Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

1 6 Samstag, 25. Mai 2002 
WIRTSCHAFT Liechtensteiner VOLKSBLATT Forderangen von 15 000 Gläubigern KÜSNACHT: Fast 15 000 Gläubiger haben bisher Fordeningen an die zu­ sammengebrochene Luftverkehrshol- ding SAirGroup gestellt. Die. Zahlen bei den Tochtergesellschaften SAirLi­ nes und Flightlease sind erheblich ge­ ringer, wie der Swissair-Sachwalter am Freitag in Küsnachit (ZH) mitteilte. Bei. den drei Gesellschaften wurden sämtliche bisher eingegangenen For­ derungsanmeldungen EDV-mässig er- fasst, wie Sachwalter Karl Wüthrich in seinem wöchentlichen Lagebericht schrieb: Bei der SAirGroup meldeten bisher 14 976 Gläubiger jeweils eine oder mehrere Forderungen an. Bei SAirLines sind es 207, bei Flightlease 151 Gläubiger. Zur Höhe der Forde­ rungen machte Wüthrich keine Anga­ ben. Mit Hochdruck würden die Gläu­ bigerversammlungen der drei in Nach­ lassstundung stehenden Gesellschaf­ ten vorbereitet, heisst es weiter. Diese finden gemäss den gleichentags im «Amtsblatt des Kantons Zürich» publi­ zierten Einladungen wie folgt statt: filr die SAirGroup am 26. Juni um 15.00 Uhr im Zürcher Kongresshaus; für die Flightlease am 27. Juni um 10.00 Uhr am Sitz der Anwaltskanzlei Wenger Plattner in Küsnacht; für die SAirLines gleichentags am gleichen Ort um 14.00 Uhr. An den drei Versammlun­ gen werden Nachlassverträge mit Ver­ mögensabtretungen vorgeschlagen, wie es in den Einladungen heisst. Frankreichs BIP legt um 0,4 % zu PARIS: Die französische Wirtschaft ist in den ersten drei Monaten dieses Jah­ res im Quartalsvergleich etwas stärker gewachsen 
als die anderen grossen Länder der Euro-Zone. Frankreichs Bruttoinlandprödukt (BIP) legte zum vierten Quartal 2001 wie von Analys­ ten erwartet um 0,4 Prozent zu, wie das französische Statistikamt INSEE am Freitag mitteilte. Dabei nahmen den Angaben zufolge die Investitionen ebenso wie der private Verbrauch um 0,2 Prozent zu. Allerdings stiegen die Investitionen der privaten Wirtschaft nur um 0,1 Prozent. Lgt 
Precious MetalFund Anlagefonds für Edelmetallwerte Abgabepreis* USD 6.35 Rücluiahmepreis USD 6.34 per 21. 05. 2002 Informationen Telefon +423/235 13 96 •jilu» Kotnatttioa PanAlpina Sicav Alpina V Preise vom 24. Mal 2002 Kategorie A (thesaurlerend) Ausgabepreis: € 51.30 Rücknahmepreis: € 50.25 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 50.50 Rücknahmepreis: € 49.41 Zahlstelle In Liechtenstein: Swlssllrst Bank (Liechtenstein) AQ Austrasse 61, Postfach, FL-9490 Vaduz REKLAME "PanAlpina Sicav 4, tue Thomas Edson, L-1445 Luxemburg-Stessen R.C. Luxembourg B-62625 Ausschüttungsbekanntmachung Die Anteilinhaber werden hiermit unterrichtet, dass für die PanAlpina Sicav für das am 3). Dezember 2000 abgelaufene Geschäfts­ jahr folgende Ausschaltung beschlossen wurde. Der Ex-Tag wird der 27. Mal 2002, der Valuta-Tag wird der 29. Mai 2002 sein. Teilfonds Alpina V (WKN 087 760) Betrag In Höhe von EUR 0,47 Zahlstelle in Deutschland: DZ BANK AQ Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank Am Platz der Republik D-60265 Frankfurt am Main PanAlpina Sicav" 
Jahresgewinn 2001 halbiert - Abschreibungen und Wertberichtigungen massiv gestiegen AARAU: Die Schweizer .Kanto­ nalbanken blicken auf ein schwieriges Geschäftsjahr 2001 zurück: Der Jahresgewinn hal­ bierte sich auf 464 Mio. Fran­ ken. Massgeblich zum Rückgang trugen hohe Rückstellungen der Kantonalbanken von Genf und Waadt bei. Hauptertragspfeiler der Kantonalban­ ken sei weiterhin das Zinsengeschäft, welches sich bei den meisten Instituten erfreulich entwickelt habe, teilte der Verband Schweizerischer Kantonal­ banken (VSKB) am Freitag an seiner Generalversammlung in Aarau mit. Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft sei um 5,9 Prozent auf 4,482.Mrd. Fr. ge­ stiegen. Viele Kantonalbanken hätten gar Rekordresultate erzielt. Dagegen habe die Börsenflaute in den Jahresabschlüssen tiefe Spuren hinterlassen. So mussten die Staatsin­ stitute beim Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft einen Rück­ gang von 14,2 Prozent auf 1,371 Mrd. Fr. hinnehmen, nachdem dieses im Vorjahr noch massgeblich zu Rekord- resultaten beigetragen hatte. Einbruch beim Handelsgeschäft Einen Einbruch, von 74,8 Prozent auf 127 Mio. Fr. gab es beim Handels­ geschäft, das allerdings für die Kanto­ nalbanken weniger bedeutend ist. Den grössten Verlust in dem Bereich fuhr die Waadtländer Kantonal.bank (BCV) ein. Insgesamt nahm der Betriebsertrag der Kantonalbanken um 5,9 Prozent auf 6,315 Mrd. Fr. ab. Angestiegen ist auf der anderen Seite der Betriebsauf­ wand, insbesondere der Sachaufwand (+5,6 Prozent). Der operative Bruttoge­ winn sank um 14,8 Prozent auf 2,851 Mrd. Franken. «Die Bruttogewinnent­ wicklung ist über die ganze Gruppe 
Kurt Am skr, Präsident des Verbandes Schweizerischer KantonalbankenJ Gruppe gesehen nicht gut». 
