Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

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& Mittwoch 5. Juni 2002 Fr. 1.2Ö Redaktion und Verlag: Fcldkirchcr Strasse 5. FL-9494 Schaan Telefon +423 237 51 51 Fax Redaktion +423 237 51 55 Mail Redaktion:  rcdaktlon@volksblatt.li Fax Inserate +423 237 51 66 Mall Inserate:  inserate@volksblatt.li Internet:   http://www.volksblatt.li Amtliches Publikationsofgan • 1 24. Jahrgang, Nr.124 VERBUND / 
SÜDOSTSCHWEIZ MITTWOCH FCV hat die Lizenz FUSSBALL: Die Verantwort­ lichen des FC Vaduz können durchatmen, die NLB-Lizenz für die kommende Saison wurde zugesprochen. Aller­ dings ist dies 
mit der Aufla­ ge verknüpft, dass die Ver­ schuldung den Betrag von 150 000 Franken nicht übersteigen darf. Lugano, Lausanne und Sion hingegen erhalten keine Lizenz für die am 6. Juli beginnende Natinonalliga-Saison. Aa- rau, Delämont und Luzern erben die drei frei geworde­ nen Plätze. Seite 13 Historischer Sieg FUSSBALL: Gleich bei ihrem ersten Auftritt in Bu^ san schrieben die Südkorea­ ner Sport-Geschichte: Hwang (26.) und Yoo (53.) bescherten dem Gastgeber mit ihren herrlichen Tref­ fern gegen ein erstaunlich harmloses Polen den ersten WM-Sieg überhaupt. Seiten 14 und 15 Openair Frauenfeld JUGEND: Mit den Heavy- metal-Rockern «Rammstein» und/den softeren «Simple Minds» 
sowie den Schweizer Hardrockern «Gotthard» präsentiert «Minis-try of Rock» für den 5; bis 7. Juli seine Topacts. Dieses Open­ air löst das frühere Frauen­ felder «Out 
in the Green» ab. Seite 20 REKLAME HOROSKOP jMMfe HOROSKOP • Die bekanntöAstrologin , HannaHWlntar erstellt für 
1-, . SlelhrTageshomskop-j Tel. 0901 57 59 96 
Erzbischöf Haas vehement gegen Fristenlösung - Parteien befürworten Diskussion Während Erzbischöf Wolf­ gang Haas sich in einem Schreiben an die Medien vehement gegen den Schwangerschaftsäbbruch ausspricht, würden die drei Parteien Liechten­ steins eine Diskussion über das Thema begrüssen. Konkrete Lösungen stehen aber noch keine im Raum. Doris Meier «Aus kirchlicher Sicht gibt es da nichts zu diskutieren», schreibt Erzbischöf Wolfgang . Haas. Er stellt klar, dass in der angesprochenen Angelegenheit kirchlicherseits keinerlei Spiel­ raum für neuerliche Auseinan­ dersetzungen 
und Verhandlun­ gen bestehen würden. In sei­ nem Statement spricht er sich weiter dafür aus, dass die rechtliche Absicherung des Schutzes des ungeborenen Le­ bens, im Sinne einer Signalwir- kung für eine wertgefährdete Gesellschaft, verstärkt und nicht gelockert werden soll. Ausserdem weist der Erzbischöf darauf hin, dass jede wissent­ lich und willentlich durchge­ führte Tötung der Leibesfrucht nach der Empfängnis Abtrei­ bung ist und die kanonische Strafe der Exkommunikation nach sich ziehe. Eine Frau, die durch ihrer Schwangerschaft in Not geraten sei, könne er je­ doch seelsorgerisch begleiten und betreuen. Für Erzbischöf Wolfgang Haas ist ein Gesetz, das Abtreibung und Euthanasie billigt, kein wahres, sittlich verpflichtendes staatliches Ge­ setz tiiehr. Diskussion'gefragt Verschiedene Politiker des Landes können die Meinung des Erzbischofes nicht ganz teilen. Der Geschäftsführer der FBP, Marcus Vogt, betonte auf Anfrage des Volksblattes, dass man sich dem Thema Schwan­ gerschaftsabbruch stellen müsse. 
