Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
LAND UND LEUTE Dienstag, 28. Mai 2002 
9 Musikalischer Bilderbogen zum Marienlob im Monat Mai In der gut besuchten Kapelle des Hauses Gutenberg in Balzers fand am Sonntagabend ein poe­ tisch-musikalischer 
Abend im Angedenken an die Mutter Gottes statt. Pater Ludwig Zink begrüsste die Anwesenden mit den Worten Albert Einsteins, der, als er den achtjährigen Menuhin Violine spielen hörte, gesagt hatte: «Jetzt kann ich wieder an Gott glauben!» Die Hinwendung zum Glauben fin­ det oft durch die Musik statt, so Pater Zink in seinen einleiten­ den Worten. Renate Dey Schmidlin Das mit Feingefühl ausgewählte Kon­ zertprogramm mit Werken aus dem reichen Schatz der Klassik von Bach, Vivaldi, Haydn und Mozart wechselte mit Texten der Geburtsgeschichte Jesu Christi 
aus dem Lukasevangelium, die die Gestalt der Maria als bewegende Persönlichkeit dem Publikum näher brachten. Ernste besinnliche Texte von zeitgenössischen Dichterinnen ver- fasst, mit ihrem Themeninhalt durch­ aus aktuel} und auf unsere heutige Zeit übertragbar, sollten die Zuhörer nachdenklich stimmen. Dass dabei teilweise auch anstössige Stellen zu finden waren, sei durchaus beabsich- tigt, meinte Pater Zink. Gedanken, wie sie Maria damals gehabt haben könn^ te, von tiefster Verzweiflung, aber auch von höchstem Glück und reinster Freude kündend, sprachen zu Herz 
Am Sonntagabend fand im Haus Gutenberg in Balzers das 
Kirchenkonzert «Marienlob im Monat Mai» 
statt. (Bild: P. T.) und Seele der Zuhörenden. Das mit Andacht von Thomas Nipp vorangestellte Klaviervorspiel «Maien- ländschaft» sorgte für eine andächtig meditative Einstimmung des kom­ menden Musikgenusses. Lebhaft fröh­ lich schloss sich «Laudamus Te» Von Antonio Vivaldi an. Edeltraud Dünser (Sopran) und Corinne Grendelmeier (Alt) gaben einen eindrücklichen Be­ weis ihres gesanglichen Könnens. Die von Gisela Biedermann und Pater Ludwig Zink mit Feingefühl und Ehr­ furcht in der Stimme vorgetragenen 
Texte Hessen die Zeit vor 2000 Jahren immer wieder plastisch vor dem inne­ ren Auge entstehen. Geistliche Gesänge wie zum Beispiel «Benedictas» von Wolfgang Amadeus Mozart, das im Quartett gesungen wurde, von Kurt Schädler (Tenor) so­ wie Hans Nigg (Bass) in der männli­ chen Stimmlage unterstützt, zeugten davon, wie herrlich Töne und Melodi­ en klingen können. So auch im «Lar­ go» von Georg Friedrich Händel, in­ niglich dargestellt von der Alt- und der Bassstimme. 
«Wer singt, der betet doppelt!» So. war am Schluss die Gemeinde im Wechselgesang mit den Solisten eben­ falls gefordert, nämlich darin, aktiv ihre Singstimme zu üben. Mit einem herzlichen Vergelt's Gott für die Musiker, die zu Gunsten des Hauses auf ihr Honorar verzichtet hat­ ten, und lebhaft gespendetem Beifall für die Künstler lud Pater Zink die An­ wesenden zu einem gemütlichem Bei­ sammensein im Speisesaal 
ein. Bei an­ geregten Gesprächen klang die abend­ liche Feierstunde aus. Ein einfallsreiches Gitarrenquartett «Guitar Trek» aus Australien eröffnete die neue Konzertreihe im Peter-Kaiser-Saal Der Verein Gitarrenzirkel hatte für seine neue Konzertreihe «Gitarren­ konzerte im Peter-Kaiser-Saal» das australische Gitarrenquarett «Guitar Trek» eingeladen, in dem Timothy Kain die besten australischen Gitar­ risten vereint: Minh Le Hoang, Ste­ phen Poskitt und Daniel McKay. Gerolf Hause r Es gibt zwei Merkmale dieses ausser- gewöhnlichen Quartetts: «Guitar Trek» führt eine Gitarrenfamilie vor mit Sopran-, Standard-, Bariton- und Bass­ gitarre. Das Zweite ist die Erweiterung des traditionellen Gitarrenrepertoires um australische Musik und Stücke aus 
