Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

I 1 6 Montag, 3. Juni 2002 
SPORT Liechtensteiner VOLKSBLATT 
& SPORTi'lNlkURZE Lugano erhält die A-Lizenz nicht FUSSBALL: Der FC Lugano hat die Nationalliga-A-Lizenz für die kom­ mende Saison nicht erhalten. Damit wird Aarau, der Fünftklassierte der Auf-/Abstiegsrunde, reglements- gemäss am grünen Tisch nachrücken. Luganos 
Krisenmanager Umberto Gib- vine erklärte gestern Abend im Tcssi- ner Femsehen TSI, dass er vom Ver- .band negativen Bescheid erhalten ha­ be. Der ebenfalls zugeschaltete Natio­ nalliga-Direktor Edmond Isoz wollte dazu nicht Stellung nehmen und ver­ wies auf die für Dienstag anberaumte Medienkonferenz: «Ich bestätige nichts, am Dienstag wird informiert.» Giovine betonte aber auch, dass Luga­ no definitiv 
nicht konkurs geht, son­ dern in der Nationalliga B spielen kann: «Der 94 Jahre alte Klub wird mindestens ein Jahr weiter bestehen.» Gerüchteweise verlautete ferner, dass Luganos Schicksal auch Lausanne blühen könnte, wodurch Delemont den weiteren freien Platz erben würde. Gebrselässie stürzte LEICHTATHLETIK: Auf 'dem Weg zum Stunden-Weltrekord ist Haile Gebrselässie am Sonntag in Hengelo (Ho) gescheitert. Der äthiopische lOOOO-m-Olympiasieger stürzte nach 39 Minuten uri'd musste aufge­ ben. Ursache war ein starker Krampf in der rechten Wade. Vor 15 000 Zu­ schauern war Gebrselässie nach 34 Runden 10 Sekunden unter der Bestmarke des Mexikaners Arturo Barrios (21,101 m aus dem Jahr 1991) gelegen und schien auf dem besten Weg zu seinem insgesamt 16. Weltrekord. Für sein Vorhaben hatte der 29-jährige Äthiopier das erste GP-Meeting des Jahres in Europa auserschen; in Hengelo stellte, der vierfache Weltmeister und zweifa­ che Olympiasieger schon vier seiner 15 Weltrekorde auf. 
Sebrle unangefochten t . Mehrkampf-Meeting Götzis: Schläfli verpasst EM-Quali hauchdünn Mit 7895 Punkten hat Rolf Schläfli am Mehrkampf-Mee­ ting in Götzis (Ö) die Qualifika­ tion für die Europameister­ schaften um nur fünf Punkte verfehlt. Sieger des Zehnkam­ pfes wurde mit dem Weltklasse- Total 
von 8800 Zählern Weltre­ kordhalter Roman Sebrle. Für den Zürcher Schläfli (31) zeichne­ ten sich nach dem Stabhochsprung, in dem er sich um 30 cm auf 4,80 m stei­ gerte, günstige Perspektiven ab, um die Limite von 7900 Punkten schon im ersten Anlauf zu übertreffen. In den beiden abschliessenden Disziplinen, dem Speerwerfen und dem 1500-m- Lauf, kam der Architekt aber wieder vom EM-Kurs ab. Mit deni Speer blieb Schläfli nahezu 10 m unter seinen Möglichkeiten. Und auf der Rennbahn schliesslich hätte Schläfli 0,75 Sekun­ den schneller sein müssen, um sich das EM- Ticket nach München zu sichern. «Leider wuchs ich nur mit dem Stab über mich hinaus»,, sagte Schläfli, «im 1500-m-Lauf fehlte mir dann eindeu­ tig die Substanz, um es doch noch zu schaffen. Das Ergebnis zeigt mir aber, dass die Limite und auch 8000 Punkte für .mich möglich sind.» Den zweiten Versuch startet Schläfli Ende Juni am Europacup in Riga (Lett). Er benötige nun einen Tag, um über die Enttäu­ schung hinweg zu kommen, «dann schaue ich wieder nach vorne.» Schläf­ li hat schon 1994 und 1998 an den EM teilgenommen, war in seiner Karriere aber auch schon häufig verletzt gewe­ sen: «In Götzis bin ich zum ersten Mal seit zwei Jahren ohne Beschwerden zu einem Wettkampf gestartet.» Für den Tschechen Sebrle (27) war die 9000-Punkte-Marke schon am ersten Tag ausser Reichweite geraten. Ani zweiten Tag bäumte sich Sebrle 
Roman Sebrle verbuchte erneut ein Weltklasse-Total. aber auf und reihte zunächst eine per- was in Rücklage und verpasste seinen sönliche Bestleistung an die andere, vor einem Jahr in Götzis aufgestellten Wie Schläfli geriet Sebrle aber auch im Weltrekord um 226 Punkte. Mehr als Speerwerfen und im Laufen wieder et- 8800 Punkte erreichten ausser Sebrle 
