Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
KULTUR Samstag, 18. Mai 2002 1 1 Das zweite Feldkirch-Festival öffnet am 30. Mai seine Tore zur Begegnung der Kulturen Nur noch knapp zwei Wochen, bis das Feldkirch-Festival zum zweiten Mal seine Tore öffnet. Unter der künstlerischen Lei­ tung von Thomas Hengelbrock wird vom 30. Mai bis zum 9. Juni ein aussergewöhnliches Programm mit renommierten Künstlern aus aller Welt prä­ sentiert. Gerolf Hause r Dass Thomas Hcngelbrock ein junges und frisches Festival auf die Beine stellen kann, hat er schon im vergan­ genen Jahr bewiesen. Für das dies­ jährige Festival wählte er, nicht zuletzt in Anbetracht der heutigen Weltsitua­ tion, das Motto «Vom Singen in der Unterwelt»; war es doch Orpheus, der mit seinem Gesang selbst Steine zum Weinen brachte. Namhafte Künstlerin­ nen, unter ihnen Klaus Maria Bran- daucr, Tabea Zimmermann, Tanja Tctzlaff, Daniel Hope, Uri Caine, Kenny Werner, Walter Schmidinger sowie der Balthasar-Neumann-Chor und -Ensemble werden Feldkirch für elf Tage zu einer Weltstadt der Kunst und Kulturen machen, denn das Feld- kirch=-Fcstival verbindet verschiedene Genres, Menschen und Länder. Festliche Eröffnung Alle Festivalgäste, Künstlerinnen und Fcldkirchcrlnnen sind am Don­ nerstag, 30. Mai um 18 Uhr (bei freiem Eintritt) herzlich ins Montforthaus eingeladen. Unter dem Motto «Vom Singen in der Unterwelt» steht auch die Eröffnungsveranstaltung. Ver-Die 
Meister-Bratschistin TapeQ 'Zimmermann spannt gemeinsam mit den inter­ national renommierten Kollegen einen Bogen von Bach bis Benjamin. schiedene Künstlerinnen des Festivals werden bereits hier zu hören sein uhd die Eröffnung musikalisch umrahmen. Zahlreiche Begleitveranstaltungen be­ leuchten dann in den kommenden elf Tagen das Festivalmotto von unter­ schiedlichen Seiten, so auch die Aus­ stellung «Orpheus und Eurydike», die 
im Foyer zu sehen ist. Gespannt sein darf man auf die diesjährige «Feld­ kirch Rede» und auf die weiterführen­ den Gedanken der Verantwortlichen des Festivals. Die Gäste dürfen sich aber nicht nur auf eine feierliche Eröffnung freuen, denn gleich im An- schluss daran, um 20.30 Uhr im Fest­saal 
des Konservatoriums, eröffnet Ta­ bea Zimmermann mit dem ersten.Kon- zert das Festival. Meister-Bratscherin Die Meister-Bratschistin Tabea Zim­ mermann spannt gemeinsam mit den international renommierten Kollegen Antoine Tamestit 
 1 (Bratsche), Jean- Guihen Queyras (Cello), Antje Weit­ haas, Muriel Cantoreggi und Armin Bereuter (Geige), Friederike Heumann und Rebeka Ruso (Gambe) und Jörg- Andreas Bötticher(Cembalo) einen Bo­ gen von tBach, bis Benjamin»: Die Bratschistin hat ihre Freunde' um sich versammelt, um das Publikum an den vielfältigen kammermusikalischen Kornbinationsmöglichkeiten ihres In­ struments teilhaben zu lassen. Bachs Brandenburgisches Konzert Nr. 6 und Johannes Brahms' Streichquintett Nr. 1 rahrtien Werke von' Schönberg und Benjamin ein. Sie bilden gleichsam ein Portal, das den Blick auf das Neue, Unbekannte einerseits freigibt, ande­ rerseits' beeinflusst. Dass Tabea Zim­ mermann so erfolgreich und bekannt geworden ist, hat sie ihrer besonderen Begabung, der Förderung in ihrem El­ ternhaus, ihrer Ausbildung bei hervor­ ragenden 
Lehrern und ihrem uner­ müdlichen Fleiss zu verdanken. Ihr tiefes Verständnis dessen, was Musik bedeutet und was sie zusammenhält, überträgt sich dank ihrer sympathi­ schen, offenen Ausstrahlung wie von selbst auf ihr Publikum. Informationen und Kartenbestellun­ gen: Tel. 0043 5522 82943, Fax: 0043 55228316, Mail:  festival@feldkirch.at   und im Internet: www.feldkirchfesti- val.ät. 
