Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
INLAND Samstag, 8. Juni 2002 
3 Miteinander für den Alpenrhein Regierungskommission Alpenrhein: Vorsitz von Liechtenstein an Vorarlberg - Erfolge erzielt Liechtensteins Umweltminister Alois Ospelt und der Vorarlber- ger Landeshauptmann Herbert Sausgruber sind sich einig: Wichtigstes Projekt bleibt auch in den kommenden zwei Jahren das «Entwicklungskonzept Al­ penrhein». Das Fürstentum Liechtenstein übergab bei der Sitzüng gestern Freitag in Va­ duz turnusmässig den Vorsitz an Vorarlberg. Seit Mitte 2000 hatte Liechtenstein den Vorsitz der Internationalen Regie-, rungskommission Alpenrhein inne. In diesem Gremium arbeiten das Fürsten­ tum, die Schweizer Kantone Graubün­ den und St. Gallen sowie Vorarlberg in Fachbereichen wie Flussbau, Gewäs­ ser- und Fischökologie, Grundwasser sowie Energie zusammen. • Im vergangenen Dezember wurde von der Regierungskommission in Ko­ operation mit der "Internationalen Rheinregulierung das «Entwicklungs­ konzept Alpenrhein» gestartet. Damit wird erstmals eine langfristige, fach- und gebietsübergreifende Zukunfts­ planung für den Alpenrhein erarbeitet 
- vom Zusammenfluss von.Vorder- und Hinterrhein bis zum Bodensee. Entscheidender Schritt «Ich glaube, dass wir jetzt vor einem entscheidenden Schritt für die nach­ haltige Entwicklung des Alpenrheins stehen», resümierte Umweltminister Alois Ospelt. In den letzten Jahren sei in zahlreichen interdisziplinären Pro­ jekten eine fundierte Datenbasis ger schaffen worden. «Mit dem Entwick­ lungskonzept können wir jetzt in eine detaillierte Diskussion über die nach­ haltige Entwicklung des Alpenrheins und seiner Zuflüsse eintreten», so Os­ pelt. Er ist deshalb für die Zukunft «besonders optimistisch». Sechs Projekte abgeschlossen Sechs Projekte konnten allein unter liechtensteinischem Vorsitz abge­ schlossen werden. Darunter sind etwa die «Machbarkeitsstudie Revitalisie­ rung Iiispitz», die Untersuchung über die «Verbesserung der ökologischen Funktionsfähigkeit von Gewässern beim Unterhalt» oder das Grundwas- ser-Bewirtschaftungsmodell. • Besonders wichtig sind die Ergeb­ nisse des Projekts «Trübe und Vier Regierungen gemeinsam ßrdie Zukunfi des Alpenrheintals: von links Regierungsrat Stefan Engler, Graubünden, Lanr deshauptmann Herbert Sausgruber, Vorarlberg, Umweltminister Alois Ospelt, Liechtenstein, und Regierungsrat Willi Haag, St. Gallen. (Bild: V.Cöm AG/Beham) An der Mündung des Binnenkanals in Ruggell zeigt sich deutlich der Gegensatz zwischen verbauten und renaturierten Uferbereichen. (Bild: E. Ritter, Tießauamt) 
Schwall», das die massiven Auswir­ kungen der künstlichen Abfluss­ schwankungen auf die Tier- und Pflanzenwelt aufzeigt. Die Erkenntnis­ se sind 
nach Meinung des bisherigen IRKA-Vorsitzenden von überregiona­ ler Bedeutung. Dazu Alois Ospelt: «Sie gelten nicht nur für den Alpenrhein, sondern allgemein für Flüsse, an de­ nen- Speicherkraftwerke betrieben werden.» Stildien als Grundlage Die vorliegenden Studien dienen nun als Basis für das Entwicklungs­ konzept, das auch unter Vorarlberger Vorsitz den Arbeitsschwerpunkt bil­ den wird. «Jetzt gilt es auch noch jene Projekte rasch fertig zu stellen, deren Ergebnisse noch in das Entwicklungs­ konzept einfliessen sollen», sagte der neue IRKA-Vorsitzende, der Vorarlber­ ger Landeshauptmann Herbert Saus­ gruber. Bereits im Laufen sind Studien zur «Hydrologie des Rheineinzugsge­bietes 
und Abschätzung der Hochwas­ serereignisse», über «Schadenspoten­ ziale, Sonderrisiken und Festlegung der Aüsbauwassermenge» sowie zum Geschiebe-Bewirtschaftungskonzept. «Der bestehende Hochwasserschutz soll nicht nur gehalten, sondern nach Möglichkeit noch verbessert werden», betonte Sausgruber. «Schliesslich könnte das Hochwasserrisiko als Folge der vorhergesagten Klimaentwicklung durchaus noch 
steigen.» Budget biesdilossen . Bei der zehnten Sitzung der IRKA in Vaduz wurde auch bereits das Budget für das 
Jahr 2003 beschlossen - vor­ behaltlich der Zustimmung durch die Landesregierungen und Parlamente. Insgesamt stehen Mittel in der Höhe von mehr als einer Million Franken zur Verfügung. Auch die Umsetzung der Wasserrahmen-Richtlinie der EU wurde von den Regierungen der vier Anrainerländer diskutiert. 
