Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

22 Donnerstag, 23. Mai 2002 
SPORT 
Liechtensteiner 
VOLKSBLATT Weltmeisterschaft der Premieren Erstmals findet die Fussball-WM in Asien und in zwei Ländern statt Die 17. FussbaH-Weltmeister- schaft vom 
31. Mai bis 30. Juni in Japan und Südkorea wird zum schwierigsten Sportprojekt aller Zeiten. Es ist die WM der Premieren. Die erste in Asien und die erste mit zwei Gastge­ bern. Peter Wyrsc h Als das Exekutivkomitee der FIFA vor sechs Jahren beschloss, die WM 2002 erstmals auf asiatischem Territorium zu veranstalten und mit Südkorea und- Japan zwei Ländern die Organisation des grössten Fussball-ETeignisses übertrug, ging der Weltverband kein geringes Risiko ein. «Der Fussball ist global. Wir müssen und werden alle Erdteile und Bevölkerungsschichten berücksichtigen, wenn wir ihn weiter entwickeln und noch populärer ma­ chen wollen», erklärte Joseph Blatter, der Präsident der FIFA. Der Reiz der Veränderungen soll dem Treff der Weltbesten in Asien eine neue und be­ sondere Aura verleihen. Fussball-Fest statt FIFA-Ränkespiel Das bevorstehende Fussball-Fest, das aufwändigste und teuerste seiner Historie, wurde durch interne Ränke­ spiele am Sitz der FIFA in Zürich mas­ siv gestört. Der Fussball hat durch den rmm i. " i ' < Handfester Streit bei Iren Beim Schweizer EM-Qualifikati- onsgegner Irland liegen' zehn Tage vor dem ersten WM-Spiel gegen Ka­ merun die Nerven offenbar schon bl^nk. Manchester-United-Captain Roy Keane drohte im Trainingslager in Saipan nach einem angeblich so­ gar handfesten Streit mit Ersatzkee­ per Alan Kelly und Goalie-Trainer Pat Bonner mit der Abreise. Spiele doch live über Satellit Es besteht doch die Möglichkeit, die Liveübertragungen der WM- Spiele auf SAT.l über Satellit zu empfangen. Im Fachhandel können spezielle Chip-Karten gekauft wer­ den, mit dem das verschlüsselte Pro­ gramm empfangen werden kann. SAT.l verschlüsselt sein Schweizer Programm bis zum Ende der WM, da die Spiele sonst auch in Deutschland zu sehen gewesen wären. 
unsauberen Zwist zwischen Präsident Sepp Blatter und Generalsekretär Mi­ chel Zen-Ruffinen Schaden genom­ men. Statt in der WM-Vorfreude zu schwelgen, hat der bevorstehende Wahlkampf um das Präsidenten-Amt so orkanartige Wellen verursacht, dass die schönste Nebensache der Welt tatsächlich nur noch zur Nebensache degradiert wurde. Die «Schlamm- schlacht» zwischen den einst befreun­ deten Walliser Verbündeten eskalierte. Korruption, Amtsmissbrauch, Miss­ wirtschaft und Strafklagen machten die globale Runde, der. Fussball und der Weltverband haben einen immen­ sen Imageverlust erlitten. Die WM 2002 ist die kostspieligste aller Zeiten. Die Organisatoren haben für die 20 Stadien, Hotels, Transport und sonstige Infrastruktur rund sieben Millarden Franken veranschlagt, rund das Dreifache von Frankreich 1998. Der FIFA kostet die WM laut Auskunft von. Sepp Blatter inklusive der vier­ jährigen Vorbereitung rund 2,2 Milli­ arden. Der grösste Einnahmeposten sind die TV-Übertragungsrechtc, die auf 1,3 Milliarden hochschnellten. Der. Zenit scheint erreicht, der Bogen über­ spannt. Das Geschäft mit dem Fussball wird wegen des Einbruchs des Marktes und dem Konkurs von Medienmogulen Rückpässe einleiten müssen, um das Spiel wieder in den Griff zu kriegen. Erstmals alle Titelträger dabei Zum zweiten Mal in Folge fehlt die Schweiz an der WM-Endrunde. Sie hat es erneut nicht geschafft und auch nicht verdient, sich mit den 32 weitbesten Ländern zu