Für Erzbischöf Wolfgang Haas gibt es in Sachen Fristenlösung nichts zu diskutieren.«Abtreibung und Euthanasie also sind Verbrechen, die für rechtmässig zu erklären sich , kein menschliches Gesetz an-, massen kann.» . Die FBP will das Thema deshalb noch in diesem Jahr aufgreifen und breit diskutieren. Ausser­ dem sollen 'Fachpersonen in die Diskussion miteinbezogen werden, denn die fhematik sei sehr komplex. Ziel müsse es jedoch sein, die Zähl der Schwangerschaftsabbrüche auf jeden Fall möglichst gering zu halten. Marcus Vogt ist der Meinung, dass Liechtenstein hier keinen eigenen Weg ge­ hen, sondern sich an- der Schweiz orientieren sollte. Eigenverantwortung Auch Peter Kranz, Partei­ präsident der VU, ist der Mei­ nung, dass es eine Neurege­ lung des. Schwangerschaftsab­bruches 
geben müs?e. «Neben dem katholischen Staat ist Liechtenstein auch ein demo­ kratischer Staat und da müs­ sen wir über solche Themen diskutieren und auch Lösun­ gen finden. Das sind wir unse­ ren Mitbürgern schuldig», so Peter Kranz. Schwanger­ schaftsabbruch strafgesetzlich zu ahnden sei nicht unbedingt das geeignetste Mittel. Er plä­ diert auf die Eigenverantwor­ tung der Frau. Allerdings ist es ihm wichtig, dass man Frauen in dieser Entscheidung nicht alleine lässt und Beratungsstel­ len einrichtet. Auf eine kon­ krete Lösung, analog zur Schweiz, wollte sich Peter Kranz aber noch nicht fixieren. 
An der Realität vorbei «Die Realität und die strafge­ setzliche Situation sind nicht in Einklang», 
betonte Paul Vogt von der Freien Liste. Schon seit Jahrzehnten würden Abtrei­ bungen nicht mehr strafgesetz­ lich geahndet. Jetzt könne man entweder wieder ein schärferes Auge darauf haben oder man müsse das Gesetz ändern. Paul Vogt plädiert ganz klar auf Let- zeres. Er würde die Fristenlö­ sung auch für Liechtenstein be­ grüssen, da sie ja sowieso schon den internationalen Standards entspreche. ' Eine Stellungnahme von Erz­ bischöf Wolfgang Haas lesen Sie auf der Seite 4. Kinderschänder von Schaan erhängte sich In Vorarlberg auf frischer Tat ertappt - Freitod in Gefängniszelle Beinahe ein Jahr lang hatte er in der gesamten Region für Angst gesorgt. Erst vor weni­ gen Tagen hatte der Perverse in Schaan zugeschlagen. Jetzt ist jener Mann, der mehrmals Mädchen in Keller gelockt, sie ausgezogen und dann foto­ grafiert hatte tot. Der 32- Jährige aus dem Kanton - Gräubünden erhängte sich nach seiner Festnahme. Wolfgang Zechner Der Kinderschänder war am Sonntag in Bregenz in Untersu­ chungshaft genommen worden. Zuvor hatte er sich auf einem 
Spielplatz in Feldkirch einem 6-jährigen Mädchen unsittlich genähert und sich schliesslich entblösst. Laut Polizei hat er dem Kind sein Glied, an dem ein Reizstromgerät an­ gemacht war, ' präsentiert. Augenzeugen bewiesen Zivil-. courage, griffen ein und verfolgten den flüchtenden Tä­ ter. Schliesslich schnappten sie den 32-Jährigen und überga­ ben ihn den herbeigerufenen Polizisten. In einer ersten Einvernahme legte der Schweizer ein umfas­ sendes Geständnis ab. Zudem konnte eine Tasche sicherge­ stellt werden, die der 32-Jähri­ge 
bei seiner Flucht verloren hatte. Darin fanden die ver­ blüfften Beamten Sexartikel, ei­ ne Fotokamera und Bilder mit nackten Kindern. Ein verzwick­ tes kriminalistisches Rätsel war somit gelöst: War der Exekutive doch jener «Fotograf» ins Netz gegangen, der beinahe ein Jahr lang in Vorarlberg, in Liechten­ stein und in der Schweiz sein Unwesen getrieben hatte. Gestern dann - der nächste Schock: Als die Bregenzer Jus­ tizwachebeamten die Gefäng­ niszelle öffneten, fanden sie den leblosen Körper des Sex­ täters - er hatte sich mit Hilfe seines Pullovers erhängt. 
