Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
PHILATELIE Samstag, 1. Juni 2002 
11 Die Z 
0 ® FÜR DIE JUGEND 1932 Vor 70 Jahren nach dem Tode von Fürst Johann II. und in der Regierungszeit des neuen Regen­ ten Fürst Franz I., dem jüngeren Bruder von Johann dem Guten, wurden die Marken FÜR DIE JU­ GEND am 21. Dezember 1932 herausgegeben. Jürq Bötsch i Es sind dies die drei Werte 10 Rp., mit nicht angegebenem Zuschlag von 5 Rp., 20 Rp. mit Zuschlag 5 Rp. und 30 Rp. plus 10 Rp. Nach dem internationalen Farbencode waren die Farben grün, rot und blau. Auf der 10 Rp.-Marke wird das Landeswappen mit allegorischer Figur dargestellt. Das Bild der 20-Rp.-Marke wurde vom Markenkünstler H. C. Kosel aus Wien nach einer bekannten Foto, anlässlich der Fahnenweihe der Pfadfin­ der auf Schloss Vaduz mit der beliebten Fürstin Elsa als Patin der im September 1931. neu gegründeten Pfadfinderbewe­ gung in Liechtenstein, mit zwei Trach- tenmüchen realisiert. Die 30-Rp.-Marke zeigt den Fürsten Franz 1. flankiert von zwei Pfadfindern. Der eine trägt die von der Fürstin gestiftete Fahne und der an­ dere hält einen Eichenkranz. Der Druck der Marken erfolgte im Ras- tcrtiefdruck bei Chawala, der ehemaligen Wiener Kunstdruck AG. Die verbrauchten Auflagen eins und zwei belaufen sich auf 39000 und für die Werte 20/30 Rp. je 34 000. Der Zuschlagseriös diente der Liechtensteinischen Jugendfürsorge. Für den Abarten-Sammler ist diese Serie von grosser Bedeutung; es gibt sehr viele in­ teressante Plattenfehler. Das Hochwasser und die Pfadfinder Nachdem sich der Rhein nach den enormen Überschwemmungen vom Herbst 1927 wieder in sein Flussbett zurückgezogen hatte, wurde der Be­ völkerung so recht bewusst, wie die weiten Felder von Sand, Kies, Schlamm und Schwemmholz über­ deckt und durch das reissende Wasser tief durchwühlt worden waren. Es gab viel zu turi. Nebst vielen Helfern beschloss auch der Zentralvorstand des Schweizerischen Pfadfinderbun­ des einen freiwilligen Hilfsdienst vom 9.'Juli bis 18. August 1928 während der Sommerferien zu organisieren. Die Aktion konnte bereits in den Oster- ferien mit 120 Pfadfindern begonnen werden. Im Sommer stellten sich drei Ablösungen mit je 130 Pfadfindern der schweren Aufgabe. Die Pfader wurden grösstenteils der Gemeinde Ruggell zugeteilt, Nach der Hilfsaktion durch die Schweizer Pfadfinder hat der Landes­ fürst Franz I. den Wunsch geäussert, im Land auch eigene Pfadfinder zu haben. Auf Anfrage der Fürstlichen . Regierung entsandte im September 1931 der Schweizerische Pfadfinder- Mu ltilaterale>#A#&, Briefmarken-Aus- stellungstufe Multilaterale Briefmarkenausstellung 8. r-11. August 2002 Vaduz 8. bis II. August 2002 . Täglich tolles Jugendprogramm! Zeppelinlandung Öffnungszeiten: Donnerstag 11.00 bis 17.00 Uhr Freitag/Samstag 10.00 bis 17.00 Uhr Sonntag 10.00 bis 16.00 Uhr im Spöeriy-Areal, Vaduz 
Lufipostbrief von Vaduz nach Bern, 1933, mit Mi Nr. 110, 116'UB bund den Feldmeister Hans Eggenber- ger aus Bern nach Liechtenstein, um dort zusammen mit jungen Leuten, unter ihnen auch der spätere Regie­ rungschef A. Frick, die Ausbildung voranzutreiben. Die erste Abteilung wurde im September 1931. in Schaan aus der Taufe gehoben. Philatelistische Belege vom Pfadfin-' der-Hilfsdienst in Liechtenstein sind sehr selten; Heute findet der Wanderer in dieser wunderbaren Gegend als Denkmal an diese schlimmen Tage ei­ nen Felsblock mit der Inschrift der da­ mals betroffenen Gemeinden und die Angabe des höchsten Wasserstandes im Herbst 1927. Der Künstler Hermann Clemens Kosel Der Entwurf dieser Jugend-Serie schuf der in Wien lebende Künstler H. 
