es ist sehr interessant, die kniffligen Situationen in Zeitlupe und aus den verschiedensten Kamerapo­ sitionen. zu beleuchten. Ausser es geht um die eigenen Ent­ scheidungen, das ist manchmal alles andere als lustig. 
Aber auch dies gehört zu unserem Job. Am Montag hatte ich mit dem. Schweizer Top-Referee Urs Meier ein gemeinsames Spiel in 8 
Der Vorarlberger Egon Bereuter ist Österreichs einziger WM- Beitrag. Exklusiv ßr das Volks­ blatt betätigt sich der Schieds­ richter als WM-Kolumnist. Daegu. Es standen sich Korea und die USA gegenüber. Diese Begegnung war wesentlich mehr als ein Fussballspiel: Auf­ grund von diversen politischen Entwicklungen im Vorfeld wur­ de das Match unter grossen Si­ cherheitsvorkehrungen durch­ geführt Den gesamten Tag/log­gen 
koreanische Jets über der Stadt, während dem Spiel kreisten ständig mehrere Hub­ schrauber über dem Stadion und es waren mehr als 10 000 Sicherheitskräfte im Einsatz. Das sehr leidenschaftlich, aber fair geführte Spiel endete mit einem 1:1. Urs bot dabei vor 60 000 begeisterten Zuschau­ ern eine souveräne Leistung. Von Korea haben wir bisher noch nicht sonderlich viel gese­ hen, da unser Quartier, das Grand Hilton Hotel, etwas aus­ serhalb von Seoul liegt. An das ständige Lächeln der Menschen hübe ich mich schon lange ge­ wöhnt. Nur mit dem Essen kom­ me ich immer noch nicht ganz klar. Obwohl ich bisher noch auf keiner Speisekarte ein *Hundesteak» erblickt habe, ist manches doch recht exotisch. Aber wie heisst es so schön: an­ dere Länder, andere Sitten. 'Wenn ihr heute Donnerstag djesen Bericht lest, dann habe ich bereits ein weiteres Spiel hinter mir. Um 8.30 MESZ ste­ hen sich heute Brasilien 'und Costa Rica gegenüber. Ich bin in diesem Match mit zwei Kolle­ gen aus Ägypten im Einsatz. Hoffen wir gemeinsam wei­ terhin auf tolle Spiele, viele To­ re und wenig Fehlentscheidun­ gen meiner Zunft. Schöne Grüsse nach Liech­ tenstein, Egon Bereuter aus Seoul 'i • 
und Javier Zanetti (82.) die bes­ ten Chancen. Der umstrittene Ausgleich von Crespo (88.), der viel zu früh in den Strafraum tief; kam zu spät. Abwehr sattelfest Dennoch machte die Abwehr der Skandinavier insgesamt ei­ nen guten Eindruck. Vor allem Kapitän Johan Mjällby und Andreas Jakobsson zeigten ei­ ne starke Abwehrleistung ge­ gen das einfallslose Angriffs­ spiel der Argentinier. NaCh vome lief bei den de­ fensiv eingestellten Schweden allerdings wenig. Svensson traf genau So fiel das Tor passenderwei­ se nach einem Freistoss: An­ ders Svensson (58.) traf aus mehr als 20 Metern ins Kreuz­ eck. Die einzige gute Ein- schussmöglichkeit aus dem Spiel heraus vergab der einge­ wechselte Andreas Andersson (05.) mit einem Schuss an die Latte. Rot auf der Ersatzbank Für eine Besonderheit, sorgte Claudio Caniggia, der auf der Ersatzbank sitzend die Rote Kar­ te sah. Schiedsrichter Ali Buj- saim aus den Vereinigten Arabi­ schen Emiraten reagierte mit dem Platzverweis in der Nach- . Spielzeit 
der ersten Halbzeit auf die Zwischenrufe des Altstars. 
Rot auf der Ersatzbaiik Einen rekordverdächtigen Kurzauftritt hatte Claudio Caniggia beim 1:1 gegen . Schweden. Argentiniens al­ ternder Star, der an dieser WM nach einer Knieverlet­ zung erstmals auf der Er­ satzbank sass, 
monierte kurz vor der Pause einen Entscheid des Schiedsrich­ ters und wurde deshalb di­ rekt mit der roten Karte be­ dacht und auf die Tribüne geschickt. Dies war wohl das unrühmliche Ende einer, langen Nationalmann-' schaftskarriere mit drei Endrunden-Teilnahmen. ' 1990 hatte Caniggia den Fi­ nal gegen. Deutschland ver- passt, weil er im'Halbfinal gegen Italien'die zweite Verwarnung erhielt. Massiver FiflitgHe- derauwachs E>ie asiatischen «Roten Teu­ fel» melden massiv gestie­ gene Mitgliederzahlen. Seit . dem Eröffnungsspiel am 31. Mai: haben sich 120 000 Personen angemeldet, wo­ mit der Fanklub von Süd­ koreas Nationalmannschaft nun 200 000 Mitglieder . zählt. Und die Nachfrage ist enorm: Viele Interessenten würden sich am Telefon zunächst darüber beschwe-. , ren, dass die Leitungen ständig blockiert seien. Genau schauen und gewinnen: Neben .dem grossen Volksblatt- WM-Quiz, bei dem es wertvolle Preise zu gewinnen gibt, kann nun jeder Volksblatt-Leser auch schon während der WM tolle Tagespreise gewinnen. Wer heute um Punkt13 Uhr unter der: Telefonnummer 237 51 28 anruft und weiss, welcher von den ] sieben. Bällen unserer Fotomontage zum Originalbild gehört,\ gewinnt eine Saisonkarte des FC Vaduz jür die kommende NLB~1 Meisterschaft. Der zweite richtige Äninferdarf sich Über iweii Länderspielkarten Jür das EM-Qualifikationsspiel Liechtenstein .•* England und der dritte richtige Tipper über vier Eintrittskarten jür das Ravensburger Spieleland ftiuen. , f
	        

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