Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
LAND UND LEUTE Donnerstag, 23. Mai 2002 
9 Vortrag von Jakob Kellenberger VADUZ: Der Präsident des Internatio­ nalen Komitees vom Roten Kreuz IKRK, Jakob Kellenberger, wird am 27. und 28. Mai Liechtenstein besuchen. Er wird dabei von seinem persönlichen Berater Pierre Krähenbühl begleitet, Jakob Kellenberger wird am Montag als erstes Regierungschef Otmar Hasler einen Höflichkeitsbesuch abstatten. Am Dienstag trifft er zu einem Ar­ beitsgespräch mit Regierungsrat Ernst Walch zusammen. Im Anschluss daran sind 
die Gäste zu einem Mittagessen, gegeben von Fürst Hans-Adam II. und Fürstin Marie von und zu Liechten­ stein, auf Schloss Vaduz eingeladen. Weitere Programmpunkte sind ein Be­ such beim Liechtensteinischen Roten Kreuz und im Kunstmuseum Liechten­ stein. Im Rahmen seines Aufenthalts in Liechtenstein wird der Präsident des IKRK am Montag, 27. Mai, einen Vor­ trag zum Thema «Humanitäre Tätigkeit in bewaffneten Konflikten heute» hal­ ten. Der Vortrag ist öffentlich und fin­ det um .18 im Auditorium der Fach­ hochschule Liechtenstein (Spoeny- Halle) statt. (paß) Rechtsanwalts­ prüfung bestanden VADUZ: Die Prüfungskommission für Rechtsanwälte hat dem Amt für Fi­ nanzdienstleistungen die Ergebnisse der Rechtsanwaltsprüfung und Eig­ nungsprüfung für ausländische Rechtsanwälte (EWR), welche im Früh­ jahr 2002 durchgeführt wurden, zur Kenntnis gebracht. Die schriftlichen Prüfungen fanden vom 18. März bis 25. März statt,'die mündlichen Prüfun­ gen wurden am 6. und 7. Mai durchge­ führt. Die Rechtsanwaltsprüfung ha­ ben folgende Kandidatinnen und Kan­ didaten bestanden: o Märten Geiger, Vaduz • Stefan Ritter, Triesen • Gunilla Kranz, Triesen • Patrick Roth, Vaduz • Markus Wille, Balzers 0 Peter Kaiser, Balzers o Andrea Margreiter, Innsbruck Folgende Kandidaten haben die Eig­ nungsprüfung für ausländische Rechtsanwälte (EWR) bestanden: « Michael Brandauer, Feldkirch 0 
Wolfgang Rabanser, Lauterach 0 
Thomas Struth, Dornbirn (paß) 
Was tun gegen Gewalt? Vortrag von Rainer Dollase am Montag im Vaduzersaal Professor Rainer Dollase wird am Montag, den 27. Mai, um 20 Uhr im Vaduzersaal (Foyer) seine teils provokanten Thesen zum Thema Erziehung und Ge­ walt vortragen. Er ist Professor für Psychologie an der Universität Bielefeld und ein aner­ kannter Experte auf dem Gebiet der Erziehung und Konfliktforschüng. Die Veranstaltung wird 
vom Amt für So­ ziale Dienste und dem Schulamt orga­ nisiert. Der Eintritt ist frei, eine An­ meldung ist nicht erforderlich. Im Vortrag werden die wesentlichen Kernpunkte der Erziehung zur Verhin­ derung exzessiver Gewalt, Fremden­ feindlichkeit und Rechtsextremismus unter anderem auch anhand von Untersuchungsergebnissen erläutert. Die anschliessende Diskussiönsrunde - untef Leitung von Marcus Büchel, Vorstand des Amtes für Soziale. Dienste - bietet die Möglichkeit zu Rückfragen und zum Meinungsaus­ tausch. Beim Apöro bietet sich eine weitere Gelegenheit, Standpunkte und Erfah­ rungen auszutauschen. Angesprochen und herzlich eingeladen sind alle, die 
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 1 r —E.' A/1 -t, /fe-V -V< Professor Rainer• Dollase wird am Montag seine teils provokanten Thesen zum Thema Erziehung und Gewalt vortragen. 