C. Kosel. Als Sohn eines Buchdruckers in Böhmen zeichnete sich Kosel schon in frühester Jugend durch seine Bega­ bung für Malerei aus. Der berühmte Defregger fand seine Arbeiten positiv und empfahl ihn an die Wiener Kunstaka- ' . demie, wo er - nicht angenommen wur­ de. Dies war allerdings nicht nachteilig, denn an der Wiener Grafischen Lehr- und Versuchsanstalt war er ein Muster­ schüler. Sein besonderes Interesse galt der Photographie, welche damals ein Sport nur für ganz Reiche war. Kosel wurde Leiter des privaten Photoateliers von Baron Rothschild, der ihm aber ei­ ne entsprechende 
Pensionsberechtigung strikt verweigerte. Ein Gücksfall! Kosel kündigte nach 14-jähriger Tätigkeit und mietete ein Atelier am Donaukanal und gründete seine eigene Photoschule. Er war sehr erfolgreich, wurde «Hofphoto­ graph» und «Kaiserlicher Rat». Auch das 
Haus Liechtenstein war ihm sehr ver­ bunden. Kosel war der Lieblingsfotograf von Fürst Franz I. und Fürstin Elsa und wurde Gestalter liechtensteinischer Briefmarken. Seine Serien gehören zu den ganz Grossen: Huldigungsausgabe 1929, Frei- und Flugpostmarken 1930, die ersten Zeppelin-Marken von 1931, Jugend 1932, Frei- und Geburtstags- Marken 1933 und die 2-Franken-Marke mit dem Bildnis der Fürstin Elsa 1935. Hermann Clemens Kosel starb im Alter von 78 Jahren 1945 in Wien. Die 250. Zeppelinfahrt nach Liechtenstein am 28. Juni 1932 Ein besonderer Stellenwert in der Phi­ latelie haben die Zeppelin-Marken und die Zeppelin-Post. Nach dem 1. Liech­ tenstein-Zeppelin-Flug vom Juni 1931 von Vaduz nach Lausanne erfolgte ein weiterer Postflug des Luftschiffes Graf acs 
Herrn Herrn» E. Sieger, ... I* ..o* r c: Ji' . Mrttem^erg. Deutschland ssasaa ; \ 
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t . Lufipostkarte *Mit,L.Z. 127» ab Vaduz nach Lorch, mit Zusatzstempel »Während der Postaufnahme beschädigt. Post Vaduzi 
Zeppelin am 28. Juni 1932 - also vor 70 Jahren - von Friedrichshafen am Bo­ densee aus. Der Fahrtenbericht lautete: «Das Luftschiff Graf Zeppelin ist heute um 8.25 Uhr unter der Führung von Ka­ pitän Lehmann zu seiner 250. Fahrt auf­ gestiegen. An der Fahrt, die etwa 8 Stunden dauern wird, nehmen 36 Gäste teil. In Vaduz wird das Luftschiff zu ei­ ner Postaufnahme niedergehen.» Von Friedrichshafen nach Vaduz fand also keine Postbeförderung statt. Ein Postab­ wurf über dem Zürcher Flugplatz war jedoch geplant. Auf dem Rückweg wur­ de dann die Liechtenstein-Luftpost über dem Luftfeld Schaan übernommen. Da­ bei passierte es dann! Ein stark aufkom­ mender 
Seitenwind erschwerte die Post­ aufnahme. Ein Postsack schleifte über den Grund und fiel in einen Riedgraberi. Ein Teil des Inhaltes wurde durch das eindringende Wasser beschädigt Diese beschädigte Post erhielt zusätzlich den besonderen Stempel mit dem Text: «Während der Postaufnahme beschä­ digt. Postamt Vaduz». Bei der Postfahrt wurden insgesamt 3664 Luftpostsendungen nach Fried- . richshafen befordert. Neben dem Vaduzer Ortsstempel «28.VI.32-8» wurde ein besonderer Stempel zur Abstempe­ lung der Marken verwendet: FTM. LIECHTENSTEIN ZEPPELINPOST-1932. Auf der Rückseite erhielten die Postsen­ dungen den Doppelkreis-Bestätigungs­ stempel mit der Inschrift «Friedrichsha- feri (Bodensee} mit Luftschiff Graf Zep­ pelin befördert 28.6.32-17». Liechtensteinische Briefmarken- Ausstellung i-LIBA 02 vom 8. bis il. August in ' Vaduz, Fürstentum Liechtenstein;. Veranstalter: LPHV Liechtensteiner ^Philatelisten-Verband und VSlPhV Verband-Schweizerischer Philatelis­ ten-Vereine 
 ; Kontakt': OK LIBA 02 Postfach 1000, FL-Vaduz, Tel.: 00423 236 64 
,44,1 Fax: 00423 236 66 55, E-Mail: conny.bieri@pwz.lIv.ii -4- i •"«> W rl»« •••«*
	        

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