Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
INLAND Samstag, I. Juni 2002 
3 «Mit meinem Gott überspringe ich Mauern» Am 25. Mai. wurde Marius Kai­ ser in der Kathedrale Chur zum Diakon geweiht, traf damit die Entscheidung zum kirchlichen Volldienst. Mit dem Grundsatz des Apostels Paulus: «Prüfet al­ les und bewahret das Gute» hat er nach prägenden Lebenssta­ tionen diese Entscheidung ge­ troffen und berichtet darüber. Mit Marius Kaiser sprach Theres Matt Volksblatt: Stand der Weg zum kirchlichen Dienst in deinen Ent: Scheidungen' irgendwie . Immer schon zur Debatte? - Marius Kaiser: Als Primarlehrer ausgebildet, war ich während drei Jah­ ren in der Volksschule Schaan tätig. Ich holte mir bei Pfarrer Kaiser die Er­ laubnis, mit der im Lehrerseminar durch eine Ördensfrau in Erfahrung gebrachten Symbolerziehung bei Erst­ klässlern erste Kontakte zu Gott auf­ zubauen. Im Kloster St. Elisabeth machte ich einen Katechetikkurs. Dann wurde ich von der Gemeinde Schaan- als «Seelsorgehelfer» ange­ stellt; erteilte Religionsunterricht, war bei den Ministranten sowie in der Fa­ milien- und Jugendgottesdienstgestal­ tung tätig. Zunehmend bewegte mich die Frage: «Was ist Theologie?» So ab­ solvierte ich in Zürich den Glaubens­ kurs «Theologie für Laien», als Schiiupperlehre sozusagen. Und das führte wohin? Ich entschied mich für das Vollstu­ dium Theologie - zwei Jahre im Pries­ terseminar Chur, vier Jahre an der Uni Fribourg. Während dieser Zeit standen Indienreisen, die Gründung des Indienhilfswerks, Praktika bei Pfarrer Sieber sowie in einem Spital in Locarno, Sprachaufenthalte in Eng­ land und Italien auf dem Programm. Intensive Erfahrungen in Indien und Begegnungen mit Missionarinnen und Missionaren, die Glauben und Alltag in eindrüclclicher Weise verbinden, halfen mir, theologische Höhenflüge zu erden und Boden unter die Füsse zu geben. Sahst du dein Arbeltsfeld In der Laientheologie? REKLAME 
Marius Kaiser als Diakon im kirchlichen Volldienst in der Pfarrei Mauren tätig en kreativen Möglichkeiten. Mein Weg zur Berufung in ein kirchliches Amt war nicht geradlinig. Ich habe in mei­ nem Suchen die Antwort des Schöp­ fers gefunden, der mich den Glauben auf zwei Seiten einer Medaille sehen lässt: nämlich Freud und Leid. Durch mein wachsendes Verständnis für die Welt der Theologie, für mich selbst, für meine Mitmenschen und den Glauben, habe ich meinen Weg gefunden: Von Gott gerufen und berufen, kann ich Entscheidungen treffen, mutig voran­ gehen, Versöhnung und Einheit schaf­ fen helfen. So habe ich mich <frohge- niut> zum Diakon als Vorstufe zum priesterlichen Dienst weihen lassen, was mir nur im vpllen Vertrauen aiif Gottes Kraft und Hilfe möglich war. Morgen Sonntag Ist Fest- und Dank­ gottesdienst für dich, den neuge- welhten Diakon, inmitten einer REKLAME • .  • Am 25. Mai wurde Marius Kaiser in der Kathedrale Chur zum Diakon geweiht, traf damit die Entscheidung zum kirchlichen Volldienst. 
Pfarrgemeinde, die dich kennt und schätzt, auf dein Welterwir-, ken zählt. Was ist dir für deinen weiteren Dienst In der Pfarrei wich­ tig? Wie schon in meinem Dienst als Pasc toralassistent möchte ich zusammen mit Pfr. Anto Pöonoly, dem Pfarreirat und anderen engagierten Leuten in der Pfarrei in partnerschaftlicher Zusam­ menarbeit pastorale Projekte verwirk­ lichen, die eine lebendige und tragfahige Pfarreifamilie fördern. Ich freue mich, als Begleiter mit jungen und älteren Menschen unterwegs zu sein - auf Sonnen- und Schattenseiten des Lebens. Als Grundhaltung in meinem Wirken ist mir ein Wort von Konzilspapst Johannes XXIII. wichtig: «Im Wesentlichen gelte die Einheit* im Zweifel die Freiheit, in allem aber die Liebe». Ja. Motivation bildete die Zusam­ menarbeit im kirchlichen Dienst, ins­ besondere mit Blickpunkt auf das Un­ terwegssein mit Kindern, Jugendli­ chen,. Kranken, Alten, als Begleiter in Freud und* Leid. Verschiedene Erneue­ rungsbewegungen in der katholischen Kirche 
sowie Begegnungen mit Ju­ gendlichen auf Pilgerreisen nach Lourdes und Assisi, die.das «Christsein im Alltag» erprobten, haben mich be­ wegt und herausgefordert. So habe ich das Theologiestudium abgeschlossen und anschliessend zwei Jahre in der Dreifaltigkeitspfarrei in Bern und nun seit fünf Jahren in der Pfarrei St. Peter und Paul in Mauren-Schaanwald als Pastoralassistent gearbeitet. Was ist Diakon Im Unterschied zum Pastoralassistent? Das 2. Vatikanum hat einen Schatz in der Kirche wieder aufgegriffen, nämlich den des «ständigen Diakons» als unverheirateter (zölibatär leben­ der), wie auch als bereits vor der Wei­ he verheirateter Mann. Die dritte Aus­ formung 
ist der Diakon als Vorstufe zum Priesteramt. Die Arbeit des Dia­ kons ist weitgehend dieselbe wie dieje­nige 
des Pastoralassistenten. Da letzte­ res ein jelativ neuer Beruf in der ka-, tholischen Kirche ist (hauptsächlich in der deutschsprachigen Welt), ist sein Dienst noch nicht im Kirchenrecht ge­ regelt, 
im Unterschied zum Diakon. Dieser soll laut Kirchenrecht das Evan­ gelium vortragen und predigen; Er kann Wortgottesdienste (z.B. Andach­ ten) halten, insbesondere auch sakra­ mentale Feiern wie Hochzeit und Tau­ fe leiten (die Eucharistiefeier bleibt dem Priester vorbehalten). Dem Dia­ kon ist das karitiative Wirken in allen Bereichen, wo Menschen Hilfe benöti­ gen, besonders ans Herz gelegt. Die Grundlage seiner Arbeit ist die Zusam­ menarbeit mit dem Pfarrer, dem Pfar­ reirat sowie mit haupt- und neben­ amtlichen Pfarreimitarbeiteririnen und -mitarbeitern. 
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