Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
FUSSBALL-WM 2002 Montag, 3. Juni 2002 
1 3 Die Startprobleme der Italiener Vorschau auf die WM-Spiele von heute Montag Brasilien und Italien, neben Ti­ telverteidiger Frankreich und Argentinien die meistgenannten Tipps auf den WM-Titel, greifen heute Montag ins Gesehehen ein. Brasilien trifft auf die Tür­ kei, Italien auf Ekuador. Italien ist ein schon beinahe notori­ scher Langsamstarter. An den letzten fünf WM-Endrunden haben die Italie­ ner nur gerade ein einziges Mal-ihr erstes Spiel gewinnen können. Selbst 1982, auf dem Weg zum dritten und bisher letzten. Titel, gab es in den Gruppenspielen zunächst nur drei Unentschieden. Gegen WM-Neuling Ekuador sollte nun allerdings im Sap­ poro Dome (Spielbeginn 13.30 Uhr MEZ) ein Sieg her, zumal die weiteren Gruppengegner Kroatien und Mexiko leicht stärker eingeschätzt werden als das Team aus Südamerika. Aber Italiens Trainer Giovanni Tra­ pattoni warnt vor Ekuador, das die südamerikanische Qualifikation völlig überraschend auf dem 2. Platz beende­ te: «Eine solche Mannschaft muss Qua­ litäten haben.» Sehr viel weiss er indes nicht über den Gegner. Die beiden Teams sind sich bisher noch nie begeg­ net. Und nur drei Spieler Ekuadors spie­ len nicht in der eigenen Meisterschaft, Ein Risiko will Trapattoni jedenfalls nicht eingehen. Vorne begnügt er sich mit zwei Stürmern: Christian Vieri und Francesco Totti. Alessandro Del Piero und Vincenzo Montella müssen vorerst auf die Bank. Aber Angst haben die Ita­ liener keine. «Wir verfugen über die' beste Mannschaft seit vielen Jahren», ist beispielsweise die Verteidiger-Le­ gende Franco Baresi überzeugt. 
Italiens Trainer Giovanni Trapattoni (Mitte) gibt die letzten taktischen Anweisungen an sein Team weiter. Routine gegen Erfahrung .Kroatien -- Mexiko, das zweite Spiel der Gruppe G (08.30 Uhr in Niigata), ist so etwas wie Routine gegen Erfah­ rung. Beide Mannschaften vertrauen auf Spieler, die schon lange im Ge­ schäft sind. 1998 war Kroatien als WM-Dritter die Überraschung schlechthin, angeführt von Torschüt­ zenkönig Davor Suker (34), Robert Prosinecki (33)'oder Robert Jarni (33); und die sind alle auch heute noch da­ bei. Doch der mittlerweile 33-jährige WM-ResultatWaufiaa^Nätel l:'-Wi 
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Einsendeschluß; 15. Juni 2002 • t Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Die Preissponsoren sind: adrian Kind Rad lo/ ;F,e 
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Prosinecki will von Altersschwäche nichts wissen: «Im Geist bin.ich fitter als vor vier Jahren, und mein Körper fühlt sich noch gut an.» Überheblicher Roberto Carlos Mit den Türken würden sie auch dann noch fertig, wenn sie nur 40 Pro­ zent ihrer möglichen Leistung bräch-, ten, erklärte Brasiliens Roberto Carlos, womit er dem türkischen Coach einiges an Arbeit abnahm. Senol Günes braucht seine Spieler danach kaum mehr zu motivieren. Etwas realistischer 