Peter Galliard singt in Balzers BALZERS: Heute Samstag, den 
18. Mai um 20.00 Uhr findet im Gemeindesaal in.Balzers das Konzert des Männerge­ sangsvereins 
Balzers statt. Peter Gal­ liard (Bild), ein in der Region bestens bekannter Tenor wird einige weither kannte «Highlights» zum besten geben. Peter Galliard, geboren in Chur, aufge­ wachsen in Untervaz, absolvierte seine Gesangsausbildung am Konservatori­ um Feldkirch und am Salzburger Mo­ zarteum. 1985 war er Preisträger am Internationalen MozartwettbeweA, Seit 1986 ist er fest an der Hamburger Staatsoper engagiert. In Balzers spielte er 1998 den Carämello in «Eine Nacht in Venedig» und in. der heuer aufge­ führten Operette «Die Csardasfürstin» den Edwin Roland. P. Galliard singt folgende Titel am Konzert: Wohin / Halt / Der Neugierige /. Aus dem lie- derzyklüs «Die schöne Müllerin» Im zweiten Teil singt P. Galliard: «Es steht ein Soldat am Wolgastrand» aus der Operette «Der Zarewitsch» Und «Komm in die Gondel» aus der Operette «Eine Nacht in Venedig». Weitere bekannte Lieder singt P. Galliard: «Du bist die Welt für mich» von Richard Tauber und «Ich küsse Ihre. Hand Madame» von Richard Tauber. Der Männerge­ sangverein Balzers freut sich, Sie zum «Konzert 2002» einladen zu dürfen. TAKINO «Beijing Bicycle» Beijing, wie Peking heute genannt wird, ist das faszinierende Dekor,, in dem sich die Geschichte des Veloku­ riers Guei abspielt. 16-jährig kommt er in diese Grossstadt und hat Glück: Er findet Arbeit als Kurier. Die Bezahlung ist zwar gut, aber er muss für das ihm zur Verfügung gestellte Top-Fahrrad monatlich einen Anteil abstottern, bis es sein Eigentum sein kann. Nur, so weit kommt es nicht. Eines Tages ist 
das Fahrrad weg - und damit natürlich auch die Arbeit. Guei sucht sein Ge­ fährt verzweifelt in ganz Beijing und entwendet es seinerseits, als er es end­ lich wieder findet. Der neue Besitzer allerdings hatte es rechtmässig auf dem Flohmarkt erworben. Er ist Schüler und hat immer schon von ei­ nem -so sportlichen Velo geträumt. Jetzt müssen die beiden Besitzer einen gemeinsamen Weg aus der vertrackten Situation heraus finden, in einer Stadt, in der neue Spielregeln gelten. Neben zahlreichen Preisen an veschiedenen Festivals - Grosser Jurypreis, Silberner Gö IWrtiC \ HAUS MITTE FINDEN VERSÖHNUNG LEBEN ANMELDUNGEN UND AUSKÜNFTE: TEL 
388 -11 33, FAX 
388 11 35 E-Mail:  gutenberg@haus-gutenbeng.li - Online:  www.haus-qutenberp.li Samstag/25. Mai, 9.30 Uhr bis Sonntag, 26. Mal, 16.00 Uhr' Humorvolle Geschichten er­ zählen können , Ein Erzählwochenende mit Dirk Nowakowski, Märchenerzähler und Puppenspieler. 
Beglückendes Leben - nur im Märchen? Schmunzelgeschichten am Abend mit Jean Pierre Cotti, Geschichten- und 
Märchenerzähler Samstag, 29. Juni 11.00 Uhr bis Sonntag, 30. Juni 16.00lJhr «Die Stimme stimmen» Ein Einstieg in die Rednerinnen- und Redherpraxis im Kirchraum und bei anderen spirituellen Anlässen für Jugendliche und 
junge Menschen' mit P. Ludwig Zink und Barbara Ospelt-Geiger 
Samstag, 1. Juni, 9.15 Uhr bis . Sonntag, 2. Juni, 17.15 Uhr Provokative Therapie live Ein Workshop piit Frank Farrelly. Einfuhrung mit P. Ludwig Zink am Freitag, 31. Mai, 20.00 Uhr. Freitag, 7. Juni, 18.00 Uhr bis Sonntag, 9. Juni, 16.00 Uhr Träume: Gottes vergessene Sprache Ein Traum- und Bibliodrama-Wochen- ende mit P. Ludwig Zink, Erwachsenen­ bildner u. Psychodramaleiter. Sonntag, 16. bis Mittwoch, 19. Juni Gutenberger La Salette-Fahrt Wallfahrt mit P. Ludwig Zink und Agnes Schuler 
Was wir noch bieten: • angenehme Seminarräume • gute Atmosphäre • • feines Essen \ • Übernachtungsmöglichkeiten Für wen? Gruppierungen aus • Wirtschaft • Kirche • Schulen • Vereinen / ' .... 