sich für Eiziehungsfragen interessieren, besonders Eltern und Lehrpersonen. Was tun gegen Gewalt? Im Abendvortrag wird sich Profes­ sor Dollase mit der Wechselwirkung von Gewalt und Erziehung beschäfti­ gen. Seit dem Massaker in Erfurt fra­ gen sich Eltern, Erziehende und Lehr­ personen noch eindringlicher als bis­ her, was sie mittels Erziehung gegen die Gewalt tun können. Oder welche Fehler in der Erziehung die Gewalt be­ günstigen. . Nun ist eigentlich schon seit Jahr­ zehnten durch tausende von Untersu­ chungen belegt, • wie Gewalt und Aggression entstehen; 0 wie man sie durch Erziehung ver­ mindert; 0 
was die Kernpunkte der Erziehung sind. Leider sind und werden die wissen­ schaftlichen Erkenntnisse im Informa- tionsmüll einer Unwissensgesellschaft schnell verschüttet, so dass die we­ sentlichen Punkte unbekannt sind und die grosse Orientierungslosigkeit um sich greift. Viele Erziehende wissen zwar wie es geht, werden aber durch die Umstände am richtigen Verhalten gehindert.. 
LESERBRIEF Chance ftir Schach in der Schule! Mit Interesse habe ich Zur 
Kenntnis ge­ nommen, dass die Regierung Ab­ klärungen zu *speziellen Ausbildungs­ konzepten» an unseren Schuten führt und damit beabsichtigt, sportlich und musisch begabte Schüler im Rahmen der bestehenden Lehrplananforderun­ gen eigens zu fördern. Die Verknüp­ fung des obligaten Lehrstoffs mit spe­ ziellen Angeboten ist der richtige Weg; es wird immer schwieriger, Schülerin-, nen und Schüler für geistiges Trocken­ futter zu begeistern. Es scheint mir dies nun auch eine Chance für die ge­ zielte Schachßrderung zu sein. In Österreich, der Schweiz und in Deutschland werden solche Ausbil­ dungskonzepte bereits seit längerem mit Erfolg umgesetzt. Dementspre­ chend breit ist bei unseren Nachbarn die Basis der schachspielenden Ju­ gendlichen, aus der sich immer wieder starke Talente herauskristallisieren. Es würde zu weit führen, sich hier umfas­ send und detailliert über die Faszinati­ on und den persönlichkeitsbildenden Wert des Schachspiels zu äussern. Der Verweis auf die einschlägige Literatur soll genügen. Und übrigens: wussten Sie, dass Schach bei unseren Nachbarn den jeweiligen nationalen Sportver­ bänden angehört und olympisch ist? Kurt Mündle, Mauren REKLAME ' NACHRICHTEN Bürgergespräch in Ruggell RUGGELL: Der Regierungschef legt grossen Wert auf den Kontakt mit der Liechtensteiner Bevölkerung. Das nächste Gespräch Findet heute Abend um 18.30 Uhr in Ruggell im Restau­ rant Rössli statt. Als Regierungschef ist ihm das Vertrauen des einzelnen Bürgers und der einzelnen Bürgerin für die Arbeit der Regierung besonders wichtig. Vertrauen kann aber nur dort entstehen, wo Menschen aufeinander zugehen und miteinander reden. Das bedeutet, den Leuten zuhören können und die Sorgen jedes Einzelnen ernst nehmen. Der Regierungschef nimmt sich die Zeit, in den einzelnen Ge­ meinden das Gespräch mit den Bürge­ rinnen und Bürgern zu suchen. Wer 
