Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

24 Samstag, 19. Januar 2002- 
AUSLAND Liechtensteiner VOLKSBLATT vor Büro Israel übt massive Vergeltung für jüngsten Anschlag - ein Toter JERUSALEM: . Mit, massiven Luftangriffen in der Stadt Tut- icarem hat Israel Vergeltung fiir den jüngsten blutigen Anschlag geübt. Ausserdem wurden die Panzer um die Stadt Ramallah verstärkt und rückten bis auf 30 Meter an das Gebäude des palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat heran. * Mir Empörung reagierten Politiker in aller Welt auf den Anschlag vom Don­ nerstagabend in der israelischen Stadt Hadera, bei dem ein palästinensischer Attentäter sechs Menschen getötet und 30 verletzt hatte. Der Anschlag auf die Familienfeier in Hadera war der blutige Höhepunkt einer Woche der Gewalt. Zur Tat be­ kannte sich in einem Anruf bei der Nachrichtenagentur AP die Al-Aksa- Brigade, die der Fatah-Organisation Arafats nahe steht. Der Mann namens Abed Hassuna aus einem Dorf bei Na­ blus habe mit der Tat den Tod von Raid Karmi rächen wollen. Der Anführer der Brigade war am Montag bei einer Explosion umgekommen, für die die Brigade Israel die Verantwortung gibt. Der Attentäter in Hadera kam durch den Haupteingang und feuerte mit ei­ nem Sturmgewehr 
auf die Festgesell­ schaft, wie Augenzeugen berichteten. Einige griffen den Mann mit Stühlen an oder bewarfen ihn mit Flaschen. Schliesslich wurde er Von Polizisten erschossen. 
Israelische F-l 6-Flugzeuge feuerten gestern mehrere Raketen auf ein Gebäude der palästinensischen Autonomiebehörde. Im Gegensatz zu früheren Anschlägen kam die militärische Reaktion Israels diesmal sehr schnell. Israelische F-16- Flugzeuge; feuerten am Freitag mehrere Raketen auf ein Gebäude der palästir nensischen Autonomiebehörde in Tul-karem. 
Bei dem Angriff kam ein palästi­ nensischer Polizist ums Leben, mehr als 60 wurden verletzt. Das zweigeschossi­ ge Gebäude wurde völlig zerstört. In Ra­ mallah bezogen etwa 20 Panzer Stel­ lung an verschiedenen Plätzen. 
Arafat verzichtete aus Sicherheits­ gründen auf das Mittagsgebet in einer nahe gelegenen Moschee, wie es aus seinem Umfeld hiess. Er habe stattdes­ sen in seinem Büro gebetet. Rund 4000 Demonstranten zogen vor das Verschärfte Gepäckkontrollen WASHINGTON: Reisende auf US-Flug­ häfen müssen sich ab sofort darauf einstellen, dass ihr Gepäck noch schär­ fer kontrolliert wird als ohnehin schon nach dem II. September. Damit wurde am Freitag 
ein Beschluss des Kongres­ ses wirksam, der vorschreibt, dass je­ des Gepäckstück entweder direkt auf Bomben und andere Waffen hin unter­ sucht oder vor dem Abflug seinem Be­ sitzer zugeordnet wird. Die vor allem zum Auftakt der strengeren Massnah­ men befürchteten langen Warte­ schlangen auf den Flughäfen blieben nach Fernsehberichten aus. Die Si­ cherheitsvorkehrungen sind nicht un­ umstritten. Da viele der Flughäfen nicht oder noch nicht über genügende maschinelle oder personelle Kapazität ten zur lückenlosen Gepäckkontrolle verfügen, wird erwartet, dass sich die meisten äuf die bereits bei internatio­ nalen Flügen praktizierte Gepäckzu­ ordnung stützen werden. Damit soll si­ cher gestellt werden, dass ein Gepäck­ stück nur dann befördert wird, wenn der Besitzer auch tatsächlich an Bord gegangen ist. Kritiker halten das für eine mangelhafte Vorkehrung. REKLAME 