Zustim­ Habt Mut «Habt Mut und macht in der Politik mit» war die Hauptaussage an der Ver­ anstaltung *Politik braucht Frauen», die von den Frauen in der FBP organi­ siert wurde. Immer noch sind Frauen in der Politik stark in der Minderzahl. Denn viele Frauen haben davor Angst, sich für die Landtagswahlen oder Ge- meindewahlen aufstellen zu lassen. «Viele Frauen denken, dass sie Familie und Politik nicht Unter einen Hut brin­ gen, oder dass sie unqualifiziert sind», sagte Bernadette Kubik-Risch, Leiterin des Gleichstellungsbüros in ihrem Vor­ trag, in dem sie auf Schwierigkeiten hinwies, die einer Frau bei einem Ein­ stieg in die Politik begegnen können. Dqs zweite Referat hielt Regierung­ schef Otmar Hasler, der seine Sicht zu Familien- und Frauentagen darlegte. Auch er wünscht sich mehr Frauen in der Politik. Bei der anschliessenden Diskussionsrunde wurden noch einige interessante 
Aspekte angeführt. 
Aus­ führlicher Bericht folgt am Montag. (Bild: HM) weitere 
Bilder unter „ww.VOLKSBLATT.ii 
mung gab es bei der Sitzung für die erste Ausgabe des Informationsblatts «Zukunft Alpenrhein», das künftig zwei Mal pro Jahr erscheinen soll. Auch sonst wird die Öffentlichkeitsar­ beit verstärkt: In den nächsten Tagen soll unter der" Internet-Adresse www.alpenrhein.net die Homepage der Regierungskommission freige­ schalten werden. 
- Hoch gestecktes Ziel Weitere Schwerpunkte des Vorarl­ berger Vorsitzes liegen unter anderem im Bereich von Grundwasserschutz und Trinkwasservorsorge. Zusätzlich sollen die Verbesserungen der ökolo­ gischen Funktionsfähigkeit beim Un­ terhalt von Zuflüssen und Bächen im Rheirital fortgesetzt werden. Unter­ sucht werden auch Möglichkeiten der Revitalisierung und der Wässerkrafit- nutzung. «Das Ziel aller vier Mitgliedsländer in der Internationalen Regierungs­ kommission ist hoch gesteckt», räumte Sausgruber 
ein. «Wir wollen die ökolo­ gische Funktionsfähigkeit des Alpen­ rheins und seiner Zuflüsse verbessern, ohne dass die Hochwassersicherheit darunter leidet oder berechtigte Nut- zungsinteresseh unzulässig einge­ schränkt werden.» Dieses Ziel werde unter Vorarlberger Vorsitz weiterhin mit aller Kraft verfolgt. REKLAME PARTNER rPkrtner4 .  I • n'. Si T«ria« Tel. 0901 57 59 97 Nur übe& -Sunr)8
	        

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