Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATJ 
AUSLAND Samstag, 
18. Mai 2002 
27 Umfragen sagen Fianna Fail 50 Prozent voraus - Alleinregierung möglich DUBLIN: Am längsten Wahltag in der Geschichte des Landes haben die Iren am Freitag ein neues Parlament gewählt. Die bürgerliche Partei Fianna Fail von Ministerpräsident Bertie Ahern gilt als klare Favoritin. Der Partei wurden Chancen einge­ räumt, erstmals seit 25 Jahren die ab­ solute Mehrheit im Unterhaus zu be­ kommen. In den letzten fünf Jahren führte Ahern eine Minderheitskoaliti­ on mitten Progressive Democrats (PD) an, die von vier unabhängigen Abge­ ordneten unterstützt wurde. Für eine breite Beteiligung unter den fast drei Millionen Wahlberechtigten blieben die Wahllokale erstmals bis 23.30 Uhr (MESZ) und damit 15 Stunden geöff­ net. Erstmals stimmten auch die Bür­ gerinnen und Bürger in drei Wahlkrei­ sen per Computer ab. Ahern optimistisch Ahern zeigte sich im Bezug auf die Siimmbeteiligung optimistisch. «Es ist der längste Wahltag in der Geschichte des Landes», sagte er bei seiner Stimm­ abgabe 
in Dublin. Er hoffe, die Men­ schen würden die lange Öffnung der Wahllokale nutzen. Im Vorfeld der Wahl hatte Ahern befürchtet, viele seiner Anhänger würden auf Grund der guten Umfra- geergebnisse seiner Partei zuhause bleiben. Laut einer am Mittwoch in der Zeitung «Irish Indcpendent» veröf­ fentlichten Umfrage könnte Ahern auf 50 Prozent der Stimmen kommen. Die linke Labour Party, die Fine Gael und die Grünen mussten bei jüngsten 
Mei- UllllU BERLIN: Der Deutsche Bundestag hat dem umstrittenen Staatsvertrag zwi­ schen Deutschland und der Schweiz über die Fluglärmverteilung zuge­ stimmt. Die Rcgierungskoalition rief die Schweiz auf, den Vertrag eben­ falls zu ratifizieren. Nach kontrover­ ser Debatte stimmten die Koalitions­ fraktionen SPD und Grüne sowie die PDS für das Abkommen, CDU/CSU und FDP votierten dagegen. Aus Sicht der Vertragsgegner benachtei­ ligt das Abkommen die Bevölkerung im deutschen Grenzgebiet. Ange­ sichts wachsenden Widerstands auf Schweizer Seite gegen das Abkom­ men empfahl Verkehrsminister Kurt Bodewig der Schweiz nachdrücklich, den Staatsvertrag zu ratifizieren. «Ansonsten werden wir dieses Thema mit einer Rechtsverordnung auf ganz anderem Niveau anpacken», sagte Bodewig im Bundestag in Berlin. REKLAME STUDIEN, ZENJtfijM PFÄFFIKON für dit FernUnlvenitU Hagen Das Fernstudium wird umgestellt! Statt Magisterstudiengänge gibt es Baclxlor- und Masterstudium!. - Das Studienzentrum Pfäffikon ist Klausurort für ESGW-Fächer. - Die Diplomstudiengänge (Wirtschafts- . Wissenschaften, Mathematik, Informa- . .tikVElektrotechnik) bleiben bestehen. Zum letzten Mal... ' - kann man sich direkt für den'Magister-. studiengang ESGW (Philosophie, de-') schichte, Politik-, Erziehungswissenschaft Soziotpgie, Literatur) einschreiben. / Einschreibefrist / . verlängert bis 15. Februar 2002 STUDIENZENTRUM PFÄFFIKON SZ FernUniversittt Hagep-'"; • . • - . Seedamm Plaia/Seedammstrasse 3 CH-B808 Pfäfflkori SZ " Tel: 055 420 24 44/Fax 055 420 24 40 Homepage:. www.fuh.ch   -̂Mallj.fuhObluewin.ch , • 