»Die Bruttogewinnentwicklung ist über die ganze (Bild: Keystone) gesehen nicht gut», sagte VSKB-Präsi- dent Kurt Amsler. «Einige unserer Ver­ bandsmitglieder - vor allem im Wes­ ten - leiden ganz besonders.» Unter dem Strich brach 2001 das Jahresergebnis um 49,7 Prozent auf 464 Mio. Fr. ein. Die Abschreibungen und Wertberichtigungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 60 Prozent und schlugen mit 2,641 Mrd. Fr. zu Buche. Mit..: 1,325 Mrd. Fr. geht der Löwenanteil auf das Konto der BCV, bei der die Eidg. Bankenkommission (EBK) eine Erhöhung der Rückstellun­ gen zur Deckung fauler Kredite gefor­ dert hatte. Bei der Genfer Kantonal­bank 
(BCGE) betrug das Loch 340,9 Mio. Franken. Gedämpfte Aussichten Für das laufende Jahr zeigen sich die Kantonalbanken vorsichtig. Sollten unerwartete Ereignisse am Markt aus­ bleiben, erwarteten 
die meisten Insti­ tute ein Ergebnis, das knapp im Rah­ men der Vorjahreszahlen liegen dürfte, hiess es weiter. Amsler brach eine Lan­ ze für eine stärkere Zusammenarbeit der Institute: Selbst Kantonalbanken, die nicht auf Rosen gebettet seien, hät­ ten Mühe, Rationalisierungen durch­ zusetzen und auf kostspielige Eigen­ständigkeiten 
zu verzichten. Dies irri­ tiere ihn am meisten, sagte der VSKB- Präsident. Durch eine kostensparende Normierung der Produkte würden die KBs ihre Selbstständigkeit viel weniger verlieren als durch zu hohe Kosten. Die Frage werde bald nur noch sein, ob es gemeinsame Lösungen gebe oder eine Verbindung mit Dritten, sagte Amsler. Die Gruppe der Schweizer Kantonal­ banken zählt 24 Institute. Diese be­ schäftigen in rund 860 Geschäftsstel­ len gegen 17 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Marktanteil der Kantonalbanken im Inlandgeschäft liegt bei rund 30 Prozent. Stabile Akzeptanz für Bankgeheimnis Umfrage: Bankgeheimnis von klarer Mehrheit der Schweizer Bevölkerung akzeptiert BERN: Das Bankgeheimnis wird von , einer klaren Mehrheit der Schweizer Bevölkerung akzeptiert. Immer mehr Leute 
finden jedoch, dass es bei Steu­ erhinterziehung auch aufgehoben werden soll. Dies zeigt eine Umfrage des Eidg. Finanzdepartements (EFD). Gemäss der am Freitag veröffentlich­ ten Umfrage befürwortet eine Mehr­ heit von 58 Prozent der Befragten das Bankgeheimnis in seiner heutigen Ausgestaltung. Es soll demnach nur bei Steuerbetrug und strafrechtlichen Delikten aufgehoben _werden. Diese Position war bei der letztjährigen Um­ frage von 59 Prozent geteilt worden. Dass das Bankgeheimnis auch bei Steuerhinterziehung aufgehoben wer­den 
soll, befürworten 27 (Vorjahr: 25) Prozent der Schweizer und Schweize­ rinnen. Für eine generelle Aufhebung des Bankgeheimnisses sprechen sich 11 (10) Prozent aus. Hoher Informationsstand Alternativen zum heutigen Modell finden nur wenig Zustimmung. Für ei­ ne teilweise Aufhebung nur. für Aus­ länder sprechen sich beispielsweise 26 (24) Prozent der Befragten aus, während dieses Modell von 67 (63) Prozent abgelehnt wird. In der Deutschschweiz wurde innert Jahresfrist ein minimer Rückgang der Zustimmung zur heutigen Lösung von 61 auf 59 Prozent registriert. Ebenso wurde bei der jüngsten Personengrup­pe 