als Roberto Carlos schätzt wohl Brasili­ ens Nationaltrainer Luis Felipe Scolari dfe Lage ein: «Wir werden hart arbeiten müssen.» Die Partie findet im sud­ koreanischen Ulsan (II.00 Uhr) statt. Die Brasilianer haben keinen Grund, überheblich zu sein. Die letzten vier Jahre waren nun wirklich nicht vom Feinsten. Da gab es Niederlagen gegen Bolivien oder Honduras, bei Olympia 2000 setzte es gegen neun Nigerianer eine Schlappe ab und in der WM-Qua­ lifikation war lange unklar, ob es über­ haupt für die Endrunde reicht. II Fenomeno auf dem Weg zurück Ist Ronaldos Leidensweg endlich zu Ende? Die Tragik um Ronaldo im letzten WM-Final ist unvergessen. Sein ers­ ter Karriere-Höhepunkt geriet zum Desaster und die Ursache ist noch immer ungeklärt. Nach vierjähriger Leidenszeit scheint «II Fenomeno» nun aber bereit, alle Zweifler von sich zu überzeugen. Auf diesen Moment haben Millionen Brasilianer und Fussballfans auf der ganzen Welt sehnsüchtig gewartet. Heute Montag um ll.OO'Uhr Schweizer Zeit kehrt Ronaldo im südkoreani­ schen Ulsan gegen die Türkei auf die grosse Fussballbühne zurück. Verlas­ sen hatte er sie vor vier Jahren in Pa­ ris, als der vierfache Weltmeister das Finalspiel gegen den Gastgeber sang- ünd klanglos mit 0:3 verlor. Brasilien verlor damals aber nicht nur den Kampf um seinen fünften..WM-Titel, sondern auch sein hoffnungsvollstes Talent für eine lange, ungewisse Zeit. Stunden vor dem Final war der da­ mals 21-Jährige in beängstigendem Zustand ins Spital eingeliefert worden. Epileptische Anfalle habe er gehabt, erinnert sich sein damaliger Zimmer- kollege Roberto Carlos. Die Wahrheit über die wirklichen Probleme kamen nie ans Tageslicht. Man spricht von ei­ ner Überdosis an schmerz- und ent­ zündungshemmenden Mitteln. Ronal­ do kehrte jedoch rechtzeitig aus dem Spital ins Stadion und fn die Startfor­ mation zurück, nachdem er bereits daraus gestrichen worden war. Ronaldo tat sich und seiner Mann­ schaft damit aber keinen Gefallen. Die Konzentration in der Mannschaft war dahin, die Leistung auf dem Rasen war desaströs. Ronaldo wurde kaum gese­ hen und Brasilien war eine willkom­ mene Beute für die euphorisierten Franzosen. Vier Jahre musste der Weltfussballer des Jahres 1997 nun darauf warten, 
Eonaldo brennt auf seinen ersten WM- Einsatz. der Welt.zu zeigen, wie gut er wirklich ist. «Ich brenne auf dieses Comeback und bin sicher, die WM im Sturm zu erobern», sagt der Stürmer während den Trainings in Ulsan. Er möchte zwar nichts überstürzen und die ganze Sache langsam angehen, doch sein Hunger nach Wiedergutmachung und Bestätigung sei ungestillt. Ronaldo deutet in den Trainings an, dass er endlich wieder voll da ist. Er scheint zum idealen Zeitpunkt in Best­ form gekommen zu sein. Wenn die Abwehrspieler der gegnerischen Teams eventuell müde und ausgebrannt von den langen Landesmeisterschaften sind, zeigt sich Ronaldo frisch und un­ verbraucht. Die lange und sorgfältige Aufbauphase in diesem Frühling könnte sich nun für ihn und sein Team bezahlt machen. 1 