Drei Wonnen stehen in einem Wahllokal in Irland. Mit einer Hochrechnung zu den Partämentswahlen wird erst am Sams- tagvormittag, mit deni Ergebnis wegen des komplizierten Wahlrechts Anfang der nächsten Woche gerechnet. nungsumfragen leichtc Verluste hin­ nehmen. Dagegen hat Sinn Fein, der politische Arm der Irisch-Republika­ nischen Armee (IRA), Chancen, die Zahl seiner Sitze im Unterhaus von ei­ nem auf drei zu steigern. Eine Regie- rungsbcteiligung bleibt der Sinn Fein vorerst verwehrt: Ahern schloss dies aus, solange die IRA noch über Waf­ fen verfüge. Die Sinn Fein tritt offen 
für die Vereinigung von Nordirland mit der Republik Irland ein. Gesundheit und Kriminalität Im Wahlkampf versprach der Ahern, das Gesundheitssystem zu verbessern, die Renten zu erhöhen und die Ausgaben für öffentliche Dienstleistungen zu steigern. Neben dem Streit um Einwanderung und 
Kriminalität nannte er damit die grpssten Sorgen der Wählerschaft. Als seine grössten Erfolge gelten sein Einsatz für ein Zustandekommen ei­ nes Nordirland-Friedensvertrages 1998 und der Wirtschaftsaufschwung des Landes. Dieser und die erfolgreiy che Einführung des Euro brachten Ir­ land den Spitznamen «keltischer Ti­ ger» ein. Hoffnung auf Reformen gedämpft Israelische Streitkräfte rücken erneut in Dschenin ein RAMALLAH: Der palästinensische Präsident Jassir Arafat hat mit einem Rückzieher- bei den angekündigten Wahlen die Hoffnung auf eine Re- - form seiner in die Kritik geratenen Autonomiebehörde gedämpft. Es werde erst Wahlen geben, wenn Is­ rael seine Truppen vollständig .abzie­ he, sagte er am Freitag. Tags zuvor hatte sein Berater Ahmed Abdel Rah- man noch Wahlen binnen sechs Mo­ naten angekündigt. Unterdessen rück­ te die israelische Armee auf der Suche nach palästinensischen Extremisten erneut in das Flüchtlingslager. von Dschenin ein, wo es vor fünf Wochen blutige Kämpfe gab. Arafat steht unter wachsendem Druck der USA, der. EU und auch der eigenen Bevölkerung, seine der Korruption, bezichtigte Behörde zu reformieren. Auf die Frage eines Journalisten, wann die Wahlen stattfinden, antwortete er auf Eng­ lisch: «Sobald sie (die Israelis) die? Be­ satzung in unserem Land beenden.» Später relativierten seine Berater die Aussage und erklärten, .Arafat habe nicht das völlige Ende der Besatzung, sondern einen vollständigen 
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zzcdii 1 km dpa-Grafik 6300 Die israelischen Truppen marschierten am frühen Freitagmorgen in das Flücht­ lingslager Dschenin ein; dabei kam es nach Angaben von Augenzeugen zu Feuergefechien. (Bilder: Keystone) sehen Truppenabzug gemeint. Aus palästinensischen Kreisen verlautete am Freitag, die Zentrale Wahlkommis­ sion werde am Wochenende zusam­ menkommen, um mit den organisato­ rischen Vorbereitungen für die Wahlen zu beginnen. Die letzte. Wahl in den 
Autonomiegebieten fand 1996 statt, Arafat siegte mit überwältigender Mehrheit. Arafats Planungsminister Nabil Schaath erklärte, die Israelis müssten sich auf ihre Stellungen vor Beginn der Unruhen vor 20 Monaten -zurückziehen. Bush unter Druck Demokraten fordern parlamentarische Untersuchung WASHINGTON: Wegen der Terroris-. mus-Wamungen im Vorfeld des 11. September gerät US-Präsident Geor­ ge W. Bush verstärkt unter Druck. Die oppositionellen Demokraten ver­ langten eine Untersuchung zum Um­ gang mit diesen Informationen. Der Mehrheitsführer im Senat, Tom Daschle, forderte Bush auf, bis Freitag (Ortszeit) dem Kongress alle dafür rele­ vanten Informationen der Geheim­ dienste" vorzulegen. Die Regierung wies den Vorwurf zurück, es sei nicht genug getan worden, um die. Anschlä­ge 