also Fragen, Bitten, Ideen, Beschwer­ den oder auch persönliche Anregun­ gen hat, ist eingeladen, diese Gelegen­ heit zu nutzen. (paß) Hilfe für Aids- Waisenkinder VADUZ: Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom 21. Mai beschlossen, dem Cecily Eastwood Fonds einen Beitrag von 10 000 Franken für Aids-Waisen in Sambia zur Verfügung zu stellen. Der derzeitige britische Botschafter Basil Eastwood und seine Frau haben im September 1998 den «Cecily's Fund» ins Leben gerufen, um Waisen­ kinder in Sambia, deren Eltern an AIDS gestorben sind, zu unterstützen. Der Fonds ist nach Cecily Eastwood," der Tochter des Botschafters benannt, die mit 19 Jahren auf tragische Weise 
bei einem Autounfall in Sambia ums Leben kam, als sie für ein ähnliches- Hilfsprojekt tätig war. Ziel des Fonds ist es, den Waisenkindern eine Schul­ bildung zu ermöglichen bzw. deren Ausbildung zu fördern und Armut, Elend und Krankheiten deijenigen Kinder lindern zu helfen, die entweder ein Elternteil oder beide Elternteile verloren haben. In den Jahren 2000 und 2001 ermöglichte der Fonds u.a. jeweils 6640 sambischen AIDS-Wai- sen Schulen zu besuchen. (paß) 
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349t Gravierende Fehleinsehätzung Forum: Stellungnahme der Freien Liste zungen neigt. So etwa bei der Beurtei­ lung der Verkehrssicherheit auf dem Rheindamm, den Auswirkungen des Letzetunnels und wie oben dargestellt bei der Bewertung des Gefahrenpoten­ zials durch Seilleitplanken. Anschei­ nend braucht es für das Tiefbauamt den konkreten Anlassfall, bis die not­ wendigen und anderswo längst voll­ zogenen Schritte aufgrund veränder­ ter Rahmenbedingungen nachvollzo- gen werden können. Auf der Benderer Strasse ist mit dem Unfall vom 17. Mai 2002 der Handlungsfall jetzt gegeben, denn von einem «optimalen Schutz bei Unfällen», wie das Tiefbauamt es for­ muliert, kann nach diesem Ereignis wohl keine Rede mehr sein. Die Freie Liste fordert, wie schon im September 2000, den Austausch der gefährlichen Seilleitplanken. Vielleicht kommt jetzt auch das Tiefbauamt zur Erkenntnis, dass die Verkehrssicherheit durch Seil­ leitplanken erheblich eingeschränkt ist. Freie Liste 
Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude. DANKSAGUNG Am 17. Mai 2002 kam es auf der Schaaner Strasse Richtung Bendern zu einem schweren Verkehrsunfall. Die Pressemitteilung vom 18. Mai dazu: «Selbstunfall mit «glücklichem» Aus­ gang: Auf Höhe Riethof kollidierte die Fahrerin aus ungeklärten Gründen mit dem Sicherheitsfangseil am rechten Strassenrand. Das Fahrzeüg rutschte in der Folge unter dem Sicherheits­ fangseil durch, wurde in die Höhe ka­ tapultiert und prallte gegen einen Baum.» Seilleitplanken sind gefährlich Im September-Landtag 2000 ver­ wies die Freie Liste im Rahmen einer Kleinen Anfrage auf die mangelnde Verkehrssicherheit durch Seilleitplan­ ken an der Benderer Strasse. Die An­ frage wurde damit begründet, dass Seilleitplanken von Experten heute als gefährlich eingestuft werden. Wörtlich dazu: «Auf Grund der Tatsache, dass die Autokarosserien immer wind­ schlüpfriger gebaut werden, vermögen die Motorhauben die Seile aus den Schlitzen in die Höhe zu heben. Fahr­ zeuge fahren buchstäblich unten durch, geraten auf den Autobahnen auf die Gegenfahrbahn oder prallen auf Landstrassen auf dahinter liegende Hindernisse. Das Bundesamt für Stras- REKLAME www.kirchplatz-garage.li 