Montag, 24. Juni, 20.00 Uhr 
Bär, Berlin 2001, New Talent Award für die beiden Schauspieler, Berlin 2001 - zeigte sich auch die Presse be­ geistert. «Beijing Bicycle» erinnert be- wusst an Vittorio de Sicas Klassiker «Fahrraddiebe» - aber er transportiert doch ein ganz eigenes Lebensgefühl. Nämlich das einer Jugend in Peking heute.» (Der Spiegel) «Beijing Bicycle» ist noch bis Mon­ tag jeweils um 20 Uhr im TaKino.zu sehen. «Where a goog man goes» Es dauert wirklich nicht lange, bis Michael, früher eine Größe in Macaos Unterwelt und gerade aus dem Ge­ fängnis entlassen, wieder Ärger be­ kommt. Nach der Schlägerei mit den Taxifahrern geht er eigentlich* nur in die billige nächstgelegene Pension, um in Ruhe seine Verletzungen zu kurie­ ren und das Geld von alten Schuld­ nern einzutreiben. Aber die Dinge funktionieren nicht wie früher, und das Leben im International Inn mit seiner Wirtin Judy, einer jungen Wit­ we und Mutter, verändert Michael nach und nach. Seine alte Umgebung und die Polizei können das nicht glau­ ben - und er selbst auch nicht.» . Hier merkt man schon, dass «Where a good man goes» der kleine (Gangs- tcr-)Bruder von Wong Kar-Wais «In the Mood for Love» ist. Getragen wird die Geschichte von zwei hervorragen­ den Hauptdarstellern: Johnny To's Stammschauspieler Lau Ching Wan stellt Michael als rüpelhaften Haude­ gen dar, der seine tief verwurzelte Sehnsucht nach einem heilen Famili­ enleben hinter seinen Macho-Allüren verbirgt. Ruby Wong ist eine Siu, die nach dem Tod ihres Mannes ihr eige­ nes Leben aufgab und nur . für ihre Pension und ihr Kind lebt. Spass und Lebensfreude sind ihr fremd gewor­ den. «Where a good man goes» ist heute Samstag um 22 Uhr im TaKino zu se-' hen. «Fussballfilme» im TaKino: Vorbereitung auf die WM 02 Fussball als äusserst populärer Mannschaftssport, das Stadion und das Fussballfeld als dessen 
Austra­gungsort 
bieten sich richtiggehend an, Träger und zentraler Handlungsort von Geschichten fürs Kino zu sein. Mit den klar zugeordneten Aufgaben der verschiedenen Spieler, den Schieds­ richtern und Trainern, den Spielre­ geln, den einflussreichen Fans, Verei­ nen und Sponsoren verlangt der Fuss­ ball doch geradezu danach, als Setting fürs Kino zu dienen - so könnte man meinen. Es lassen sich im Bereich des Spielfilms gute und überraschend viel­ fältige Fussballproduktionen auffin­ den; vier davon sind in den nächsten Wochen im TaKino zu sehen. «My name is Joe» Müller, Netzer, Kaiser Franz und der Rest traben aufs Fussbalifeld: Doch niemand jubelt, weil dies nicht Deutschland in den 70ern, sondern REKLAME 
Glasgow in den 90ern ist und der Trai­ ner nicht Helmut Schön, sondern Joe Kavanägh heißt und die wohl schlech­ teste Fussballmannschaft Schottlands trainiert. Joe, ein Ex-Alkoholiker^ ist seit einem Jahr trocken und versucht, langsam wieder auf die Beine zu kom­ men. Liam; einer der Spieler,- bekommt Ärger, weil seine Freundin Sabine beim Drogenboss von Glasgow Schul­ den gemacht hat. Sowohl Joe als auch die Sozialarbeiterin Sarah versuchen, auf ihre Weise zu helfen. Erst kracht es zwischen den beiden, dann funkt es... «My name is Joe» ist ein bewegender Film, der gesellschaftspolitisches En­ gagement mit einer zutiefst menschli­ chen Botschaft verbindet. «My name is Joe» ist am Sonntag um 18 Uhr im TaKino zu sehen. . (Filmclub Frohsinn) KÜNSTLERISCHE LEITUNG p5. Festival-Eröffnung . Von Bach bis Benjamin: Tabea Zimmermann und Ensemble 
 : Musik und Literatur. Messlaen „Quatuor pour la Rn du Temps" ^fChorkonziart; Francesco Cavalll zum 400. Geburtstag • 01.06. Opempremiera: Claudio Monteverdl »L'Orfeo" - 02.06. Matinee: Tanja Tetzlaff und Walter Schmidinger; . - Oper. Claudio Monteverdl »L'Orfeo" 03.06. Sinfoniekonzert: Jugendsinfonloorehester Dombirn 04.06. Klang-Raum-Performance: Sciilagzeugensemble . Bernhard Wulff, Künstler aus der Mongolei und Korea 05.06. Prelsträgerkonzert: Kulturpreis Komposltlon'2002 06.06. Musik und Schauspiel: Daniel Hope, Uri Calne unetFreunde 07.06. Vh/aldl/Harneit .Die Vier Jahreszeiten" und .Intermezzi" (UA) Jazznacht: Kenny Werner Trio 08.06. Schumann/Byron „Manfred": Klaus Maria Brandauer 09.06. Matinee: Trio Vivente KlassiWazz-Konzort: Vivaldi meets Jazz Romantische Chor- und Ogelnacht... —: v 
C4 O O CM C 3 • m 
• © » 3 "5 S ö (9 
- f.. : '' T+43 5522 82 9 43 www.feldklrchfOSUval.at 
FELDKIRCH FESTIVAL
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.