Als mögliches Motiv für sei­ nen Selbstmord nimmt die Poli­ zei eine auf gestern anberaumte Konfrontation mit BeweismiN teln an, die bei einer Durchsu­ chung seiner Wohnung in Graubünden gefunden wurden. Nach den Ermittlungen der Polizei ist der Mann bei seinen Übergriffen auf Kinder stets nach dem gleichen Muster vor­ gegangen: Er brachte Kinder in einen Keller, zog sie aus, nahm zum Teil sexuelle Handlungen mit ihnen vor und fotografierte sie am Schluss. Um Fingerab­ drücke zu vermeiden, so die Kriminalisten gestern, habe der Mann Handschuhe getragen. 
fkÖMMENTAR Die Kündigung des Stabs­ stellenleiters Verkehrskoor­ dination war gestern für das *Vaterlandr Anlass, wieder einmal die Regierung ins Visier zu nehmen. Doch ein­ mal mehr verpuffte ein An­ griffins Leere.. Argumentlos Es gibt Leute, die kündigen und gehen. Und es gibt Leu­ te, die kündigen und dann mit ihrer Kündigung in die Medien gehen. In letzterem Fall stellt sich die Frage, was der Gang an die Öffent­ lichkeit bezwecken soll. Dies umso mehr, als zuletzt auch die .VU mit diversen par­ lamentarischen Vörstössen zum Ausdruck gebracht hat, dass just von .dieser Seite in den letzten. Jahren wesent­ liche Fragen unbeantwortet geblieben sind. Die Schluss­ folgerung im gestrigen Wa- terland'-Kommentar, wo­ nach diese eine Kündigung gleich Chaos im Verkehrsmi­ nisterium bedeutet, lohnt sich deshalb nicht weiter zu kommentieren. Wer es für nötig befindet, auf diesem Niveau Oppositi­ onspolitik betreiben zu müs­ sen, dem fehlen ßrwahr Ar­ gumente und Themen. Arme Opposition, glückliche Re­ gierung. Martin Frommelt 72 Mrd. Fran­ ken gefordert KÜSNACHT/ZH: Gegen die zusammengebrochene SAir- Group sind per 5. Oktober 2001 Forderungen in der ' Höhe von 38,1 Mrd. Fr. ein-.; gereicht worden. Davon sind 37,9 Mrd. Fr. Forderungen der dritten Klasse. Rund 26 Mrd. Fr. werden • bestritten, 12 Mrd. Fr. aner­ kannt, wie aus einer gestern • im Internet veröffentlichten Zusammenstellung von Swissair-Sachwalter . Karl l Wüthrich hervorgeht, Ge­ deckt Sind rund 1,6" Mrd. Franken. swissclir - 1 (Jäh , ' Die Höhe der Forderungen j gegenüber der SAirLines be- . laufen sich auf 19,1 Mrd. Franken. Bestritten werden • 17,8 Mrd. Franken. Die; Nachlassdividende liegt zwi ­ schen 3 Und 48 Prozent. i Gegenüber der Flightlease' AG werden Forderungen in j der Höhe von 15,1 Mrd. FrJ gemacht. Bestritten werden 
 ; : 12,6 Mrd. Franken. Die vor- • aussichtliche Nachlassdivi-' • dende beträgt zwischen \ und 7 Prozent. Seite 9 •
	        

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