Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
LAND UND LEUTE Montag, .21. Januar 2002 3 Die Operettenhühne Balzers und die Premiere von Kaimans «Die Csardäsfürstin» «Mit der Operette «Die Csärdäs.- Rirstin» realisierte der bekannte Komponist Emmerich Kälmän einen der bedeutendsten Erfolge in der Geschichte der Operette. Weltberühmte, traumhafte Me­ lodien und mitreissende Rhyth­ men garantieren für beste Un­ terhaltung.» Gerolf Hause r Diese Worte, von Regierungsrat Alois Ospelt beim Empfang gesprochen, be­ stätigten sich bei der Premiere am Samstagabend. In der Inszenierung von Georg Rootering, mit dem Sym­ phonischen Orchester Liechtenstein unter der Leitung von Carl Robert Helg, im Bühnenbild von Werner Gstöhl, den Kostümen von Johanna Weise und mit der Choreografie von Jacqueline Beck spielten und sangen Regina Rcnzowa, Rita Hahn, Anita Foser-Gautschi, Pit Krüger, Werner Hollweg, Toni Bürzle, Karl Jerolitsch, Hans Nigg, Franz Nigg, Patrik Tschenett, der Männergesang­ verein und der Singkreis Gutenberg. Hervorragende Darstellerinnen Traumhafte Melodien und mitreis­ sende Rhythmen sind das Eine; sie bühnenwirksam umzusetzen und ebenso auf der Bühne bz\y. im Orches­ tergraben darzustellen sind ein ande­ res. Hier darf der Balzner Gemeinde­ vorsteher Othmar Vogt zitiert werden, der ganz richtig sagte: «Die Auf­ führung der «Csardäsfürstin» wird sich würdig in 
die bisherigen Erfolge ein­ reihen.» Das beginnt mit der Regie: Georg Rootering zeigt eine sprühend witzige und temporeiche Inszenierung: dann die Rollen, die von ihren Charak­ teren her überragend gut besetzt sind: Regina Renzowa spielt ausgezeichnet 
Werner Hollweg als Edelmann Feri von Kerekes (rechts) ist Zeuge bei der Ausfertigung des Eheversprechens von Edwin (Karl Jerolitsch, links), das Notar Kiss (Franz Nigg) ausstellt. (Bilder: Paul Trümmer) die Sängerin Sylva Varescu, die so­ wohl eine temperamentvolle wie auch empfindsam liebende Frau ist, macht diese unterschiedlichen Gefühlswelten mit ihrer Stimme lebendig; Werner Hollweg verleiht dem Feri von Ke­ rekes, dem distinguierten Edelmann mit grossem Herz, nicht nur mit seiner herrlich weichen Stimme Gewicht, sondern spielt diese Rolle auch über­ zeugend; Toni Bürzle (Graf Boni), der von einer Liebeständelei zur anderen Taumelnde, sprüht vor Witz und fan­ tastischer Spiellaune; Carl Jerolitsch 
gibt mit seinem intimen Tenor dem zwischen Familientradition und Liebe Hin- und Hergerissenen Edwin Ronald Ausdruck, Anita Foser-Gautschi singt die etwas oberflächliche Komtesse Sta­ si und der grosse Komödiant Pit Krü­ ger reisst das Publikum zu Lachsalven hin in der Spreehrolle des Fürsten (in Nebenrollen Hans Nigg (Eugen von RohnsdorfO, Franz Nigg (der Notar Kiss), Patrik Tschenett (Mac Grave) und Rita Hahn als Fürstin). Dazu gehört' aber natürlich auch das Sym­ phonische Orchester Liechtenstein, das 
unter der Leitung von Carl Robert Helg die Sängerinnen und Sänger sehr fein­ fühlig und mit differenzierter Dynamik begleitet. Nur beim Vorspiel zum 3. Akt schlichen sich Unsauberkeiten ein. Lebendige Inszenierung Stellvertretend für alle an den Vor­ bereitungsarbeiten Beteiligten sollen hier genannt werden: Drazen Domja- nic, der für die Korrepetition, Corinne Grendelmeier und Thomas Nipp, die für die Choreinstudierung Zuständi­ gen. Es war eine fast ausschliesslich 
stimmige Aufführung: Eine sehr le­ bendige und humoivolle Inszenierung, die Nebenschauplätze sind immer le­ bendig (z.B. ordnen Kellner im Variete die Stühle, reiben Sektgläser trocken usw.), alles ist bis ins kleinste Detail durchdacht und von allen auf der Büh­ ne ausgezeichnet umgesetzt; die ästhe­ tische Aufteilung auf der Bühne so­ wohl der handelnden Personen wie .auch des Chors sind beeindruckend (die in diesem Zusammenhang immer wieder durchgeführte Aufteilung des Chors in Frauen und Männer und die tragende Spielfunktion des Chors, ma­ chen das Szenengeschehen sehr natür­ lich und lebendig, erschweren aber den musikalischen Zusammenhalt; um ' so bewundernswerter ist es, wie her­ vorragend der Männergesangverein und der Singkreis Gutenberg diese Aufgäbe meistern). Das oben erwähnte «fast» bezieht sich auf einige wenige Regiegags, die, neben den vielen krea­ tiven Gags, in ihrer Übertreibung eine, gefahrliche Nähe zur Klamotte zeigen (z.B. das sich zu oft wiederholende Spiel mit der Telefonschnur). Das Büh­ nenbild von Werner Gstöhl ist viel­ leicht so schön und zu dieser Operette stimmend, wie noch nie zuvor, schlicht und doch prächtig, ohne jeden Firle­ fanz, farblich ausgezeichnet und für diese lebendige Inszenierung perfekten Raum bietend, prächtig ausgeleuchtet, von Jakob Schlossstein und David Satz. Die Kostüme von Johanna Weise - die Herren im Frack, die Damen mit prächtigen Kleidern, sind der damali­ gen Zeit entsprechend und die zur Stimmung der Operette passende Cho­ reografie von Jacqueline Beck wird von Rebekka Bogomolec, Audrey Jenny, Barbara Rodriguez-Frick, Bar­ bara Haegi, Jennifer Matheja und Sy­ bille Koch in allen Szenen ausgezeich­ net umgesetzt. Komtesse Stasi (Anita Boni (Toni Bürzle). 
Pit Krüger als Fürst Leopold Maria von und zu Lippert.-Weyletsheim spielte seine grosse komödiantische Begabung aus, auch bezüglich des Ehelebens mit Foser-Gautschi) in einer wilden Liebesszene mit Graf seiner Frau, der Fürstin Anhilte (Rita Hahn). . ... 
Die komplizierte Liebe zwischen Adel (Karl Jerolitsch als Edwin) und der Sänge­ rin Sylva Varescu (Regina Renzowa) beherrscht die Geschichte der Oper Csdrddsfürstin, '
	        

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