sen (Astra) hat zusammen mit den Kantonen beschlossen, die Seilleit­ planken zu eliminieren und durch Stahlleitplanken zu ersetzen. Gedenkt die Regierung die heute als gefährlich eingestuften Seilleitplanken auf dem Strassenabschnitt Schaan Bendern zu eliminieren?» Tiefbaumt: rtfein, Leitseile bie­ ten einen optimalen Schutz Das Tiefbauamt lies damals durch die Regierung verlauten:«[.;.] In Bezug auf die Verkehrssicherheit der Leitseile an der Benderer Strasse ist auszu­ führen, dass die Fahrzeuge auf der Autobahn um etwa 50% schneller fahren als auf der Benderer Strasse und die dabei freigesetzte Energie mehr als doppelt so gross ist. Es hat in den letzten zwanzig Jahre an der Ben­ derer Strasse keinen Unfall gegeben, auf dessen Ausgang die Leitseile einen negativen Einfluss gehabt hätten. Sowohl die Landespolizei als auch' 
- das Tiefbauamt sind überzeugt, dass die Leitseile an der Benderer Strasse einen optimalen Schutz bei Unfällen bieten. Das ist der Grund, weshalb das Tiefbauamt bisher keinen Austausch der Leitseile bei der Regierung bean­ tragt hat.» Jetzt hat das Tiefbauamt einen «Grund» Es ist bekannt, dass das Tiefbauamt in Sachen Verkehr zu kuriosen und ei­ genwilligen Ansichten und 
Einschät-Forum 
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}Mtioneni [ iind Institutionen; Das «Forum»: | drückt aus, dass die Inden Beiträgen geäusserten Meinungen' nicht jmit der Haltung der Zeitung überein­ stimmen müssen. 
Unser herzlicher Dank gilt aller entgegengebrachter Liebe und Freundschaft sowie allen Zeichen des Mitleidens, der Mittrauer und Verbundenheit, die wir in diesen schwe­ ren Wochen und Tagen der Ungewissheit und dann des Loslassen-MUssens von . Marlies Meier geb. Kopf - Jahrgang 1943 in so reichem Mass entgegennehmen durften. Ebenso danken wir für die tröstenden Gedanken und Worte in Briefen und Gesprächen, alle B|umen- grüsse und die überaus zahlreichen Spenden für caritative Zwecke, für hl. Messen, aber auch die Erweisung der letzten Ehre beim Urauergottesdienst. Ihr Mitgefühl bedeutet für uns viel TVost in unserem Leid. Ganz herzlich danken wir - allen, die mitgesucht und Marlies und uns im Gebet mitgetragen haben, - der Freiwilligen Feuerwehr, Ruggell, der Polizei, der Tauchergruppe, der Zollwache, der Rega sowie der Hundestaffel für ihren tatkräftigen Ein­ satz. -Marius Kaiser für die zu Herzen gehenden Worte, die Gestaltung des Trauergottesdienstes, der hl. Messe in Nendeln sowie die Begleitung in diesen schweren Tfcgen. - Pfarrer Adriano Burali, Pfarrer Paul Riedmann und Pfarrer Josef Jopek für das Zelebrieren desTVauergottesdienstes sowie der hl. Messe in Nen­ deln. - Konstanze Winter für die wunderschönen Solo-Einlagen und dem Frau­ enchor Ruggell für die einfühlsam vorgetragenen Lieder. - Robert Schumacher für die ergreifenden Einlagen auf der Panflöte in der Sebastian-Kirche in Nendeln. Ein Vergelt's Gott an alle, die Marlies im Leben in Liebe und Freundschaft begegnet sind. Wir bitten, ihr diese Liebe und Freundschaft Uber den Tod hinaus zu be­ wahren und ihrer im Gebete zu gedenken. Nendeln, Eschen, Bludenz, Ruggell, Pesaro im Mai 2002 DieTirauerfamilien
	        

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