Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
EXTRA Samstag, 18. Mai 2002 
25 *5ijpfrt 
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Buchtipp: 100 schnelle Power-Ideen Möhren gegen Hepatitis B Zusammenhang zwischen Armut und Krebs Professorin Shulamith Kreitler referierte über Psycho-Onkologie Auf Einladung der Uni­ versität für Humanwis­ senschaften hielt die Psy- cho-Onkologin Professor Shulamith Kreitler aus Tel Aviv einen Vortrag zum Thema «Krebs - Die Rol­ len der psychischen Kom­ ponenten bei der Entste­ hung und Heilung». Die Zuhörer nutzen die Gele­ genheit, um Fragen zu stellen. Ursula Schlege l «Krebs ist eine der schwersten Krankheiten und mit viel Schmerz und Leid verbunden. Immer mehr sind davon auch junge Menschen betroffen». Obwohl die Gastreferentin Shulamith Kreitler die Worte zu Beginn ihres 
höchst interessan­ ten Referates stellte, nimmt sie mit ihren anschliessenden Aus­ führungen, basierend auf jah­ relange Forschungs- und Pra­ xisarbeit, die Angst und den Schrecken vor dieser Krankheit. Der Rektor der Universität für Humanwissenschaftcn, Pro­ fessor Giselhcr 
Guttmann, freu­ te sich, die international aner­ kannte Persönlichkeit und Gast­ referentin Shulamith Kreitler im Vaduzer Rathaussaal bc- grüssen zu dürfen. Shulamith Kreitler wirkt seit 1962 - davon seit 1985 als Psychologie-Pro­ fessorin an der Tel-Aviv-Uni- versitäi. Sie gründete 1988 das Psychoonkologische Institut am Tel-Aviv Medical Center. Nebst weiterer Lehrtätigkeiten in Princeton, Harvard und Yale 
Psycho-Onkologin Shulamith Kreitler aus Tel Aviv: «Lebensqualität ist die subjektive Bewertung, einer Person ihres Wohlergehens und Funktionierens in verschiedenen Lebensgebieten». (Bild: P. Trümmer hat Shulamith Kreitler 20 Bücher und viele wissenschaft­ liche Artikel publiziert. Ursachenforschung Die Forschungen über die möglichen Ursachen von Krebs haben ergeben, dass dauernde Belastungen und Stress zu den grossen Risikofaktoren zählen. Die Erkenntnisse der Psycho- Onkologie, ein eigenständiges Teilgebiet der klinischen Psy­ chologie über die Zusammen­ hänge bei der Entstehung und Behandlung von Krebs liefern aufschlussreiche Grundlagen 
für vorbeugende Massnahmen. Krebs ist kein Todesurteil Professor Kreitler sieht in der Diagnose «Krebs» die.charakte­ ristischen Züge von Krisensi­ tuationen in allgemeinen Le­ benslagen. Die Diagnose wirke wie eine Krisensituation, doch sie bedeute kein Todesurteil. Als grösste Schwierigkeiten, denen sich Betroffene stellen müssen, führt sie die Entschei­ dung über durchzuführende Behandlungen, die Beschaf­ fung von Information, der Druck seitens der Familie sowie 
das »Leben mit der Krankheit auf. Als wichtige Ressourcen zu reagieren nennt die Professorin den, Humor, Kompensation durch Aktivität, den Glauben und die Fähigkeit, jeden Tag für sich selbst leben. Als nicht sehr nützlich sieht sie eine Kampf­ einstellung, stoisches Akzeptie­ ren, die Informationssuche mit pathologischem Charakter, Leugnung, Verzweiflung. Neue Perspektiven Oft könne bei Krebspatienten trotz der Krankheit eine Ver­ besserung der Lebensqualität 
festgestellt werden. Dazu Kreit- ler's Definition: «Lebensqualität ist die subjektive Bewertung ei­ ner Person ihres Wohlergehens und Funktionierens in ver­ schiedenen Lebensgebieten». Wichtiges vergesse der gesunde Mensch in seinem Lebensalltag, wie beispielsweise die Konzent­ ration auf das Wichtigste oder das Erfüllen von Wünschen. Forschungen hätten gezeigt, dass die Lebensqualität von Kranken ebenso hoch sein kön­ ne, wie die von Gdsunden. Interessant ist die Aussage von Professor Shulamith Kreit­ ler: «Psychische Faktoren beein­ flussen Krankheit und Qesund- heit nur zum Teil als Hinter­ grundfaktoren». Aus der Psy- cho-Onkologischen Perspektive sei es wichtig. Emotionen zu er­ kennen und auszudrücken. Ungünstig wirken sich übertrie­ bene Obsessionen (Sauberkeit, Pünktlichkeit), das Streben nach Vollkommenheit aus. Wichtig sei' die Bereitschaft zur Annahme von Hilfe, die Konzentration auf. das Relevante sowie die Selbst­ identität. Sie spricht sich ausser­ dem' klar gegen ein sogenanntes «Positives Denken» aus? das ne-. gativen Gefühlen kaum Raum zulässt. "Zusammenfassend schliesst Professorin Kreitler ihre Ausführungen: «Krebs ist eine chronische Krankheit, die phy­ sisch wie auch psychisch belas­ tend sein kann. Sie definiert für den Patienten eine neue Realität, die er bewältigen kann. Die neue Realität enthält nicht nur Nach­ teile und Verluste, sondern auch Möglichkeiten zu neuem Aufbau und für neue schöpferische Ent- - Wicklungen». Hoher Taillenumfang steigert Bluthochdruck <• Jeder fünfte Deutsche leidet an Hypertonie FRANKFURT/MAIN: Ein hoher Täillenurfifang erhöht das Ri­ siko für Bluthochdruck Studi- • en zufolge deutlich. Männer mit einem Umfang von mehr als 100 Zentimetern ha­ ben ein drei- bis vierfach er-' 