eine Abnahme von 61 auf 56 Pro­ zent festgestellt. Laut EFD-Mitteilung ist die Schwei­ zer Bevölkerung sehr gut über das Bankgeheimnis und seine Besonder­ heiten informiert. So .wissen 70 (65) Prozent der Befragten, dass das Bankr geheimnis die Privatspähre der Kunden schützt, bei Straftatbeständen wie organi­ sierte Kriminalität, Geldvväscherei oder Steuerbetrug aber aufgehoben wird. Die Umfrage bei 1500 Wahlberech­ tigten in der deutsch- und der franzö­ sischsprachigen Schweiz wurde vom Marktforschungsinstitut DemoSCOPE in den Monaten April und Mai durch­ geführt - in eiher Zeit also, in der das Bankgeheimnis in der Öffentlichkeit stark thematisiert wurde. Italienische Steueramnestie: Finanzplatz Schw hat gegen 60 Mrd. Franken Kapital verlören BERN: Die Schweizer Banken haben in den letzten Monaten wegen der italienischen Steueramnestie einen geschätzten Kapitalabfluss von mehreren Dutzend Milliarden Fran­ ken erlitten. Die betroffenen Banken und Organisationen geben nur zurückhaltend Zahlen preis. Die Schweizerische Bankiervereini­ gung schätzt den Kapitalabfluss auf 30 bis 40 Mrd. Euro (43,6 bis 58,2 Mio. Franken). Nicht nur die Schweiz Dieser Betrag betreffe jedoch nicht nur die Schweiz. Im genannten Betrag seien alle italienischen Vermögens­ werte enthalten, die jetzt aus ver­ schiedenen Ländern nach Italien 
zurückfliessen, hiess es bei der Ban­ kiervereinigung. Keine detaillierten Zahlen Zurzeit sind keine detaillierten Zahlen über den gesamten Kapitalabfluss er­ hältlich. Weder die Schweizerische Nationalbank, noch die Eidgenössi­ sche Bankenkommission, die Bankier­ vereinigung oder das Eidgenössische Finanzdepartement wollten dazu Auskunft geben. Nur drei Banken informierten Bei den Banken gaben nur die. UBS (8,6 Mrd. Franken), die Credit Suisse Group (3 Mrd. Franken) und die Ban- ca della Svizzera Italiana (4,5 Mrd. Franken) in den letzten Wochen ihre Zahlen bekannt. Letztere konnte aber 
2,6 Mrd. Franken in ihren Mailänder Filialen wieder entgegennehmen. Dass die Kundengelder zu grossen Teilen wieder in den italienischen Fi­ lialen der Schweizer Banken landen, stellten auch die anderen Banken fest. Bei den Banken wird die Tragweite der italienischen Steueramnestie denn auch relativiert. Personalverband beunruhigt Beunruhigt ist hingegen der Schwei­ zerische Bankpersonalverband (SB- PV). «Mit der Repatrierung von 50 Mrd. Euro können sich die Schweizer Banken ungefähr ausrechnen, was filr Konsequenzen (...) eine generelle Steueramnestie in Europa haben wür­ de», schreibt der SPBV in seiner Zei­ tung. 
Die DemoSCOPE-Umfrage förderte ein anderes Ergebnis zu Tage als' eine Erhebung von Isopublic, die im Auftrag des «SonntagsBlick» durchge­ führt . und Ende April veröffentlicht worden war. Demnach wollten nur 28 Prozent der Schweizer das Bank­ geheimnis in seiner heutigen Form bewahren. Eine Mehrheit von 53 Prozent sprach sich für eine Lockerung des Bankgeheimnisses aus, wenn es um die Steuerhinterziehung durch Personen geht, die im Ausland wohnen. Weitere 12 Prozent waren für eine vollständige Abschaffung. Zudem sprachen sich 55 Prozent der Befragten dafür aus, dass Steuer­ hinterziehung strafrechtlich verfolgt wird. . Autostrade baut Maut-System auf WIEN: Das italienische Unternehmen Autostrade wird in Österreich die Au­ tobahnabgabe für Lastwagen organi­ sieren. Das beschloss die österreichi­ sche Autobahngesellschaft Asfinag am Freitag in Wien. Die Autostrade wird in den nächsten zehn Jahren bis zu 800 Mio. Euro in das neue System in­ vestieren. Ab 2004 soll die Lkw-Maut gelten und jährlich Einnahmen von 600 Mio. Euro bringen. Betroffen sind alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen. Die Höhe der Abgabe hängt von der Achsenzahl der Lastwagen ab und be­ trägt im Schnitt 22 Cent pro Kilometer. Der Entscheidung war eine erbitterte . «Preisschlacht» aller Anbieter voraus­ gegangen. Ursprünglich hatten diese Kosten in Höhe von 1,5 Mrd. Euro gel­ tend gemacht. Beim Wettrennen unter­ lag auch ein heimisches Konsortium.
	        

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