bis jetzt jedoch bloss fünf weitere Zehnkämpfer. Auf weniger hohem Niveau als die Konkurrenz der Männer bewegte sidj der Siebenkampf der Frauen. Bloss zweimal seit der Umstellung von fünf auf sieben Disziplinen 1981 fiel das To­ tal der Siegerin in Götzis weniger hoch aus (1981 und 1984). Shelia Burrell (30), die Schwester des früheren 100- m-Weltrekordhalters Leroy Burrell, verbuchte 6? 63 Zähler und setzte , sich mit 64 Punkten Vorsprung vor der deutschen Veteranin Sabine Braun (37) durch. Braun erreichte bei ihrem 16. , und letzten Start in Götzis zum 45. Mal mehr als 6000 Punkte. Nach den EM im August beendet die Weltmeisterin von 1991 ihre Karriere. Simone Oberer (22) wartete mit einem soliden Wettkampf und 5796 Punkten auf, beklagte hin­ terher aber den fehlenden Exploit. Resultate Götzis (Ö). Mehrkampf-Meeting. Sehlus- sklassementc. Zehnkampf: 1. Roman Sebrle (Tsch) 8800 Punkte (100 m 10,95/Weit 7,79/ Kugel 15,50/lfoch 2,12/400 m 48,35/110 m Hürden 13,92/Diskus 48,02/Stab 5,00/Spccr 68,97/1500 m 4:38,16) - JWB. 2. Tom Pappas (USA) 8538 (10.85/7,62/15,32/2,18/49,47/ 13,93/45,75/5,20/63,42/4:57,17). 3. Alexan­ der Jurkow (Ukr) 8509 (10,89/7.81/15,76/ 1,94/49,58/14,26/49,53/5,40/56,14/4:40,64); 4. Attila 
Zsivoczky (Un) 8175. 5. Jaako Oja- niemi (Fi) 8117. 6. Jon- Arnar Magnusson (isl) 81.04. 7. Stephen Moore (USA) 8008. 8. Wil­ liam Frullnni (It) 7984. 9. Eugenio Balanquc (Kuba) 7915. 10. Roir Schläfli (Sz) 7895 (11,28/7,21/14,80/1,94/49.56/14,87/43,79/4,80/ 58,41/4:36,73). - 21 gestartet. Siebenkampf: 1. Shelia Burrell (USA) 6363 Punkte (100 m Hürden 13,19/Hoch 1,67/Kugcl 13,72/200 m 23,50/Weit 6,41/Speer 46,38/800 m 2:16,10) - JWß. 2. Sabine Braun (De) 6299 (13,49/1,76/14,18/24,63/6,19/48,18/2:17,41). 3. Kathleen Gutjahr • (De) 6222 (13,33/ 1,76112,79/24,99/6,22/44,51 /2:11,29). 4. Son­ ja Kesselschläger (De) 6187. 5. Julie Hollman (Gb) 6135. 6. Jelena Tschcrnjawskaja (Russ) 6022. - Ferner: 10. Simone Oberer (Sz) 5796 ' (14,03/1,76/12,26/25,41 /6,07/38,39/2:17,40). - 14 gestartet. Auf den Spuren der afrikanischen Wunderläufer Die Läufergruppe der LG Liechtenstein lanciert Lauftraining in Eschen Die Läufergruppe der LG Liechten­ stein lanciert in Eschen ein Lauftrai- ning für Schülerinnen und Schüler der Region und schafft somit einer­ seits eine ideale Einstiegsmöglichkeit und anderseits ein Sprungbrett für die Läuferinnen und Läufer der nächsten Generation. Unglaublichl Mit welch hohem Tempo die-Läufer aus dem schwarzen Konti­ nent über die Tartanbahnen der ganzen Well rennen und im gesamten Laufbereich das Mass aller Dinge dar­ stellen, Wo liegen wohl die Geheim­ nisse dieser Erfolge und dieses schein­ bar unerschöpflichen Potentials an Läuferinnen und Läufern? Haben die Läufer vom Schwarzen Kontinent da ein Wundcrmittel? Oder sind es ganz einfach ihre Lebensbedingungen, die sie zu Laufgazellen formen? Nun - es ist letztlich auch da so, dass von nichts auch nichts kommt. Eine gute Basis, hartes Training und viel Herzblut sind auch da erforderlich, um den Weg ganz nach oben zu schaffen. Schülerlauftraining lanciert Die erfreulichen Tendenzen im Lauf­ sportbereich generell und speziell auch' im Liechtenstein und der Region wur­ den von den Verantwortlichen erkannt und aufgenommen. Man will einerseits den Läufernachwuchs besser und ge­ zielter fordern und anderseits allen Schülerinnen und Schülern die Gele­ genheit bieten, diese schöne Sportart kennenzulernen. - Eine kleine Einführung.und erste Er­ fahrungen können alle Schulkinder der Region im Schülerlauftraining er­ fahren, welches neu jeden Samstag­ morgen von 10.00 bis 11.30 Uhr beim Sportpark Eschen-Mauren, angeboten wird. In Zusammenarbeit mit der Läu­ fergruppe der 
Leichtathletikgemein-Die 
Schülerinnen und Schüler waren beim Lauftraining mit vollem Eifer dabei. Schaft Liechtenstein sind Elsbeth Hohl und Roman Haldner für diese «Ein­ führung in die Geheimnisse des Lau­ fen» verantwortlich. Die natürlichste Sache der Welt Geheimnisse um's Laufen gibt's ei­ gentlich keine. Einerseits ist das Lau­ fen und Rennen seit jeher die natür­ lichste Fortbewegung des Menschen und im Sport bildet Laufen die Grund­ lage der meisten Sportarten schlecht­ hin. Nur wenige kommen ohne eine eigentliche Grundlage an Lauftraining aus. 