höhtes Bluthochdruckrisiko, wie das Deutsche Institut für Emährungsmedizin und Diätik (DIET) in Bad Aachen mitteilte. Bei Frauen mit einem Taillen­ umfang von 110 Zentimetern steigt das Risiko sogar auf das Sechsfache. Dies ergab eine 
Un- Als Ideal gilt ein Taillenumfang von maximal 94 Zentimetern bei Männern und 80 Zentimetern bei Frauen. (Bild: Wodlcka) 
tersuchung an mehr als 6700 Männern und Frauen in den USA. Als Ideal gilt ein Taillenum­ fang von maximal 94 Zentime­ tern bei Männern und 80 Zenti- . metern bei Frauen. In Deutsch­ land haben rund 16 Millionen Menschen erhöhten Blutdruck, also im Schnitt jeder fünfte Er­ wachsene; jeder zweite Hyper­ toniker ist übergewichtig.'Blut­ druck gilt ab Werten oberhalb von 140 zu 90 als erhöht. Ein .höher Blutdruck gilt als Risiko für zahlreiche Krankhei­ ten. So erkranken Menschen mit Bluthochdruck zweieinhalb Mal so oft 
an Diabetes mellitus. Zudem steigt mit den Blut- druckwerten das Risiko, an Ar­ teriosklerose zu erkranken und damit das Risiko eines Herzin­ farkts oder Schlaganfalls. Schätzungen zufolge gehen 40 Prozent aller Todesfälle von : Menschen unter 65 Jahren auf die Folgen von Bluthochdruck zurück. Wer ab seinem 35. Le­ bensjahr konstant auf Werte von über 150 zu 100 kommt, stirbt nach Expertenangaben " im Schnitt 16,5 Jahre früher. 
m der Möhre Möhre gentechnisch verändert Möhren könnten Impfstoff gegen Hepatitis B sein. (Bild: wodicka) GIESSEN: Mit einer gentech­ nisch veränderten Möhre könnte in Zukunft gegen He­ patitis B geimpft werden. Wissenschaftler der Universität Giessen habendas Gemüse gen- techniSch so verändert, dass es einen Impfstoff gegen die le- bensbedröhliche Krankheit bil­ den kann. Nach Angaben der Experten ist es gelungen, dass die Möhre ein bestimmtes Ober- flächenprotein des Hepatitis-B- Virus produzieren kann. Dieser Eiweissstoff rege im Körper die 
Bildung von Antikörpern an. Vorstellbar sei, dass die Möhre roh oder in Form von Karotten­ saft verzehrt werde. Würden die Möhren gekocht, werde dagegen das von den Pflanzen produzier­ te Antigen zerstört und damit als . Impfstoff wirkungslos. Derzeit müsse noch in klinischen Tests geprüft werden, ob durch eine orale Aufnahme eine Immuni­ sierung erreicht werden könne. Nach Angaben der Forscher lei­ den weltweit etwa 350 Millionen Menschen an einer chronischen Hepatitis-B-Infektion. 
BUCH-TIPP Power-Ideen W'S rt • ' • v"'- ,J . Schümm* iiPowet: '•Ideen Die Frühjahrsmüdigkeit will einfach nicht vergehen und auf das Date am Abend ha­ ben Sie auch gar keine Lust mehr? Findet Ihr Feierabend vorwiegend auf dem Sofa • statt? Starten Sie jetzt mit neuem Schwung durch! Da­ bei muss es nicht der altbe- . währte Kaffee sein. Es gibt . viele aridere Mittel, die schnell wieder fit und mun­ ter machen. Und die sind oft gesünder und spannen­ der und mobilisieren 
neben­ bei auch noch Ihr Immun­ system. Die Autorin zeigt, wie Sie mit einfachen Tricks und Methoden schnell neue Kraft und Energie tanken. Dazu gibt es Rezepte, Mini- Workouts, schnelle Massa­ getipps und Anleitungen zur 
Akupressür, mit denen. Sie garantiert zu neuen kör­ perlichen und geistigen Hochleistungen bereit sind. Mjt viel Powertipps für Morgenmuffel,'für den Büroalltag, aber auch fürs Wochenende und das. abendliche Date. VGS VAlagsa nsta It: *100 schnelle Power-Ideen» von Anja Eilermann, 19 Fran­ ken. KREB S — Armut gibt Krebs HEIDELBERG: Zwischen Armut und Krebs besteht ein Züsammenhang. Der sozialökonomische Status wirke sich indirekt, aber nachweislich auf 
die Ent­ stehung von Krebs aus, wie die vom Deutschen Krebs­ forschungszentrum in Hei­ delberg herausgegebene Zeitschrift «einblick» be­ richtet. Armut wirke als ne­ gativer Verstärker der we­ sentlichen Risikofaktoren der Krebsentstehung: Ta­ bak- und Alkoholkonsum, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel. Beson­ ders hervorzuheben sei psy­ chosozialer Stress etwa durch Arbeitslosigkeit, schlechte Wohnbedingun- . gen und Verschuldung. Stu­ dien hätten zudem ergeben, dass Menschen, die von Ar­ mut betroffen seien und über einen niedrigeren Bil­ dungsgrad verfügten, das Angebot von Früherken- nungs-Untersuchungen sel­ tener in Anspruch nähmen, berichtet die Zeitschrift.
	        

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