Verfeindete Atommächte auf der Suche nach neuem Vertrauen Powell zuversichtlich über Annäherung zwischen Indien und Pakistan NEU DELHI: US-Aussenminister Co­ lin Powell hat sich nach einem Tref­ fen mit Indiens Premierminister Atal Behari Vqjpayee optimistisch gezeigt. Fünf Wochen nach Ausbruch der jüngsten Spannungen sieht Powell eine Annäherung zwischen Indien und Pakistan. «Ich verlasse Indien sehr ermutigt, dass wir eine Lösung für diese beunru­ higende Situation finden», sagte Powell bei einer gemeinsamen Presse­ konferenz mit seinem indischen Kolle­ gen Jaswant Singh am Freitag in Neu Delhi. Singh sagte, wichtigster Aspekt sei, dass das Vertrauen zwischen bei­ den Nachbarländern baldmöglichst wieder hergestellt werde. Verschiedene Vorschläge Powell besprach mit Vajpayee ver­ schiedene Vorschläge. Laut dem US- Aussenminister sind zum Aufbau ge­ genseitigen Vertrauens zwischen den 
beiden verfeindeten Atommächten weitere Schritte nötig. Er glaube, dass die Länder auf dem richtigen Weg sei­ en zur Wiederherstellung des Dialogs und der Vertrauensbildung. Singh wiederholte die Forderung Indiens an Pakistan, 20 mutmassliche Terroristen auszuliefern. Sollte Islamabad dem nachkommen, sei eine Normalisierung der Beziehungen möglich. 14 der Ver­ dächtigen seien indische Staatsan­ gehörige, sagte Singh. Indien wirft dem Nachbarland die Unterstützung von Moslemextremisten vor, die für einen Anschlag auf das indische Par­ lament Mitte Dezember verantwortlich sein sollen. Seitdem haben beide Sei­ ten 800 000 Truppen an der gemeinsa­ men Grenze zusammengezogen. Keine offizielle Vermittlung Am Mittwoch hatte Powell bereits den pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf getroffen. Da Indien die Einmischung Dritter in den 
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Proteste halten weiter an BUENOS AIRES: Tausende Menschen . haben in den letzten Tagen in Argen­ tinien immer wieder gegen die Sper­ rung ihrer Bankkonten protestiert. Sie zogen mit Trommeln vor die Banken in Buenos Aires und forderten die Regierung auf, ihren Beschluss zur Begrenzung der Abhebungen von Sparkonten wieder zurückzunehmen. Die Regierung kam dem am Abend et­ was entgegen und erlaubte die Über­ weisung von bis 
zu 5000 Dollar aitf Peso-Konten, aber zum offiziellen Kurs von 1,4 Peso je Dollar. Nach dem Rücktritt von Zentralbankpräsi­ dent Roque 
Maccaroneßel der Peso im Verhältnis zum Dollar auf einen Kurs von zwei zu eins. Nachfolger . Maccarones wird der frühere IWF- Mitarbeiter und Vizepräsident der Zentralbank, Mario Blejer. 