Auch ist das Laufen letztlich durch nichts zu ersetzen. In unseren Breitengraden ist vor al­ lem bei den Kindern und Jugendlichen das Laufen zu einem Zwang und zu ei­ner 
«nur wenn es unbedingt sein muss Bewegungsform» verkommen. Die Zei­ ten sind anscheinend schon längst vorbei, wo ganze Kinderscharen stun­ denlange Schnitzeljagden und andere Lauf- oder Fangspiele machen. Ähnli­ che Spiele sind heute kompakt ver­ packt und bequem bedienbar in der «Games-Welt» um einige Franken und ohne grosse Anstrengung erhältlich. «Die Schüler sollen in erster Linie viel Spass am Laufen bekommen», be­ gründet Elsbeth Hohl ihr Engagement in dieses Schülerlauftraining. «Wichtig ist uns auch mit den Kindern eine gute Grundlage zu schaffen und die Vorzü­ ge eines regelmässigen Lauftrainings, zu. vermitteln.» «Es muss natürlich ein gesunder 
(Bild: H. M.) Ehrgeiz da sein und man muss auch mal an seine Grenzen gehen, um diese ab und zu mal zu erfahren,» beschreibt Mitinitiator Roman Haldner seine Phi­ losophie und ergänzt dazu: «Im Schülerbereich ist es wichtig zu wis­ sen, dass immer der Umfang vor der Intensität stehen soll. So unter dem Motto: Lieber etwas langsamer, dafür etwas mehr und regelmässig, als kurz und sporadisch mit viel zu hohem Ein­ satz.» Begeisterung und Leidenschaft «Letztes Jahr durfte ich mit Andr£ Bucher und Sabine Fischer Fotos ma­ chen. Das war so stark ... Dann habe ich noch ein T-Shirt mit den Unter­ schriften erhalten .. . Das wasche ich 
nie mehr. ..», sprudelte es nur so aus einer Finalteilnehmerin des letztjähri­ gen Athletic-cups in Luzern, heraus. Nicht alle hatten bereits ein Date mit solchen Sportgrössen, doch die Begei­ sterung ist bei allen riesengross. Sie haben den ersten Schritt bereits ge­ macht und stehen ganz am Anfang ih­ rer Sportkarriere. Und wenn dann aus dieser Begeiste­ rung eine Leidenschaft wird, ist-der Weg nach oben bereits geöffnet. Wie auch eine bekannte Weisheit eines Trainers von Weltklasseläufern sagt: «Ohne Leidenschaft kann gar nichts erreicht werden, auch wenn die Fach­ kompetenz noch so gross ist.» In der Tat sind die rund 10 bis 15 Kids mit grosser Begeisterung dabei. Nach ei­ nem Aufwärmprogramm wird dann in Gruppen ein kleines Lauftraining ab­ solviert. Da wird besonders auf eine altersgerechte Belastung und entspre­ chenden Umfang geachtet. Im gesun­ den und optimalen Mass liegt da wohl doch noch ein kleines Geheimnis. Da spielen Kompetenz und Erfahrung der Leiter eine ganz wichtige Rolle. Lauf - Bewegung So einfach wie die Laufbewegung selbst, so einfach ist das Rezept der en­ gagierten Leiterinnen und Leiter dieses Lauftrainings. Wir wollen 
etwas bewe­ gen und die Kinder und Jugendlichen zur einfachsten, gesündesten und schönsten Fortbewegungsart, in unse- .rem «high-speed-Zeitalter», animieren. Schülerlauftraining Jeden Samstag 10,00- 11.30 Uhr Treffpunkt Sportpark Eschen-Mauren Weitere Auskünfte: Roman Haldner, Eschen . Telefon +423 / 373 44 42 Elsbeth Hohl, Werdenberg Telefon 081 / 771 14 63
	        

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