Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

30 Donnerstag, 23. Mai 2002 
KULTUR Liechtensteiner VOLKSBLATT • • Stadt Referat und neuer «Architekturfiihrer Liechtenstein» in der Fachhochschule Zur Eröffnung des Hochsehul- eamps der Fachhochschule in der ehemaligen Spoerry-Fabrik Vaduz präsentierte die Abtei­ lung Architektur-am Dienstag den neuen «Architekturfiihrer Liechtenstein» mit einem Refe­ rat von Benedikt Loderer zum Thema «Der Rand des Zen­ trums». Gerolf Hauser Der Architekt, Land-, Stadtwanderer und Architekturkritiker Benedikt Lo­ derer zeigt im neuen Architekturfiihrer 58 Baubeispiele in Liechtenstein. Wei­ terhin gibt es Beiträge von Hansjörg Hiiti (Fachbereichsleiter Architektur an der Fachhochschule), Walter Walch (Leiter des Hochbauamtes), Patrik Bir- rer (Denkmalpfleger), eine Liste der wichtigsten Architekten des Landes und Architektenbiografien. Gestaltet wurde das Buch (Niggli Verlag) vom Atelier Silvia Ruppen mit Fotografien von Ingrid Delacher und ist für 32 Franken im Buchhandel erhältlich. Zentrum ohne Zentrum Benedikt Loderer (von dem Hansjörg Hilti sagte, er schätze, «dass er uns Liechtensteiner Bauleuten sehr direkt einen Spiegel vor die Nase hält. Das isit gesund für uns, denn die Fachhoch­ schule will etwas tun für die Architek­ turkultur im Land, und ohne Kritik gibt es keinen Fortschritt») hielt ein Referat zum Thema «Am Rand des Zentrums», aus dem wir Auszüge zitieren. Er habe u.a. festgestellt, dass es keine bedeuten­Benedikt 
Loderer sprach an der Fachhochschule Liechtenstein zum Thema «Der Rand des Zentrums». de Kirche aus dem Mittelalter oder Ba­ rock gebe. Das erkläre sich aus der •Randlage. «Urid dann gibt es diesen un­ geheuren Sprung nach 1950... aus dem Rand wurde eine Art von Zentrum ohne Zentrum... Liechtenstein wurde in ei­ nem Menschenalter vom Armenhaus in 
eine Prokuristenvilla umgebaut. Dies in. einem Land, das mit einer vergleichs­ weise schmalen kulturellen Basis.aus­ kommen muss. Es fehlte die Stadt als Ort der jahrhundertealten Akkumulati­ on. Wo ist das Zentrum des Landes? Für den Landwanderer hat Liechten­stein 
etwas doppelt Widersprüchliches: Die Randlage in der Mitte und ein sou­ veräner Staat ohne Stadt.» Geissenpetertum «Das Kunstmuseum, das durch pri­ vate Initiative, sprich Finanzierung, 
zustande kam, ist die architektonische Nobilitierung Liechtensteins. Sie zeigt einen Wandel an: Es haben sich Ver­ mögen gebildet, die heute von Erben, nicht Gründern beherrscht. werden. Diese haben kulturelle Bedürfnisse und Ansprüche und bauen ein Kunst­ museum. Das neue Geld hat sich in al­ tes verwandelt, die Neureichenmenta­ lität dem Kulturbewusstsein Platz ge­ macht. Der Leitbau der neuen Art will sich bewüsst mit ausländischen Bei­ spielen messen. Auch für Liechten­ stein gelten nun die internationalen Architekturmassstäbe. Was bei den Schulhäusern noch provinziell sein durfte, ist bei einem Kunsthaus nicht mehr erlaubt...» Der Rand des Zen­ trums sei damit zu einem Teil der all­ gemeinen architektonischen Kultur­ landschaft in Mitteleuropa geworden. «Die allgemein bewunderte Werteexo­ tik, das Geissenpetertum, hat sich tot gelaufen. Und wie Geissenpetertum auf liechtensteinisch-architektonisch aussieht, kann man bei den Balkon­ brüstungen im Land ablesen.» Liech­ tenstein werde zur Bewusstseinsfrage, denn der Rand des Zentrums erweise sich als ein Identitätsproblem. «Was ' stört mich hi'cr? Mir fehlt die kritische Masse. Deshalb muss sich jeder Liech­ tensteiner fragen, wo er hingehört... Machen Sie aus Liechtenstein eine richtige Stadt. In Ihren Köpfen. Eine Stadt, in der sich die Agglomeration zum Urbanen aufschwingt. Das ist Ih­ re Aufgabe als Architekten und Planer. Wenn ich in 12 Jahren wiederkomme, machen wir wieder einen Architektur­ führer, der heisst «Architekturführer Stadt Liechtenstein.» Schellenberg: Die Jaghornbläsergruppe der Liech­ tensteiner Jägerschaft lädt zum jagd­ lichen Musizieren ein. Am 26. Mai findet in Schellenberg das 4. Regio­ nale Jagdhornbläsertreffen statt. Zehn Gruppen aus den benachbarten Kantonen St. Gallen, Appenzell und Graubünden sowie je eine Gastgrup­ pe aus Kärnten und aus dem deut­ schen Memmingen nehmen teil. Eine festliche Jägermesse, selbstver­ ständlich von Jagdmusik umrahmt, läutet das Bläsertreffen um 9 Uhr in der Pfarrkirche ein. Die Messe gestal­ tet Pfarrer Bruno Rederer. Schellen­ bergs Gemeindevorsteher Walter Kie- REKLAME 