der Klassik und der Pop-Welt, die Tim Kain für sein Quartett arrangierte. Alles ist Musik «Ich liebe es, in einem Konzert ver­ schiedene Stile vorzustellen, denn . letztlich ist alles Musik, stilistische Grenzen sind nicht so wichtig», sagt Tim Kain. Und so standen am Sonn­ tagabend in Eschen Werke von G. F. Händel, den Australiern Richard Charlton und Phillip Houghton, Ma­ nuel de Falla, George Gershwin und Isaac Albeniz auf dem Programm. In einem Interview sagte Tim Kain, dass das Fehlen einer musikalischen Tradi­ tion, wie sie Europa hat, in Australien zu einer «frischen und originalen Mu­ sikszene» führte. Dieses Fehlen wird 
Das australische Gitarrenquartett-*Guitar Trek» (von links: Daniel McKay, Minh Le Hoang, Stephen Poskitt, Timothy Kain) begeisterte in der Musikschule Eschen. WIR DANKEN für die überaus herzliche und grosse Anteilnahme beim Heimgang unseres lieben Engelbert Marxer-Meier 26. September 1912-28. April 2002 Ein herzliches «Vergelt's Gott» an " - Pater Anto Poonoly für die würdige Gestaltung des Gottesdienstes - den Messmer, Herrn Edi Schreiber -Dr. Egon Matt - Frau Heidi Marxer sowie den Krankenschwestern von der Familienhilfe Unterland für die liebenswerte Betreuung. Ein grosser Trost in den Tagen des Abschieds waren für uns die zahlreichen persönlichen und schriftlichen Beileidsbezeugungen, die wunderschönen Blumen, sowie die Spenden für Messen,' Grabschmuck und für gute Zwecke, 
vor allem für die Familienhilfe Unterland. , Schliesslich danken wir von ganzem Herzen allen Verwandten, Freunden und Bekannten für das letzte Geleit und für alles Gute, welches sie dem Verstorbenen im Leben erwiesen haben. Wir bitten, des lieben Verstorbenen im Gebet zu gedenken und ihm ein ehrendes Andenken zu bewahren. Mauren, im Mai 2002 
Die IVauerfamilien 
auch deutlich, wenn «Guitar Trek» z.B. das Concerto Grosso in D von Händel spielt (mit drei Standard- und einer Bassgitarre). Das ist technisch perfekt, wird mit einem Maximum an Exakt­ heit gespielt, bleibt aber nüchtern (ausserdem klingt das Original farben­ reicher). Anders dagegen die australi­ schen Kompositionen. Da erklang. «Dances for the rainbow», von Richard Charlton basierend auf Musik der Aborigines komponiert, gespielt mit der kompletten Gitarrenfamilie, die in 15-jähriger Zusammenarbeit von Kain mit australischen Gitarrenbauern ent­ standen war. Hier konnte das Ensemb­ le die über fünf Oktaven reichende Klangspanne grossartig ausnutzen. Strenge Rhythmen wechselten sich ab mit lieblichen Melodien, denen die Basslinie etwas Archaisches verlieh. Den dritten Satz beherrschte ein Spiel mit Klängen: Basstremoli, Klopfen, Flageolett-Tönen, sanften Arpeggien in hohen Lagen und Schlagtechniken, wie man sie aus dem Flamenco kennt. Den Abschluss des ersten Teils bilde­ ten vier von Kain bearbeitete Stücke von Manuel de Falla, bei denen das Quartett zwar viel mit Klangfarben­ veränderungen arbeitete, das Spätro­ mantische aber zugunsten der Virtuo­ sität verloren ging. 
Der richtige Ton Der zweite Teil begann mit vier Stücken von George Gershwin: «Rialto Ripples», «Lady be good», «The man I love» und «I got rhythm». Hier fand Kain mit seiner Bearbeitung genau «den richtigen Ton», die Stücke klan­ gen ausgezeichnet, gespielt mit Ener­ gie, Sicherheit und hoher musikali­ scher Qualität, die Instrumente präsen­ tierten ihren Reichtum an Farbe und das manchmal an Orgelklänge erin­ nernde Spektrum des Tonumfangs. Das dann folgende «News frort nowhere» des Australiers Phillip Houghton zeigte sowohl im Rhythmischen wie Akkordi­ schen viele Anklänge an Pop-Musik, was auch bedeutet, dass das Stück sel­ ten das «klassische Harmoniegerüst» verlässt. Hervorstechend bei dieser Komposition war die Gleichberechti­ gung der vier Instrumente und die her­ vorragende Gemeinsamkeit der Spieler. Den Abschluss des Konzerts bildete «Asturias» von Isaac Albeniz, das «Gui­ tar Trek» in technischer Brillanz bot.'• Zwei Zugaben, von Piazzola und Schostakowitsch ergänzten das Kon­ zert. Ohne Frage, mit «Guitar Trek» hat Australien ein einfallsreiches und auf­ regendes Gitarrenquartett, besetzt mit hervorragenden Solisten. 