vom 11. September zu verhindern. Es habe nur sehr allgemeine Informa­ tionen über, mögliche Flugzeugent­ führungen gegeben, betonte die Natio­ nale Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice. Bush wurde am 6.. August auf seiner Ranch in Texas über die Gefahr unter­ richtet, dass die mutmassliche Terror­ organisation El Kaida Flugzeugent­ führungen versuchen könne. Die War­ nung war Teil seines routinemässigen täglichen Briefings durch den Geheim-, dienst CIA. In dem eineinhalb-seitigen Bericht sei jedoch lediglich von 
Ent­fuhrungen 
«im traditionellen Sinn» die Rede gewesen, sagte Rice. Zudem sei die US-Regierung vor allem von Be­ drohungen in Übersee ausgegangen, sagte Rice. Rice sagte jedoch, weder sie noch Bush hätten Kenntnis von einer Warnung der Bundespolizei FBI erhal­ ten, wonach sich eine ungewöhnlich hohe Zahl von Mänriern aus dem Na­ hen Osten zu Fiugkursen angemeldet hätten. Bereits im Juli hatte ein FBI- Agent im südwestlichen Bundesstaat Arizona über verdächtige arabische Flugschüler an einer dortigen Schule berichtet. 
Sterbehilfe in Belgien BRÜSSEL: Nach den Niederlanden hat Belgien als zweites Land weltweit die aktive Sterbehilfe für Schwerstkranke legalisiert. Ein entsprechendes Gesetz verabschiedete das Abgeordnetenhaus in Brüssel nach jahrelangen Diskussio­ nen. Mit den Stimmen der Koalition aus Sozialdemokraten, Liberalen und Grünen stimmte das Abgeordneten­ haus dem Gesetz am Donnerstagabend zu. Die Opposition aus Christdemokra- ten-und rechtsextremem Vlaamsblodc votierte dagegen. Der belgische Senat hatte das Gesetz bereits abgesegnet Es definiert Euthanasie als Akt einer drit­ ten Partei, der das Leben einer Person nach deren Aufforderung absichtlich beendet. Ausgeführt werden darf dies von einem Arzt nur bei volljährigen Personen - in Belgien mit Erreichen des 18. Lebensjahrs  r. 
die die Steibe- hilfe explizit und freiwillig in An"" spnich nehmen wollen. In Deutschland wurde die Regelung,, die nach Ein­ schätzung der Bundesärztekammer über das. Euthanasie-Gesetz der Nie^ derlande hinausgeht, allgemein scharf kritisiert. «Bush-Alarm» in Deutschland BERLIN: Es'war eine der grössten De­ monstrationen der Nachkriegszeit in Berlin: Drei Tage nach den Tcrrorair- schlägen auf das World Trade Center in New York' und das Pentagoniit Washington bekundeten rund 20Ö.QQQ) Menschen vor dem Brandenburger Tor ihre Solidarität mit 
den USA. «Amerifia; Steht 
nicht allein», rief Bundespräsi­ dent Johannes Rau in die Wenge. Aaf einem Transparent war zu lesen: «Wir trauern our deepest sympatöy». Wenn Präsident Bush am kommendieni Mittwoch zum ersten Mal nach BerGa kommt, wird sich ihm voraussicMMc ein ganz anderes Bild bieten. Friedens-, bewegte und Globalisierungsgpgöer haben massive Proteste gegen die US- Politik angekündigt. Die Polizei istdlt sich auf, Krawalle ein und bietet insge­ samt 10 000 Beamte auf - mehr als je zuvor bei einem Besuch eines Staats- öder Regierungschefs in Berlin. • REKLAM E  " Kühlendes Angebot Saft vom Fass * V Möhl-Saft klar Töbijässler Jetzt erhalten Sic pro Harass einen sehr schöncn und exklusiven Frisch eingeschenkt bleibt so Ihr Saft für einige Zeit kühl und bekömmlich. Fragen Sie jetzt Ihren Getrfinkehändler pach . dieser attraktiven Aktion. www.morhlch MÖHL Mosterei Mühl AG, 9320 Afbon; Tel. 071447 40 74: 
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