Jagdliches Musizieren am ber lädt die interessierte Bevölkerung anschliessend zum Apero auf dem Dorfplatz ein, bevor die musikalischen Darbietungen der teilnehmenden Gruppen im Saal erklingen werden. Jagdliches Brauchtum pflegen «The First Leiblach Valley Pipes and Drums», sowie die Tostner Strassen- musikanten werden für «nichtjagdli- che» Abwechslung im Programm sor­ gen. Gutes Essen aus «Onkel Herberts» Küche und Durstlöscher aller Art las­ sen einen genussvollen Sonntag er­ warten. Der Anlass will dazu beitra­ gen, jagdliches Brauchtum über Gren­ zen hinweg zu pflegen und das Ver- 01.06. 02.06. 03.06. 04.06. 05.06. 00.06. 07.00. 08.06. 09.06, 
HBHQELBROCK I K0N8TLERI8CHE LEITUNG Festival-Eröffnung **'on Bach bis Benjamin: Taboa Zimmermann und Ensemble >̂t|u$U< und Literatur: Messlaen „Quatuor pour la Fln du Temps" CnörKonzert: Francesco Cavalli zujn 400. Geburtstag Opernpremiere: Claudio Monteverdl „L'Orleo" Matinee: Tanja Totzlaff und Wolter Schmidinger Oper Claudio Monteverdl „L'Orteo" Sinfoniekonzert: Jugondslnfonleorchoator Dornblm Klang-Rflum-Performance: Schlagzeu'oensemble Bernhard Wulff, Künstler aus der Mongolei und Korea Prelaträgeritonzert: Kulturpreis Komposition 2002 Musik und 
Schauspiel: Daniel Hopo, Uri Calne und Freundo Vlvaidl/Hamelt: .Dia Vier Jahreszeiten" und „Intermezzi" (DA) Jazznacht: Kenny Werner Trio Schumann/Byron .Manfred": KJaua Maria Brnndaucr Matloce: Trio Viyente.' KJassik-Jazz-Konzeft: Vivaldl moets Jazz Romantische Chor-und Ornelnacht . 
1 N c 3 0) o T+43 5522 82 9 43 www.teldklrchfMtlval.Qt 
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Wochenende ständnis für Jagd und Jagdkultur in der Öffentlichkeit zu fördern. Ständchen in Vaduz Am Samstag, den 25. Mai, 16 Uhr, geben die Jagdhornbläserinnen Ro­ sental aus Kärnten ein Ständchen auf dem Vaduzer Rathausplatz. Interes­ sierte sind herzlich eingeladen. Höhepunkte: 25.5.: 16 Uhr Ständ­ chen der Jagdhornbläserinnen Rosen­ tal. 26.5.: 9 Uhr, Jägermcsse in der Pfarrkirche Schellenberg. 10 Uhr Blä­ sertreffen im Gemeindesaal Schern­ berg. 14 Uhr: The First Leiblach Valley Pipes and Drums. 16 Uhr, Tostner Strassenmusikanten. Dodo Hug mit Band im TaK Am Donnerstag 6. Juni ist Dodo Hug mit ihrer Band tu Gast im, TaK in Schaan. 
musikalischer Erfolg Stephanie Beck brillierte beim Bundeswettbewerb Die 18-jährige Stephanie Beck aus Schaan hat sich am diesjährigen Bundeswettbewerb des gesamt­ österreichischen Jugendmusikwett- bewerbs «Prima la Musica» mit ihrem Können und ihrer feinen Musikalität einen 1. Preis in der höchsten Alters­ stufe in der Sparte Harfe erspielt. Mit diesem wiederholten tollen Erfolg zählt sie wiederum zu den Besten der musizierenden Jugend in Österreich. Am Bundeswettbewerb von «Prima la Musica», der dieses Jahr vom 14. bis 20. Mai in Salzburg stattgefunden hat, haben 624 junge Musikerinnen und Musiker teilgenommen, die sich mit. einem 1. Preis aus dem Kreis der 3300 
Teilnehmerinnen und Teilnehmern an den Landeswettbewerben in allen neun Bundesländern für diese Endrun­ de qualifiziert haben. Im Rahmen des Wettbewerbes spiel­ ten die jungen. Talente in der Klasse Saiteninstrumente als Solisten oder als Kammermusiker in den verschiedens­ ten Ensemblebesetzungen Werke ver­ schiedener Musikepochen vor, wobei die zeitgenössische Musik einen be­ sonderen Schwerpunkt bildet. Hoch­ qualifizierte Fachjuroren beurteilen die Leistungen der jungen Begabun­ gen nach strengen Kriterien und beto­ nen immer wieder das hohe künstleri­ sche Niveau der Teilnehmer am Bun­ deswettbewerb in Östereich. Wegen des grossen Erfolges von Daniel Sc/n'ersc/iers *Lenzle*-Film wird die pa­ rallel dazu gezeigte Fotoausstellung von Maria-Luise *Malu»Schwizer verlängert. Die Ausstellung ist ab dem 24. Mai in der Domus-Galerie in Schaan zu sehen.
	        

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