LIECHTENSTEINER ALPENVEREIN Figl-Tour Schesa^ plana am 30. Mai An Fronleichnam nimmt die Lünersee- bahfi ihren Betrieb auf. Grund genug für die Figl-Fans, dem höchsten Räti­ konberg (2965 m) einen Besuch abzu­ statten. Ab der Douglass-Hütte im Schnee gehts zur Trinkpause irt.der Totalphüt­ te und dann hinauf zum Gipfel. Für die 1000 Höhenmeter rechnet man mit ca. 3 Stunden. Über die Osthänge erfolgt dann eine abwechslungsreiche Abfahrt (Figl-Erfahrung von Vorteil). Abfahrt am Donnerstag, den 30. Mai um 7 Uhr beim Parkplatz des Rhein­ parkstadions in Vaduz und um 7.15 Uhr beim Parkplatz vis-ä-vis Alter Zoll in Schaanwald. Auskünfte erteilt der Tourenleiter Walter Seger am Mittwoch zwischen 19 und 20 Uhr unter Tel. 232 37 60. Liechtensteiner Alpenverein Werkjahrausstellung von Carol Wyss ESCHEN: Für ihre Werkjahrausstellung im Pfrundhaus in Eschen hat Carol Wyss Daphne Prevoo eingeladen, mit ihr auszustellen. Das gemeinsame Ele­ ment der sehr unterschiedlich arbei­ tenden Künstlerinnen ist eine physisch sowohl als auch metaphysische Verar­ beitung des menschlichen Körpers: in- side out 
- im Sinne von verdreht, um­ gekehrt, innen-aussen. Das Werkjahr des Kulturbeirates der Regierung ermöglichte es Carol Wyss, das vergangene Jahr intensiv in London zu arbeiten. 1998 hatte sie dort ihr Kunststudium mit dem Master an der Slade School of Fine Art abgeschlossen. Während ihres Studi­ ums traf sie die ebenfalls in London lebende holländische Künstlerin Daphne Prevoo, die 1996 ihr Kunststu­ dium am Royal College of Art beendet hatte. Seither pflegen die beiden Künstlerinnen einen regen Austausch und arbeiten oft an gemeinsamen Projekten. Carol Wyss benützt das menschliche Skelett als Ausgangspunkt auf der Su­ che nach Gesetzmässigkeiten. Muster und Strukturen sind Spuren von Chaos und Ordnung. Durch Zerlegen und Ge­ genüberstellen entstehen neue Gefüge. In Daphne Prevoo's Kunst geht es um Versetzungen und Unmöglichkei­ ten. Sie benützt vertraute Materialien und Objekte, um den Betrachter in ei­ ner falschen Sicherheit zu wiegen. In ihrer Welt ist alles möglich und nichts so wie es scheint. , 
 4 Die. Ausstellung findet im Pfrund­ haus in Eschen statt und dauert vom 7. bis 23. Juni; Öffnungszeiten sind je­ weils Donnerstag und Freitag von 17 bis 21 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 14 bis 19 Uhr oder nach telefoni­ scher Vereinbarung mit der Künstlerin, Tel. 079 / 711 23 45. Zur Vemissage am Donnerstag, den 6. Juni von 19 bis 21 Uhr, an der Carol Wyss und Daphne Prevoo anwesend sein werden, sind al­ le herzlich willkommen. Schön, daheim zu sein! VADUZ: Gut zu wissen, dass es auch heute noch «Heinzelmännchen» gibt! Nein? Probieren Sie es aus, wenn Sie wieder einmal zusehen müssen, wie der Rasen schnell über das zulässige Mass wächst, wenn die Blumen während Ihrer Ferien gegossen werden müssen, wenn der Keller schon längst einmal aufgeräumt und entrümpelt werden, sollte oder die Küche wieder einmal einen Anstrich nötig hat. Wenn für all diese Tätigkeiten Ihre Kräfte nicht mehr ausreichen, können Sie in der Kontakt- und Beratungsstelle Alter »Heinzelmännchen» anfordern, die kleinere'Reparaturen und handwerkli­ che Ärbejten erledigen. Für einen er­ schwinglichen Preis erhalten Sie handwerkliche Hilfe im Haus und Gar­ ten. Auskunft: KBA, Beckagä.ssli 6, Va­ duz, Tel. 237 65 65. 
(Eing.)
	        

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