Spiele vom Montag ; Voraussichtliche Aufstellungen: Kroatien - Mexiko (Gruppe G) 8.30 Uhr. - Stadium Big Swan, Niigata/Jap. - SR Jun Lu (China). Kroatien: 1 Pletikosa; 6 Zivkovic, 21 Robert 
Kovac, 2 Simunic, 17 Jar­ ni; 4 Tomas, 14 Soldo, 8 Prosinecki, 10 Niko Kovac; 9 Suker, 11 Boksic. Mexiko: 1 Perez; 20 Brown, 5 Vi- drio, 22 Alberto Rodriguez; 8 Garcia Aspe, 4 Marquez, 19 Caballero, 6 Tor­ rado, 3 Garcia; 17 Palencia, 10 Blaneo. Brasilien - Türkei (Gruppe C) 11.00 Uhr. -. Munsu Stadium, Ulsan/Skor. - SR Kim (Skor). Brasilien: 1 Marcos; 3 Lucio, 5 Edmilson, 4 Roque Junior; 2 Cafu, 8 Gilberto, .19 Juninho, 11 Ronaldin- ho, 6 Roberto Carlos; 9 Ronaldo, 10 Rivaldo. Türkei: 1 Rüstü; 4 Akyel, 16 Ümit Özat, 5 Alpay; 22 Ümit Davala, 8 Tugay, 18 Ergün; 7 Okan, 10 Bas­ türk, 11 Hakan Sas; 9 Hakan Sükür. Italien - Ekuador (Gruppe G) 13.30 Uhr. - Sapporo Dome/Jap. - SR Hall (USA). Italien: 1 Buffon; 2 Panucci, 13 Nesta, 5 Cannavaro, 3 Maldini; 17 Tommasi, 19 Zambrotta, 14 Di Bia- gio, 11 Doni; 10 Totti, 21 Vieri.  ;i Ekuador: 1 Cevallos; 4 De la Cruz, 3 Hurtado, 2 Porozo, 6 Guerron; 20 Edwin Tenorio, 5 Obregon, 16 Chala, 19Mendez, lOAguinaga; 11 Delgadö., Das Volksblatt wird seine Leser täg­ lich mit News und Hintergrundbe- richten umfassend informieren. Aber auch für jene, denen die Fuss­ ballberichterstattung während den nächsten Wochen zuviel wird, bietet das Volksblatt die Gelegenheit ihre Meinung bezüglich Weltmeister­ schaft mitzuteilen. Unter der • E-Mail-Adresse' sport@volksblatt.li können alle na­ mentlich oder anonym ihren WM- Frust mitteilen, der dann auf den WM-Seiten veröffentlich wird. Nachstehend lesen Sie die ersten eingegangenen Mails zum Thema Fussbali-Frust. . ••• Was mich nur interessiert: Wieso sind die Kerle dieser Welt (und ganz speziell 
unsere hier) so fanatisch. Ich hatte ja letzte Woche schon ein­ mal bemerkt, wie schrecklich doch Fussball ist. Tote Gänseblümchen, Kühe, die für so einen Fetzen Leder herhalten mussten. Da rennen lauter Bekloppte hinter etwas her und ver­ suchen es in ein Tor zu hauen. Die werden dabei so euphorisch, obwohl die richtige Übersetzung von Eupho­ rie eigentlich Todesangst ist,, dass sie sich gegenseitig auch noch ver­ letzen. Ich nenn das krank. Also an alle Frauen von fussball- kranken Ehemännern, Freunden oder was auch immer: Ihr habt mein vollstes Verständnis und Mitleid. Ich war für die Gründung des Vereins FGF (Frauen gegen Fussball). Angie ••• Einen wunderschönen guten Morgen an alle Fussballhasser! Das mit dem Herdendrang bzw. Rudelverhalten ist widerlich. Was gibt es denn Schlim­ meres als zwei biertrinkende, fuss- ballguckende, rülpsende Freunde? Ich finds widerlich. Rudelverhalten eben. Wo kann man sich nur so infi­ zieren? Ich will diese Menschen ein­ fach nur verstehen können ... Dominik • ••• Ich bin 
ein absoluter Fussballhasser! Am liebsten würde ich eine Schlaf­ tablette nehmen und erst 
im Juli nach der WM wieder aufwachen. Egal mit wem man redet, immer kommt man auf Fussball. Ich hasse es! Martin V
	        

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