Büro Arafats, protestierten gegen die israelische Invasion und forderten von der palästinensischen Autonomie­ behörde die Freilassung mutmasslicher Extremisten. «Verräter, lasst die politi­ schen Gefangenen frei», rief die Menge. Rund 200 Demonstranten warfen später Steine auf die israelischen Sol­ daten. Diese feuerten mit Tränengas, Gummigeschossen und scharfer Muni­ tion zurück. Dabei wurden drei Paläs­ tinenser verletzt, wie Ärzte mitteilten. Fischer und Solana fordern verstärkte Bemühungen Arafats . Bundesaussenminister Joschka Fi­ scher und der aussenpolitische EU-Be­ auftragte Javier Solana verurteilten den blutigen Anschlag. Beide forder­ ten Arafat auf, alles zu unternehmen, um terroristische Akte zu verhindern. Der spanische Aussenminister Josep Pique appellierte trotz der abscheuli­ chen Vorfälle an den Friedenswillen der beiden Konfliktparteien. Es sei un­ möglich, den Konflikt mit militäri­ schen Mitteln zu lösen, sagte er am Freitag. Auch das US-Aussenministerium reagierte in aller Schärfe. Es könne keine Toleranz für diejenigen geben, die sich so schädlich gegenüber den Interessen der Palästinenser verhielten, sagte Aussenamtssprecher Philip Ree- ker. Die Eskalation der Gewalt veran­ lasste den US-Vermittler Anthony Zin- ni, seine für diese Woche geplante Rückkehr in die Krisenregion zu ver­ schieben. Protestegegen Gewalt in Irland 
• Konflikt ablehnt, tritt der US-Aussen­ minister nicht offiziell als Vermittler auf. Musharraf hatte am Wochenende militanten Moslems den Kampf ange­ sagt sowie strengere Kontrollen von Moscheen • und Religionsschulen (Madrasas) angekündigt. Bislang wur­ den Hunderte Büros radikaler islami­ stischer Gruppen geschlossen und rund 2000 Aktivisten festgenommen. Am Freitag rief der Präsident mosle­ mische ReligionsfQhrer in Pakistan auf, ihn zu unterstützen. Weiterreise nach Nepal Powell reiste nach seinen Ge­ sprächen in Neu Delhi nach Nepal weiter. Dort stehen Gespräche mit Kö­ nig Gyanendra sowie Ministerpräsi­ dent Sher Bahadur auf dem Pro­ gramm. Am Samstag fliegt der Aus­ senminister nach Tokio weiter, wo er an einer am Montag beginnenden zweitägigen Geber-Konferenz für Af­ ghanistan teilnimmt. 
BELFAST/LONDON: Zehntausende von Protestanten und Katholiken haben am Freitag in mehreren Städ­ ten Nordirlands gegen die Gewalt­ aktionen konfessionell ausgerichte­ ter Splittergruppen demonstriert. Die Menschen folgten einem Aufruf des irischen Gewerkschaftsbundes ICTU, nachdem vor knapp einer Wo­ che ein katholischer Briefträger von protestantischen Extremisten er­ mordet worden war. An der Demonstration in der nor­ dirischen Hauptstadt Belfast, der grössten seit Jahren, nahmen so­ wohl der protestantische Regierungs­ chef und Friedensnobelpreisträger David Trimble als auch dessen repub­ likanischer Kabinettskollege Martin McGuinness teil, einer der promi­ nentesten Politiker der Republika­ nerpartei Sinn Fein. Die Polizei sprach von «Zehntausenden» De­ monstranten in Belfast und von Tausenden in anderen Städten. «Wir fordern alle, die mit sektiererischen und paramilitärischen Aktivitäten zu tun haben, zum Aufhören auf.» REKLAME STUDIEN. ZE PFAFFIKÜN 1Qr dl» famUnlwnltit Htgtn DasFemstttdium wird umgestellt! Statt Magisterstudiengänge gibt esBacMor- mdMcisterstudlumI - Das Studienzentrum Pfäffikon Ist Klausurort für ESGW-Fächer. - Die Dlplomstudlengange (Wirtschafts­ wissenschaften, Mathematik, Informa- ,ti k,-€l e ktrptecH n I kl b lel b e n bestehen. „ZUm latzteaMaU , r kann man sich direktfür .den MaglsteW ; studiengang ESGW (Philosophie; Ge-' A schichte, Politik-, Erziehungswissenschaft, ' Soziologie, Literatur) einschreiben, j Elnschrelbefrlst ^ / verlängert bis 15. Februar 2Q02 • • . r ' STUDIENZENTRUM PfÄFrtKONSZ • /• FernUnlversItat s •v 
/ • Seedamm Plaza/Seedammstrasse 3 CH-8808 PfüfflkoftSZ Tel. 055 42024 44/F«x 055 420 24 40 HomeprfgeyvÄfuh.ch'' E-MalWuKObluevylri.'ch r~ • —- tiifc&sSBäjhSvT! 
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