messen. Sie ist aber in guter Gesellschaft. Namhafte Nationen mit Tradition wie Holland, Tschechien, Jugoslawien, Rumänien, Schottland, Bulgarien, Ungarn, Öster­ reich, Chile oder Kolumbien sind eben­ falls auf der Strecke geblieben. Dafür haben sich zu den bisher 58 WM-Teilnehmern fünf neue gesellt: Ekuador, China, Senegal, Slowenien und Japan, der Co-Gastgebcr. Genau 777 Spiele in sechs Konföderationen waren in der umfangreichsten Aus­ scheidungsphase der Geschichte not­ wendig, ehe die 193 angetretenen Län­ derauswahlen die 32 Endrundenteil- nehmer ermittelt hatten. 2452 Tore insgesamt wurden erzielt, mehr als 17 Millionen Zuschauer oder 22 300 pro Spiel wohnten den Ausscheidungen bei. Erstmals in der 72-jährigen WM-Ge­ schichte sind in Asien sämtliche sieben Weltmeister versammelt. Der vierfache 
Die Spielorte der Fussball-WM 2002 Russland China Sapporo Nord- ; 
Korea / . Incheon 
SÜD- SEOUL 
KOREA Suwon Daejon 
Y,'ö;ilD 
C Li P ÎDREA JAPAN Japanisches Meer ©-Jeonjug Gwangju 
Daegu O Ulsan 
Saitama. Busan 
Niigata O Miyagi O Ibaraki TOKIO Yokohama Robe Osaka 
Shizuoka Seogwipo / Ost- Chinesisches Meer 
JAPAN Oita 300 km IL © Globus 
7617 An 20 Spieiorten, die je zur Hälfte auf Südkorea und Japan aufgeteilt sind, wird bei der WM dem Bali nachgcjagd. Champion Brasilien hat es ebenso ge­ schafft wie die dreifachen Titelträger Deutschland und Italien, die Doppel- Weltmeister Argentinien und Uruguay sowie England und Titelverteidiger Frankreich, der vor vier Jahren als sechster Veranstalter den Heimvorteil ausnutzte. Dies wird diesmal kaum der Fall sein, auch wenn Südkorea und Ja­ pan von der Begcisterungsfähigkeit ih­ rer Landsleute profitieren und bei den besonderen klimatischen Verhältnis­ sen zu aussergewöhnlichen Leistungen fähig sind. ' Mit Südkorea und Japan, haben durch den Fussball zwei verschiedene Kulturen zusammengefunden, die eine grosse Rivalität pflegen und sich seit der Besetzung Südkoreas durch Japan 
im Zweiten Weltkrieg nicht besonders mögen. Die bisherigen 16 Endrunden, fanden neunmal in Europa und siebenmal auf dem amerikanischen Kontinent statt. 2010 soll gemäss den Vorstellungen von Sepp Blatter Afrika dazukommen. Die vier meistgenannten WM-Favoriten Titelverteidiger Frankreich, der Eu­ ropameister von 2000, Argentinien, Italien und Rekord-Weltmeister Brasi­ lien werden als aussichtsreichste An­ wärter auf den WM-Thron genannt. Doch auch England, Spanien oder so­ gar Kamerun werden , weit vorne er­ wartet. Ob bei den Afrikanern das spielerische Talent und die Fussballbe­geisterung 
die körperlichen Defizite und die organisatorischen und takti­ schen Mängel aufwiegen können, bleibt abzuwarten. China, der mit 1,2 Milliarden bevölkerungsrcichste Staat der Erde, ist die grosse Unbekannte. Nur deren Trainer ist bekannt: Welten­ bummler Bora Milutinovic führt zum fünften Mal in Serie ein anderes Team am grössten Fussballfest. Am 31. Mai beginnt in Seoul die WM mit dem Eröffnungsspiel zwi­ schen Titelverteidiger Frankreich und dem WM-Neuling Senegal. Am 30. Juni wird die WM mit dem Final in Yokohama abgeschlossen. Möge der Fussballsport siegen und die Fussball- Welt von Krawallen oder verlogenen Machtkämpfen freihalten! Private Anzeigen in Liechtenstein EINFACH - GÜNSTIG Jeden Samstag nur im Wochenmarkt des © Liechtensteiner VOLKSBLATT Anzahl Erscheinungen lx Q 2x • 3x • .Zutreffendes bltto ankreuzen. Name:, Vorname: - Strassc/Nr: Pliz/Ört:"'" Telefon/Fax: ' E-Maii; ''' 
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